Menno, Cubist Vowel...Daß Philosophie einen Nutzen hat / haben kann, streite ich gar nicht ab. Es wurde aber die These aufgestellt, sie sei notwendig (siehe Threadtitel) - was ja nochmal etwas anderes ist. Man kann Philosophie mit persönlichem und sogar allgemeinem Gewinn betreiben - aber daß es ohne sie nicht ginge, wäre noch zu erklären.Die meisten Wissenschaften haben ihren unzweifelhaften Nutzen und ohne sie sähe die Welt anders aus - aber es gäbe die Welt auch ohne sie.
nightnurse... aber was besagt das? Wenn man so herangeht, ja: es gäbe die Welt auch gänzlich ohne irgendeine (menschliche) Wissenschaft - und auch Menschen gab es - lange lange Zeit (!) ohne Wissenschaft(en)!
Vielleicht hätte ich schreiben sollen: Notwendigkeit von Philosophie für gutes Leben, für "gutes Miteinander-Auskommen" (von Lebewesen auf unserem Planet).
Muss ich wirklich Philosophie studiert haben, um mich mit ethischen Fragen zu beschäftigen? Reicht da nicht auch einfach der gesunde Menschenverstand?... Ich behaupte immer noch, daß man, um das zu tun, eben kein Philosoph sein muß. Es reicht, mal ein bißchen nachzudenken und das ggf. mit Menschen aus verschiedenen Umfeldern und Lebensbereichen zusammen zu tun.
Natürlich braucht es Philosophie in der Politik - immer! Sollte immer ein Bestandteil sein - zur Seite stehen, die Politik durchdringen. Aber niemals geht es dabei um einzelne Menschen, Individuen, sondern immer nur um deren Ideen, um deren Gedanken, um deren Theorien ... ! Um also: die "Sache" - nicht um die Person.
Kallisti, die wenn ich das richtig mitbekomme, ein großer "Fan" der Sprachphilosophie ist, mißversteht hier im Forum mehr als jeder andere, ihr Artikulationsvermögen verhindert aber kurze, klare Statements. Irgendwas ist faul im Staate Dänemark.
Das auch noch eigentlich @nightnurse - weil du von verschwurbelter Ausdrucksweise oben sprachst - nein, das machen nicht alle "Philosophen".
Die erledigende Gebärde, mit welcher Hegel im Widerspruch zur eigenen Einsicht stets wieder das Individuelle traktiert, rührt paradox genug her von seiner notwendigen Befangenheit in liberalistischem Denken.
Kurzum: Ich glaube, dass die Philosophie dann notwendig ist, wenn es der Gesellschaft im Ganzen so schlecht geht, dass sie an den Missständen zu zerbrechen droht. Denn genau dann bedarf es Vordenkern die nicht nur in der Lage sind zu analysieren warum es der Gesellschaft schlecht geht, sondern auch es zu Papier zu bringen.
(...)ZitatDie erledigende Gebärde, mit welcher Hegel im Widerspruch zur eigenen Einsicht stets wieder das Individuelle traktiert, rührt paradox genug her von seiner notwendigen Befangenheit in liberalistischem Denken. Soviel zum Thema Verschwurbeltheit
Ich habs vergessen. - Ach doch: Eisbär - setz dich mal als Gasthörer in ein Seminar oder so oder lies ein "philosophisches Fachbuch" - und nicht bloß Laien-Philo-TV gucken - wenn das oft auch durchaus interessant, informativ und unterhaltsam ist - aber dass du dir deshalb damit schon auf die Schulter klopfst und dem Irrtum aufsitzt, du habest dich deshalb/auf diese Weise "mehr mit Philosophie beschäftigt als die meisten Leute" - das ist dann doch etwas sehr bequem und einfach eine irrige Annahme - aber totally completely my Dear! - Du hast das philosophische Universum nicht mal gestreift ... ! ^^
Popper war Lehrer für Mathe und Physik, er hat Pädagogik und Psychologie studiert und sich sehr viele interdisziplinäre Gedanken gemacht, die tatsächlich für das heutige wissenschaftliche Denken maßgeblich sind.
Wenn einem das Denken über Diziplinen hinweg und über die Art zu denken selbst schon zu einem Philosophen machen, dann bin ich auch einer und hätte gerne meine eigene Büste.
Und auch hier stellt sich mir die Frage: muß man Philosoph sein, um sich Gedanken über Methodiken in verschiedenen Wissenschaften zu machen?
Was CAPM angeht: es ist eine Wirtschaftstheorie und somit für sich eh schon Blödsinn. Und ich finde es ein absolutes Unding, daß es immer noch Menschen gibt, die diesen unseligen Preis der schwedischen Reichsbank als "Nobelpreis" bezeichnen. Alfred Nobel würde im Grabe rotieren.
Ich muss ja nicht einmal Arzt sein, um eine Gehirnoperation durchzuführen.