Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger  (Gelesen 19628 mal)

Eisbär

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K-Ninchen

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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #46 am: 25 Juni 2012, 12:47:08 »

Generell Tempo 30 halte ich auch für ... naja, minimal hirnrissig.

Überhaupt den Ansatz, die Menschen von irgendwo weg zu ekeln, statt etwas anderes attraktiver zu machen finde ich grundlegend falsch.
Und bitte nicht vergessen: Opel Corsa Fahrer fahren dann nur noch 20 oder Schrittgeschwindigkeit, sollte so etwas eingeführt werden!

Positiv hingegen finde ich, dass man z.B. entlang des Eilbekkanals Fahrradstraßen eingerichtet hat, auf denen sowieso, wenn überhaupt eher Anlieger mit dem Auto hindurch fahren. So haben die Fahrradfahrer ihre Route, den Autofahrern bleibt ihre Route z.B. bei Eilenau/Eilbektal oder eben über die Hamburger Straße. Wobei auch die Radwege an der Hamburger Straße gut ausgebaut wurden.
Das geht für mich eher in die Richtung "Koexistenz aller Verkehrsmittel". Aber womöglich noch Temposchwellen auf die Hamburger Straße oder unmögliche Ampelschaltungen, nur um "die Autofahrer zu ärgern" find ich reeeelativ megascheiße.

Positiv auch das Stadtrad, was oft genutzt wird. Das ist ein zusätzliches Angebot, das die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt oder stört, sondern schlichtweg die Mobilität vieler Hamburger erweitert.

Ich kenne beide seiten. Wenn ich die Wahl habe, fahre ich Fahrrad. Wenn ich aber von Barmbek nach Bahrenfeld muss, nehme ich das Auto. Mit Bahn & Bus & rumstehen, hinlaufen, warten etc. wäre ich in etwas über einer Stunde da. Mit dem Auto sind es 30-35 Minuten. Mit dem Fahrrad wohl auch eine bis eineinhalb Stunden, aber da ich vor ort ja dann noch arbeiten muss und nicht den halben Tag völlig kaputt in der Ecke liegen kann, wäre das ein Fall fürs Auto. Dann fahr ich aber meist auch "ganz oben rum" und nicht mitten durch die Stadt.

Übrigens, das mit der grünen Welle bei 60-70 ist in Hamburg wirklich sehr oft der Fall. Wer hier mit punkt 50 fährt, muss wahrscheinlich wesentlich öfter an roten Ampeln halten. Das wäre übrigens mal interessant für eine Studie ;) Vielleicht habe ich ja unrecht.
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nightnurse

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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #47 am: 25 Juni 2012, 12:58:04 »

Positiv auch das Stadtrad, was oft genutzt wird. Das ist ein zusätzliches Angebot, das die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt oder stört, ...

Ehm doch. Find mal um den Hauptbahnhof noch einen Parkplatz für Dein Privatrad, seit da alles mit Stadträdern zugepflastert ist. So gut ich die Idee an sich auch finde, ich war echt sauer, als sie dafür massenhaft Fahrradanschließmöglichkeiten abgebaut haben.

Übrigens, das mit der grünen Welle bei 60-70 ist in Hamburg wirklich sehr oft der Fall.  Vielleicht habe ich ja unrecht.

Nee, hast Du nicht *find*
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Eisbär

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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #48 am: 13 Juli 2012, 07:57:29 »

Der Stern bezeichnete Hamburg kürzlich als "Diaspora der Radfahrer".

Und nun stellt sich raus, nirgendwo in D steht man im Auto soviel im Stau wie in HH: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/studie-ueber-verkehr-in-grossstaedten-von-tomtom-a-843526.html
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #49 am: 13 Juli 2012, 13:49:30 »

Ganz super-beschissen für Radfahrer sind ja solche Straßen:
http://goo.gl/maps/vVzJ
- Auf dem Bürgersteig fahren darf man ja eiiigentlich nicht. (Machen aber aus gutem Grund viele), denn:
- Die Straße ist viel zu eng für Fahrradfahrer UND Auto und lang genug, dass beide Verkehrsteilnehmer genervt sind: Der Autofahrer durch das langsame Fahrrad und der Fahrradfahrer durch das drängelnde Auto
- Kopfsteinpflaster mag für Autos noch okay sein, aber für Fahrräder hochgradig unangenehm und erhöht auch den Verschleiß und ist ungünstig, wenn man zerbrechliche Dinge transportiert.
Wenn man so richtig korrekt sein wollte, so richtig 1000%, so Level "Gauleiter im Schrebergarten" UND nicht seine Transportsachen beschädigen wollte, sich nen wunden Arsch holen will oder sich von drängelnden Autos nerven lassen will, müsste man also sein Fahrrad erst mal aus diesem Bereich herausschieben. Aber dann ist der Vorteil eines Fahrrades wieder dahin.

Auch super-beschissen für Fußgänger, vor allem Gehbehinderte und auch Radfahrer:
Diese Kreuzung.
Will ich super-korrekt, also so korrekt, dass mir die Polizei Beifall klatschend hinterher läuft, hier auf die Gegenüberliegende Seite (z.B. von Dehnhaide auf Hamburger Straße), warte ich:
- mit dem Fahrrad mindestens 1-3 Ampelphasen
- Als Fußgänger 2-4 Ampelphasen
- Als alter Mensch oder Gehbehinderter einen gefühlten Nachmittag

Das ist eben das Ding im Straßenverkehr. Wenn die "korrekten Wege" so derartig beschissen sind, dass man das 3-4 Fache der Zeit bräuchte, um irgendwelche ausgedehnte Umwege zu fahren, werden immer Alternativen genutzt, wo man sich entweder auf der falschen Straßenseite wiederfindet oder durch "verbotenes" Terrain fährt.
Das ist wie mit sämtlichen großen Verkehrsstraßen in Hamburg, bei denen man mit ca. 63kmh grüne Welle hat. Deswegen sind viele Hamburger Raser.
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #50 am: 14 Juli 2012, 17:12:49 »

Auch super-beschissen für Fußgänger, vor allem Gehbehinderte und auch Radfahrer:
Diese Kreuzung.
Will ich super-korrekt, also so korrekt, dass mir die Polizei Beifall klatschend hinterher läuft, hier auf die Gegenüberliegende Seite (z.B. von Dehnhaide auf Hamburger Straße), warte ich:
- mit dem Fahrrad mindestens 1-3 Ampelphasen
- Als Fußgänger 2-4 Ampelphasen
- Als alter Mensch oder Gehbehinderter einen gefühlten Nachmittag
Ähm...

Du weißt aber schon, dass Du zum Linksabbiegen selbst von benutzungspflichtigen Radwegen (und das sind nur die mit blauem Schild!) abweichen darfst und auch die Linksabbiegespur für Autos benutzen darfst?
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #51 am: 14 Juli 2012, 19:35:34 »

Nur, wer will das schon, auf solch einer Kreuzung !?
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Eisbär

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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #52 am: 14 Juli 2012, 20:57:14 »

Ich würde das eiskalt machen...
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #53 am: 15 Juli 2012, 11:21:48 »

Ich würde das eiskalt machen...

Darf ich dabei sein wenn du das mal machst? Das youtube-Video wird bestimmt ein Renner!  ;D

Für Radfahrer hat sich in den letzten Jahren schon einiges gebessert. Optimal ist's aber definitiv immer noch nicht, denn Ninchens Beispiel ist ein ausgezeichnetes dafür, wo hat man denn hier bitte an Radfahrer gedacht ...?
Manche Umbauten sind mit Bedacht durchgeführt worden, gerade hier aber ... nun ja ... da blicken ja teils nicht mal die Autofahrer durch. ;)
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #54 am: 15 Juli 2012, 16:31:17 »

Haha, ich biete mich gerne als Kamerafrau an, sag' ruhig bescheid, wenn es soweit ist ;) ...denn die Spuren des Linksabbiegers sind auch alle zu eng für Auto UND Fahrrad. Das gibt sicher erst mal ein heilloses Gehupe und Gedrängel.
Manche Straßen sind eben einfach nicht Fahrradtauglich (genauso eben wie die engen Kopfsteinplfasterstraßen im Wohngebiet).

Mein Vorschlag fürs Wohngebiet: Bürgersteige für Fahrräder freigeben (ist an manchen Stellen sogar schon).
Mein Vorschlag für so bekloppte Kreuzungen: Ich glaube hier wäre ein Kreisverkehr nicht angebracht, dafür ist der Verkehr doch zu hoch auf mindestens 2 Achsen. Hier wäre es viel interessanter, den Fußgängerverkehr über oder unter die Straße entlang zu führen (siehe U-Hamburger Straße). Obwohl das zwar den Radfahrern auch nicht so viel bringt, wäre das wenigstens eine Entlastung für Fußgänger.
Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #55 am: 15 Juli 2012, 16:39:29 »


Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)

Angenommen!  ;D

Mir fällt noch eine Anekdote ein, die sich kurz nach dem Zuzug nach Hamburg ereignete.
Im Schwabenland waren die Ampeln grundsätzlich so geschaltet: Wenn grün ist, dann ist so lange grün für die Fußgänger wie sie über die Straße brauchen bei normaler Geschwindigkeit. Das bedeutete dann auch: Wenn es rot wurde, musste man sich extremst schnell beeilen, da dann in nullkommanix die Autos anrauschten.
In Hamburg ist es da etwas anders: Da wird es Rot als Signal "jetzt bitte keiner mehr auf die Straße treten". Das kann bei einer großen Straße schon mal zwei Sekunden, nachdem die Ampel grün wurde, der Fall sein.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern wie ich, frisch in HH, am Dammtor dann, als die Ampel rot wurde, wie von der Tarantel gestochen über die Straße gewetzt bin. Hat sicher lustig ausgesehen  ;D
Tatsächlich bekam ich dann den Spruch (den ich damals ziemlich häufig hörte) "du kommst nicht von hier, hmm?" von jemandem um die Ohren gehauen.  ;D
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #56 am: 15 Juli 2012, 16:43:10 »

Noch ein Faktor ist natürlich: Regelkonformes Verhalten vs. subjektiv als sicher empfundenes Verhalten. Ich würde es als hochgradig unsicher empfinden, mit dem Fahrrad auf einer 3- oder 4-Spurigen Straße mich zwischen die Autofahrer zu begeben, auch wenn das Regelkonform ist.
Viel sicherer würde ich es empfinden, für einen Abschnitt von 20-30 Metern auf der "bösen, falschen Straßenseite" zu fahren, wenn dabei gewährleistet ist, dass kein anderer Verkehr dazwischen kommt, weil sie nämlich rot haben und warten müssen. Zumindest kann zwischen Fahrradfahrern (auch untereinander) und Fußgängern weit weniger schlimmes passieren als zwischen Fahrradfahrern und Autos. Autos rechnen auch viel weniger mit der Anwesenheit von Fahrradfahrern auf entspr. Strecken (Mittelspur der Hamburger Straße, Stresemannstraße, Friedrich-Ebert-Damm, Ring2, etc...), es sei denn es sind Sportradler oder Kuriere, die eh mit 30-40kmh unterwegs sind. Aber zu denen gehöre ich ja nicht gerade ;)

@Messie: deshalb nenne ich die Fußgängerampeln nur noch "Blitzampeln", weil sie eigentlich nur noch ganz kurz grün aufblitzen ;) Stell ich mir unglaublich ätzend vor, wenn man nicht besonders schnell zu Fuß ist.
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #57 am: 16 Juli 2012, 00:11:51 »

Mein Vorschlag für so bekloppte Kreuzungen: Ich glaube hier wäre ein Kreisverkehr nicht angebracht, dafür ist der Verkehr doch zu hoch auf mindestens 2 Achsen. Hier wäre es viel interessanter, den Fußgängerverkehr über oder unter die Straße entlang zu führen (siehe U-Hamburger Straße). Obwohl das zwar den Radfahrern auch nicht so viel bringt, wäre das wenigstens eine Entlastung für Fußgänger.
Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)
Wie wäre es damit, einfach bei allen 4- oder mehrspurigen Fahrbahnen in Hamburg, die jeweils rechteste für Autos zu sperren und nur für Radfahrer freizugeben. Ist vermutlich sogar die billigste Lösung.
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #58 am: 16 Juli 2012, 13:59:38 »

 :o "Kein Kreisverkehr"?? Aber wieso bloß?
(Aber das sind halt Franzosen. Keine Gauleiter im Schrebergarten...)
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Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
« Antwort #59 am: 16 Juli 2012, 14:49:55 »

Mein Vorschlag für so bekloppte Kreuzungen: Ich glaube hier wäre ein Kreisverkehr nicht angebracht, dafür ist der Verkehr doch zu hoch auf mindestens 2 Achsen. Hier wäre es viel interessanter, den Fußgängerverkehr über oder unter die Straße entlang zu führen (siehe U-Hamburger Straße). Obwohl das zwar den Radfahrern auch nicht so viel bringt, wäre das wenigstens eine Entlastung für Fußgänger.
Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)
Wie wäre es damit, einfach bei allen 4- oder mehrspurigen Fahrbahnen in Hamburg, die jeweils rechteste für Autos zu sperren und nur für Radfahrer freizugeben. Ist vermutlich sogar die billigste Lösung.
Zur Nicht-Rush-Hour absolut dafür.

Lustig ist ja auch "An der Alster", wo bis 10:00 morgens jemand die gesamte Strecke bis zum Athlon mit kleinen Verkehrshütchen vollstellt, damit die Autos in der Rush-Hour 3 statt nur 2 Bahnen haben. Der fährt da mit einem kleinen Pickup lang, jeden Tag. Morgens aufstellen, mittags wieder einsammeln.

:o "Kein Kreisverkehr"?? Aber wieso bloß?
(Aber das sind halt Franzosen. Keine Gauleiter im Schrebergarten...)

Ha, da muss ich immer an den hier denken ;)
Da würden die deutschen Schrebergartengauleiter aber komplett in die Luft gehen, bei so einem regelinkonformen Verhalten!
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