Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Eisbär:
So... Olaf Scholz möchte zumindest ein paar Ansätze moderner Verkehrspolitik umsetzen:
http://www.pinneberger-tageblatt.de/nachrichten/norddeutschland/artikeldetail/article/529/anfang-vom-ende-der-autostadt-hamburg.html?no_cache=1&cHash=ff49b6b2df634763f3af6ba8df230fc5
und auch
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article106626052/Scholz-gegen-Verkehrs-Verbote.html
K-Ninchen:
Generell Tempo 30 halte ich auch für ... naja, minimal hirnrissig.
Überhaupt den Ansatz, die Menschen von irgendwo weg zu ekeln, statt etwas anderes attraktiver zu machen finde ich grundlegend falsch.
Und bitte nicht vergessen: Opel Corsa Fahrer fahren dann nur noch 20 oder Schrittgeschwindigkeit, sollte so etwas eingeführt werden!
Positiv hingegen finde ich, dass man z.B. entlang des Eilbekkanals Fahrradstraßen eingerichtet hat, auf denen sowieso, wenn überhaupt eher Anlieger mit dem Auto hindurch fahren. So haben die Fahrradfahrer ihre Route, den Autofahrern bleibt ihre Route z.B. bei Eilenau/Eilbektal oder eben über die Hamburger Straße. Wobei auch die Radwege an der Hamburger Straße gut ausgebaut wurden.
Das geht für mich eher in die Richtung "Koexistenz aller Verkehrsmittel". Aber womöglich noch Temposchwellen auf die Hamburger Straße oder unmögliche Ampelschaltungen, nur um "die Autofahrer zu ärgern" find ich reeeelativ megascheiße.
Positiv auch das Stadtrad, was oft genutzt wird. Das ist ein zusätzliches Angebot, das die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt oder stört, sondern schlichtweg die Mobilität vieler Hamburger erweitert.
Ich kenne beide seiten. Wenn ich die Wahl habe, fahre ich Fahrrad. Wenn ich aber von Barmbek nach Bahrenfeld muss, nehme ich das Auto. Mit Bahn & Bus & rumstehen, hinlaufen, warten etc. wäre ich in etwas über einer Stunde da. Mit dem Auto sind es 30-35 Minuten. Mit dem Fahrrad wohl auch eine bis eineinhalb Stunden, aber da ich vor ort ja dann noch arbeiten muss und nicht den halben Tag völlig kaputt in der Ecke liegen kann, wäre das ein Fall fürs Auto. Dann fahr ich aber meist auch "ganz oben rum" und nicht mitten durch die Stadt.
Übrigens, das mit der grünen Welle bei 60-70 ist in Hamburg wirklich sehr oft der Fall. Wer hier mit punkt 50 fährt, muss wahrscheinlich wesentlich öfter an roten Ampeln halten. Das wäre übrigens mal interessant für eine Studie ;) Vielleicht habe ich ja unrecht.
nightnurse:
--- Zitat von: K-Ninchen am 25 Juni 2012, 12:47:08 ---Positiv auch das Stadtrad, was oft genutzt wird. Das ist ein zusätzliches Angebot, das die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt oder stört, ...
--- Ende Zitat ---
Ehm doch. Find mal um den Hauptbahnhof noch einen Parkplatz für Dein Privatrad, seit da alles mit Stadträdern zugepflastert ist. So gut ich die Idee an sich auch finde, ich war echt sauer, als sie dafür massenhaft Fahrradanschließmöglichkeiten abgebaut haben.
--- Zitat von: K-Ninchen am 25 Juni 2012, 12:47:08 ---Übrigens, das mit der grünen Welle bei 60-70 ist in Hamburg wirklich sehr oft der Fall. Vielleicht habe ich ja unrecht.
--- Ende Zitat ---
Nee, hast Du nicht *find*
Eisbär:
Der Stern bezeichnete Hamburg kürzlich als "Diaspora der Radfahrer".
Und nun stellt sich raus, nirgendwo in D steht man im Auto soviel im Stau wie in HH: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/studie-ueber-verkehr-in-grossstaedten-von-tomtom-a-843526.html
K-Ninchen:
Ganz super-beschissen für Radfahrer sind ja solche Straßen:
http://goo.gl/maps/vVzJ
- Auf dem Bürgersteig fahren darf man ja eiiigentlich nicht. (Machen aber aus gutem Grund viele), denn:
- Die Straße ist viel zu eng für Fahrradfahrer UND Auto und lang genug, dass beide Verkehrsteilnehmer genervt sind: Der Autofahrer durch das langsame Fahrrad und der Fahrradfahrer durch das drängelnde Auto
- Kopfsteinpflaster mag für Autos noch okay sein, aber für Fahrräder hochgradig unangenehm und erhöht auch den Verschleiß und ist ungünstig, wenn man zerbrechliche Dinge transportiert.
Wenn man so richtig korrekt sein wollte, so richtig 1000%, so Level "Gauleiter im Schrebergarten" UND nicht seine Transportsachen beschädigen wollte, sich nen wunden Arsch holen will oder sich von drängelnden Autos nerven lassen will, müsste man also sein Fahrrad erst mal aus diesem Bereich herausschieben. Aber dann ist der Vorteil eines Fahrrades wieder dahin.
Auch super-beschissen für Fußgänger, vor allem Gehbehinderte und auch Radfahrer:
Diese Kreuzung.
Will ich super-korrekt, also so korrekt, dass mir die Polizei Beifall klatschend hinterher läuft, hier auf die Gegenüberliegende Seite (z.B. von Dehnhaide auf Hamburger Straße), warte ich:
- mit dem Fahrrad mindestens 1-3 Ampelphasen
- Als Fußgänger 2-4 Ampelphasen
- Als alter Mensch oder Gehbehinderter einen gefühlten Nachmittag
Das ist eben das Ding im Straßenverkehr. Wenn die "korrekten Wege" so derartig beschissen sind, dass man das 3-4 Fache der Zeit bräuchte, um irgendwelche ausgedehnte Umwege zu fahren, werden immer Alternativen genutzt, wo man sich entweder auf der falschen Straßenseite wiederfindet oder durch "verbotenes" Terrain fährt.
Das ist wie mit sämtlichen großen Verkehrsstraßen in Hamburg, bei denen man mit ca. 63kmh grüne Welle hat. Deswegen sind viele Hamburger Raser.
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