Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-

Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger

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Eisbär:
Ich denke ja, den deutschen Großstädten würde ein Mischkonzept aus Kopenhagen/Amsterdam und London gut tun.
Massiver Ausbau des Radwegenetzes in Kombination mit einer City-Maut für Verbrennerfahrzeuge.

nightnurse:

--- Zitat von: Eisbär am 29 März 2012, 00:03:26 ---Das war kein Bürgermeister  ;D

Und in Hamburg stehen dieses Jahr 4,5 Millionen €uro für Radverkehrskonzepte zur Verfügung. Es wird damit aber nichts gemacht, weil angeblich die zeitlichen Kapazitäten fehlen, sich drum zu kümmern. ::)

--- Ende Zitat ---

Hupps, nich aufgepasst.

Naja...erst müssen die Schlaglöcher vom vorletzten und letzten Winter beseitigt werden, dann können die Straßenbauer vielleicht mal an die Radwege dran. Aber wenn das Geld nicht dieses Jahr ausgegeben wird, verfällt es bestimmt...

Gut tun würde das Kopenhagener Rezept sicher den meisten Städten und ihren Einwohnern. Aber die meisten müsste man mit dem Holzhammer überzeugen (wie in der Kopenhagener keine-Autos-Straße, Fakten schaffen trotz Gejammer. Sowas macht hier doch kein Politiker).

Eisbär:
Die meisten Verkehrsexperten befürworten heutzutage innerorts nur noch Tempo 30 zuzulassen. Die reelle Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in den meisten Städten eh bei Tempo 20 durch die Menge an Verkehr, so dass sich nicht viel für die Autofahrer ändern würde, nur der Spritverbrauch und damit der Abgasausstoß würden sinken.
 
 Hier kommen mal ein paar Städteplaner zu Wort http://www.zeit.de/auto/2012-06/verkehr-stadt-planung/seite-1
 Kopenhagen wird da wieder als Positivbeispiel genannt, Köln, Stuttgart und Hamburg als Negativbeispiele beschrieben.

messie:

--- Zitat ---Die meisten Verkehrsexperten befürworten heutzutage innerorts nur noch Tempo 30 zuzulassen.
--- Ende Zitat ---

Jaja, Verkehrsplaner ... sie sind, wie man sieht, heute nicht weniger von aktuellen Meinungsströmungen beeinflusst, wie damals, als "pro Auto" das Maß aller Dinge war ...

Zur Lebensqualität gehören ja auch wiederum zeitlich kurze Arbeitswege. "Besser langsam reisen" trifft es deswegen ja auch gar nicht, es geht ja nicht ums Reisen, sondern ums Pendeln. Da dann bei gut ausgebauten Straßen 30 statt 50 draus zu machen verlängert den Arbeitsweg eines Norderstedters (25 km Fahrt einmal gradeaus) beispielsweise bis zu 20 Minuten pro Fahrt.
Da viele Hamburger auch innerhalb der Stadt größere Strecken pendeln, betrifft es sie ebenso.

Aus diesem Grund beträfe jener Vorschlag ja wohl eher die kleineren Straßen. Da würde es dann ja tatsächlich nicht weiter auffallen, da dort dann ja tatsächlich nicht viel mehr gefahren wird.
Nur: Ist das dann noch sinnvoll? Im Vergleich zu jetzt würde sich dann ja eh nix ändern - mit dem Unterschied, dass man jede größere Verbindungsstraße mit 50er-Verkehrsschildern ausstatten müsste.

Rein gefühlsmäßig ist's für mich eine Schnapsidee.
Da sollte man eher mal die Ampelschaltungen überarbeiten, damit bei 50 dann wirklich grüne Welle ist und nicht bei 70 ...

nightnurse:
Den letzten Satz von messie halte ich für ne ganz wichtige Idee, jedenfalls in Hamburg. Als damals die "60"-Schilder abmontiert wurden (oder waren es wirklich "70"?), wurde jedenfalls an den Ampelschaltungen der Hauptverkehrsstraßen nichts geändert. Und das ist keinesfalls nur ein Gefühl - mit 50 hat man in HH "rote Welle", grüne gibt es nur, wenn man viel schneller fährt (oder viel langsamer, aber wer will schon das Franz-Josef-Strauss-Experiment nachmachen?).

Generell Tempo 30 zu verordnen, weil "im Durchschnitt" in der GANZEN Stadt (was vermutlich die verkehrsberuhigten Zonen einschließt sowie die Berufsverkehrstaus?) eh nur 30 gefahren würde...klingt auch für mich wenig überzeugend.

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