Irgendwie "kaputt zu sein" war/ist ja in unserer geschätzten "Schwarzen Szene" auch in, mal mehr, mal weniger. Mit vermutlich ähnlichen Beweggründen, wie Raoul Duke sie nennt (Exklusivität, Distinktion). Früher waren's Depressionen, weil die einzigen Informationsquellen die Medien waren. Dann war Borderline "chic". Heute findet sich die gesamte ICD, wie mir scheint (also nicht nur Psyche, auch wenn man natürlich gern äußerst subtil durchschimmern lässt, dass es bestimmt irgendwas Psychosomatisches ist). ZitatEs war richtig gruselig, wie irgendwelche 16-jährige ohne irgendwelchen traumatischen Hintergrund krampfhaft versucht, ihren pubertären Stimmungsschwankungen Namen zu geben "Es ist Lissy, die ist 5 und wütend"
Es war richtig gruselig, wie irgendwelche 16-jährige ohne irgendwelchen traumatischen Hintergrund krampfhaft versucht, ihren pubertären Stimmungsschwankungen Namen zu geben "Es ist Lissy, die ist 5 und wütend"
Um irgendwie aus der grauer Masse hervorzurangen, muss man schon eine oder andere Störung haben.Um jeden Fall hatten fast alle berühmte Persönlichkeiten eine psychische Macke
Das ist immer so bei psychischen Störungen, innerhalb eines Krankheitsbildes gibt es sehr unterscheidliche Ausprägungen.Ein Sozialphobiker kann z. B. bei leichte ausprägung nur "schüchtern" auf die Menschen wirken, er wird damit zwar kein Party-Löwe, kann aber in einem Beruf, wo er z. B. nicht so viel Kunendkontakt hat, grosse Erfolge verbuchen und überhaupt, ein normales Leben führen, mit Familie und Freunden. Bei jemanden anderen ist Sozialphobie so ausgeprägt, dass er es nicht schafft, einkaufen zu gehen oder telefonieren, ist auf professionelle Unterstutzung in vielen Lebensaspekten angewiesen (z. B. betreutes Wohnen).Genauso vehielt sich mit Borderline, zwischen leichte Ausprägung von Borderline (unsicherheit, instabile Selbstwert) und sehr schwere Form davon (dissoziationen, massive Selbstverletzungen, Hallutinationen u.s.w) liegen Welten. Leichte Borderliner werden von ihren Umwelt oft nicht als Borderliner wahrgenommen und kommen mithilfe von ambulante Psychotherapie klar, die schwersterkrankte Borderliner sind Stammgäste auf einer Akut-Station, können nur betreut wohnen und verbringen die grosste Teil ihres Leben in irgendwelchen Institutionen.
na - da passt das doch ganz gutZitat von: Black Russian am 29 Januar 2012, 14:40:42Um irgendwie aus der grauer Masse hervorzurangen, muss man schon eine oder andere Störung haben.Um jeden Fall hatten fast alle berühmte Persönlichkeiten eine psychische Macke Was mich auch noch interessieren würde - wie, wonach definiert bzw. diagnostiziert "man"(wer?!) denn in solchen Fällen
Zitat von: Black Russian am 02 Februar 2012, 13:14:18Das ist immer so bei psychischen Störungen, innerhalb eines Krankheitsbildes gibt es sehr unterscheidliche Ausprägungen.Ein Sozialphobiker kann z. B. bei leichte ausprägung nur "schüchtern" auf die Menschen wirken, er wird damit zwar kein Party-Löwe, kann aber in einem Beruf, wo er z. B. nicht so viel Kunendkontakt hat, grosse Erfolge verbuchen und überhaupt, ein normales Leben führen, mit Familie und Freunden. Bei jemanden anderen ist Sozialphobie so ausgeprägt, dass er es nicht schafft, einkaufen zu gehen oder telefonieren, ist auf professionelle Unterstutzung in vielen Lebensaspekten angewiesen (z. B. betreutes Wohnen).Genauso vehielt sich mit Borderline, zwischen leichte Ausprägung von Borderline (unsicherheit, instabile Selbstwert) und sehr schwere Form davon (dissoziationen, massive Selbstverletzungen, Hallutinationen u.s.w) liegen Welten. Leichte Borderliner werden von ihren Umwelt oft nicht als Borderliner wahrgenommen und kommen mithilfe von ambulante Psychotherapie klar, die schwersterkrankte Borderliner sind Stammgäste auf einer Akut-Station, können nur betreut wohnen und verbringen die grosste Teil ihres Leben in irgendwelchen Institutionen.eine "milde/schwache" Sozialphobie oder Borderlline-Störung etc. ?Warum muss das dann unbedingt "Borderline" oder "Sozialphobie" sein, genannt, gebrandmarkt werden? - Vielleicht ist es doch "nur" Schüchternheit, Introvertiertheit oder im anderen "Fall": expressiv, impulsiv - und einfach eine Sache des Wesens/Naturells?Warum gleich wieder ALLES restlos und grundsätzlich pathologisieren?
Wo sind die Grenzen der Freiheit des Individuums bzw. was macht diese Freiheit aus und: Wie berechenbar oder einmalig bin ich wirklich (und diese Grundfrage isses ebenso im "Wann sterben"-Thread *räusper* ).
Aber das ist eine solche Meta-Ebene, dass man diese Frage glaub ich nur in ihren ganzen Facetten in einzelnen Threads behaken kann und nicht als solche.
(...) das Totschlagargument von leichten bis schweren Störungen "Ich BIN eben so" (Übersetzung in sehr vielen Fällen: "Ich will mich einfach nicht mit mir beschäftigen und kann und will mir nicht vorstellen, dass es für mich ein anderes Leben gibt"). Hier kommen wir dann schnell wieder zum Selbstbeschiss (...)
Komorbiditäten
ZitatKomorbiditätenmüsste fast auf die Liste der Unwörter! Echt mal - was ein ätzender Ausdruck! (Müsste man das nicht eigentlich mit "Co.-" am Anfang schreiben? )
Zitat(...) das Totschlagargument von leichten bis schweren Störungen "Ich BIN eben so" (Übersetzung in sehr vielen Fällen: "Ich will mich einfach nicht mit mir beschäftigen und kann und will mir nicht vorstellen, dass es für mich ein anderes Leben gibt"). Hier kommen wir dann schnell wieder zum Selbstbeschiss (...)Das sehe ich auch so. Aaaaber es ist auch problematisch, wenn/dass Leute sich ändern bzw. anpassen sollen bzw. müssen, wenngleich sie selbst jedoch der unverrückbaren Überzeugung sind, sie kämen alleine (...) am besten bzw. viel besser zurecht und brauchten nicht nur nicht andere Menschen (Beziehungen - also freundschaftliche, familiäre auch und erst mal), sondern wollen es auch absolut nicht. Da muss dann eigentlich tatsächlich doch erst ein Leidensdruck her (damit Therapie überhaupt "erfolgreich" und dem Individuum/dem Betroffenen von Nutzen sein kann).
Ja, wenn wer anderen deutlich schadet, ist es relativ einfach.
Eventuell kann ein leicht "gestörte" Individuum ja schon einsehen, dass es Hilfebedarf gibt, ohne dass Leiden vorhanden ist? So rein aus Vernunft?
In dieser Sendung wurde auch thematisiert, dass es bei jungen Türkinnen (also solchen "mit Migrationshintergrund" ...) öfter zu Suizid und Suizidversuchen kommt als bei gleichaltrigen deutschen Mädchen.
Ursache ist der Kulturencrash.
(...)Zitat von: Kallisti am 04 Februar 2012, 01:23:19Ursache ist der Kulturencrash. Nein, den Kulturencrash haben auch jungen Polinnen und Russinen. Ursache ist die Unterdrückung durch die männliche FamilienmitgliederUnter den Umständen, unter welchen die junge Türkinnen teilweise leben müssen, hätte ich mir eventuell auch das Leben genommen.