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Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
Kallisti:
messie
... ich wollte hier gar nicht groß (nochmal/wieder) diskutieren. Ja na sicher hab ich eine Meinung - mir gebildet. Du aber ganz offensichtlich nicht weniger. ;)
Und bestärkt wird die z.B. durch die Radiosendung (das Interview im Deutschlandfunk, Sendung "Zwischentöne" von gestern, Sonntag, 15.04.). :)
Aber eigentlich wäre es - wie immer - einfacher, wenn man eine gemeinsame Diskussionsbasis erst mal hätte. Das war bisher in diesem thread der Artikel des Eingangsbeitrages und könnte nun die Radiosendung sein (weil sie noch mehr Infos enthält). Dazu allerdings müsste man sich diese erst mal anhören (oder Manuskript schicken lassen und lesen). Falls man an einer Diskussion wirklich interesse hat und nicht bloß wieder Meinungen raushauen oder "austauschen" will - und falls man bereit ist, nicht gleich wieder nur mit Abwehr zu reagieren ...
Wie ich oben schon schrieb:
Ich fand die Sendung informativ(er als den Artikel), aufschlussreich, interessant und da wird nicht "die subjektive Meinung" von Frau Stolze vorgetragen, sondern ihr werden Fragen gestellt, die sie beantwortet - zu ihrer Tätigkeit, Forschung und den Ergebnissen ... - wie man das noch fundierter in ihrem Buch sicher finden wird, von dem in der Sendung natürlich auch die Rede war (zwangsläufig).
Bevor man also erst mal wieder tausend Wenn und Abers einwirft, wäre es doch ganz günstig gewesen, sich die Sendung anzuhören und dann/danach mitzuteilen, was man davon hält - von den dort präsentierten Informationen, Sachverhalten und Äußerungen von Frau Stolze.
Stattdessen wird aber doch lieber wieder Kallisti angemacht - obwohl dazu an dieser Stelle nicht die geringste Veranlassung bestand. Ich stellte einen Link ein - ich verwies auf eine Radiosendung, mit der Absicht: mehr Info anzubieten.
Und dann wurde aber auf diese Sendung gar nicht reagiert, sondern wieder nur auf den Artikel des Eingangsbeitrages, der von mir allerdings gar nicht eingestellt wurde (auch nicht: dieser thread eröffnet).
Ich habe mir dann lediglich erlaubt, auf die Einwände einzugehen/zu entgegnen, die sich auf den Artikel bezogen. Eben weil mir die Radiosendung eher als Diskussionsgrundlage bzw. Informationsangebot zu dienen scheint (als der Artikel). Noch weit mehr natürlich das Buch selbst, in welchem sich sicher "Belege" finden ... (zu den Äußerungen von Frau Stolze).
Muss man das jez wieder so kompliziert machen bzw. mir in die Seite fahren? Warum? Wozu? - Bisher war eigentlich gar nix los.
Vielleicht sind bloß halt doch die eigenen Ressentiments (mir gegenüber) so unüberwindbar ... 8)
Is klar: wenn man was finden will, findet man garantiert was - man interpretiert es im Zweifelsfall einfach so hin oder unterstellt ... ... ...
Die Platte is aber doch nun schon wirklich sehr alt. ?
Deine Abwehrhaltung gegenüber der "subjektiven Meinung" von Frau Stolze jedenfalls, messie, zeugt auch nicht gerade von "Aufgeschlossenheit". Vielleicht fällt dir das selber aber gar nicht auf. Ist anzunehmen. ;)
messie:
--- Zitat ---Deine Abwehrhaltung gegenüber der "subjektiven Meinung" von Frau Stolze jedenfalls, messie, zeugt auch nicht gerade von "Aufgeschlossenheit".
--- Ende Zitat ---
Ich gebe zu dass ich skeptisch bin, weil gerade bei Wissenschaftlern so absolute Sätze wie "xxx gibt es nicht" so gut wie nie vorkommen. Aus gutem Grund, weil jeder Forscher gleich in Semester 1 beigebracht bekommt dass absolute Thesen selten bis nie einer Überprüfung stand halten. Alleine schon dieser absolute Satz "Alzheimer gibt es nicht" wirkt, da bin ich jetzt einfach mal subjektiv und ehrlich, auf mich unseriös. Es ist eine Sprache die im Journaille-Bereich üblich ist um möglichst viel Quote / Auflage / Klickraten / whatever zu generieren, und da die Dame das Ganze in einem populärwissenschaftlichen Buch veröffentlichte, weht da schon ein Hauch gewollter Übertreibung mit.
Aus diesem Grund bin ich da recht skeptisch eingestellt, das stimmt.
Zum Zweiten aber dann eben auch die Rezension des Buches, die logische Ungereimtheiten im Buch zusammenträgt. Das lässt die Skepsis nicht gerade geringer werden.
Da ich aber zum Thema Alzheimer -noch- nicht genug weiß, kann ich mir eine abschließende Meinung dazu noch nicht bilden. Wie jemand anders schon oben schrieb, es bedarf einer Auseinandersetzung mit dieser Krankheit die über "ein paar Artikel und Beiträge mal hören/lesen" deutlich hinausgeht. Das Thema Demenz, insbesondere Alzheimer, ist sehr komplex.
Zu komplex für mich momentan. Ich weiß einfach noch zu wenig drüber. ;)
Das ist der Grund, warum ich lieber später, wenn die Auseinandersetzung in mir selbst, sozusagen intern, stattgefunden hat, dann extern, also hier im Forum dann etwas dazu sagen werde.
Für den Augenblick jedenfalls maße ich mir das noch nicht an, eine Meinung dazu festzulegen, weder intern noch extern.
Mit dir hat das überhaupt nichts zu tun, Kallisti. Es ist diese absolute, übertreibend wirkende Aussage der Dame, die meine Zweifel nährt, nicht dass du dich in die Diskussion eingeklinkt hast.
Kallisti:
... messie - na dann is ja gut. ;)
Es klang oben für mich nur doch etwas anders, zunächst.
Ich maße mir im Übrigen auch nicht an, fundierte Kenntnis von Demenz/en zu haben. Sicher nicht. Aber eine Meinung kann man sich ja doch mal schnell bilden ;) ;) ;) - nicht wahr ... man "bildet" sie sich so oft: so schnell ... und auch oft unbemerkt/unbewusst.
Jedenfalls finde ich das, das Frau Stolze da (RADIOSENDUNG!) vorbringt, durchaus nachvollziehbar, einleuchtend, überzeugend. Und man hat ja auch an anderen Stellen, aus anderen Quellen immer mal mitbekommen, dass das mit "Alzheimer" eine schwierige und umstrittene Sache ist (Diagnose, Therapie) - genau: ähnlich wie bei AD(H)S! ;)
Und ich meine: Eben: solange man nicht wirklich sicher(er) sein kann, sollte man mit vorschnellen "Diagnosen"/Etiketten vorsichtig, also: weit zurückhaltender sein. Eben WEIL man nicht sicher ist ... !
Dann sollte man doch auch weit mehr nach Ursachen für "Demenzzustände" forschen - und wie Frau Stolze also sagt, wird bzw. würde man (Ärzte) da auch oft fündig - wenn man denn genau bzw. überhaupt: wirklich gründlich untersuchte!
Und was sie auch sagt:
Es fehlt diesen (alten) Menschen einfach an Unterstützung: sich selbst mitzuteilen, zu erklären - also schon beim Anamnese-Gespräch!
Sie (viele!) leben oft alleine, so dass keiner wirklich mitbekommt, ob sie z.B. zu wenig gegessen und/oder getrunken haben (Dehydrierung, Unterzuckerung), ob sie mit ihrem Diabetes richtig umgehen (Insulin und Ernährung) ...
Wenn dann sie sich nicht richtig ausdrücken/mitteilen/verständlich machen können und der Arzt nicht selbst gründlich nachforscht/untersucht (was alles in Frage kommen kann und oft kommt - wie bspw. also auch Fehl- oder Übermedikation oder Medis falsch eingenommen oder eben vor allem diverse Neben- und Wechselwirkungen - grade ja bei älteren Menschen, die doch nicht selten mehrere Medikamente einnehmen ...), dann können das alles Umstände sein, die zu solcher "Demenzsymptomatik" führen, die aber eben gar nicht in Betracht gezogen werden, denen nicht richtig nachgegangen wird (was wiederum auch natürlich mit unserem Gesundheitssystem zu tun hat, ja).
Und natürlich auch einfach das Alter(n) selbst. Dass Gedächtnis-/Gehirnleistung nachlässt - was wiederum auch abhängig ist vom jeweils individuell gelebten Leben/Lebenswandel!
Demenz(en) gibt es. Aber sie haben - bekannte - Ursachen. Da muss man nicht so ein unheimliches, Angst auslösendes, abschreckendes Schild "Alzheimer" draufkleben, das dann eine Schimäre ist - weil: unbekannte "Hintergründe" und fehlende gesicherte Diagnose(möglichkeit) wie auch Therapie ... !
Was soll das dann - wozu das? Wem bringt das was? WAS ?!? ...
messie:
Was den Rest angeht - wie gesagt, da werde ich eh noch genug drüber erfahren um die Thesen der werten Dame bewerten zu können. Eins aber lässt mich dann doch ein wenig schmunzeln bis wundern, was du hier schriebst:
--- Zitat von: Kallisti ---Demenz(en) gibt es. Aber sie haben - bekannte - Ursachen. Da muss man nicht so ein unheimliches, Angst auslösendes, abschreckendes Schild "Alzheimer" draufkleben (...)
--- Ende Zitat ---
Wieso soll denn bitte Alzheimer mehr Angst auslösen als Demenz? Das wüsste ich jetzt mal gerne. ;D
Alzheimer ist eine Form von Demenz. Nicht etwas anderes. Und wie bei jeder Form von Demenz gibt es bis dato noch kein Gegenmittel, das die Krankheit aufhalten kann, also auch nicht Alzheimer.
Insofern ist die Diagnose "Alzheimer" wie "Demenz" genauso schlimm. Wer vor Alzheimer Angst hat, der darf auch gerne vor Demenz Angst haben, denn die Auswirkungen sind am Schluss eh dieselben.
Genau genommen hätte man bis vor kurzem eher beruhigter sein können, Alzheimer statt eine Demenz die nicht Alzheimer ist, zu haben. Schließlich vertrat man in der Forschung lange die Meinung, dass die Plaques dafür zuständig sind, und da wurde schon fieberhaft dran geforscht, wie man mit Medikamenten diese Plaques aus dem Gehirn wieder herausbekommt.
Nach der ursprünglichen Theorie hätte man dann Alzheimer heilen können: Gegenmittel gefunden -> Gegenmittel nehmen -> Plaques entfernen -> Person wieder gesund.
Das ist inzwischen zwar überholt. Aber im Gegensatz zu jener Theorie weiß man bei Demenz nämlich mal so gar nicht, wie man die Krankheit aufhalten oder gar heilen kann! Da ist es doch erst recht eine Katastrophe, vor allem als man bei Alzheimer noch Heilungspotenzial sah, dann die Diagnose "allgemeine Altersdemenz" und nicht "Alzheimer" zu kriegen.
Also, was genau ist an Alzheimer für dich nun schlimmer gegenüber Demenz? ;)
Kallisti:
messie
... hab ich doch genau oben drüber schon geschrieben: demenzartige Symptome bzw. Zustände können im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen oder Medikation (Neben-/Wechselwirkungen) oder auch durch Dehydrierung etc. auftreten bzw. als solche interpretiert werden bzw. dann eben als "Alzheimer" fehl"diagnostiziert" werden.
Alzheimer hat einfach einen "schlechten Ruf" - ist für viele Menschen doch ein Schreckgespenst - eben weil man darüber so viel Schlimmes hört bzw. damit assoziiert.
Wenn man hingegen von ganz normaler altersbedingter Demenz spricht - WENN es sich denn tatsächlich um solche handelt! (siehe oben ...) - ist das wohl doch etwas, das man eher akzeptieren kann: dass also betagte Menschen nachlassende Hirn-, Gedächtnisleistungen haben - ebenso wie so ziemlich alles andere in deren Körper auch "nachlässt", schwächer wird, "abbaut". Altern eben.
Und wenn man dann aber auch weiß, dass man dem einigermaßen zumindest teilweise durch entsprechenden Lebenswandel vorbeugen kann, ist das auch hilfreicher als von "Alzheimer" zu reden, von dem keiner genau weiß, wie es entsteht, warum und man aber weiß, dass es eigentlich nicht "behandelbar" bzw. "heilbar" ist.
Demenz durch Alter(n) ist ein natürlicher Vorgang. Oder aber: es ist oft also gar keine solche Altersdemenz, sondern etwas anderes - siehe oben.
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