Die meisten aber haben gleich von Anfang an "Schwierigkeiten": nur dass sämtliche Erzieher(innen), Leiterinnen und Eltern bzw. unsere Gesellschaft ja der Meinung ist, dass das "normal" ist und so sein muss! Dass die Kinder weinen, schreien, toben, wüten, völlig verzweifelt, von der Rolle sind, die Arme ausstrecken - sich nicht beruhigen - auch wenn die Erzieherinnen sagen, nach 10 Minuten sei "der Spuk" ja doch vorbei, man solle nur gehen! Wenn was wäre, riefen sie an ... Ja. Is klar. Das sehe und höre ich. Und das geht bei den meisten Kindern einige Wochen lang so. DANACH: haben sie sich gefügt, aufgegeben, resigniert! Sie haben festgestellt, dass es ihnen nicht hilft, zu weinen, zu toben, zu wüten ... - man BEACHTET IHREN WILLEN NICHT, man versteht nicht ihre Not, man geht darauf nicht ein, man berücksichtigt ihre Bedürfnisse NICHT. Andere wiederum sitzen die ganze Zeit in der Nähe der Eingangstür - still, unauffällig - aber nicht weniger: traurig und einsam. Nur dass die ja keinen Stress machen - also: pflegeleicht sind. Wie praktisch.Wieder andere jammern und wimmern die ganze Zeit über, bis sie abgeholt werden.Ganz wenige Kinder gehen im Alter von 3 Jahren oder jünger gerne UND FREIWILLIG in die Kita/den Kiga - und das dauerhaft. Oft geht das, wenn sie dort eine Erzieherin schon kennen (privat) oder wenn ältere Geschwister dort sind. Naja, sorry, jetzt hab ich mich doch wieder ausgelassen - liegt daran, dass ich das alles einfach nicht mehr ertrage - diese weinenden Kinder - wenn man das mal miterlebt, wenn man selber Kinder hat - wenn man das sieht ... - also mich macht das jedes Mal total fertig, traurig und wütend. Und es läuft immer und immer und immer gleich ab - mit so vielen vielen vielen Kindern.
ich hab immer dann und so lange keinen Schmerz, wenn [...]
Zitat von: Kallisti am 01 Oktober 2011, 23:41:29ich hab immer dann und so lange keinen Schmerz, wenn [...]Es ist mir - freundlich ausgedrückt - völlig wumpe, ob Menschen wie du übelst die Schmerzen bekommen, wenn sie zusehen müssen, wie andere Eltern die eigene Einstellung zur Fremdbetreuung nicht teilen.Was mich dagegen derbst aufregt ist, wenn es dann heißt, sie würde das Wohl des eigenen Kindes nicht genug interessieren, wenn überhaupt. --Zu deinen Fragen bzgl. Fremdbetreuung meinerseits angeht - der Vollständigkeit halber:Ich bin im Alter von einem Jahr in die Kinderkrippe gekommen. Selbige war zu jenem Zeitpunkt in der DDR und entsprechend umfangreich war dort auch die Betreuung. Es hätte auch später erfolgen können, meine Eltern haben diese Möglichkeit jedoch nicht genutzt.--Mehr gibt es zu beiden Punkten im Grunde auch nicht mehr zu sagen.
Sehr geehrter Herr dr. Posth, gibt es eigentlich konkrete Untersuchungen darüber, ob in Ländern in denen eine sehr frühe Fremdbetreuung üblich ist und wo die Mutter sehr früh wieder arbeiten geht (Frankreich, ehemalige DDR), später bei Erwachsenen mehr psychische Probleme auftreten. Oder wie sich die Fremdbetreuung insgesamt auf die weitere Entwicklung auswirkt. Habe dazu mal ein Posting von Ihnen gelesen, in dem sie bemerkten, daß durch frühe Abgabe des Kindes bzw. nicht ausreichende Gewöhnung an eine neue Bezugsperson psychische Schäden entstehen. Gibt es hierzu irgendwelche Studien (die ehemelige DDR, wäre doch ein interessantes Untersuchungsobjekt!?..). Kann ihr Posting leider nicht mehr wiederfinden.Vielen DAnk für ihre Mühe und viele Grüße AntwortStichwort: FremdbetreuungLiebe Susi, ja es gibt solche Studien und Untersuchungen. Z.B. wurden in Isreal Kinder in ihrer Entwicklung beobachtet und verglichen, die im Kibbutz groß wurden und solchen bei ihren eigenen Müttern. Das ging "pro eigene Mütter" aus. In der DDR wurden, glaube ich, keine Studien hierzu gemacht. Warum auch, im real existierenden Sozialismus wurde die Psycholgie einem Diktat des Kollektivismus unterworfen. Individualpsychologie war eine bürgerliches Relikt. Ich besitze ein interessantes Buch vom Autorenkollektiv Wissenschaftspsychologie, erschienen im Pahl-Rugenstein-Verlag Köln, 1975. Titel: Materialistische Wissenscahft und Psychologie. Schon sehr interessant, was dort zusammengetragen wurde, nur Bindungstheorie kommt dort nicht vor.Wie aber will man etwas studieren und untersuchen, dessen Existenz man anzweifelt oder gar nicht zur Kenntnis nimmt. Das ist das Problem, auch in Frankreich oder von mir aus in China. Wenden Sie einmal die Begriffe der Bindungstheorie auf die Kleinkinder im Tibet an, oder in Papua Neuginea.Um sinnvolle und aussagefähige Studien hierzu in den Ländern der Welt zu machen, muß man sich erst einmal auf gemeinsame Grundbegrifflichkeiten verständigen. Z.B. gibt es offenbar in nicht allen Sprachen der Welt solche Begriffe wie Fremdeln oder Trotz. Werden solchen Verhaltensweisen in diesen Ländern überhaupt wahrgenommen und zugeordnet? Aber das hat überhaupt nichts mit deutscher Überheblichkeit zutun. Auch in unserem Land werden solche entscheidenden Verhaltensweisen in der frühkindlichen Entwicklung erst seit wenigen Jahren einigermaßen ernst genommen und beachtet! Ein gutes Buch zu solchen Fragen ist das neue Buch von Martin Dornes im Fischer Taschenbuch Verlag mit dem Titel: "Die emotionale Welt des Kindes". Nur Vorsicht, dort wimmelt es geradezu von Zitaten und Hinweisen auf Studien. Viele Grüße Frage: FremdbetreuungSehr geehrter Dr. Posth,ich habe Ihre Beiträge bezüglich der Fremdbetreuung von Säuglingen und Kleinkindern gelesen und bin jetzt stark verunsichert. Ich bringe meinen Sohn (jetzt 13 Monate) seit er 7 Monate alt ist in die universitäre Kindertagesstätte, da ich selbst noch studiere- besser gesagt mitten im Examen stecke- und keine Möglichkeit hatte, mehrere Semester auszusetzen. Ich muss folgendes dazusagen: 1) Die Schwangerschaft war ungeplant- ein echter „Unfall“ sozusagen, doch das Kind ist natürlich nicht ungewollt! 2) Mich plagt selbst ständig das schlechte Gewissen. Das geht sogar soweit, dass ich merke, dass ich mich aus schlechtem Gewissen heraus dem Kind gegenüber anders verhalte, als ich es wohl normalerweise tun würde. 3) Das Kind ist auch nicht nur ständig krank, sondern es scheint mir sogar zunehmend verhaltensauffällig (aggressiv, weinerlich, etc.). Mein Mutterinstinkt sagt mir ganz genau, es wäre besser für ihn/uns, wenn ich länger zu Hause geblieben wäre. Er leidet ziemlich unter der Trennung. Ich habe das Gefühl, vor der Krippenbetreuung war er ein anderes Kind. Aber nun zu meinem Anliegen:Da sich die Lage nun einmal so darstellt, klären Sie mich bitte über den neuesten Stand der Forschung auf. Welche Schäden können durch so frühe Fremdbetreuung auftreten- worauf muss ich mich einstellen, was sollte ich wissen, um den „Schaden“ zu mindern? Treten durch frühe Fremdbetreuung später nicht mehr ausgleichbare „Schäden“ auf, d.h. habe ich schon etwas falsch gemacht, was ich nie wieder gutmachen kann? Vielen Dank für Ihre Antwort. AntwortStichwort: FremdbetreuungHallo, Ihre beiden Mutterprobleme sind absolut verständlich, und es ist bedauerlich, daß diese Problematik nach wie vor hauptsächlich die jungen Frauen trifft. Inwieweit sind denn eigentlich die Väter verfügbar?Das zentrale Thema der frühen Fremdbetreuung heißt Ersatzbezugsperson. Mit anderen Worten, läßt sich für die Getrenntzeiten eine zuverlässige Ersatzbezugsperson finden, die auch keine Konkurrenz zur leiblichen Mutter aufbaut, ist das Problem sicher stark abgemildert. Ich glaube, das zu betonen, ist wichtig, weil es auch die Mütter entlastet und einem aktuellen Trend entgegenspielt.Folgen für später? Die Forschung, aber auch die umfangreiche Beobachtung von Kleinkindern allein sagt und zeigt, daß sich im schlechteren Fall eine unsichere Bindung einstellt, welche für sich genommen kein pathologisches Phänomen ist, aber eindeutig einen Risikofaktor darstellt. Kommen zusätzliche Risikofaktoren dazu, kann es schnell eng werden für die ungestörte psychosoziale Entwicklung. Demzufolge braucht eine -sagen wir- einigermaßen gelungene, frühe Fremdbetreuung für sich allein noch keinen nennenswerten Schaden in der Entwicklung anrichten. Aber die weitere Entwicklung erfordert ein höheres Augenmerk. Z.B. müssen aggressiv unterstützte Loslösungerscheinungen, die wahrscheinlich häufiger sein werden, toleranter hingenommen werden und mit strafferen Regeln kombiniert sein. Oder es sollte später die Selbstattributierung (s. mein Text), also alles das, was ein Kleinkind gut an sich erlebt, gefördert und unterstützt werden, usw.Die möglichen Gefahren für mißlungen früh betreute Kleinkinder liegen ganz generell v.a. in aggressiv-oppositionellen Verhaltensweisen, schlechter Aufmerksamkeitspanne, hyperkinetischen Erscheinungen und antisozialem Verhalten. Ich hoffe, mit dieser sehr verkürzten Darstellung konnte ich Ihnen etwas helfen. Viele Grüße Frage: Strange situation test - wann wird so etwas gemachtHallo Dr. Posth,mein kleiner ist 17 Mo alt (korrigiert 14,5 Mo - da Frühchen) Ich arbeite Teilzeit seit beinahe einem Jahr u. von daher ist Lukas 2 Tage die Woche einmal bei der Tagesmutter u. einmal bei einer der Omas. Wir hatten vor 5 Wochen eine Phase, wo er immer den Verdacht hegte, ich würde ihn verlassen oder alleine zurücklassen. Seitdem verabschiede ich mich jetzt auch bewußt von ihm. Also vorher wurde er abgelenkt mit spielen u. ich bin gegangen. Doch er hat das jetzt durchschaut.In ihrem Forum habe ich gelesen, dass durch Fremdbetreuung bei so kleinen auch seelische Schäden entstehen können. Woran würde ich dies merken? u. ab wann muss man solch einen Test durchführen?Jetzt habe ich ja schon ein komisches Gefühl bei der Sache....Vielen Dank schon malGrußHelga AntwortStichwort: FremdbetreuungLiebe Helga, den Strange-Situation-Test macht eigentlich niemand. Bisher hat die Bindungsthoerie nur rein wissenschaftlich Einfluß auf den Umgang mit Säuglingen Kleinkindern gefunden. Das ist bedauerlich, aber so einfach nicht zu ändern. Es wird bestimmt noch Jahre dauern, bis man solche Lehrmeinungen als Erziehungsprinzip akzeptiert. Dazu kommt, daß die Loslösung bislang eigentlich nur ein tiefenpsychologisches Konzept ist und vom verhaltenpsychologisch orientierten, pädagogischen Mainstream noch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen worden ist. Bindung und Loslösung als Paradigmen der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen zu akzeptieren ist Zukunftsvision auf dem entwicklungspsychologischen Gebiet. Wer etwas Gutes seinem Kind mit auf den Lebensweg geben will, richtet sich aber schon heute nach diesen Grundsätzen.Daher also auch die Skepsis gegenüber früher Fremdbetreuung. Unsicher gebundene Kinder, das haben inzwischen verschiedene Studien ergeben (nachzulesen z.B. bei M.Dornes, "Die emotionale Welt des Kindes"), tragen ein höheres Risiko für spätere Verhaltensstörungen. Unsachgemäß begonnene Fremdbetreuung gefährdet aber die sichere Bindung, auch das gilt als erwiesen.Wenn man also sein Kind fremdbetreuen lassen muß aus wirtschaftlichen oder sonstigen Gründen, muß man die Grundregeln hierfür anerkennen, die ich mehrfach im Forum aufgezählt habe (s. ). Viele Grüße
(...) Ab eineinhalb kommen dann dabei auch immer mehr aggressive Tendenzen zum Vorschein, die unglücklicherweise sich (folgerichtig) gegen die frühen Bezugspersonen richten. Das muß man wissen und sich entsprechend innerlich wappnen. D.h., man darf seinem Kind nicht böse sein deswegen und es auf keinen Fall dafür abstrafen. (Bitte auch meinen Langtext über das emotionale Bewußtsein lesen, da ist alles genau erklärt).Allenfalls sollte man auf diese Attacken mit eigener Betroffenheit reagieren und sich "verletzt" geben, um dem Kind eine Möglichkeit zum Trösten und zur Wiedergutmachung zu geben (Stichwort Induktion).Fremdbetreuung in diesem kipplichen Moment der Entwicklung muß Schwierigkeiten machen. Auf keine Fall dürfen Fremdbetreuer sich gleich "an das Kind ranmachen". Das ist völlig kontraproduktiv! Wahrscheinlich müssen Sie Ihren Versuch noch einmal abbrechen und es zu einem späteren Zeitpunkt wieder versuchen, wenn Ihre Tochter in der Loslösung weiter voran gekommen ist, und sie größere Selbstanteile gewonnen hat. Viele Grüße
Stichwort frühe FremdbetreuungHallo, frühe Fremdbetreuung ist von der Sache her kompliziert und in gewisser Weise riskant. Sie kann schief gehen und im Kind eine Traumatisierung auslösen. Die Bindungssicherheit geht u.U. verloren, die Loslösung kann gefährdet werden. Daher ist eine möglichst lange Eingewöhnungszeit immer wichtig, sowie eine Anbindung des Kindes an eine Ersatzbezugsperson. Manchmal klappt das allerdings überraschend schnell, wenn ein spontaner Sympathiefunke von der Betreuungsperson auf das Kind überspringt. Sie spüren das daran, daß sich das Kind auch von der "anderen Person" füttern, trösten, wickeln und herum tragen läßt.Am besten geschieht die FB in den eigenen 4 Wänden, denn dann bleibt wenigstens der Ort für das Kind konstant, aber das funktioniert meistens aus organisatorischen Gründen nicht. Wielange FB an den einzelnen Tagen akzeptiert wird, darüber gibt es keine Daten. Da die Kleinkinder in diesem frühen Alter aber kein Zeitgefühl haben, spielt diese Frage sicher auch nur eine untergeordnete Rolle. Und es kann auch ein Tag übersprungen werden. Wenn die Großmutter oder eine andere bekannte Person in der Kinderkrippe arbeitet, kann das natürlich von Vorteil sein, entscheidend ist aber die kontinuierliche Präsenz, was für jede Betreuungsperson gilt. Eine Betreuungsperson ist diesem frühen Alter ist so etwa wie eine Ersatzmutter! Viele Grüße
Liebe Jana, es ist für ein Kleinkind immer ein traumatisches Erlebnis, wenn seine Mutter es weinend in fremder Umgebung oder bei fremden Personen zurückläßt. Daran besteht keine Zweifel und je kleiner ein solches Kind ist, desto tiefer geht die seelische Wunde. Aber die Natur hat den Kindern aus Überlebensgründen Mechanismen mitgegeben, das seelische Leid um der Anpassung willen zu unterdrücken. Das führt vordergründig zu einer Problemlösung des Konfliktfalls (die Erzieherinnen freut's), hintergründig jedoch droht ein kaum zu verarbeitendes, seelisches Trauma, je nach Härte des Vorgangs und der Vorbelastung des Kindes. Das aber zeigt sich erst viel später im Leben, und da haben die Erzieherinnen mit dem Kind in der Regel nichts mehr zu tun. Sie als Mutter aber doch!! Studien erfassen übrigens solche Folgen in der Regel nicht, denn der Zusammenhang von (früherer) Ursache und (aktueller) Wirkung ist nur schwer zu erfassen.Daher geht ohne größeres Risiko nur die Ablösung über eine Ersatzbezugsperson bei Kindern unter 3-4 Jahren und die sanfte, einfühlsame Ablösung bei Kindern über 4, falls noch erforderlich ( im Suchlauf). Lassen Sie sich von anders lautenden Meinungen nicht beirren! Viele Grüße
Liebe Petra, Ihre Frage ist hoch brisant und ebenso berechtigt. Die derzeitige Forderung nach möglichst früher Fremdbetreuung hat einen politischen Hintergrund und keinen entwicklungspsychologischen! Das muß vorausgeschickt werden. Früher, als es noch gar keine Kindergärten gab, spielten die Kinder in kleinen Gruppen auf der Straße. Diese Welt ist vorbei (von wenigen Ausnahmen abgesehen).Kinder brauchen auf jeden Fall Gesellschaft, um Erfahrungen im sozialen Leben zu sammeln und um ihre persönliche Stellung und Wertigkeit zu ermitteln. Altersgemischte Gruppen sind dafür am besten, ob im Kindergarten oder sonst wo. Geschwister ersetzen solche alt.gem. Gruppen nur zum Teil, zu eng sind die verwandschaftlichen Verhältnisse und zu stark die damit verbundenen, sozialen Probleme. Das Engagement der Eltern ist sehr, sehr wichtig, aber es ersetzt aus denselben Gründen, wie gerade angeführt, nicht die "natürliche Gruppe".Kindergärten haben aber nur dann sinn und Nutzen, wenn sie ihren gesellschaftlichen Auftrag auch erfüllen. Somit sind sie wichtige Einrichtungen in unserem Leben, die entsprechend zu fördern sind und mit gut geschulten Fachpersonal auszustatten (samt angemessener Bezahlung!). Andere Länder machen uns auch das schon lange vor. Aber das hat nichts mit fürher Fremdbetreuung zu tun, sondern mit entwicklungspsychologsich adäquatem Vorgehen, wie hier im Forum gefordert. Mehr Qualität ist gefragt und nicht einfach nur mehr Quantität! Viele Grüße
Hallo, wie Sie wissen, bin ich ein Skeptiker der frühen Fremdbetreuung. Allerdings lehne ich Sie nicht rundweg ab, und das schon gar aus einem "romantischen" Famlienbild heraus. Alle Klischees sind in dieser Frage fehlt am Platz. Trotzdem wird mit solchen in der Gesellschaft munter aufeinander eingedroschen.Jede frühe Fremdbetreuung bedarf eine detailierten Sachkenntnis über den Entwicklungsstand der Kinder im Alter unter 4 Jahren. Dazu kommt, daß das Bindungsprinzip Grundvoraussetzung aller sozialpädagogischen Maßnahmen sein muß. In die Bindung muß der Loslösungsprozeß miteinbezogen sein. Die Vorgaben führen zu der unabdingbaren Forderung nach sanfter Ablösung (s. gezielter Suchlauf). Zur Kenntnis der frühen emotionalen Zustände und kognitiven Fähigkeiten der Kleinkinder gehört das Wissen über die Selbständigkeitesbestrebungen und den Selbstbehauptungsdrang, die Sauberkeitsschritte, die Eßgewohnheiten, die Sprachentwicklung, die Wahrnehmungsfähigkeit und die Mentalisation der Gefühlsentwicklung. Daneben ist die Aufsichtspflicht, die Sie hier ansprechen nur ein Klacks.Summa summarum: die institutionelle Betreuung von Kleinkindern ist eine Aufgabe mit extrem hohem Verantwortungsgrad. Das wird leider oft ganz anders gesehen. Folglich wird die Arbeit auch sehr schlecht entlohnt und schnell kommt die Einschätzung auf: das kann doch jeder, das ist nichts Wert. Zu diesem Schluß kann aber nur derjenige kommen, der keine Kenntnisse über die komplizierten Zusammenhänge der frühkindlichen Entwicklung hat und in seiner Ignoranz meint, die frühe Fremdbetreuung sei so etwas wie ein Tellerwäscherjob. Das bei Fehlern im Rahmen dieser Tätigkeit schwere, oft lebenslange Störungen in der psychosozialen Entwicklung des Individuums verursacht werden können, wird in unverantwortlicher Weise geleugnet. In jedem Sportverein geht man da, was die Trainer angeht, sorgsamer vor.Dies ist nur ein allgemeines Statement, die Entscheidung, wie Sie mit Ihren Kindern weiter verfahren, kann ich Ihnen leider nicht abnehmen. Viele Grüße
ich denke nicht, dass du dir ein wirklich realistisches und umfassendes Bild machen kannst
Daher ist dein Beispiel nicht sehr aussagekräftig.
du konntest es nicht {...} objektiv beobachten.
Dr. Posth ist verheiratet und Vater von vier Kindern.
Völlig falsch ist es, gegen die Bedürfnisse kleiner (!!!) Kinder zu agieren. Es macht einen enormen Unterschied, ob ein Kind mit 5, 6, 7 und aufwärts "verhätschelt" wird (statt: liebevoll und respektvoll umsorgt) oder ob man einfach ein kleines Kind (im Alter von also 1 bis ca. 3 1/2 bis 4 Jahren) vergewaltigt - und eben das tut man, wenn man das Bedürfnis der Kinder in diesem Alter nach vertrauten Bezugspersonen missachtet, mit Füßen tritt.
Achja, noch ne Kleinigkeit:Zitat von: KallistiDr. Posth ist verheiratet und Vater von vier Kindern.Und was soll das jetzt "beweisen" oder bedeuten? Dass ein Mann mit vier Kindern unfehlbar ist? Ursula von der Leyen, glühende Verfechterin frühester Fremdbetreuerin ist verheiratet und hat ... sieben Kinder.Dazu sage ich jetzt nichts ...
Zitat von: Kallisti am 02 Oktober 2011, 15:36:57Völlig falsch ist es, gegen die Bedürfnisse kleiner (!!!) Kinder zu agieren. Es macht einen enormen Unterschied, ob ein Kind mit 5, 6, 7 und aufwärts "verhätschelt" wird (statt: liebevoll und respektvoll umsorgt) oder ob man einfach ein kleines Kind (im Alter von also 1 bis ca. 3 1/2 bis 4 Jahren) vergewaltigt - und eben das tut man, wenn man das Bedürfnis der Kinder in diesem Alter nach vertrauten Bezugspersonen missachtet, mit Füßen tritt. Dass du dazu das Wort "Vergewaltigung" benutzt, zeigt mir nur, dass du gar nicht weisst, was Vergewaltigung ist. So ein Spruch ist ein Schlag im Gesicht für jeder Vergewaltigungsopfer.Also ungefähr so, als wenn jemand ein Sportiniternat mit Auschwitz vergleicht.Und übrigens:Vielleicht ist dein Sohn mit 16ausgezogen, weil er früh in Kindergarten gekommen war.Mein Bruder zog übrigens auch mit 17 aus
Vielleicht ist dein Sohn mit 16ausgezogen, weil er früh in Kindergarten gekommen war.
Julyadu kannst es nur beurteilen aus dem, das man dir erzählt hat - du wirst an die damalige Zeit (Alter 2 Jahre) kaum eigene Erinnerungen haben. Und alles deinen Bruder betreffend, kennst du auch nur aus Erzählungen. Du hast also kein "Beobachtungsmaterial" oder Erfahrungen mit (anderen) Kindern - mit mehreren anderen Kindern (im Alter von 2 oder 3 Jahren).Daher ist dein Beispiel nicht sehr aussagekräftig.
naja, das eloquent und esprit und gewählt ist natürlich im rauhen amerikanischen ghettoalltag, was ja der ursprungsort von hiphop und somit auch battlerap ist, etwas schwierig. das ist auch noch n wichtiger punkt, weil das ja als strassenkultur mit der sprache arbeitet, die eben dort auf der strasse gesprochen wird. wie ice-t mal so schön sagte "a hoe is a hoe, a bitch is a bitch, a nigger's a nigger and that's it. i do not explain any shit." da sind worte zuweilen einfach auch ganz anders besetzt als im alltag der hiesigen frauenrechtlerinnen z.b. und werden einfach einfach falsch gedeutet.
Und abgesehen davon ist doch auch eine Erzählung (die meiner Eltern) eine Erinnerung. Warum sollten die mir in diesem Fall etwas erzählen, das nicht stimmt!?
Alle Kinder sind so sehr unterschiedlich. Die einen sind Entdecker, die anderen Nesthocker.
Naja sicher - es ist immer eine Frage auch der Perspektive, Erfahrung, Herkunft ... - und ja, ich bin durchaus froh, nicht "im Ghetto" aufgewachsen sein zu müssen! Wenn die Leute nichts anderes kennenlernen (konnten, können?), ist es nachvollziehbar, dass und warum sie sich so ausdrücken. Was mich nur stört, ist, wenn das (auch das wieder) zur "Kunst", zu einer Art Können erhoben wird (was es m.A.n. nicht ist) und wenn kleine Kids das dann auch noch "cool" finden und dem nacheifern, das kopieren ... (ich mein: so lange das nur vorübergehende Phasen sind, is auch das kein Problem ). Aber sich dann auch noch selber ganz toll dabei zu finden und sich so auch noch zu verkaufen (wie bspw. Lady (tr)ashtray - und all ihre zahlreichen männlichen "Kollegen"!) - ich weiß ja nich ... - das is mir halt nicht nachvollziehbar - mir wäre das wohl eher extremst peinlich und ich würde zumindest versuchen, "auf ein anderes level" zu gelangen ...