Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Power-Vaginen  (Gelesen 59179 mal)

Kallisti

  • Gast
Re: Power-Vaginen
« Antwort #150 am: 18 November 2011, 13:41:36 »

Multivac

Ja sicher - aber hat ja doch auch was mit eigener (Persönlichkeits-/Charakter-) Entwicklung zu tun und da muss man es nicht unbedingt noch befördern, dass Minderjährige Kinder kriegen oder?
ich hab garnicht über minderjährige geschrieben

Stimmt. Aber wenn du Erwachsene meinst (also nicht bloß grade eben Volljährige - wie ich - mit 19 - bei meinem ersten Kind ;)), dann stellt sich doch die Frage, warum (viele?!) erwachsene (? ?) Menschen sich offenbar selbst mit Anfang/Mitte 30 für Kinder(erziehung/Leben mit eigenen Kindern) "nicht reif fühlen"? Oder viel mehr: ob es da wirklich überwiegend um Sich-nicht-reif-Fühlen geht oder doch auch und mehr noch um anderes (sich nicht auf Kinder einstellen wollen etc. - mit allem, das das halt so mit sich bringt: ein Leben, Alltag mit Kindern - Verantwortung, eigene Bedürfnisse und Interessen zurückstellen etc. - aber ja eben auch Positives! :) )?


Als ob eine alleinerziehende Mutter sich einen Partner und Vater für ihr Kind im Supermarkt kaufen könnte...

Die Frage
Warum tust du es nicht?
finde ich unverschämt.

So, wie ich Kallisti hier verstehe, hätte sie gerne einen Vater für ihr Kind.

Danke!


Ja weißt du messie - warum wuchsen bzw. wachsen meine beiden Kinder ohne Väter auf? - Was glaubst du?? Würde mich doch mal interessieren!

Warum bin ich "egoistisch", wenn ich meine Kinder UNFREIWILLIG alleine großziehe? ? ?

Es gibt kaum etwas, das mich psychisch, emotional seit Jahren so fertig macht wie die Tatsache DASS MEINE KINDER AUSSER MIR KEINE ANDERE BEZUGSPERSON HABEN!

Ja, tut mir leid, dass ich da schreien muss, wie es hier so schön heißt.

Es gibt kaum etwas, das mich immer wieder immer noch so traurig macht, als die Tatsache, dass meine Kinder BEIDE keinen Vater haben/hatten (naja, bei meiner Tochter vergleichsweise eher noch als bei meinem Sohn) und beide auch keine Großeltern oder andere Verwandte oder eben andere BEZUGSpersonen (die nicht kommen und gehen, die wirklich eine - emotionale - ehrliche, verlässliche, stabile Beziehung zu meinen Kindern haben ... ... ...).

Und es ist alles andere als "egoistisch": so ein Leben: mit absolut alleiniger Verantwortung für zwei Kinder (inzwischen ja nur noch eines, aber für das erste auch 16 Jahre lang). Mit allen Sorgen, Nöten (eigenen persönlichen, auch finanziellen, existentiellen und dann noch denen die Kinder betreffend: ihre Wünsche, Bedürfnisse, ihren Alltag, die Schule, ihre Zukunft, Ausbildung, ihre Gefühle, Ängste etc. betreffen!), mit all den Fragen, Zweifeln und:

mit dem Wissen (!) wie wichtig FÜR ALLE KINDER ! ! !  MEHRERE BEZUGSPERSONEN sind (für gesunde, gute Entwicklung) - weil EIN Mensch alleine Kindern niemals alles das geben, vermitteln, sein kann, was sie aber brauchen - JEDES Kind!

Ich bin nur ich. Nur die Mutter. Nur eine Frau. Mit all meinen Eigenarten, Charakterzügen, Schwächen, Fehlern ... ... ...

Ich kann nicht auch noch Vater, Mann sein. Auch nicht Oma, Opa (mit anderer Erfahrung, Verhaltensweisen, Hintergrund, Vergangenheit, Einstellung ... ... ...).

Und Kinder brauchen auch mit Erwachsenen Umgang - nicht nur mit anderen Kindern (in Kiga und Schule und Verein/Freizeit)! Mit verschiedenen Erwachsenen - bestenfalls mit mehreren, die sie mehr oder weniger regelmäßig kontaktieren, mit denen sie "Umgang haben" können ... ---> BEZIEHUNGEN!

Ja, das hab ich in diesem Forum an schätzungsweise 10 verschiedenen Stellen schon zwanzigmal wiederholt. I´m so sorry. - Und ja: das ist meine Überzeugung.

Und eben deshalb leide ich darunter, dass ich genau das meinen Kindern nicht "geben", ermöglichen kann/konnte! ! !

Und genau das macht mich - regelmäßig - immer wieder fertig! Nicht nur an Weihnachten oder Kindergeburtstagen - auch, wenn die Kinder bei Freunden mitbekommen (haben), dass die sehr wohl Väter, Großeltern ... haben, dass auch die Kinder anderer Alleinerziehender (ALLE DIE ICH KENNE UND KANNTE!) regelmäßig Kontakte zu ihren Vätern hatten! Die Kinder deshalb auch öfter eben keine Zeit hatten (für Verabredungen ...), weil sie "am Wochenende bei Papa sind" ... ... ... !

Und mein Sohn sich durchaus fragen konnte, warum sein Scheiß-Vater sich eigentlich nie meldet, nie fragt, wie es ihm geht, was er so macht, ob mein Sohn ihn vermisst, gerne sehen, kennenlernen, mit ihm etwas unternehmen, ihn besuchen, mit ihm reden, ihn Sachen fragen ... ... ... würde!
Warum er ihm eigentlich so scheißegal ist - er hat ihm doch nichts "getan"! ?

Und wenn meine Tochter sagt, sie hätte auch gerne eine Oma und sie würde auch gerne verreisen ... ... ...  - wenn die anderen im Kiga nach den Sommerferien von ihrem Familienurlaub erzählen.

Oder wenn die anderen erzählen, was sie von wem zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt bekamen und was sie über die Feiertage mit Oma und Opa gemacht haben ... ... ...


Ja - tut mir so leid, dass ich mal wieder alle mit meinem persönlichen Scheiß belästige, belabere - dass ich dann heule wie ein Schlosshund ...

vor allem - weil ich selbst so genau weiß, wie es sich anfühlt ... ... ...  Und ich es genau deshalb unbedingt anders machen, "haben" wollte - und ich deshalb Jahre um diese Väter kämpfte: um Kontakt zwischen bspw. meinem Sohn und dessen "Vater" - ganz ohne Umwege über mich - ich habe es ihm so leicht gemacht. Mein Sohn war als Schulkind in der Lage, selbst zu telefonieren, Briefe zu schreiben - später hatte er auch eine e-mail-Adresse und ein Handy. Der Vater hätte also mit mir nicht mal ein Wort wechseln müssen, um Kontakt zu seinem Sohn haben zu können!!! - Aber: NICHTS! NICHTS NICHTS NICHTS NICHTS NICHTS.

Er ging ihm am Arsch vorbei! 


Wie meinst du, fühlt sich das für ein Kind an, messie? - Und wie für eine Mutter, die das miterlebt - über Jahre, sieht, beobachten, zuschauen muss, wie ihr Kind damit durchaus "nicht glücklich" ist - UND NICHTS DARAN ÄNDERN KANN!!!


Also Leute - ich bin grad einfach "zu emotional". Deshalb beende ich das an dieser Stelle. Lösche es trotzdem nicht. Vielleicht muss man manchmal einfach Tacheles reden - manche Leute scheinen einfach sehr abtruse Vorstellungen davon zu haben, wie man eigentlich lebt, wie man eigentlich drauf ist ...


Aber noch ein Wort zu nightnurse

Sicher: Alle Menschen bekommen Kinder sehr wahrscheinlich aus "egoistischen Gründen". Und ich kann auch nachvollziehen, dass (nicht wenige) Frauen ohne ("festen") Partner sich "trotzdem" Kinder und/oder "Familie" wünschen und darauf nicht verzichten wollen ... -- Aber dann müssten dafür andere Möglichkeiten bzw. Regelungen getroffen werden. Ich finde es nicht in Ordnung, dass Typen dafür, dass sie ihren ach so wertvollen Samen spenden, auch noch Kohle bekommen, die Frauen dann aber - nur weil sie sich Kinder wünschen! - mit den Kindern und aller Sorge/Fürsorge, Verantwortung, Alltag und eben auch: Belastung alleingelassen werden und die Kinder zu ihrem anderen Elternteil keinen Kontakt haben, keine Beziehung entwickeln (können) dürfen!

Ich finde, das ist so der absolut falsche Weg, damit umzugehen!

Es scheint nach wie vor der Hase da im Pfeffer zu liegen, dass offensichtlich nach wie vor sehr viel mehr Frauen als Männer sich (ein Leben mit "eigenen") Kinder wünschen. Und an diesem eigentlichen "Problem" sollte gearbeitet bzw. darüber offen gesprochen, es thematisiert und darüber nachgedacht werden!


Aber die Männer für ihr Sperma bezahlen, die Frauen künstlich befruchten und die Kinder mit dem fehlenden Vater (bzw.: anderen Elternteil) alleine zu lassen, halte ich in der Tat für die absolut völlig falsche Vorgehensweise! Und es ärgert mich, dass das also Praxis ist und kein Schwein danach fragt, wie es DEN KINDERN damit mal geht ... !

Mutter und Vater müssen nicht zusammen unter einem Dach leben - sie sollten nur aber beide für ihre Kinder "da", "verfügbar" sein! Ich finde, darauf hat jedes Kind einfach ein Recht.

Ja, messie: auch meine Kinder!!! - Nur: wie soll ich das "geltend machen", wenn die Scheiß-Väter drauf kacken - auf die Wünsche, Bedürfnisse, Fragen, Ängste, Hoffnungen ... ihrer Kinder!?!?!??

Ein "Ersatzvater" findet sich da übrigens eher noch weniger als ein "leiblicher Vater" - denn die wenigsten haben wirklich Bock über Jahre für ein "fremdes" Kind zu sorgen ... ... ... (mit ihm zu leben, sich dafür einzuschränken, umzustellen, Zeit zu investieren, auch: Emotionen ... ... ...)!

Und davon abgesehen liegt mir eben auch sehr viel daran, dass jedes Kind seine leiblichen Eltern kennen können sollte, sofern es das selbst möchte - aus Gründen, die ich oben schon nannte (in anderem Beitrag weiter oben).
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CubistVowel

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #151 am: 18 November 2011, 13:58:50 »

Ein "Ersatzvater" findet sich da übrigens eher noch weniger als ein "leiblicher Vater" - denn die wenigsten haben wirklich Bock über Jahre für ein "fremdes" Kind zu sorgen ... ... ... (mit ihm zu leben, sich dafür einzuschränken, umzustellen, Zeit zu investieren, auch: Emotionen ... ... ...)!
Ich kann aus eigener leidvoller Erfahrung nur bestätigen, dass die Sache mit dem "Ersatzvater" sehr prekär und heikel ist. Ich selber musste als Kind nacheinander mit mehreren Partnern meiner Mutter leben (ich will keinen von denen mit dem Wort "...vater"  adeln) und habe für mich den (natürlich ganz persönlichen) Schluss gezogen: lieber ohne.
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messie

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #152 am: 18 November 2011, 14:11:23 »

Um meine Frage noch einmal zu konkretisieren, ich weiß die letzte war schlechter Stil, weil eigentlich eine rhetorische Frage:
Warum tust du es nicht, Kallisti, einen Vater suchen? Ich behaupte mal: Weil es Wichtigeres gibt! Jetzt und hier für die Kinder.
Genau so handelst du dann ja auch, Kallisti. Du gibst deinen Kindern was sie brauchen, gibst das Bestmögliche für sie. Genau so sollte es ja auch sein! Und nicht die Zeit für eine sinnlose Männersuche draufgehen, die _vielleicht_ mal Bezugsperson sein könnten.

Ich halte es nicht für egoistisch, wenn eine Frau ihr Kind alleinerziehend großzieht, erst recht nicht wenn die Väter keine echten Väter sind! Und genau das ist es doch worum es geht: Wenn es die Wahl zwischen einem Kind das mit einem "Scheiß-Papa" aufwächst und einem Kind, das bei einer liebenden alleinerziehenden Mama aufwächst, was ist dann wohl die bessere Wahl?
Ich behaupte, ganz klar und eindeutig, das Zweite!

Aus diesem Grund finde ich es alles andere als auf der Hand liegend, wenn eine Frau von vorneherein ein Kind ohne Vater großziehen möchte, dass ihr Beweggrund Egoismus dafür ist. Es gibt viele andere dafür, unter anderem eben auch jenen, dass alle Männer um sie herum nicht als gute Väter in Frage kommen.

Deswegen missversteht mich bitte nicht: Es geht mir rein darum zu sagen dass die Rechnung "alleinerziehende Mama = Egoistin" einen fetten Fehler hat. Jede alleinerziehende Mama, die ich jemals in meinem Leben kennen gelernt habe, war alles andere als egoistisch veranlagt. Im Gegenteil, manchmal wünschte ich ihnen (und sagte es mitunter auch), dass sie sich nicht selbst zu sehr dabei vergaßen.

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen. Es aber Frauen zu unterstellen, nur weil sie planen (was aus dem Plan im Endeffekt draus wird, da wird ja gerne vom Schicksal durchaus wild gewürfelt), ein Kind alleinerziehend gebären und großziehen zu wollen, halte ich für doch viel zu pauschal gedacht.
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Multivac

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #153 am: 18 November 2011, 14:27:42 »

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?
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messie

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #154 am: 18 November 2011, 14:37:01 »

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?

Du wirst es nicht glauben - es gibt Frauen die wollen nur ein Kind, weil sie scharf aufs Kindergeld sind ... das Kind wird dann "kaputtgespart", damit noch ordentlich was für die Mama übrigbleibt.
Unglaublich, aber in manchen Fällen leider wahr. :(
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Multivac

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #155 am: 18 November 2011, 14:39:37 »

ui, daran hatte ich garnicht gedacht.  :o
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Sapor Vitae

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #156 am: 18 November 2011, 18:14:58 »

Stimmt. Aber wenn du Erwachsene meinst (also nicht bloß grade eben Volljährige - wie ich - mit 19 - bei meinem ersten Kind ;)), dann stellt sich doch die Frage, warum (viele?!) erwachsene (? ?) Menschen sich offenbar selbst mit Anfang/Mitte 30 für Kinder(erziehung/Leben mit eigenen Kindern) "nicht reif fühlen"? Oder viel mehr: ob es da wirklich überwiegend um Sich-nicht-reif-Fühlen geht oder doch auch und mehr noch um anderes (sich nicht auf Kinder einstellen wollen etc. - mit allem, das das halt so mit sich bringt: ein Leben, Alltag mit Kindern - Verantwortung, eigene Bedürfnisse und Interessen zurückstellen etc. - aber ja eben auch Positives! :) )?
Ich fühle mich einfach mal angesprochen.

Ich wundere mich im Gegensatz zu dir eher darüber, wieviele junge Leute es sich zutrauen, Kinder zu kriegen (geplant) und frage mich wie die es hinkriegen die Scheissangst davor, als Mutter / Vater zu versagen, zu überwinden. Oder hab nur ich die? ::) Ich kann es gut verstehen, wenn jemand zögert, diesen Riesenschritt in ein anderes Leben zu machen.

Ich glaube, es ist aber auch ein Unterschied, ob man plötzlich vor der Situation steht, dass ein Kind unterwegs ist (sprich Frau schwanger ist) oder das Paar sich entscheidet, "so wir machen jetzt ein Kind" (platt gesagt).

Meine Gründe, wieso ich mich trotz meines Alters unreif für ein Kind fühle, mich also im Moment nicht dafür entscheiden kann.

  • ja, vielleicht egoistisch und banal, aber ich finde es schwierig, mich bewusst dafür zu entscheiden, 9 Monate Leiden auf mich zu nehmen und meinen Körper hinterher ruiniert oder zumindest einfach komplett verändert vorzufinden und evtl. auch noch hormonell bedingt ein anderer Mensch zu sein. Ja, das mag durchaus der natürliche Lauf der Dinge sein, aber ich verspüre keinen Wunsch danach.
  • ich kann nicht abschätzen, wie sich ein Kind auf die Partnerschaft auswirkt.
  • ein Kind bedeutet, 20 Jahre oder mehr Veranwortung zu übernehmen. Das ist ein echt langer Zeitraum für jemanden wie mich, der eher kurzfristig plant und beispielsweise auch keine Kredite aufnehmen würde bzw. Angst davor hätte, ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu kaufen. (Eben sehr langfristige Dinge).
    Man legt sich fest, sehr fest. Und weiß ich denn jetzt schon, ob ich den Rest meines Lebens in Hamburg verbringen will? Ob ich wollen würde, dass mein Kind hier aufwächst? Man will dem Kind dann ja auch nicht jede Menge Umzüge zumuten.
  • keine Familie in der Nähe, die einen unterstützen könnte
  • Finanziell stehen wir einfach noch nicht wirklich gut da. Mir reicht Luft und Liebe nicht, um ein Kind grosszuziehen.

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?

Du wirst es nicht glauben - es gibt Frauen die wollen nur ein Kind, weil sie scharf aufs Kindergeld sind ... das Kind wird dann "kaputtgespart", damit noch ordentlich was für die Mama übrigbleibt.
Unglaublich, aber in manchen Fällen leider wahr. :(
Wo hast du das denn her, aus der Bild? :P Ich glaube kaum, dass das Kindergeld aufwiegt, was ein Kind im Laufe des Lebens kostet.


« Letzte Änderung: 18 November 2011, 18:18:14 von Sapor Vitae »
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

messie

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #157 am: 18 November 2011, 18:36:48 »

Zitat
Wo hast du das denn her, aus der Bild? :P Ich glaube kaum, dass das Kindergeld aufwiegt, was ein Kind im Laufe des Lebens kostet.

Nee, leider nicht ...
Ein Kind kostet normalerweise mehr. Viel mehr. Sag das aber mal jenen, die es dann trotzdem machen und dann sich beim Kind noch drüber beschweren dass es ihnen "die Läuse vom Kopf wegisst" ...
Das finde ich genauso zum Kotzen wie jene "Scheiß-Väter", von denen Kallisti so leidvoll spricht.

Und es übersteigt meinen Horizont. Wie kann man das eigene Kind nicht lieben? Sein eigen Fleisch und Blut? Wie man es nicht sehen wollen? Oder dem Kind die Schuld für die eigene Armut geben, nur weil man nur von zwölf bis Mittag dachte dank dieses Gedankens "geil, Kohle!"? Das begreife ich einfach nicht.

Kallisti, ich entschuldige mich hier noch einmal für mein vorletztes Posting. Es war wirklich nicht so gemeint wie du (und Kaffeebohne) es aufgefasst hattest, sondern eigentlich das genaue Gegenteil, so wie ich es im letzten beschrieben habe. Dass du dich dadurch genötigt fühltest hier deine Geschichte zu erzählen, tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ehrlich nicht.

Ich finde eben einfach, dass jede Frau die ein Kind alleine großzieht, Respekt verdient hat. Schwer genug ist es allemal, spätestens wenn sie mittendrin sind, merken es dann ja sicher auch jene Frauen, die sich per künstlicher Befruchtung klar gegen einen Vater entschieden haben. Diese, oder auch nur irgendeine alleinerziehende Frau egoistisch zu nennen, geht mir da einfach nicht über die Lippen. Kann ich nicht. Geht nicht.
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Kaffeebohne

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #158 am: 18 November 2011, 19:18:02 »

Nur mal kurz eingeworfen, ich kenne eher das "Argument", man (bzw. frau) sei egoistisch, wenn man kein Kind haben möchte. Dann denken irgendwie die meisten, da sei was mit einem kaputt, es kann ja nicht sein, daß es Leute gibt, die sich gegen eigene Kinder entscheiden.
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messie

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Re: Power-Vaginen
« Antwort #159 am: 18 November 2011, 19:33:01 »

Nur mal kurz eingeworfen, ich kenne eher das "Argument", man (bzw. frau) sei egoistisch, wenn man kein Kind haben möchte. Dann denken irgendwie die meisten, da sei was mit einem kaputt, es kann ja nicht sein, daß es Leute gibt, die sich gegen eigene Kinder entscheiden.

... und das finde ich mindestens genauso bekloppt.

Man ist der Gesellschaft gar nichts schuldig. Man ist einzig und allein seinem eigenen Kind was schuldig, und wenn man beschlossen hat sich selbst und/oder diese Welt diesem Kind nicht zuzumuten, dann ist das jedes Menschen gutes Recht.
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Multivac

  • Gast
Re: Power-Vaginen
« Antwort #160 am: 18 November 2011, 20:35:44 »

Ich wundere mich im Gegensatz zu dir eher darüber, wieviele junge Leute es sich zutrauen, Kinder zu kriegen (geplant) und frage mich wie die es hinkriegen die Scheissangst davor, als Mutter / Vater zu versagen, zu überwinden. Oder hab nur ich die? ::) Ich kann es gut verstehen, wenn jemand zögert, diesen Riesenschritt in ein anderes Leben zu machen.

Ich glaube, es ist aber auch ein Unterschied, ob man plötzlich vor der Situation steht, dass ein Kind unterwegs ist (sprich Frau schwanger ist) oder das Paar sich entscheidet, "so wir machen jetzt ein Kind" (platt gesagt).

Meine Gründe, wieso ich mich trotz meines Alters unreif für ein Kind fühle, mich also im Moment nicht dafür entscheiden kann.

  • ja, vielleicht egoistisch und banal, aber ich finde es schwierig, mich bewusst dafür zu entscheiden, 9 Monate Leiden auf mich zu nehmen und meinen Körper hinterher ruiniert oder zumindest einfach komplett verändert vorzufinden und evtl. auch noch hormonell bedingt ein anderer Mensch zu sein. Ja, das mag durchaus der natürliche Lauf der Dinge sein, aber ich verspüre keinen Wunsch danach.
  • ich kann nicht abschätzen, wie sich ein Kind auf die Partnerschaft auswirkt.
  • ein Kind bedeutet, 20 Jahre oder mehr Veranwortung zu übernehmen. Das ist ein echt langer Zeitraum für jemanden wie mich, der eher kurzfristig plant und beispielsweise auch keine Kredite aufnehmen würde bzw. Angst davor hätte, ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu kaufen. (Eben sehr langfristige Dinge).
    Man legt sich fest, sehr fest. Und weiß ich denn jetzt schon, ob ich den Rest meines Lebens in Hamburg verbringen will? Ob ich wollen würde, dass mein Kind hier aufwächst? Man will dem Kind dann ja auch nicht jede Menge Umzüge zumuten.
  • keine Familie in der Nähe, die einen unterstützen könnte
  • Finanziell stehen wir einfach noch nicht wirklich gut da. Mir reicht Luft und Liebe nicht, um ein Kind grosszuziehen.

also sapor: ich hatte diese "hach ein baby"-gefühle vorher nie. ich bin geflüchtet, wenn kollegen mit ihren babies kamen, um sie mir in den arm zu drücken. kleine kinder waren ja ganz süß, aber babies empfand ich eher so als stück fleisch. ich hab früher nie kinder kriegen wollen, dann dachte ich, ok, irgendwann vielleicht, wenn ich mich reif fühle, dann merkte ich, endgültig weise wird man nie und die zeit rennt einem dann auch davon. also in die tat umgesetzt, ohne das wirkliche gefühl dafür zu haben, also ohne den inneren drang/wunsch/liebe. dann am anfang der schwangerschaft setzte das von allein ein, sciher die hormone. ich fand plötzlich jedes baby süß und bin zu allen hingerannt und wollte sie knutschen und drücken und mit ihnen reden usw. also die natur hat in meinem falle glücklicherweise vorgesorgt, daß ich mein eigenes kind bereits während der schwangerschaft und nach der geburt lieben lernte und als wunderschönes geschenk empfand. angst vor der geburt hatte ich auch. aber ein kaiserschnitt unter vollnarkose kriegt man hin. eine normale geburt auch, denke ich. geburtsvorbereitungskurse können einem komplett die angst davor nehmen. die verantwortung für ein kind - ja, die ist groß. aber ist es erstmal da, kann man nicht mehr anders, dann stellt sich die frage nicht mehr. und es sind nicht nur die verantwortung und die finanziellen ausgaben, da ist ein lebewesen, das dich bedingungslos liebt und akzeptiert, das abhängig ist von dir, das du am leben erhältst. da bist du, wenn du einigermaßen normal bist, automatisch eine gute mutter, ein schutz für dieses kleine wesen. das drumherum bzw. deine sorgen spielen dann keine rolle mehr. du bekommst umgedreht so viele neue glückliche momente den ganzen tag von diesem kleinen wesen, daß du dich fragst, wie du ohne kind bisher leben konntest. ein komplett anderer mensch bin ich nicht. das ist man nur am anfang ein paar monate nach der geburt. da sorgen hormone in einem dafür, daß man nicht draufgeht bei dem streß und schlafentzug. die machen einen ruhig, glücklich und auch ein bischen lethargisch und neben sich stehend. aber das geht wieder weg. du bist nach 3 monaten oder so wieder der gleiche mensch, nur sehr sehr viel glücklicher und mit einem wirklich wichtigem neuen ziel im leben.
« Letzte Änderung: 18 November 2011, 20:39:34 von Multivac »
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Kallisti

  • Gast
Re: Power-Vaginen
« Antwort #161 am: 18 November 2011, 22:20:17 »

Ein "Ersatzvater" findet sich da übrigens eher noch weniger als ein "leiblicher Vater" - denn die wenigsten haben wirklich Bock über Jahre für ein "fremdes" Kind zu sorgen ... ... ... (mit ihm zu leben, sich dafür einzuschränken, umzustellen, Zeit zu investieren, auch: Emotionen ... ... ...)!
Ich kann aus eigener leidvoller Erfahrung nur bestätigen, dass die Sache mit dem "Ersatzvater" sehr prekär und heikel ist. Ich selber musste als Kind nacheinander mit mehreren Partnern meiner Mutter leben (ich will keinen von denen mit dem Wort "...vater"  adeln) und habe für mich den (natürlich ganz persönlichen) Schluss gezogen: lieber ohne.

Eben das ist ein wichtiger Aspekt - nicht nur muss man "einen Mann finden", mit dem man selber klarkommt (und den man "mag" und umgekehrt ...), sondern er "muss" also auch noch das Kind "mögen" und das Kind ihn bzw. miteinander klarkommen ... ... ...

Nein, das ist kein Kinderspiel (so jeman(n)den zu finden). Hahaha.


Und dann kann ich auch durchaus verstehen, dass ein Mann, nur weil er eine Frau mag, nicht notwendigerweise auch ihr Kind mögen muss bzw. kann. - Warum auch? Wenn er es kann und das Kind umgekehrt auch, wenn es also zufälligerweise "passt" oder man es schafft, es "passend zu machen" (ohne viel Zwang, Druck, Stress ...), dann ok - aber: das ist einfach mal nicht die Regel.
Umgekehrt muss ich als Frau genausowenig die Kinder eines Mannes mögen oder lieben, nur weil ich deren Vater mag ...

Und sowieso käme für mich nicht in Frage, mit jemandem zusammen unter einem Dach zu leben - mit meinen Kindern/meinem Kind - wenn mein Kind diesen Mensch nicht leiden mag, nicht mit ihm "warm wird" ... - dann geht logischerweise: der Mann. Muss. Ja, das ist ein "Opfer" - aber ich will es eben genau wie CubistVowel es anmerkte auf keinen Fall: dass mein Kind mit einem "Tpyen von mir" nicht klarkommt ...! (Zumindest nicht, wenn das ein dauerhafter Zustand wäre.)



Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?


Was ist denn an einem Kinderwunsch bzw. der Realisation nicht egoistisch? - Ich behaupte, wir hier so bekommen Kinder grundsätzlich aus egoistischen Gründen (wenn wir sie freiwillig bekommen) - aus welchen auch sonst?


Die Sache ist nur: wie weit gehen Egoismus und Verantwortung dem Kind, dessen Leben, Entwicklung ... gegenüber Hand in Hand bzw. gleichen sich aus bzw. stehen sich nicht diametral im Wege. Darum geht es doch (mir - was die Damen in GB angeht - die freiwillig Alleinerziehenden - egal ob nun mit oder ohne künstliche Befruchtung, wenn sie aber ihren Kindern bewusst und absichtlich den Vater vorenthalten).



Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?

Du wirst es nicht glauben - es gibt Frauen die wollen nur ein Kind, weil sie scharf aufs Kindergeld sind ... das Kind wird dann "kaputtgespart", damit noch ordentlich was für die Mama übrigbleibt.
Unglaublich, aber in manchen Fällen leider wahr. :(


Also am Kindergeld hat sich wohl noch kaum wer bereichern können. ^^ 

Und wer Hartz 4 bekommt, hat sowieso nix vom Kindergeld, weil es (wie auch Kindesunterhalt vom Vater) vollständig (!) auf das Alg 2 angerechnet wird: als Einkommen - also: abgezogen. Das gibt´s nich noch dazu.



Zitat
Und es übersteigt meinen Horizont. Wie kann man das eigene Kind nicht lieben? Sein eigen Fleisch und Blut?
(messie)

Ganz so einfach läuft/verhält es (sich damit - "lieben" ...) dann auch wieder nicht ... Aber das ist (auch) (wieder) ein Thema für sich!!



Um meine Frage noch einmal zu konkretisieren, ich weiß die letzte war schlechter Stil, weil eigentlich eine rhetorische Frage:
Warum tust du es nicht, Kallisti, einen Vater suchen? Ich behaupte mal: Weil es Wichtigeres gibt! Jetzt und hier für die Kinder.
Genau so handelst du dann ja auch, Kallisti. Du gibst deinen Kindern was sie brauchen, gibst das Bestmögliche für sie. Genau so sollte es ja auch sein! Und nicht die Zeit für eine sinnlose Männersuche draufgehen, die _vielleicht_ mal Bezugsperson sein könnten.

Ich halte es nicht für egoistisch, wenn eine Frau ihr Kind alleinerziehend großzieht, erst recht nicht wenn die Väter keine echten Väter sind! Und genau das ist es doch worum es geht: Wenn es die Wahl zwischen einem Kind das mit einem "Scheiß-Papa" aufwächst und einem Kind, das bei einer liebenden alleinerziehenden Mama aufwächst, was ist dann wohl die bessere Wahl?
Ich behaupte, ganz klar und eindeutig, das Zweite!

Aus diesem Grund finde ich es alles andere als auf der Hand liegend, wenn eine Frau von vorneherein ein Kind ohne Vater großziehen möchte, dass ihr Beweggrund Egoismus dafür ist. Es gibt viele andere dafür, unter anderem eben auch jenen, dass alle Männer um sie herum nicht als gute Väter in Frage kommen.

Deswegen missversteht mich bitte nicht: Es geht mir rein darum zu sagen dass die Rechnung "alleinerziehende Mama = Egoistin" einen fetten Fehler hat. Jede alleinerziehende Mama, die ich jemals in meinem Leben kennen gelernt habe, war alles andere als egoistisch veranlagt. Im Gegenteil, manchmal wünschte ich ihnen (und sagte es mitunter auch), dass sie sich nicht selbst zu sehr dabei vergaßen.

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen. Es aber Frauen zu unterstellen, nur weil sie planen (was aus dem Plan im Endeffekt draus wird, da wird ja gerne vom Schicksal durchaus wild gewürfelt), ein Kind alleinerziehend gebären und großziehen zu wollen, halte ich für doch viel zu pauschal gedacht.



Omg messie - ich renn doch nicht rum und "suche" (?!?!???) einen (Ersatz-) Vater? ? ? !!?? - Was is das denn für ein Quatsch!?
Meinst du, irgendwelche Frauen machen das so - alleinerziehende? Meinst du, die vernachlässigen ihre Kinder, weil/wenn sie einen Ersatzpapa suchen - wie soll das deiner Vorstellung nach aussehen? Die rennen die ganze Zeit rum und labern Typen an oder wie?

Natürlich kümmert frau sich um ihr Kind - erstens, weil sie es natürlich will (wenn sie ihr Kind liebt - will sie, dass es ihm gut geht ...), zweitens weil ihr ja auch gar nix anderes übrig bleibt: als sich dann also alleine darum zu kümmern!

Es gibt da keine "Wahl" - natürlich will kaum wer, dass sein Kind unter schlechten Verhältnissen aufwachsen muss - egal mit welchen bekloppten Menschen (ob Ersatzpapa oder leiblicher "Vater" oder sonstige Menschen, die doof sind ...). Was denn für ne Wahl? Was hat denn da die Frau und/oder das Kind für eine "WAHL"??? - Frau und Kind sind einfach vor vollendete Tatsachen/Realität gestellt! - Nix mit "Wahl"! - Eben das ist es doch! Die Typen können sich einfach aus der Affäre ziehen, müssen höchstens Unterhalt abdrücken und das oft  noch nicht mal! Da wählt niemand einen "Scheiß-Papa" - der IST  das einfach - wenn da wer "wählt" bzw. entscheidet, dann der "Scheiß-Papa" - nicht aber die alleinerziehende Mudder oder ihr Kind.


Ich sage auch nicht, dass diese britischen Damen grundsätzlich egoistisch sind oder schlechte Mütter oder sowas - ich sage aber: in diesem einen wichtigen Punkt sind sie total egoistisch, beinahe skrupellos!: Sie entscheiden, dem Kind keinen Vater zu geben - und das "kommt nicht so über sie", ohne ihr Verschulden - sondern sie entscheiden es ganz bewusst, absichtlich und freiwillig, dass ihre Kinder nicht ihren leiblichen Vater "haben" dürfen! - Einzig damit habe ich (m)ein Problem - wenn auch ein nicht kleines ... !

Sie bestimmen über ihre Kinder hinweg, dass die Kinder also auf ihre (leiblichen) Väter verzichten (müssen, sollen). - Keine dieser Frauen weiß, was das später mal für ihre Kinder bedeutet - ob und wie es sie ggf. belastet (und Ähnliches kennt man ja von adoptierten Kindern - die Problematiken, die sich da einstellen können).

Wenn es gut läuft, bekommen diese Kinder vielleicht andere Bezugspersonen - sehr schön! Vielleicht auch männliche - auch super! - Aber sie werden sich wahrscheinlich (offen oder auch nur insgeheim - je nach Mensch unterschiedlich!!) doch irgendwann und sehr wahrscheinlich dann immer wieder fragen, wer ihr VATER, ihr ERZEUGER ist - was für ein Mensch, wie er aussieht, was sie vlt. von ihm haben, ob sie ihm ähnlich sind ("innerlich" und/oder äußerlich) usw. usf. !

Und das kann Menschen in nicht seltenen Fällen durchaus lebenslang begleiten und auch belasten. Muss nicht - ist aber oft genau so! Viele merken es erst dann so richtig, wenn sie selber Vater geworden sind - dass ihnen ihr eigener Vater fehlte, was ihnen fehlte, warum usw.
(Viele verdrängen das alles aber auch, ja - so gut und lange es halt geht.)









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Multivac

  • Gast
Re: Power-Vaginen
« Antwort #162 am: 18 November 2011, 22:25:37 »

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?
Was ist denn an einem Kinderwunsch bzw. der Realisation nicht egoistisch? - Ich behaupte, wir hier so bekommen Kinder grundsätzlich aus egoistischen Gründen (wenn wir sie freiwillig bekommen) - aus welchen auch sonst?
aus instinktiven reflexiven hormongesteuerten gründen ? wo ist die grenze zwischen mensch und tier ? ist die löwendame, die sich begatten läßt und junge bekommt, auch egoistisch ?
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Kallisti

  • Gast
Re: Power-Vaginen
« Antwort #163 am: 18 November 2011, 22:47:12 »

Stimmt. Aber wenn du Erwachsene meinst (also nicht bloß grade eben Volljährige - wie ich - mit 19 - bei meinem ersten Kind ;)), dann stellt sich doch die Frage, warum (viele?!) erwachsene (? ?) Menschen sich offenbar selbst mit Anfang/Mitte 30 für Kinder(erziehung/Leben mit eigenen Kindern) "nicht reif fühlen"? Oder viel mehr: ob es da wirklich überwiegend um Sich-nicht-reif-Fühlen geht oder doch auch und mehr noch um anderes (sich nicht auf Kinder einstellen wollen etc. - mit allem, das das halt so mit sich bringt: ein Leben, Alltag mit Kindern - Verantwortung, eigene Bedürfnisse und Interessen zurückstellen etc. - aber ja eben auch Positives! :) )?
Ich fühle mich einfach mal angesprochen.

Ich wundere mich im Gegensatz zu dir eher darüber, wieviele junge Leute es sich zutrauen, Kinder zu kriegen (geplant) und frage mich wie die es hinkriegen die Scheissangst davor, als Mutter / Vater zu versagen, zu überwinden. Oder hab nur ich die? ::) Ich kann es gut verstehen, wenn jemand zögert, diesen Riesenschritt in ein anderes Leben zu machen.

Ich glaube, es ist aber auch ein Unterschied, ob man plötzlich vor der Situation steht, dass ein Kind unterwegs ist (sprich Frau schwanger ist) oder das Paar sich entscheidet, "so wir machen jetzt ein Kind" (platt gesagt).

Meine Gründe, wieso ich mich trotz meines Alters unreif für ein Kind fühle, mich also im Moment nicht dafür entscheiden kann.

  • ja, vielleicht egoistisch und banal, aber ich finde es schwierig, mich bewusst dafür zu entscheiden, 9 Monate Leiden auf mich zu nehmen und meinen Körper hinterher ruiniert oder zumindest einfach komplett verändert vorzufinden und evtl. auch noch hormonell bedingt ein anderer Mensch zu sein. Ja, das mag durchaus der natürliche Lauf der Dinge sein, aber ich verspüre keinen Wunsch danach.
  • ich kann nicht abschätzen, wie sich ein Kind auf die Partnerschaft auswirkt.
  • ein Kind bedeutet, 20 Jahre oder mehr Veranwortung zu übernehmen. Das ist ein echt langer Zeitraum für jemanden wie mich, der eher kurzfristig plant und beispielsweise auch keine Kredite aufnehmen würde bzw. Angst davor hätte, ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu kaufen. (Eben sehr langfristige Dinge).
    Man legt sich fest, sehr fest. Und weiß ich denn jetzt schon, ob ich den Rest meines Lebens in Hamburg verbringen will? Ob ich wollen würde, dass mein Kind hier aufwächst? Man will dem Kind dann ja auch nicht jede Menge Umzüge zumuten.
  • keine Familie in der Nähe, die einen unterstützen könnte
  • Finanziell stehen wir einfach noch nicht wirklich gut da. Mir reicht Luft und Liebe nicht, um ein Kind grosszuziehen.




Sapor

ja, dazu kann ich von mir auch erst mal sagen, dass meine Kinder - so unglaublich das für manche klingen mag - beide nicht geplant, aber dann eben gewollt waren (sonst hätte ich sie nicht beide bekommen, also: ausgetragen/geboren und: "behalten").

Auch ich habe also - wie Multivac - nicht geplant, schwanger zu werden bzw. Kinder zu haben. Auch ich konnte mit Kindern (egal ob Säugling oder Kleinkind ...) nichts anfangen - vor allem vor Geburt meines Sohnes nicht. Ich fand sie oft eher ziemlich nervig. Sie interessierten mich eigentlich nicht. (Mit 19 interessiert man sich aber sowieso wohl eher für Anderes.)

Und ich habe mich auch bei beiden Kindern "beraten" lassen - bei ProFamilia und bei der Diakonie (Schwangerschaftsberatung ...). Im Rahmen dieser (ersten) Beratung (während ich mit meinem Sohn schwanger war) wurde mir dann aber sehr schnell klar, dass ich dieses Kind nicht abtreiben und auch nicht zur Adoption freigeben will!


Es ist nie "der richtige Zeitpunkt" ein Kind in die Welt zu setzen - NIE. Bei NIEMANDEM. Es werden sich garantiert immer Wenns und Abers finden lassen! Es werden oft auch rational absolut triftige Gründe absolut dagegen sprechen, Kinder überhaupt in die Welt zu setzen - und dann auch nochmal ganz speziell auf die eigenen, individuellen Umstände, Lebensverhältnisse bezogen.

Und was die Versagensangst angeht: die geht sicher nie ganz weg. Man wächst hinein - mit seinen Aufgaben, wie es so heißt ... aber ich kann von mir zumindest sagen, dass ich immer wieder bei beiden Kindern diese Gedanken und Gefühle hatte und habe - teils sehr stark ausgeprägt - so ausgeprägt, dass ich nicht selten schon dachte, meine Kinder hätte ich beide nie kriegen dürfen und sie würden "bei anderen Menschen", in besseren Verhältnissen, in einer "intakten" Familie, auch in besseren finanziellen Verhältnissen sehr viel besser aufwachsen, sehr viel bessere Startbedingungen, Chancen und Unterstützung bekommen (können)  als bei/mit mir! UND SO WEITER ...

Vielleicht ist das bei mir ein bisschen "krankhaft" ausgeprägt - und bei anderen Alleinerziehenden nicht ganz so (schlimm).

Aber grundsätzlich finde ich auch hier - wie immer im Leben - eine gute Portion Selbstzweifel und Selbstkritik eigentlich ganz angemessen. (Muss halt in gewissem Rahmen bleiben - so dass man nicht völlig "abstürzt" ... is klar. - Aber auch das: leichter gesagt als getan: je nach Umständen und persönlichem Hintergrund, Veranlagung ... ... ... - Thema für sich. ;) )


Ja, man kann so Vieles nicht "abschätzen" im Leben mit Kindern! So Vieles, das da auf einen zukommt, das einfach passiert! Mit dem man dann zurande kommen muss - und meistens auch kommt (einfach, weil man es für die Kinder wie gesagt will und einem auch nichts anderes übrig bleibt).

Ja, ich finde es schwer, sehr schwer, Kinder "gut zu erziehen", zu begleiten, ins Leben zu bringen ... ! Ja, es ist zuweilen SEHR anstrengend. Ja, man muss vieles ändern, aufgeben ... - aber: das kommt immer auch auf einen selber an: wie man eingestellt ist, wieviele "Zugeständnisse" man macht, welche "Opfer" man eben zu bringen bereit ist ... und vor allem:

es ist so viel leichter, wenn man nicht komplett alleine ist! Wenn sich die Verantwortung, die Aufgaben, Pflichten, Opfer, der Alltag, die Sorgen auf mehrere Schultern verteilen - das kommt sowohl einem selbst als auch den Kindern zugute! Eben deshalb spreche ich immer wieder und so vehement und "enthusiastisch" von der Notwendigkeit mehrerer BEZUGSpersonen! :)

Dann nämlich ist es gar nicht soo schlimm! ;) Dann hat man auch Freiräume, Auszeiten, Unterstützung .... ! Dann kann man es auch ganz gut schaffen. (Wenn nicht noch irgendwas völlig unvorhergesehenes Schreckliches passiert - aber das kann auch im Leben ohne Kinder ja passieren.)


Was ich verstehe sind deine Zweifel bezüglich der Finanzen und eben vor allem der fehlenden Unterstützung! Aber wenn man immerhin zu Zweit ist, is das schon ein erheblicher Unterschied und: machbar (wenn auch nicht optimal - optimal/ideal ist es m.A.n. eben mit mehreren Bezugspersonen - das muss allerdings nicht immer oder nur die eigene Verwandtschaft sein - aber Fremde zu finden, die diese "Rolle" dauerhaft übernehmen (wollen und können), ist zugegebenermaßen eben doch ziemlich schwer, ja).


Ich will dich nun nicht "überreden", "missionieren".  ;D Versuche nur, auf deine Einwände zu antworten.

Und wie Multivac auch schon schrieb: man kennt es dann gar nicht mehr anders - man kann sich das eigene Leben ohne die Kinder nicht mehr vorstellen.

Allerdings fnde ich nicht, dass dann "alle Sorgen vergessen sind" - GANZ UND GAR NICHT!  :(  Also bei mir is das jedenfalls nich so.


Es spielt sicher auch eine Rolle, wie weit man selbst entwickelt ist - also: wie man bisher gelebt, was man auch erlebt hat - inwieweit man sich ausleben (!) konnte!! Und eben die individuellen Umstände (finanzielle, Lebensraum/Wohnumfeld, ob andere Bezugspersonen da sind oder nicht, wie man mit der eigenen Kindheit und Vergangenheit klarkommt oder nicht - sich damit auseinandersetzt oder nicht (freiwillig oder "unfreiwilllig" damit konfrontiert ist ...).

Es spielt auch eine Rolle, ob es das erste Kind ist oder nicht!!!


Was die Umzüge angeht - das ist machbar. Aber grundsätzlich finde ich auch, man sollte mit Kindern nicht häufig umziehen (müssen) - mit Säugling geht das noch, mit Kleinkind auch, aber ab Kndergarten, vor allem ab Grundschule ist das für die Kinder schon schwierig (vertraute Umgebung verlieren, Freunde verlieren, irgendwo ganz neu anfangen: müssen - unfreiwillig verpflanzt/"verschleppt" werden ...). Wobei es da aber bei den Kindern auch wieder Unterschiede gibt - und man kann vorher nicht wissen "was für ein Kind" man bekommt - mit welcher Persönlichkeit, welchen Eigenarten etc. ;)


Es ist viel Ungewissheit dabei, ja. :) - Es ist letztlich immer auch ein Sprung ins kalte Wasser. Aber wenn man schwimmen kann, isses schon mal gut. :)
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Kallisti

  • Gast
Re: Power-Vaginen
« Antwort #164 am: 18 November 2011, 22:51:04 »

Sicher gibt es Frauen, die aus rein egoistischen Gründen ein Kind in die Welt setzen.
was kann denn an einem kinderwunsch egoistisch sein ?
Was ist denn an einem Kinderwunsch bzw. der Realisation nicht egoistisch? - Ich behaupte, wir hier so bekommen Kinder grundsätzlich aus egoistischen Gründen (wenn wir sie freiwillig bekommen) - aus welchen auch sonst?
aus instinktiven reflexiven hormongesteuerten gründen ? wo ist die grenze zwischen mensch und tier ? ist die löwendame, die sich begatten läßt und junge bekommt, auch egoistisch ?


Wohl kaum - sie verfügt nicht über ein abwägendes Bewusstsein, über die Fähigkeit, rational zu denken, zu analysieren, zu planen, in die Vergangenheit und Zukunft zu denken usw.

Wir sind Tiere, ja - aber mit Verstand behaftete. Und ich finde schon, dass man nicht nur den Mut haben sollte, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (Gruß an Kant), sondern gewissermaßen auch die Pflicht (als Mensch). Weil ich finde, dass eben dieser Verstand (mal ganz wertneutral besehen) den Mensch eben zu dem macht, das er ist: Mensch - und nicht (ausschließlich) Tier -> wie andere Tiere.
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