Schwarzes Hamburg

  • 23 Dezember 2024, 20:07:17
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit  (Gelesen 11250 mal)

Shadow Preacher

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 100
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #15 am: 06 September 2011, 13:31:38 »

Identität: durch die Vergangenheit zur Persönlichkeit?

So hätte ich es auch nennen können.

Im "wann sterben?"-thread habe ich ja bereits erwähnt, wie sich das mit dem "Identitätsproblem" bei mir so verhält ...

Habe dann mal bei wiki geguckt - da nennt man das "Kontinuitätsproblem", auch "Konsistenzproblem" und Individualitätsproblem.

Also: ich hab dann wohl mit allem ein Problem.   :D    :D    :D   - Aber: ganz im Ernst!!


Dann ist da noch zu lesen von Selbst-Bewusstsein bzw. Ich-Bewusstsein, von Ich-/Selbst-Konstruktion, von personaler bzw. individueller (aber auch sozialer) Identität.

Alles sehr interessant.   ;D


Schon lange frage ich mich (immer wieder), wie das anderen Menschen (meiner Generation) damit so geht ...



Zitat
In dem von Dir gewünschtenStellungnahme müßte ich mich jetzt in 3 Begriffe in Wikipedia einlesen, dazu Deine Aussagen im Thread Wann Sterben, das ganze dann subsummieren und daraus eine Vermutung über Deine Persönlichkeit ableiten, um dazu was sagen zu können.
Mir persönlich wäre da eine Selbst-Analyse lieber, woraus sich Fragen ergeben können.

Shadow Preacher

 ???

Aber es geht doch hier nicht um eine "Vermutung über meine Persönlichkeit", sondern genau darum: "Selbstanalyse"!  Siehe alle Fragen, die ich oben stellte: an euch!!! (Ich spreche den Leser mit "du" an - die Fragen sind also an Andere gerichtet!!)

Was erhoffst Du Dir von der Analyse eines Anderen auf Dich zu reflektieren?

Eine Selbstanalyse kannst nur Du für machen und andere fragen, ob Dein Verhalten richtig war. Dazu gehört aber aber, das Du Dich öffnest und selbst hinterfragst. Dann kann man darüber bei einem Rotwein-Küchengespräch reden.
Gespeichert

Ansichtssache

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #16 am: 06 September 2011, 16:30:58 »

Och, ich wollte hier noch etwas Ernsthaftes schreiben, habe es aber bisher mangels Zeit nicht getan. Und "mal eben so" auf solche Threads antworten ist eher schlecht.
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #17 am: 06 September 2011, 18:25:00 »

Och, ich wollte hier noch etwas Ernsthaftes schreiben, habe es aber bisher mangels Zeit nicht getan. Und "mal eben so" auf solche Threads antworten ist eher schlecht.


:)  :) 
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #18 am: 06 September 2011, 18:34:42 »

Tialys


mein (vorläufiges) "Resumee" galt nicht nur/direkt dir - war mehr so allgemein gemeint ...    :)



Zitat
Was erhoffst Du Dir von der Analyse eines Anderen auf Dich zu reflektieren?

Eine Selbstanalyse kannst nur Du für machen und andere fragen, ob Dein Verhalten richtig war. Dazu gehört aber aber, das Du Dich öffnest und selbst hinterfragst. Dann kann man darüber bei einem Rotwein-Küchengespräch reden.


Shadow Preacher


ich "erhoffe" mir nichts - ich frage (mich und Andere) einfach nur - frage mich (wie´s vorne schon steht), ob und wie andere Menschen (meiner Generation) sich mit dem Thema auseinandersetzen und zu welchen Schlüssen oder "Ergebnissen", Antworten sie (auf sich bezogen) kommen - ob sie mit ihrer Identitätsbestimmung (auch) Schwierigkeiten haben (falls ja, woran das liegen könnte und welche Schwierigkeiten das sind ...) oder nicht und wie sie dann ihre Identität definieren, beschreiben ... 


Ich verstehe nicht, was du mit "Selbstanalyse" meinst -> welches "Verhalten", das von mir "richtig" war (wozu ich Andere - am Küchentisch - befragen soll)?

Es geht doch nicht um ein spezielles Verhalten, es geht um eine Art Selbstdefinition -> wer bin ich, warum bin ich (so) (geworden), was macht mich im Wesentlichen aus, was macht mich "zu mir", was ist an mir "spezifisch"/typisch (für mich), worin unterscheide ich mich von anderen, wo gleiche ich ihnen (das läuft aber dann mehr auf die "soziale" Identität hinaus, mir geht es allerdings eher um die personale) - vor allem: habe ich einen "roten Faden" in meiner Persönlichkeit, in meinem Selbst-/Ich-Sein und worin besteht dieser (falls ja, falls "vorhanden")? Falls nicht: woran liegt es, dass ich diesen nicht habe?
Kann ich mich selbst als eine Person wiedererkennen/-finden - in ferner und näherer Vergangenheit und im Zusammenhang mit der Gegenwart ....

Solche Fragen. Da geht es ja nicht um ein bestimmtes Verhalten, das zu "analysieren" wäre.


Also das meine ich nun alles nicht (nur) auf mich bezogen, sondern als allgemeine Fragen, die man sich stellt (andere - jeder - dachte/hoffte ich).


Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #20 am: 07 September 2011, 01:00:03 »

Ganz ehrlich: Es ist eine wirklich, wirklich spannende Frage.

Das Problem ist, dass es leider (oder zum Glück?) letztlich eine sehr intime Frage ist.
Denn wenn sie sich einem stellt, dann für gewöhnlich dann, wenn es grade nicht gut um einen bestellt ist: Die Fragen "wer bin ich? Wo stehe ich?" stellt man sich normalerweise nicht, wenn grade alles in Ordnung ist und es super läuft im Leben.

Man stellt sie sich aber, wenn man mit seinem eigenen Leben grade nicht so dolle zufrieden ist.
Da es dann aber ans Eingemachte geht, sprich: So ziemlich alles was einen ausmacht, alles was man erlebt hat, alles was man ist, auf den Prüfstand kommt, wird's sehr schnell seeehr persönlich.

So persönlich, dass man es vielleicht dem aller-, allerbesten Freund (oder Freundin) erzählt. Vielleicht noch einer zweiten Person.
Das war's dann aber schon.

Wenn ich in solche Sinnkrisen verfalle, läuft's bei mir jedenfalls so oder so ähnlich ab: Ich weihe ein, zwei Personen davon ein, meist auch unter großem Zögern, und der Rest erfährt davon einfach mal gar nix. Weil, ist schwer zu erklären, und berührt Tiefen der Seele, die zu begreifen man ja selbst kaum hinkriegt, wie soll es also gelingen, es einem anderen klarzumachen was man genau meint ;)

In meinem direkten Umfeld scheint es ähnlich zu laufen.
Insofern bringe ich jedem, der sich hierzu mit ehrlichen Worten äußert, den größten Respekt entgegen. Aber sowas von!
Mir aber ist das Thema für ein öffentliches (!) Forum viel zu persönlich. Es ist eine Vertrauensebene, die ich fremden Menschen niemals zugestehen möchte und auch niemals werde.

Das nur als Erklärungsansatz, als Möglichkeit, weswegen dieses Thema hier im Vergleich zu manch anderen so stiefmütterlich behandelt wird.
Es ist schlicht sehr viel persönlicher als von dir, Kallisti, vielleicht vermutet.  ;)
« Letzte Änderung: 07 September 2011, 01:01:46 von messie »
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Black Ronin

  • Gallery Admin
  • > 2500 Posts
  • *
  • Beiträge: 4318
  • I don`t necessarily agree with everything I think
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #21 am: 07 September 2011, 09:21:46 »

Messie: Ein absolut Hammermässiges Statement! ( Wie der Bohlen Dieter sagen würde )
Sehr schön  :) :) :)
Gespeichert
The grey rain-curtain of this world rolls back
and all turns to silver glas
and then you see it
white shores... and beyond, a far green country under a swift sunrise

Kallisti

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #22 am: 07 September 2011, 11:39:15 »

messie,

dass es da um "Persönliches" geht, ist/war mir schon beim Erstellen klar. 

Kann dir allerdings - wie fast immer ;) - nur widersprechen.

Ich finde nicht, dass man sich nur in Zeiten von Krisen, Umbrüchen Gedanken über sich selbst macht, über seine Person - also diese Identitätsfragen stellt.

Eher hat es meiner Ansicht nach etwas mit "Reife" bzw. mit "Bewusstheit" zu tun - manche nennen das auch Introspektion - es hat etwas mit Erkenntnis zu tun: über sich/das eigene Selbst.

Das kann man sowohl vom psychologischen als auch vom philosophischen Blickwinkel oder "interdisziplinär" angehen, betrachten.

Wenn es psychologisch angegangen wird, hat es m.A.n. aber wieder eher etwas von "was ist krank", was ist "nicht in Ordnung", "was kann auf welche Weise/wodurch wieder in Ordnung gebracht werden" ...

Wenn man es philosophisch angeht, hat es eher etwas von eben: Erkenntnisgewinnen, sich bewusst werden, nachdenken (reflektieren), aufmerksam sein ...

siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstreflexion

(eigentlich müsste es Reflektion heißen!)


Dafür allerdings braucht es "Muße" bzw. das Interesse dafür - sich also nicht nur über Alltägliches, Praktisches, Notwendiges, Funktionales, "Nützliches",  Pragmatisches "Gedanken zu machen", sondern sich mit dem "Darüberhinaus" auseinanderzusetzen. Das muss nicht ins Metaphysische abgleiten (damit hab ich es nicht so), aber man könnte vlt. sagen, dass man sich dann auf einer "Meta-Ebene" bewegt.

Und ich bin der Ansicht, dass gerade das - dieses Interesse, diese Neugier und diese Fähigkeit spezifisch für den Mensch ist - denn das macht (meines Wissens) kein anderes Tier ("philosophieren", reflektieren, analysieren ...).

Das es etwas ist, das den Menschen auch wesentlich ausmacht (als Mensch).


Es hat für mich etwas mit "Selbstwerdung", mit "Erwachsensein" zu tun, sich über sich selbst "Gedanken zu machen", sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Allerdings ist das nur möglich - da zu "Erkenntnissen" zu kommen - wenn auch und wesentlich "die Anderen" involviert werden, teilhaben, "teilnehmen" - wenn man sich also nicht nur mit, um, in sich selbst dreht, kreist, sondern sich durch die Anderen (ihr Verhalten, ihre Reaktionen, ihre Meinungen, Bewertungen, Einstellungen, ihre Gedanken ...) sehen, reflektieren kann!



Natürlich wird es immer dann intim, wenn es an Schwierigkeiten geht, ja, das sehe ich auch so. Aber vlt. ist es doch möglich, meine Fragen "allgemeiner gehalten" zu beantworten.

Man könnte z.B. schreiben, ob man sich damit schon beschäftigt hat, seit wann (mit der "Identitätsfrage") wirklich bewusst, wo man (angedeutet) evtl. Schwierigkeiten sieht und womit die (angedeutet) zu tun haben (nach eigener Einschätzung).

Man muss ja nicht ins Detail, ins Intime gehen - was und wieviel man mitteilt, kann doch jeder selbst entscheiden.

Aber interessant ist doch gerade, zu erfahren, wie Andere mit diesen Fragen und eben auch: Schwierigkeiten (!!!) (also: Unsicherheiten, Ungewissheiten, Fragen, Ambivalenzen: das eigene Ich/Selbst betreffend) umgehen, "fertig werden", ob sie sich überhaupt für "sowas" interessieren (!!!). 

Da muss man ja nicht zwangsläufig die halbe Lebensgeschichte erzählen. Wenn das auch - zugegeben - hilfreich wäre, damit Andere die Zusammenhänge verstehen, damit man auf Basis der Hintergründe versteht, worum genau es geht bzw. was der Andere eigentlich genau meint.

Das kann man dann allerdings eher per PN schreiben oder: gar nicht und es eben dann nur mit nahestehenden Menschen "persönlich" besprechen.

Aber ich finde, man muss ja nicht so ins Detail gehen (hier).

Ich habe von mir ja auch mitgeteilt, dass ich da Schwierigkeiten habe: mein Ich, meine Identität zu bestimmen, zu beschreiben, zu definieren - dass ich insbesondere mit dieser "Kontinuitäts-Geschichte" so meine Probleme habe ...

(Und ich habe auch bereits angedeutet, woran das - meiner Meinung nach - liegen könnte - in "wann sterben".)

Wenn man dann mehr wissen möchte, kann man das per PN erfragen (nicht nur bei mir meine ich - sondern so untereinander - wen es halt bei wem interessiert ...). Antworten muss man dann auch nicht, aber irgendwie muss der Stein ja erst mal ins Rollen gebracht werden.  ;)
Irgendwie muss man ja irgendwo anfangen - wenn man (sich und anderen) solche Fragen stellt, wenn man sich für Antworten anderer Menschen interessiert - und: die des nahen Umfeldes kennt man ja dann doch schon (teilweise/eher).

Aber es sind oft Fragen, deren Antworten mich von "vielen" (unterschiedlichen) Menschen interessieren.

Shadow Preacher - davon "erhoffe" ich mir nichts, sondern ich bin einfach nur daran interessiert, wie andere Menschen durchs Leben gehen bzw. ob sie sich ähnliche Fragen stellen wie ich und welche (ähnlichen oder ganz anderen) Antworten, Reaktionen, Verhaltensweisen sie darauf finden, geben ...
« Letzte Änderung: 07 September 2011, 11:41:09 von Kallisti »
Gespeichert

Ansichtssache

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #23 am: 08 September 2011, 05:25:00 »

So persönlich, dass man es vielleicht dem aller-, allerbesten Freund (oder Freundin) erzählt. Vielleicht noch einer zweiten Person.
Das war's dann aber schon.

Wenn ich in solche Sinnkrisen verfalle, läuft's bei mir jedenfalls so oder so ähnlich ab: Ich weihe ein, zwei Personen davon ein, meist auch unter großem Zögern, und der Rest erfährt davon einfach mal gar nix. Weil, ist schwer zu erklären, und berührt Tiefen der Seele, die zu begreifen man ja selbst kaum hinkriegt, wie soll es also gelingen, es einem anderen klarzumachen was man genau meint ;)

Oh, schön geschrieben.

Begleitet von den "Identitätsfragen" bin ich wahrscheinlich seit der Pubertät. Ich hatte ein mal eine schwerwiegendere Identitätskrise, die leider gelegentlich zu Rezidiven neigt ::), zum Glück aber nicht mehr in der Form. Als ich ein paar mal versucht habe mit Freunden darüber zu reden, bin ich nur auf Unverständnis gestoßen - leider. Zuhören ja, darüber nachdenken - nein, verstehen - nein. Den Schuh wollte sich keiner anziehen, hatte ich das Gefühl. Sie standen dem ziemlich hilflos gegenüber.

Ich war immer der Meinung, dass jeder Mensch mehr oder weniger von den gleichen Zweifeln und Fragen geprägt ist. Aber manche scheinen da ziemlich...resistent (?) zu sein. Besonders bei Menschen, die in irgendeiner prägnanten Form nicht der Norm entsprechen, hätte ich mehr Selbstreflektion erwartet. Die Frage nach dem "warum bin ich so?" würde sich mir jedenfalls stellen. Einige denken im Großen und Ganzen einfach "ich bin halt so". Puh...bewundernswert einfach.
« Letzte Änderung: 08 September 2011, 05:33:18 von Ansichtssache »
Gespeichert

Multivac

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #24 am: 08 September 2011, 13:07:34 »

Ich war immer der Meinung, dass jeder Mensch mehr oder weniger von den gleichen Zweifeln und Fragen geprägt ist. Aber manche scheinen da ziemlich...resistent (?) zu sein. Einige denken im Großen und Ganzen einfach "ich bin halt so". Puh...bewundernswert einfach.
ich habe die erfahrung gemacht, daß die meisten menschen nicht soviel über sich selbst reflektieren. manche wissen nichtmal, wenn man sie fragt, ob es ihnen gut oder schlecht geht. ich glaube, daß diese menschen an sich glücklicher leben (auch wenn sie es nicht bewußt wahrnehmen). mir ist z.B. aufgefallen, daß die bewußte wahrnehmung von eigenem leid bzw. traurigkeit diese noch schlimmer macht, weil die gedanken darum kreisen, weil man weiß, wie man sich dabei früher gefühlt hat, welche folgen es hat und wie es ausufern kann.

Die Frage nach dem "warum bin ich so?" würde sich mir jedenfalls stellen.
die habe ich mir ca. 20 jahre lang gestellt, um anhand der ursachen wege zu finden, mich ändern zu können, um schließlich völlig "normal" zu sein. ich habe bei diesem langen prozeß immer wieder immer neue antworten gefunden, die zuerst alles zu klären schienen und sich dann jahre später dennoch als ungenügend bzw. ausbaufähig in völlig ungeahnte richtungen erwiesen. nun, wo endlich alle puzzleteile vollständig sind, bin in ich an dem punkt, wo ich sagen kann: ok, "ich bin halt so", ich lebe mit meinen fehlern, eigenarten und macken. es macht mich glücklicher und zufriedener.
(aber vielleicht hab ich auch einfach nur alle selbstzweifel-relevanten gehirnareale weggesoffen ;))
« Letzte Änderung: 08 September 2011, 13:10:53 von Multivac »
Gespeichert

Ansichtssache

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #25 am: 08 September 2011, 13:40:04 »

(aber vielleicht hab ich auch einfach nur alle selbstzweifel-relevanten gehirnareale weggesoffen ;))

*prust*
Gute Idee. 8)
Gespeichert

Shadow Preacher

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 100
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #26 am: 08 September 2011, 14:29:36 »

@ messie

Du hast es mit anderen Worten ausgedrückt, aber das meinte ich. Dieses Nachdenken über sich, passiert meist dann, wenn es gerade mal negativ läuft oder gelaufen ist.

@ Kallisti

Ich gebe Dir schon recht, das die Menschen dieses "über sich selbst Gedanken" auch tun sollten, sei es nun nach negativen und positiven Erlebnissen. Nur neigt der Mensch dazu, immer nur das Negative zu sehen.
Besser ist dann m. E. wenn ein Freund da ist, der diesen ausgesprochenen Gedanken zuhört. das gleiche mag dann aber für das Zukünftige gelten.

Ich für meine Person mache mir diese Gedanken regelmäßig, sei es nun für die Vergangenheit und auch für die Zukunft. Nach meiner Erfahrung ist es auch für mich gut, über bestimmte Dinge offen mit Freunden sprechen zu können. Manchmal hilft es bei der Aufarbeitung von Problemen und was der Mensch sonst an "Gedanken mit sich herum schleppt".

Nach einigen "falschen" Entscheidungen (Beruflich und Privat) in meinem Leben, habe ich nun wieder den Faden (Seil) in der Hand. Ich sehe diese Entscheidungen mittlerweile als positiv an, da sie mich dahin gebracht haben, wo ich heute bin. Aber dies war ein langer, schmerzhafter und teurer Prozeß.
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #27 am: 09 September 2011, 11:23:21 »

Zitat
Nach meiner Erfahrung ist es auch für mich gut, über bestimmte Dinge offen mit Freunden sprechen zu können. Manchmal hilft es bei der Aufarbeitung von Problemen und was der Mensch sonst an "Gedanken mit sich herum schleppt".

Shadow Preacher

das ist ja sowieso klar. Aber die Anderen können dir für dich nicht die Fragen beantworten, wer du bist, was dich ausmacht - vlt. auch, wer du sein willst (oder wollen würdest - wenn du könntest ... ;) ) - die Anderen können Rückmeldungen geben - aus ihrer Sicht die Dinge benennen ... Aber letztlich bleibt schon jedem selbst überlassen, sich mit sich auseinanderzusetzen, sich selbst "zu erkennen" !!!

Und bei dieser Suche nach Selbsterkenntnis (nach: Sich-selbst-Erkennen/-Finden/-Sehen - nicht nur -verstehen, das aber auch, das ist ja hierbei implizit) muss man eben schon selbst "suchen" - und dabei geht es gerade nicht nur oder überwiegend um "Negatives", um "Krisen" ... !!


Daher auch @Multivac

es ist immer schon ein Bewerten, was ihr macht - es geht ja erst mal aber ums "Sehen", ums "Hinsehen"! Und erst im zweiten Schritt ums Bewerten oder besser: Beurteilen und im dritten Schritt ums "Konsequenzen ziehen".  ;)


Zitat
ich habe die erfahrung gemacht, daß die meisten menschen nicht soviel über sich selbst reflektieren. manche wissen nichtmal, wenn man sie fragt, ob es ihnen gut oder schlecht geht. ich glaube, daß diese menschen an sich glücklicher leben (auch wenn sie es nicht bewußt wahrnehmen). mir ist z.B. aufgefallen, daß die bewußte wahrnehmung von eigenem leid bzw. traurigkeit diese noch schlimmer macht, weil die gedanken darum kreisen, weil man weiß, wie man sich dabei früher gefühlt hat, welche folgen es hat und wie es ausufern kann.
(Multivac)

Na Ziel ist natürlich nicht, sich in Selbstmitleid zu suhlen oder: zu verlieren. Aber ganz wichtig ist doch, herauszufinden, was aktuelle Gründe sind/sein können oder waren - also für aktuelle Schwierigkeiten oder "Krisen" - wenn man also schon mal bei den Krisen ist.

Das Problem ist ja oft, dass man Dinge gar nicht "verarbeiten" kann (bewusst) - wie es immer so schön heißt ("verarbeiten" ... ! Bla!!) - wenn sie einem gar nicht bewusst sind oder auch nicht bewusst werden können! Da sind wir wieder bei all den Ereignissen, Erlebnissen aus frühester Kindheit (erste zwei bis drei Lebensjahre und evtl. auch vorgeburtliche - Stichwort hier nicht nur Stress der Schwangeren, sondern auch: EPIGENETIK ... was man also schon vor der Geburt alles mitbekommt -  nicht nur an "Genen" ... !), ja.


Und klar: das hatten wir ja an anderer Stelle schon (in "wann sterben", als es um Glaube bzw. Religion ging): dass Leute, die nicht (so viel) reflektieren, oft "glücklicher" (??) zumindest: erscheinen - ja, Tiere leben auch vlt. einfacher: eben weil sie ein nicht so ausgeprägtes Bewusstsein/Selbst-Bewusstsein haben, weil sie viel mehr (oder auch nur) in der Gegenwart leben und einfach nach ihren Instinkten und Trieben und "ihrer Art" leben - sie "sinnieren" nicht, sie "sinnen nicht nach" - sie reflektieren nicht. Genau!

Aber wie ich schon sagte, finde ich, dass ich als Mensch eben nicht nur Tier bin, sondern ich habe nun mal diesen Verstand und ich sollte den auch "nutzen", finde ich. Ich sollte "nach meiner Art"/"artgerecht" leben - nicht nur was meine "Haltung" (Wohnen, Essen, Schlafen, Sexualität ...) angeht, sondern auch was meine "Kultur", meine "geistige Anlage" angeht - wenn Tiere auch (angeblich) "Kultur haben" (können) und auch Werkzeuge nutzen etc. so dient dies alles meines Wissens aber doch vor allem (bei den anderen Tieren) dazu, das "praktische" Leben zu bewältigen oder zu erleichtern - also: alles ist auf Funktion und Nützlichkeit ausgelegt.

Sicher ist auch das menschliche Denken oft auf "Nützlichkeit" und "Überleben" ausgelegt und zeigt/manifestiert sich in "Praktischem", Nützlichen, Funkitonalen - aber: nicht nur, nicht ausschließlich!!!

Ohne "Theorie" ginge vieles nicht, wäre auch vieles "Praktische" nicht möglich ... !

Ich finde also, als Mensch (als mit Verstand begabtes oder gestraftes - jedenfalls: ausgestattetes Tier) gehört es ganz wesentlich zu meinem Menschsein, diesen Verstand zu nutzen, zu gebrauchen - und also nicht nur auf der "tierischen Ebene" (der für Funktionalität, Nützlichkeit, Praktisches ...), sondern auch auf der spezifisch menschlichen - und dazu gehört meines Erachtens ja gerade und ganz entscheidend das "Philosophieren" - über "die Welt" und eben auch und gerade über sich selbst (als Mensch, aber auch - noch spezifischer - als Person/als jeweiliges Individuum).

Und bei diesem Über-sich-selbst-Nachdenken, Sich-selbst-Erkennen geht es ja nun mal nicht (nur) um Krisenbewältigung - diese gehört dann eher doch in den Bereich der Psychologie, wie ich finde.

Was ich aber meine, ist ein umfassenderes Sich-selbst-Erkennen - nicht nur Problembewältigung(sstrategien finden/lernen/anwenden)! Und auch, sich als Mensch "in der Welt" sehen - sowohl als Mensch (allgemein) als auch als Individuum/Person. Und dann spezifischer noch: in der (seiner) jeweiligen Umgebung (Gesellschaft, Zeit, Kultur).





Zitat
Quote from: Ansichtssache on 08 September 2011, 04:25:00

    Die Frage nach dem "warum bin ich so?" würde sich mir jedenfalls stellen.

die habe ich mir ca. 20 jahre lang gestellt, um anhand der ursachen wege zu finden, mich ändern zu können, um schließlich völlig "normal" zu sein. ich habe bei diesem langen prozeß immer wieder immer neue antworten gefunden, die zuerst alles zu klären schienen und sich dann jahre später dennoch als ungenügend bzw. ausbaufähig in völlig ungeahnte richtungen erwiesen. nun, wo endlich alle puzzleteile vollständig sind, bin in ich an dem punkt, wo ich sagen kann: ok, "ich bin halt so", ich lebe mit meinen fehlern, eigenarten und macken. es macht mich glücklicher und zufriedener.
(Multivac)


Naja, das ist alles ziemlich viel zusammengewürfelt. ;)
Also eines nach dem anderen:

Erst mal: was meinst oder meintest du (früher) mit "normal sein"? Was ist (oder war) für dich aus welchen Gründen "normal" ---> da geht es doch schon mal los (die Problematik: in der Tat dann eine solche oft).
Dann: ist es ganz natürlich und eigentlich unausweichlich, dass man mehrere, unterschiedliche Antworten findet oder es verschiedene eigene Sichtweisen gibt (die sich immer wieder verändern - weil man sich ja - hoffentlich - entwickelt, also: verändert ...!) - es sollte immer ein Prozess bleiben - man kommt da also immer nur zu vorläufigen Resultaten bzw. Antworten - wie in der Wissenschaft auch: es kann zwar Wissen lange Zeit gelten/bestehen, aber letztlich ist es immer erweiterbar und auch falsifizierbar (nicht nur verifizierbar!!) - so ist das wohl mit der Erkenntnis über sich selbst auch.

Und dass du meinst, jetzt also "alle Puzzleteile zusammen zu haben" --- hmm- ich weiß ja nicht ...   ???  Also würdest du wirklich sagen, du hättest dich selbst erkannt, du wissest jetzt (schon!?!?!??) genau, wer du bist, was dich ausmacht, was deine Identität im Wesentlichen ist/worin sie besteht?? - Das fände ich dann auch sehr beneidenswert!!

Da würde mich dann auch interessieren, auf welche Weise genau du also alle Puzzleteile erst mal gefunden und dann: wie genau du sie zusammengesetzt hast - ob du das Puzzle alleine zusammengesetzt hast oder mit Hilfe Anderer und woran du erkannt hast, ob/dass die Teile auch wirklich (richtig) zusammenpassen ... ?

Und noch mehr würde mich ja auch interessieren, welches Bild das fertige Puzzle nun also zeigt - da es dich ja "glüklicher und zufriedener" macht, musst du damit "in Übereinstimmung" leben, muss dir das Bild wohl gefallen, kannst du es zumindest akzeptieren und damit gut leben.  ?




Gespeichert

Multivac

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #28 am: 09 September 2011, 11:32:20 »

 :-X mmpf
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
« Antwort #29 am: 09 September 2011, 11:56:23 »

?  - Also sorry, das war ja nun nicht beabsichtigt.  ^^ - du hast doch oben was von "glücklicher und zufriedener" geschrieben - daher dachte ich, ich kann da mal nachfragen ... ;)


... =/
Gespeichert