Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Steuern auf ungesunde Ernährung  (Gelesen 21634 mal)

darkflower

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #45 am: 27 August 2011, 10:37:50 »

Das Problem der Fettleibigkeit liegt aber nicht allein am Essen. Die mangelnde Bewegung trägt auch stark dazu bei. Wenn jemand in seinem Job richtig "buckeln" muss brauch er eben viel mehr Energie, als jemand der am Schreibtisch sitzt. Das müsste fairer Weise auch mit einbezogen worden, ist aber unmöglich das zu regeln.
Und ich finde wenn z.B. die Kinder viel draußen spielen, Sport machen sind durchaus mal Pommes etc drin ohne dass man Angst vor Fettleibigkeit haben muss.
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #46 am: 27 August 2011, 11:18:32 »

Mal ganz naiv gefragt: Wieviel kostet denn ein Fastfoodessen in den USA?
Ich habe nämlich den Verdacht, dass wir hier über etwas diskutieren, das uns gar nicht so recht betrifft.

Wenn beispielsweise die Fastfoodketten mit die günstigste Methode sind Nahrung zu sich zu nehmen, dann könnte ich jene Forderung sogar ein Stück weit nachvollziehen. Denn wenn es dort günstiger sein sollte zu McDo. und Co. zu gehen statt sich zuhause ein vollwertiges Essen zuzubereiten, dann wird's eng.
Hierzulande sind selbige ja dermaßen teuer, dass sich HartzIV-Leute automatisch gesünder ernähren müssen - weil sie sich dauernd diese Fastfoodtempel erst gar nicht leisten können. ;)

Zweites, das mir auffiel: Steuern auf ungesundes Trinken wird da ja ebenfalls gefordert.
Öhh, was ist denn "ungesundes Trinken"?
Nun, ich bin mir dann einfach mal sicher dass diese Forderung im Sande verläuft, denn als eins der zuverlässigsten Dickmacher wird ja immer wieder Coca Cola genannt. Dass sich die Company so ein Stigma per "Dickensteuer" auf ihr Produkt gefallen lässt, wage ich mal zu bezweifeln.  8)

Und auch hier: Alkohol wird ja bereits zusätzlich besteuert.
Worum machen sie also überhaupt Wind? ;)
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Kallisti

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #47 am: 27 August 2011, 15:29:22 »

Zitat
Und warum sollte man da von oberer Stelle etwas ändern? Diese Betriebe stellen Arbeitsplätze, stellen Steuereinnahmen, etc.

Kaffeebohne

... und deshalb nimmt man "oben" wissentlich, bewusst in Kauf, dass die (viele) Leute krank werden (können) - auch Kinder zunehmend, dass Zivilisationskrankheiten immer weiter zunehmen und dass dann wieder enorme Kosten auf das Gesundheitssystem zukommen bzw. daraus folgen? - Das ist dann wieder mal extrem kurzsichtig und verantwortungslos.

Die Arbeitsplätze ließen sich sicher auch anderweitig finden bzw. schaffen - im Bereich Ernährung, Nahrung(sanbau, - vertrieb). Oder die Leute könnten anderweitig für qualitativ hochwertige Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden (neue Jobs geschaffen werden) - ähnlich wie in anderen neuen "grünen" (auch "grüne Technologie" ...) Berufen vielleicht?


Zitat
Zweites, das mir auffiel: Steuern auf ungesundes Trinken wird da ja ebenfalls gefordert.
Öhh, was ist denn "ungesundes Trinken"?
(messie)

Na vlt. z.B. zu viel und zu oft Alkohol?


Einfach überall da, wo es - regelmäßig - ins Maßlose geht.


Was die Kosten für Fastfood angeht - du musst ja nicht gleich jeden Tag zu McDreck und Konsorten stiefeln, du kannst ja auch billig Pommes und Burger fertig und tiefgekühlt oder wie auch immer zu Hause in die Mikrowelle stellen (oder in den Ofen) oder andere Fertiggerichte - einfach die Aluschale in die Mikro oder den Ofen packen - auch TK-Lasagne (schön fettig und eklig -mit massenweise "Zutaten", die da frisch nicht reinmüssen ...) und all sowas.
Oder Pfannkuchenteig aus der Flasche oder gleich fertige Pfannkuchen ausm Kühlregal ... ... ... - Der Phantasie sind da ja längst keine Grenzen mehr gesetzt - bzw.: der Realität!


Sowas alles kriegt man beim Discounter für unter fünf Euro - oft sogar für unter zwei! Und danach schön wabbeligen, künstlichen Fertig"pudding" oder Mousse au chocolat oder Tiramisu (alles aus dem Plastikpott im Kühlregal beim Discounter ...) oder gleich mal ein, zwei Liter-Packungen Eis reinhauen oder halt als Zwischensnack noch mindestens eine Tüte Kartoffelchips reintun und dann noch ein paar Snickers, Mars oder sonstige "Schokoriegel".  Gegen den Durst wird dann Cola oder Limo hinterhergekippt oder gleich noch Energydrinks und fertige Milchmischgetränke (Müllermilch und so).

Ja und abends dann halt was Ähnliches wie mittags - oder Curry Wurst mit Pommes und Mayo von der Bude nebenan - is ja auch oft billiger als MacDoof ...


Weiter vorne schriebst du

Zitat
Zum Zweiten: Mal bewusst auf die Preise des Essens der Fastfoodketten geachtet? Die sind doch jetzt schon hierzulande jenseits von gut und böse! Kann mich dunkel erinnern dass n stinknormales Menü bei Burger King, McDo und Co. inzwischen über 6€ (oder sind es mittlerweile gar 7? Geh in die Läden nahezu nie ...) kostet. Da ist jedes Mittagsmenü nahezu jeden Restaurants günstiger!

(messie)



Übrigens - ich hab den Eindruck, man denkt, ich äße nur Gemüse - das stimmt nicht - ich esse auch Schokolade, Kuchen, Kekse (hab ich ja auch so geschrieben!). Aber halt nicht dieses Fertigzeug aus Supermarkt oder Discounter. Das schmeckt mir auch einfach überhaupt nicht (mehr). Es ist alles nur einheitlich gleich pappig süß und hat überhaupt kein eigenes, unterschiedliches Aroma/Geschmack.

Und klar kann man auch Pommes essen - bloß halt nur selten (ich esse sie vlt. ein Mal im Jahr, wenn überhaupt - und dann am liebsten selbst gemacht - ja, aus Bio-Kartoffeln :) ).

Aber so Zeug wie Fanta, Sprite, Cola - nee, das gibt es für mich tatsächlich schon ewig nicht (mehr). Früher aber auch kaum.
Grade im Sommer gibt es doch nichts Besseres als kaltes Mineralwasser (mit oder ohne Kohlensäure - für mich eher ohne) mit frisch gepresstem Zitronensaft!  LECKER ! ! ! Und super gegen Durst und sehr erfrischend. :)

Also ich weiß ja nich, was du unter "Restaurant" verstehst - aber in einem (guten) Restaurant (das diese Bezeichnung also auch verdient) kosten die günstigsten Hauptgerichte dann doch ab mindestens €15,- aufwärts (eher zwischen €20,- und €30,-).
Nicht überall, wo diese Preisklasse anzutreffen ist, wird auch gutes Essen geboten, aber da, wo es qualitativ gut ist (und auch so gut schmeckt), hat es einfach diesen seinen Preis (aufgrund der Qualität und des Preises der Zutaten und er Arbeit, Sorgfalt ... der Küche und des Services ...).

« Letzte Änderung: 27 August 2011, 15:33:16 von Kallisti »
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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #48 am: 27 August 2011, 16:42:31 »

Ein Cheeseburger kostet nen Euro. Drei davon, und ich bin pappsatt. Da sind wir also deutlich unter 6 €. Und was denkst Du, messie, was in einem Mittagessen für 6 € alles so drin ist? So einiges an Fertigkomponenten. Anders könnte man das Gericht überhaupt nicht zu solch einem Preis anbieten, ohne draufzuzahlen.
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #49 am: 27 August 2011, 17:08:52 »

Zitat
Na vlt. z.B. zu viel und zu oft Alkohol?

Na, der hat doch bereits seine Extrasteuer. Was hat se gebracht? Offfenbar nicht viel ;)
Weil man jemanden der viel und oft Alkohol verzehrt nicht über den Preis kriegt. Da ist eher Aufklärung angesagt - meine Rede.

Zitat
Was die Kosten für Fastfood angeht (...)

... brachte ich deswegen zur Sprache, weil es im Artikel hauptsächlich um die USA geht. Ontopic wollen wir doch noch n bisschen bleiben, nicht wahr? ;)
Da just dort das Fastfood häufig der Übeltäter ist, habe ich die Frage nach dem Preis ebendort gestellt.
Wenn er wirklich sehr niedrig sein sollte, wundert mich da nicht, dass D wesentlich weniger Dicke hat als US. Und dann macht auch diese Forderung nach einer "Steuer für ungesundes Essen" einen Sinn, weil damit dann vorzugsweise jenes Fastfood gemeint sein wird.

Zitat
Also ich weiß ja nich, was du unter "Restaurant" verstehst - aber in einem (guten) Restaurant (das diese Bezeichnung also auch verdient) kosten die günstigsten Hauptgerichte dann doch ab mindestens €15,- aufwärts (eher zwischen €20,- und €30,-).

O Mann - das ist ungefähr genauso Blödsinn wie Eisbärs mal gefallene Behauptung "ein Wein unter 30€ kann gar nicht schmecken".
Ist ein Restaurant ohne Sterne für dich ein "schlechtes" Restaurant? Oder ab wann wird ein Restaurant für dich zu keinem "guten" Restaurant? So wie es sich hier liest, beurteilst du die Güte eines Restaurants am Preis ... ;)

Da du ja so auf Bio fixiert bist, wirst du vermutlich das Bio-Restaurant Schanzenstern kennen: 6,90€ Mittagstisch, da habe ich schon zweimal gegessen und es war jedes Mal oooberlecker! Inklusive Getränk macht das 7,90€ und du bist pappsatt.
Das kann man von McDo. und Konsorten für den Preis nicht behaupten. ;)
Schanzenstern

Block House bietet für denselben Preis eine "Lunch Time" an. Über die Qualität jenes Essens müssen wir uns wohl nicht unterhalten - oooder? ;)
Block House

Leider gibt es Die Schwäbin nicht mehr. Wer da für 6,90€ regulär etwas bestellte, der war pappsatt danach - und das alles bei auserlesenen Zutaten! Speisekarte Die Schwäbin

Schon mal im Tapasladen "Barcelona Tapas" gewesen? Oooberlecker sag ich dir, für 4,50€ bleiben keine Wünsche offen, und dann ist das Essen - huch - auch noch gesund! Sowas.  8)
Barcelona-Tapas in der Max-Brauer-Allee

Also, erzähl mir hier nix, dass in einem guten Restaurant das günstigste Gericht 15€ kosten muss.  :o

Aber wer weiß, vielleicht schlemmst du ja auch nur in solchen Läden8)
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nightnurse

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #50 am: 27 August 2011, 18:06:52 »

Das alles gibt es ja nur, weil es gekauft wird. DAS ist doch das "Problem" dabei. Würden alle so denken und sich so ernähren wie Du, hätten wir wahrscheinlich ein traumhaftes Gemüseangebot.  ;) Und warum sollte man da von oberer Stelle etwas ändern? Diese Betriebe stellen Arbeitsplätze, stellen Steuereinnahmen, etc.

Ährrrm.
Es ist ja nun nicht so, dass es reglmäßig Demonstrationen gäbe "Wir wollen blaugefärbte Süßigkeiten" oder "wir wollen allen möglichen Schund im Essen".
Das alles gibt es vorrangig deshalb, weil irgendjemand dachte "das lässt sich bestimmt verkaufen" - und dann wurde dat Zeuch gekauft und dann stellte man mehr davon her.
Wobei natürlich traurig genug ist, dass wir uns so viel komisches Zeug andrehen lassen.


(...in den USA werden alle Lebensmittel, die auf Mais- und Weizenbasis produziert werden, vom Staat dermaßen subventioniert, dass es tatsächlich billiger ist, sich von Fast Food zu ernähren als von frischem Gemüse & co. Sobald mir einfällt, wo ich das mal gesehen habe, sag ich bescheid  :) )
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Julya

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #51 am: 27 August 2011, 19:41:04 »

Ich weiß nichtmal, ob es großartig was bringen würde, "ungesunde" Nahrungsmittel teurer zu machen. Derjenige, der nicht jeden Cent drei Mal umdrehen muss, kauft sowieso, was er will und was ihm schmeckt.
Mit Alkohol ist das bei mir sogar umgekehrt. Egal, ob ein Bier nur 1,50 kostet, trinke ich trotzdem meinen Kirschsaft, auch wenn der fast drei Euro kostet. Von daher weiß ich nicht, ob man da überhaupt was über den Preis machen könnte...

Und in meinemLieblingsrestaurant in Kassel (wo ich vorher wohnte) bekommt man auch ein kööööstliches gesundes Hauptgericht unter zehn Euro. Und das trotz Produkten aus der "Nachbarschaft" und vom Biobauern. Da kommt sogar der Chefkoch höchstpersönlich noch an den Tisch und erkundigt sich, ob es schmeckt und erzählt einem auch gerne, wo das Essen herkommt, was man da grad verputzt.
Hach, ich vermisse den Laden...  ::)
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Kallisti

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #52 am: 27 August 2011, 23:39:57 »

messie

nee, im "Schanzenstern" war ich nie. Auch "die Schwäbin" kenne ich nicht. - Um beurteilen zu können, ob es sich um ein gutes Restaurant handelt, müsste ich dort schon was essen/gegessen haben - und ja, auch das Ambiente ist mir da "nicht völlig unwichtig".   :)

Was soll ich mit den Preislisten? Die sagen mir nicht, ob das Essen dort gut ist oder nicht und auch nicht, wie das Restaurant aussieht, wie die Atmosphäre dort ist usw.

BlockHouse läuft für mich unter "gehobenem Fastfood".  - Sorry.

Und dann unterscheide ich zwischen Lokal, Bar (also auch Tapas-Bar), Bistro, Fastfood-Laden, Grillbude und Restaurant.

Es gibt sicher Lokale, Bars und Bistros, Gaststätten ... in denen man etwas Gutes zu essen bekommen kann und dabei nicht tief in die Tasche greifen muss, die außerdem auch noch über ein originelles, gemütliches oder sonstwie ansprechendes, angenehmes, einladendes "Interieur" und Atmosphäre verfügen.  :)  Aber unter Restaurant verstehe ich dann doch noch etwas anderes.

Nee, das muss nicht gleich ein Hotel sein und es braucht auch keine Sterne-Küche.
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #53 am: 28 August 2011, 04:15:46 »

Naja, ich mag mich da jetzt nicht zwingend auf eine Wortklauberei namens "Restaurant" o.ä. festlegen. Wichtig war und ist mir lediglich, dass hierzulande viele verschiedene Orte, an denen man gemütlich etwas essen kann, bei weitem günstiger sind als McDo und Konsorten bei deutlich gesünderem Output.

"Asia Quick" etwa ist auch eine Fastfoodkette, ich habe aber meine Zweifel dass sie genauso schlecht sein sollen wie McDo oder Burger King etc. - dafür ist einfach viel zu viel Gemüse in ihren Gerichten ...

Just das ist aber auch das Problem: Nicht alles was sich "Fastfood" schimpft ist auch gleichzeitig ungesund.
Dein Argument, dass Block House "gehobenes Fastfood" wäre, ist durchaus berechtigt, es läuft in diversen Touristenführern tatsächlich unter "Fastfood".
Aber sind deswegen die Produkte wirklich genauso unausgewogen wie jene ihrer Konkurrenten ...? Ich behaupte: Nein!

Das zeigt doch nur einmal mehr, dass eine Besteuerung auf "ungesundes Essen" völlig ins Leere läuft. Denn was soll "ungesund" sein? Es mag vielleicht nicht alles rundum gesund sein, aber ab wann ist etwas ungesund, also schädlich?
Das ist die Gretchenfrage.
Eine, die meines Erachtens der Quadratur des Kreises gleichkommt.
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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #54 am: 28 August 2011, 10:46:43 »

messie, allein die Anwesenheit von Gemüse in einem Gericht macht dieses nicht zwangsläufig zu einem "guten" Gericht. Gerade bei Asiaten kann es sein, daß für den Wok kein hochwertiges Öl benutzt wird und fertige Sauce aus nem Rieseneimer mit Geschmacksverstärkern. Das rettet das Gemüse auch nicht...
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #55 am: 28 August 2011, 11:06:39 »

Naja, das mit dem Gemüse war n bisschen schnippisch, geb ich zu.  ;D
Unterm Strich aber bin ich doch davon überzeugt dass das Essen dort gesünder ist als bei McDo. und Co. und man vor allem für weniger Geld satter wird! Ein McDo-Menü hält ja nicht grade lange vor ...

Aber es geht genau genommen ja um etwas anderes: Der Artikel spricht vorzugsweise von Amerikanern. Dass in den USA viele Familien sich nahezu ausschließlich in den Fastfoodketten ernähren, ist kein großes Geheimnis.
Hierzulande finden sich dann doch andere Strukturen. Es mag vereinzelt Familien geben die sich ähnlich verhalten, dass sie aber ähnlich zahlreich sind wie in den USA, wage ich zu bezweifeln.

Um's kurz auf den Punkt zu bringen: Der Ruf nach einer "Dickensteuer" ist hier, wenn man den Vergleich zu den USA heranzieht, dann doch etwas übertrieben. Die Zahlen sprechen einfach dagegen (auch wenn eine von der Leyen es gerne anders darstellt).

Übergewicht in Deutschland laut Wikipedia: Maximal 33%, meist deutlich unter 30: *klick*

Übergewicht in den USA: Im Schnitt (!!) 30,6%, Diplomarbeit,  Thema "Die Bekämpfung der Adipositas in den USA": *klick*
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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #56 am: 28 August 2011, 11:07:58 »

Das zeigt doch nur einmal mehr, dass eine Besteuerung auf "ungesundes Essen" völlig ins Leere läuft. Denn was soll "ungesund" sein? Es mag vielleicht nicht alles rundum gesund sein, aber ab wann ist etwas ungesund, also schädlich?
Das ist die Gretchenfrage.
Eine, die meines Erachtens der Quadratur des Kreises gleichkommt.

Als ungesund gilt meiner Ansicht nach zuviel Fettgehalt (insbesondere gesättigte Fettsäuren), hoher Zucker- oder Salzgehalt.
Aber eben, wie soll man das differenzieren? Meiner Meinung nach eine völlig unsinnige Idee.

Und Aufklärung ist sicherlich wichtig. Aber wenn der Wille sich aufklären zu lassen nicht da ist, wie ich das bei manchen aus der Erdbeerkäse-Generation vermute, bringt das auch nicht den gewünschten Effekt...
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Kallisti

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #57 am: 28 August 2011, 12:47:07 »

Das zeigt doch nur einmal mehr, dass eine Besteuerung auf "ungesundes Essen" völlig ins Leere läuft. Denn was soll "ungesund" sein? Es mag vielleicht nicht alles rundum gesund sein, aber ab wann ist etwas ungesund, also schädlich?
Das ist die Gretchenfrage.
Eine, die meines Erachtens der Quadratur des Kreises gleichkommt.

Als ungesund gilt meiner Ansicht nach zuviel Fettgehalt (insbesondere gesättigte Fettsäuren), hoher Zucker- oder Salzgehalt.
Aber eben, wie soll man das differenzieren? Meiner Meinung nach eine völlig unsinnige Idee.

Und Aufklärung ist sicherlich wichtig. Aber wenn der Wille sich aufklären zu lassen nicht da ist, wie ich das bei manchen aus der Erdbeerkäse-Generation vermute, bringt das auch nicht den gewünschten Effekt...


Sehe ich auch so. 

Ungesund ist nach meinem Dafürhalten wie schon gesagt alles, das stark denaturiert ist (also viele Industrielebensmittel, die man eben so in Supermärkten und Discountern kaufen kann). Vor allem dann, wenn es eben nicht nur selten, sondern regelmäßig gegessen wird (also täglich oder mehrmals in der Woche oder im Monat).

Das bezieht sich auch auf "Softdrinks" (Limonaden, Cola ...) - vor allem dann, wenn sie überwiegend aus Zucker oder künstlichen Süßstoffen/Zuckeraustauschstoffen und chemisch-synthetischen Aromen (und Farbstoffen) bestehen.

Es gibt ja auch leckere Limonade ohne Zucker (Haushaltszucker/Saccharose) und synthetische Aromastoffe - z.B. "Bio-Zisch" (ja, gibt´s im Bio-Laden) - schmeckt sehr lecker, aromatisch, erfrischend - nicht einfach nur pappig-süß. Aber auch diese halt nur selten - da darin natürlich Fruchtzucker enthalten ist (aber nur der natürlich in den Zutaten vorkommende, nicht zugesetzter Fruchtzucker - wie in vielen Industrielebensmitteln zugesetzt).


Ansonsten stellen grade diese ganzen zuckerhaltigen Getränke und "Lebensmittel" einen Hauptfaktor dar - es ist nicht immer oder nur das Fastfood, sondern gerade diese ganzen süßen Limonaden, die ganzen Knabberartikel (Kekse, Schokoriegel, Chips und all das Zeug), die eigentlich alle viel Zucker und/oder (gesättigte) Fette enthalten (oft auch viele Transfettsäuren!) - und insgesamt dadurch auch viel zu viele Kohlenhydrate aufgenommen werden (in Form von Stärke und verschiedenen Zuckerarten, die in den Industrielebensmitteln oft zu Hauf enthalten sind - gerade also in Knabberartikeln und Limonaden sowie Schokoriegeln, Keksen, aber auch oft zu viel Zucker in Joghurts, Puddings und Milchmischgetränken.


Gesünder ist es dann eben, darauf zu verzichten. Oder es nur dann zu essen, wenn man es selbst gemacht hat - da hat man dann die Möglichkeit, gesunde und natürliche Zutaten zu verwenden, also selbst zu entscheiden, was in das "Produkt" hineinkommt und was nicht und auch: in welchen Mengen jeweils was.
Wenn man es selbst macht, ist es zeitaufwändiger und man isst es daher schon seltener - außerdem schmeckt es auch (fast) immer tausendmal besser (selbst gemachte "Snacks", Kuchen, Kekse und überhaupt auch "normale" Gerichte/Hauptmahlzeiten/Essen).


Also wenn man diesen ganzen Knabberkram und Süßwaren weglässt (und bspw. also nur dann Kuchen und Kekse isst, wenn man sie selber gemacht hat - ohne Backmischung, klar oder sich auch nur auf "reine" Schokolade: gelegentlich in kleinen Mengen beschränkt) und auch sämtliche Limonaden und Säfte durch Tee und Wasser ersetzt, kann man schon abnehmen, denke ich. Wenn man sonst halt normal isst (also kein Fastfood, sondern viel Gemüse, etwas bis wenig Obst, Reis, Kartoffeln, Nudeln und - wenn - wenig Fisch und Fleisch, wenig Milchprodukte und am besten gar keine "Wurstwaren"/Wurst - weil Wurst auch eher stark verarbeitet ist, meistens auch Zucker enthält - und alles mögliche andere ...).

Ohne Bewegung/Sport kriegt man es allerdings auch nicht hin - das Fett muss halt in Muskeln umgewandelt werden, da Muskeln auch im Ruhezustand schon Energie verbrauchen (ja, das weiß inzwischen auch jeder, trotzdem sach ich´s nochmal).

Und dann "formt" Sport halt auch den Körper.  ;)


Das Problem ist, wenn Leute aus Stress, Langeweile oder Frust/Kummer/Ärger essen - statt die Gefühle anderweitig "zu kompensieren", zu kanalisieren ...

Ja, ich kenne das auch - ganz besonders schlimm ist die Lust auf Schokolade in der "prämenstruellen Phase".  ;D

Aber man kann es schaffen, das ein bisschen besser in den Griff zu kriegen - also halt auf die Mengen achten ... oder versuchen, Anderes zu finden, das an die Stelle des Essens rückt.

Bei Drogensucht ist es ja ähnlich - wenn Drogen als Krücke benutzt werden - um unangenehme Gefühle zu verdrängen, wegzudrücken oder um Hemmungen damit abzubauen oder aus Frust oder Langeweile ... konsumiert werden oder "zur Entspannung" ... - Auch da muss ja versucht werden, das anders geregelt zu bekommen: ohne Droge(n).
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Eisbär

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #58 am: 28 August 2011, 15:53:48 »

Ist Subway denn jetzt gesund oder nicht?

Wenn ich da ein Vollkornsandwich mit Frischkäse, diversen frischem Gemüse und z.B. Hähnchenbrust esse, klingt das auf den ersten Blick nicht besonders ungesund.
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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #59 am: 28 August 2011, 16:19:58 »

Aber der Zucker, die Transfette, das Salz und überhaupt alles im Dressing werden Dich einen langsamen, qualvollen Tod sterben lassen!  ::)


(können wir hier bitte auch die "Es ist Kompliziert" - Möglichkeit zum Ankreuzen haben? Sicher gibt es viele Nahrungsmittelzusätze, die nicht als "gesund" bezeichnet werden können. Aber bevor sie wirklich "ungesund" sind, muss eine gewisse Menge schon gegessen werden.)(Sollten wir vielleicht Äpfel verbieten, weil robuste Leute wie nightnurse einfach das uuuungesunde Gehäuse mitessen? Wieviele Kilo Apfelkerne muss man essen, um an der Blausäure umzukommen? Na? )
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