Schwarzes Hamburg

  • 29 Juni 2024, 07:53:07
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Steuern auf ungesunde Ernährung  (Gelesen 20324 mal)

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #60 am: 28 August 2011, 16:49:01 »

Na, dann nehmen wir doch mal das Beispiel Cola. Ist ja ein klassisches für ein "ungesundes" Getränk, schließlich enthält es Unmengen von Zucker und Koffein.

Was wird empfohlen, wenn jemand einen Kreislaufabsacker hat? Ja, ganz genau: Cola! Weil in dem Fall die Kombination Zucker/Koffein Gold wert ist, um dem Körper innerhalb kürzester Zeit wieder aufzupäppeln.

Zudem benötigt der Körper Zucker als Energieträger. Würde man sich komplett zuckerfrei ernähren, dann wäre nach wenigen Tagen Schicht im Schacht und man käme nicht einmal mehr vernünftig aus dem Bett, man wird zudem deutlich krankheitsanfälliger.

Es ist insofern nicht der Zucker selbst der Übeltäter, sondern dass man zuviel Zucker zu sich nimmt.
Jetzt aber die Gretchenfrage: Wenn in einem Lebensmittel sehr viel Zucker enthalten ist, ist das an und für sich schon schädlich für den Körper? Ich behaupte: Nein! Denn wenn man sich ansonsten extrem zuckerarm ernährt und dann eben seine Dosis Cola hat, dann wäre Cola in diesem Fall sogar sehr gesund und notwendig!

Ein Staat der dem Konsumenten vorschreiben möchte wie er seine Ernährung zu gestalten hat, greift m.E. zu sehr in Persönlichkeitsrechte ein. Klar, er möchte die Menschen motivieren sich ausgewogen zu ernähren. Das aber funktioniert aber auch -siehe eben- mit angeblich schädlichen Lebensmitteln, wenn ansonsten die Rahmenbedingungen stimmen.

Ein sehr guter Artikel im Übrigen zum Thema Zucker ist dieser hier:
Zucker - Auswirkungen auf den Körper

Dort wird im Einzelnen genau das erläutert, was ich in den zwei Absätzen zuvor schrieb.
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Kaffeebohne

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #61 am: 28 August 2011, 17:04:19 »

Was wird empfohlen, wenn jemand einen Kreislaufabsacker hat? Ja, ganz genau: Cola! Weil in dem Fall die Kombination Zucker/Koffein Gold wert ist, um dem Körper innerhalb kürzester Zeit wieder aufzupäppeln.
Ganz ehrlich: DAS hab ich noch NIE gehört. Kommt auch darauf an, warum der Kreislauf down ist. Cola wirkt auf den Blutzuckerspiegel, aber nicht auf den Blutdruck.
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #62 am: 28 August 2011, 17:10:24 »

Zitat
Was wird empfohlen, wenn jemand einen Kreislaufabsacker hat? Ja, ganz genau: Cola! Weil in dem Fall die Kombination Zucker/Koffein Gold wert ist, um dem Körper innerhalb kürzester Zeit wieder aufzupäppeln.
(messie)

 :o  WER empfiehlt da Cola??


Normalerweise nimmt man da Traubenzucker zu sich - und das ist Glucose. Ganz und gar ohne Saccharose (von der hier überwiegend ja die Rede ist - sowie von Fruktose und Laktose - die alle diversen Industrielebensmitteln häufig zugesetzt werden, obwohl man sie gar nicht  braucht: diese extra zugesetzten Zuckerarten) und ganz und gar ohne Koffein!


Zitat
Zudem benötigt der Körper Zucker als Energieträger. Würde man sich komplett zuckerfrei ernähren, dann wäre nach wenigen Tagen Schicht im Schacht und man käme nicht einmal mehr vernünftig aus dem Bett, man wird zudem deutlich krankheitsanfälliger.
(messie)

Das hab ich im "ESSEN"-thread schon widerlegt.
Kein Mensch braucht für einen gesunden, funktionierenden Körper (Abläufe) zusätzlichen Zucker in Form von Saccharose.
Der Körper wandelt Stärke selbst in Zucker um. Es reicht daher völlig, wenn du Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Reis, Nudeln, Brot/Brötchen und/oder Obst zu dir nimmst - da überall ist Stärke enthalten bzw. Zucker (Fruchtzucker/Fruktose bspw.).

Es braucht absolut überhaupt nicht ein Bisschen zusätzlichen Zucker (Saccharose) oder künstlich/unnötig zugesetzten Frucht-/Milchzucker oder Glukosesirup oder Malzsirup oder Invertzuckersirup - sowas alles findest du in nicht wenigen Industrielebensmitteln! Braucht kein Mensch, kein Körper.


Sorry, aber: Cola ist niemals: gesund. Und niemals braucht auch nur irgendein Mensch Cola, um gesund zu bleiben oder zu werden - dafür brauchen Menschen andere Dinge, Nahrungsmittel!


Dann hatte ich oben geschrieben, dass die Sachen (sogenannte "Genussmittel") vor allem dann ungesund werden, wenn man sie nicht selten, sondern regelmäßig konsumiert - also: täglich oder mehrmals wöchentlich oder monatlich - und ja, auf die Mengen kommt es auch noch an.

Wenn ich zwei, drei Mal im Jahr ein Glas Cola trinke (wenn man schon mal bei dem Gesöff bleiben will), wird mir das kaum schaden.

Und Cola is auch nicht gleich Cola.  ;D


Zitat
Ein Staat der dem Konsumenten vorschreiben möchte wie er seine Ernährung zu gestalten hat, greift m.E. zu sehr in Persönlichkeitsrechte ein.
(messie)


Ich rede daher ja auch (s.o.) von Selbstverantwortung und Selbstdisziplin - aber genau da hapert, daran fehlt es ja offensichtlich ziemlich ... 


Dein Link ("Zentrum der Gesundheit") -- also ich weiß ja nicht - da soll vor allem irgendwelches Nahrungsergänzungszeug beworben und verkauft werden ... Den halte ich nicht für seriös.


Aber hier is was, das hab ich bestimmt auch in "Essen" schon gepostet (garantiert!)  :D :


http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2010/1005/006_zucker.jsp


bitte mal rechts unter "Alle Beiträge" durchklicken und -lesen - sehr informativ - und: seriös.  :)

Gespeichert

Kaffeebohne

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #63 am: 28 August 2011, 17:23:45 »

Würde man sich komplett zuckerfrei ernähren, dann wäre nach wenigen Tagen Schicht im Schacht und man käme nicht einmal mehr vernünftig aus dem Bett, man wird zudem deutlich krankheitsanfälliger.
Und wie schaffen es Diabetiker? Die ernähren sich nämlich sehr wohl zuckerfrei. Und nicht nur die. Ich kenne andere Leute, die sich erfolgreich ohne Zucker ernähren. Die leben auch noch.
Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #64 am: 28 August 2011, 17:32:54 »

Zitat
Dein Link ("Zentrum der Gesundheit") -- also ich weiß ja nicht - da soll vor allem irgendwelches Nahrungsergänzungszeug beworben und verkauft werden ... Den halte ich nicht für seriös.

Hä? Wo hast du das denn her? Dann zeig mir mal, was sie (*edit*: Konkret an Nahrungsergänzung, das Zucker ersetzen soll) verkaufen wollen ... ;)
In jenem Artikel werden alle Pro- und Contraargumente angeführt. Im Übrigen auch alle von dir angeführten! Hier wird nichts verschwiegen, auch die negativen Folgen von zuviel Zuckerkonsum und die Gefahr einer entstehenden Sucht nach Zucker.

Es wird aber eben auch nachgewiesen, dass Zucker notwendig für den Körper ist.
Du hast schon recht, wenn man sich Fruchtzucker zu Gemüte führt, dann reicht das völlig aus.
Was aber, wenn einem Obst schlicht nicht schmeckt? Bei manchen Obstsorten das Essen sogar wieder hochkommt? (Ich bin übrigens so einer.) Was, wenn deswegen die Kohlehydrate nicht ausreichen, um den Zuckerspiegel konstant zu halten? Dann sieht's nämlich anders aus und dann ist eine Ergänzung durch diese Ach so schlimmen Lebensmittel, in Maßen natürlich, durchaus sinnvoll.

Ich esse kein Obst, esse sehr selten Süßigkeiten (wie Schokolade), trinke aber wiederum verhältnismäßig viel Cola und ... habe so ausgezeichnete Blutwerte, dass mein Arzt mir kürzlich sagte, dass ich mich ja offenbar ausgezeichnet ernähren würde, das wäre sehr löblich. Soviel dazu.  8)

Jemandem von Staates aus per Preisregulierung vorschreiben zu wollen wie man sich seinen Ernährungsmix zusammenstellt um körperlich fit zu sein und zu bleiben halte ich jedenfalls für Entmündigung seitens desselben.
Es sollte letztlich jeder selbst entscheiden dürfen, welchen Weg einer gesunden Ernährung er einschlägt.

Zitat
Und wie schaffen es Diabetiker?

Dafür fehlt mir das nötige Fachwissen. Ich weiß lediglich dass Diabetiker sich nicht komplett zuckerfrei, sondern extrem zuckerarm ernähren, weil der eigene Körper aufgrund fehlenden eigenproduzierten Insulins nicht in der Lage ist, den Zucker im Körper korrekt zu verarbeiten.
Wie da die Zusammenhänge und vor allem medizinischen Voraussetzungen sind, weiß ich nicht. Das sollten besser mal die Spezialisten medizinischerseits hier beantworten.
Meines Wissens jedenfalls ernähren sich auch Diabetiker nicht komplett zuckerfrei.
« Letzte Änderung: 28 August 2011, 17:37:51 von messie »
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Kaffeebohne

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #65 am: 28 August 2011, 18:11:03 »

Meines Wissens jedenfalls ernähren sich auch Diabetiker nicht komplett zuckerfrei.
Und das ist falsch. Die Diabetiker, die mir bislang begegnet sind, haben sich komplett zuckerfrei ernährt. Sie sind allenfalls auf Zuckeraustauschstoffe ausgewichen. Aber Industriezucker haben diese nicht zu sich genommen.

Es gibt sogar ganz andere Stimmen als die, die Du angeführt hast. Es gibt auch die Meinung, daß eine erhöhte Aufnahme von (Industrie-) Zucker dazu führen kann (!), daß der Körper irgendwann nicht mehr auf das Körpereigene Insulin anspricht. Infolge dessen produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr davon und geht irgendwann komplett in die Knie. Das nennt sich Insulinresistenz und ist die Vorstufe zum Typ-2-Diabetes. Dieses Phänomen GIBT es. Das heißt nicht, daß es bei jedem Colatrinker soweit kommt, aber die Möglichkeit, zu erkranken, besteht.


Nachtrag: es gibt auch nicht "den Diabetiker". Es gibt Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, innerhalb dieser Typen verschiedene Ausprägungen, und darüber hinaus noch diverse andere Diabetes-Typen wie beispielsweise Schwangerschaftsdiabetes. Von daher KANN man gar nicht sagen: "Sie ernähren sich alle mit bzw. ohne Zucker."
« Letzte Änderung: 28 August 2011, 18:26:44 von Kaffeebohne »
Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #66 am: 28 August 2011, 18:25:38 »

Zitat
(...) aber die Möglichkeit, zu erkranken, besteht.

Die besteht bei jedem Lebensmittel oder Stoff, wenn man von diesem zuviel zuführt. ;)

Ich übertreibe jetzt mal ein bisschen: Man stelle sich vor, der Staat entschließt sich dazu, auf alle Lebensmittel eine Steuer von 500% des aktuellen Preises zu erheben, außer auf Mineralwasser, Gemüse, Obst, Körnerbrot, Margarine, Milch und Reis, mit dem Ziel, dass sich der Bürger hauptsächlich von diesen als gesund eingestuften Lebensmitteln ernährt.
Mit anderen Worten: Vor allem arme Haushalte zwingt er dazu förmlich, sich ausschließlich von diesen Lebensmitteln zu ernähren (weil sie sich die anderen nicht mehr leisten können).

Würdest du da nicht auch dein Veto einlegen? Wenn du beispielsweise statt Margarine lieber Butter magst (oder gar besser verträgst) oder statt Reis lieber Kartoffeln isst?

So empfinde ich nämlich eine Steuer auf "ungesunde" Lebensmittel: Als Zwang seitens des Staates, als einen Eingriff in den eigenen Speiseplan - und das, obwohl man sich auch unter Zuhilfenahme "ungesunder" Lebensmittel gesund ernähren kann, wenn der Mix stimmt.
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Eisbär

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 11830
  • Moin!
    • Schwarzes-Stade
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #67 am: 28 August 2011, 18:25:59 »

Der Punkt ist doch, daß Dinge wie Schokolade, Cola oder auch mal ein BigMac nicht einfache Grundnahrungsmittel sind, sondern es sind Genußlebensmittel.

Cola enthält übrigens gar nicht so viel Koffein (von Fritzcola mal abgesehen), sondern sehr wenig. Ein Cola 0,2L enthält ca. 50mg Koffein, eine Tasse Kaffee (0,125L), enthält etwa 100mg. Quelle: http://www.test.de/themen/essen-trinken/meldung/Koffeinhaltige-Getraenke-Wenn-das-Herz-schneller-schlaegt-1117094-1117137/

Sinnvoll wäre allerdings wirklich, wenn wir in D auch endlich die "Ampel" zu den Angaben der Inhaltsstoffen setzen müßten.
Und gerade Eltern sollten mehr Ziel der Ernährungsaufklärung des Staates werden.


Steuern auf ungesundes machen wirklich wenig Sinn. Sinnvoller wäre vielleicht eher eine geringere Mehrwertsteuer auf frisches Obst und Gemüse, also eher belohnen als Strafen.

Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #68 am: 28 August 2011, 18:27:05 »

Zitat
Sie sind allenfalls auf Zuckeraustauschstoffe ausgewichen. Aber Industriezucker haben diese nicht zu sich genommen.

Ich rede auch nicht ausschließlich von Industriezucker, sondern von Zucker allgemein, auch z.B. dem angesprochenen Fruchtzucker. :)
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

nightnurse

  • > 5000 Posts
  • *****
  • Beiträge: 8905
  • *haut*
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #69 am: 28 August 2011, 19:10:23 »

Muss ich?
Diabetiker aller Couleur versuchen, nach Möglichkeit auf zugesetzten Zucker in Form von Saccharose und Glucose zu verzichten.
Ganz und gar "zuckerfrei" ernährt sich kein Mensch, denn wir essen alle Kohlenhydrate - und die gibt es vom Monosaccharid / Einfachzucker (wie Glucose und Fructose) bis zum Polysaccharid / Vielfachzucker (wie Stärke und Zellulose).

Nähere Einzelheiten wissen Google oder Wikipedia.
Gespeichert
misery. complaint. self-pity. injustice.

Multivac

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #70 am: 28 August 2011, 21:48:07 »

Na, dann nehmen wir doch mal das Beispiel Cola. Ist ja ein klassisches für ein "ungesundes" Getränk, schließlich enthält es Unmengen von Zucker und Koffein.
Was wird empfohlen, wenn jemand einen Kreislaufabsacker hat? Ja, ganz genau: Cola! Weil in dem Fall die Kombination Zucker/Koffein Gold wert ist, um dem Körper innerhalb kürzester Zeit wieder aufzupäppeln.
wenn jemand einen kreislaufabsacker hat, kann er auch einen löffel zucker pur zu sich nehmen.
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #71 am: 29 August 2011, 17:15:30 »

Zitat
Sie sind allenfalls auf Zuckeraustauschstoffe ausgewichen. Aber Industriezucker haben diese nicht zu sich genommen.

Ich rede auch nicht ausschließlich von Industriezucker, sondern von Zucker allgemein, auch z.B. dem angesprochenen Fruchtzucker. :)


messie - nochma:

Kein Mensch braucht Zucker extra - auch nicht Fruchtzucker - grade der (Fruktose oder auch Fructose genannt/geschrieben) macht Diabetikern oft Probleme - wir hatten das im "ESSEN"-thread doch schon ausführlich (genau die Diskussion um den Fruchtzucker).

Kein Mensch muss, um gesund zu bleiben (!), Zucker extra zu sich nehmen - es reicht völlig, Kohlenhydrate in Form von Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel - die daraus hergestellten Nahrungsmittel - also Nudeln, Brot ...), Kartoffeln, Reis oder auch Haferflocken, Amaranth, Quinoa, Hirse ... (sind auch eiweißhaltig, soweit ich weiß), Hülsenfrüchte und Gemüse zu sich zu nehmen - da musst du noch nicht mal Obst essen! Der Körper wandelt die in diesen Nahrungsmitteln (ohne Obst!) enthaltene Stärke selbst in Zucker um - es braucht nicht ein Miligramm Zucker extra, weder Milchzucker, noch Fruchtzucker noch Haushaltszucker noch Zuckeraustauschstoffe - auch keinen Apfeldicksaft oder Agaven- oder Ahornsirup ... - also:

Kein Mensch braucht (für Gesundheit) Limonaden, Cola, süße Milchmischgetränke, Süßigkeiten, Knabberkram, Honig, Marmelade ... - NICHTS DAVON braucht man.

Es ist nur reine Geschmackssache/Genuss/Luxus. Und sollte daher in Maßen (also nicht täglich und nur in kleinen Mengen) gegessen/getrunken werden. Sollte ...   ;D

Siehe der von mir eingestellte link oben (wdr, quarks&co. - dort unter "Alle Beiträge" -> 5 Mythen über Zucker ...).


Nein, ich will mir auch nicht vom Staat vorschreiben lassen, was ich essen darf und was nicht und in welchen Mengen ...

Aber es wäre schon sinnvoll, wenn es ein Regulativ gäbe - Selbstverantwortung/Disziplin ("Maß halten" ...)  scheint bei vielen nicht zu funktionieren, Aufklärung auch nicht - was könnte sonst also "helfen" ??





Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #72 am: 29 August 2011, 18:59:03 »

Zitat
Nein, ich will mir auch nicht vom Staat vorschreiben lassen, was ich essen darf und was nicht und in welchen Mengen ...

Aber (...)

Zwei Aussagen, die nicht zusammenpassen. ;)

Darum geht's doch letztlich: Willst du, dass dir der Staat vorschreibt was du essen sollst? Nein? Dann solltest du dich jenen anschließen die sagen "geht gar nicht was die da angeblich vorhaben."
Alleine schon deswegen weil der Staat niemals genug Ahnung zusammenkriegen wird, um die richtigen Waren zu besteuern.
Ich wette, dass auf der Liste der "schlechten" Lebensmittel irgendeins drauf sein würde, das bei dir auf jener der "guten" landen würde, Kallisti.

Zitat
(...) was könnte sonst also "helfen" ??

Mehr Aufklärung. Ganz einfach.
Kreative Aufklärung, zielgruppenorientiert, gut platziert, gut aufbereitet. Dann erreichst du auch jene, die du gerne erreichen möchtest.

Über den Preis erreichst du in den Köpfen der Menschen jedenfalls gar nix. Null. Nada. Niente.
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Multivac

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #73 am: 29 August 2011, 20:12:46 »

Zitat von: messie
Mehr Aufklärung. Ganz einfach.
Kreative Aufklärung, zielgruppenorientiert, gut platziert, gut aufbereitet. Dann erreichst du auch jene, die du gerne erreichen möchtest.
mein reden
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #74 am: 30 August 2011, 15:20:42 »

messie

ich rede ja auch die ganze Zeit nicht davon, etwas zu besteuern (s. was ich bisher in diesem thread alles schrieb).

Aber ich habe Zweifel, dass es mit "Aufklärung" getan ist - denn - wie colourize schon schrieb - sind wir doch eigentlich mehrheitlich ziemlich "aufgeklärt" - also die meisten Leute wissen durchaus, was als gesund gilt und was (welche Lebensmittel) nicht. Das ändert aber dennoch nichts an ihrem Verhalten, an ihrer (alltäglichen) Art, sich zu "ernähren".


Und ich halte auch nichts davon (wie Eisbär? schrieb), vor allem Eltern "aufzuklären".

Es ist ja auch bekannt, dass gerade Frauen und insbesondere Mütter sich gesünder ernähren als "der Durchschnitt" - vor allem: als viele Männer.


Das Problem ist ein anderes bzw. sitzt tiefer - es hat etwas mit unserer "Kultur", Gesellschaft zu tun: mit unserer Art, Essen, Nahrung(smittel) zu betrachten - mit der ständigen Verfügbarkeit und den Massen an Essen.

Dass wir eigentlich fast immer und fast überall "alles" essen (können). - Und das in rauhen Mengen und XXL und mit extra Portion Sahne, Schokolade - "Genuss" (wie es in der Werbung heißt) - einerseits und andererseits es ja auch schon fast zum Volkssport geworden ist, Diäten zu machen oder zu fasten und dafür spezielle "Urlaube", "Kuren" durchzuführen - läuft dann paradoxerweise auch unter "Wellness" - also: erst das große Fressen (allgegenwärtig auch im TV - Kochshows, Werbung, aber auch draußen: überall Buden, Cafés, Bäckereien, Snackbars, Bistros, Eisstände ... essen im Vorbeigehen ... "to go", genau ...), dann das "wellness-Fasten" oder die "Diät".


Es geht darum, dass wir uns eigentlich nur noch vollstopfen, oft wahllos, oft nicht bewusst, oft einfach nur, um schnell den Hunger zu stillen oder auch: die Gelüste! Oft auch, weil es grade die Uhrzeit ist oder aus Höflichkeit oder Frust, Stress, Langeweile - oft: zu schnell, zu viel und zu viel vom "Falschen". Oft, weil es einfach "so gut schmeckt" (obwohl wir eigentlich gar keinen HUNGER hatten, sondern nur Lust oder Appetit oder nicht aufhören können ...).

Wir essen heute oft, ohne wirklich Hunger zu haben. Hunger hat man, wenn man zwischen den Mahlzeiten (je nach dem, woraus die Mahlzeit bestand) mindestens (!) ca. 3 bis 4 Stunden GAR NICHTS isst - man kann auch gerne mal 6 bis 8 Stunden vergehen lassen - dann weiß man immerhin, was Hunger(gefühl) ist und verwechselt es nicht mit Appetit (haben). ;)


Wir sind maßlos im Essen, im Schlemmen, im - vermeintlichen! - "Genießen".

Essen als Ersatz(befriedigung). Oder aus Zwang oder aus Disziplin- und Maßlosigkeit. Aber mit Genuss hat das nichts zu tun. Und mit Gesundheit und Ernährung auch nicht.


Das Problem liegt meiner Ansicht nach also nicht nur bei Einzelnen oder bestimmten "Gruppen", sondern in unserer heutigen Gesellschaft, unserem heutigen allgemeinen Umgang mit Essen, mit Lebensmitteln überhaupt.

Wir essen nicht mehr, damit unser Körper gesund und funktionsfähig ist, sein kann und bleibt, sondern überwiegend aus anderen Gründen (also: Lust, Appetit, Frust, Langeweile, weil alle es so machen usw.).

Erst mal daran müsste sich etwas ändern: mehrheitlich! Dann gäbe es von alleine schon weniger "ungesunde Lebensmittel", weniger stark Übergewichtige und weniger perverse Auswüchse á la "XXL" und "all you can eat" ...


Eine sehr passende und interessante Sendung kam heute zu genau diesem Thema im Radio (HR2):


Todsünden: (6) Das große Fressen -  Völlerei als Sünde gegen die Gesundheit

http://podcast.hr-online.de/hr2_wissenswert/podcast.xml


(Bitte nicht vom Begriff "Todsünden" schrecken lassen - es ging nicht wirklich um Religion ...!)
Gespeichert