Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Steuern auf ungesunde Ernährung  (Gelesen 21982 mal)

colourize

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #30 am: 26 August 2011, 20:13:25 »

he, hase, lies mal ganz genau von oben bis unten, was ich geschrieben habe. ich habe nirgendwo steuern für irgendwas gefordert. ich habe lediglich die forderung anderer zur diskussion gestellt. und in einem beitrag habe ich sogar geschrieben, daß ich es nicht gut fänd, steuern zu nehmen.

so, und jetzt reset.
Aber der Beitrag heißt "Steuern auf ungesunde Ernährung" - und genau dagegen argumentiere ich. Meine beiden Argumente
a) ich finde die vom Staat intendierte Bevormundung in so einem Fall nicht gut
b) es ist unklar, was gesund und was ungesund ist. Die Dosis macht das Gift.
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Julya

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #31 am: 26 August 2011, 21:24:32 »

Warum Lebensmittel, die dick machen (können), immer sofort als erstes als krank machend bezeichnet werden, verstehe ich nicht. In diversen Diät- oder Lightprodukten ist Aspartam drin, was umstritten ist. Und auch sonst gibt es so viel chemischen Müll, der in angeblich gesunden Produkten drin steckt. Und da ist es ja sogar oft der Fall, daß diese "gesunden" Lebensmittel mehr kosten, als normale.
Außerdem finde ich es...hm... schwierig, wenn man dick immer sofort mit ungesund gleichsetzt. Ich habe eine übergewichtige Kollegin, die sehr gesund isst und absolut fit ist.
Bei mir selbst ist es der Fall, daß ich aufgrund von Medikamenten in kürzester Zeit radikal zugenommen habe, obwohl ich in dieser Zeit deutlich gesünder und weniger gegessen habe, als vor der Medikamenten-Zeit. Trotzdem bin ich gesund. Meine Blutwerte sind top. Allerdings bin ich sportlich ne Lusche. Aber das hat wohl wenig mit meinem Essen zu tun. ;)

Wie colourize auch schon geschrieben hat: Wo soll das anfangen? Beim fertigen Produkt, oder bei den Zutaten, weil sie eveeeentuell mal was Ungesundes werden könnten?

Was mich immer wieder massiv ärgert, ist die Tatsache, daß man als Verbraucher kaum den Kauderwelsch verstehen kann, der in den Inhaltsangaben steht. Wenn ich mal ein unbekanntes Produkt kaufen will, stehe ich da erstmal im Laden, wühle mich durch diverse Begriffe, muss am besten nebenbei noch googlen, was das alles ist und erfahre dann doch nicht, was die x-te chemische Zutat denn letztlich mit oder in meinem Körper macht.

Ich möchte mehr Aufklärung, WAS ich da in mich reinstopfe. Und dann kann ich immer noch entscheiden, ob ich mir das zumuten möchte. Eine Besteuerung ist für mich Bevormundung. Das darf vielleicht mein Arzt ::), aber nicht die Regierung...
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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #32 am: 26 August 2011, 22:22:03 »

Es gibt eigentlich eine recht einfache Lösung:

Ein marktwirtschaftliches Gesundheitssystem (statt dem derzeitigen planwirtschaftlichem). Dann würde jeder, der sich ungesund ernährt, individuell für entsprechende Folgekosten aufkommen müssen und könnte frei entscheiden, wieviel ihm seine Gesundheit im Vergleich zur Völlerei wert ist. Oder ob er die Kosten zur Behandlung einer Trümmerfraktur gerne dafür in Kauf nimmt, keine lästige Schutzkleidung beim Inlineskaten zu tragen. Oder welchen Wert er dem ungehemmten Konsum von Alkohol- und Tabakprodukten beimisst im Vergleich zu den Behandlunskosten er daraus resultierenden Erkrankungen. Und wie er sich gegebenenfalls gegen sowas versichern will. Bei Abschaffung der Gesundheitssteuer (euphemistisch Krankenversicherungsbeitrag genannt), hätte jeder Arbeitnehmer ca. 25% mehr netto in der Tasche, sollte für eine gute Versicherung locker reichen.

Jedenfalls braucht Deutschland ganz sicher nicht noch mehr staatliche Bevormundung, Intervention, Steuern und Bürokratie.
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banquo

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #33 am: 26 August 2011, 22:27:51 »

Es gibt eigentlich eine recht einfache Lösung:

Ein marktwirtschaftliches Gesundheitssystem (statt dem derzeitigen planwirtschaftlichem). Dann würde jeder, der sich ungesund ernährt, individuell für entsprechende Folgekosten aufkommen müssen und könnte frei entscheiden, wieviel ihm seine Gesundheit im Vergleich zur Völlerei wert ist. Oder ob er die Kosten zur Behandlung einer Trümmerfraktur gerne dafür in Kauf nimmt, keine lästige Schutzkleidung beim Inlineskaten zu tragen. Oder welchen Wert er dem ungehemmten Konsum von Alkohol- und Tabakprodukten beimisst im Vergleich zu den Behandlunskosten er daraus resultierenden Erkrankungen. Und wie er sich gegebenenfalls gegen sowas versichern will. Bei Abschaffung der Gesundheitssteuer (euphemistisch Krankenversicherungsbeitrag genannt), hätte jeder Arbeitnehmer ca. 25% mehr netto in der Tasche, sollte für eine gute Versicherung locker reichen.

Jedenfalls braucht Deutschland ganz sicher nicht noch mehr staatliche Bevormundung, Intervention, Steuern und Bürokratie.

Komisch, irgendwie wusste ich, dass du über kurz oder lang hier auftauchen würdest. Und genauso irgendwie wusste ich auch schon, dass du genau so etwas schreiben würdest!
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messie

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #34 am: 26 August 2011, 22:54:47 »

Zitat
ca. 25% mehr netto

Hä? Ich denke doch eher 15,5%. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der Arbeitgeber den gesparten Arbeitgeberanteil aufs Gehalt draufschlägt ;)

In Australien ist dieses Prinzip tatsächlich so ähnlich: Man zahlt ca. 1% Beitrag für die Grundversorgung, sprich Notfälle, wenn man ins Krankenhaus muss, da nur die Krankenhäuser staatlich sind. Ärzte muss man selbst tragen.
Klingt zwar erstmal gut, trägt aber ziemliche Stilblüten mit sich: Da kommt's dann schon mal vor dass Leute wegen eines Schnupfens ins Krankenhaus rennen, während sie halbtot lieber zum Arzt rennen als die Intensivstation aufsuchen ...  8)

Allerdings würde so etwas in D nicht funktionieren, weil mit dem Krankenversicherungsbeitrag auch die Krankenkassen mitfinanziert werden und nicht nur die Krankenhäuser und Ärzte. Auch die Medikamente (die in AUS selbst bezahlt werden müssen). So etwas wie die Pflegeversicherung gibt's dort erst gar nicht, was in nullkommanix zu Altersarmut der schlimmsten Sorte führen kann (weil alles Geld für die Pflegeeinrichtung draufgeht).

Lohnfortzahlung im Krankheitsfall? Vergiss es!
Soviel zu deiner Idee - die Schatten werfen da recht viel aufs Licht. ;)

Ich wäre dafür dass Schulen häufiger mit Kantinen ausgestattet werden, sodass Kinder von dort aus ausgewogenes Essen erhalten. Das würde sicher schon vielen sogenannte zu dicke Kinder sehr helfen, just jenen, deren Eltern nicht kochen können oder wollen und die Kinder nur mit Fertiggerichten der üblen Sorte oder Fastfood versorgen.
Dort wäre übrigens auch von der Leyens so hochgepriesene Bildungsgutscheinpaket für ALGII-Empfänger ausgezeichnet aufgehoben.
« Letzte Änderung: 26 August 2011, 22:58:05 von messie »
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K-Ninchen

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #35 am: 26 August 2011, 23:29:18 »

Für mich wäre das natürlich ne Katastrophe, weil mir ausschließlich "ungesunde" Sachen wirklich schmecken. Ich befürchte auch, dass der Pfirsich letztens wahrscheinlich nicht ganz koscher war, den ich gegessen habe (er hat mir sehr geschmeckt). Nein, aber ansonsten liebe ich halt Cola, Schokolade, und all das gute Zeug.

ABER ich hab ja Geld, dann kann ich im Gegensatz zu den armen Schluckern auch in Zukunft essen was ich will \o/ Das wär schon lustig, wenn man, wie früher die Wohlhabenden an ihrem Bauchumfang erkennen kann ;) (Und nicht nur, seit einigen Gesundheitsreformen, an den gesunden Zähnen im Gegensatz zu den Hartz4lern).
Aber das war auch zugegeben etwas polemisch.

Die Finnen machen das mit der Steuer ja ganz extrem beim Alkohol. Die fahren daher auch gerne mal mit dem Sauf-Bus nach Russland und kommen im komatösen Zustand wieder zurück in die Heimat.

Ansonsten stimme ich da colourize zu.
Auch wenn es problematisch sein wird, Leute wie "Erdbeerkäse-Nadine" aufzuklären.
« Letzte Änderung: 26 August 2011, 23:36:08 von K-Ninchen »
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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #36 am: 26 August 2011, 23:34:59 »

...man erkennt die Wohlhabenden an fehlenden Zähnen?  :o

Erbarmen, keinen Erdbeerkäse mehr!
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K-Ninchen

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #37 am: 26 August 2011, 23:35:14 »

Zitat
ca. 25% mehr netto
Hä? Ich denke doch eher 15,5%.
Die sind es nur, wenn man innerhalb der Bemessungsgrenzen bis 3712,50 €(und für freiwillig versicherte, wie mich, mindestens 1916 €) verdient.
Wer freiwillig versichert, nur 1174 Euro verdient, zahlt tatsächlich 25%!
Ich selber zahle viel weniger als 15,5% aber immer noch viel viel viel viel mehr als jemand, der privat versichert ist. Ganz schön kaputt das System, gell?
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K-Ninchen

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #38 am: 26 August 2011, 23:35:40 »

...man erkennt die Wohlhabenden an fehlenden Zähnen?  :o

Äh anders herum! Ich editier das mal kurz oben...
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Multivac

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #39 am: 26 August 2011, 23:40:25 »

Zitat von: K-Ninchen
...Auch wenn es problematisch sein wird, Leute wie "Erdbeerkäse-Nadine" aufzuklären.
dachte ich auch dran, aber diesen trumpf wollte ich dir lassen :D
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colourize

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #40 am: 26 August 2011, 23:43:29 »

Zitat von: K-Ninchen
...Auch wenn es problematisch sein wird, Leute wie "Erdbeerkäse-Nadine" aufzuklären.
dachte ich auch dran, aber diesen trumpf wollte ich dir lassen :D
Na gut. Aber die ist doch hoffentlich nicht der Maßstab an dem wir unsere Gesetzgebung orientieren wollen?
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K-Ninchen

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #41 am: 26 August 2011, 23:46:15 »

Zitat von: K-Ninchen
...Auch wenn es problematisch sein wird, Leute wie "Erdbeerkäse-Nadine" aufzuklären.
dachte ich auch dran, aber diesen trumpf wollte ich dir lassen :D
Na gut. Aber die ist doch hoffentlich nicht der Maßstab an dem wir unsere Gesetzgebung orientieren wollen?
Das nicht, aber anscheinend orientiert sich die Werbeindustrie an ihr ;)
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Kallisti

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #42 am: 27 August 2011, 00:31:55 »

Zitat
Ich sprach von denen, die "zu dumm" sind.

Und du glaubst, ausgerechnet jene, die "zu dumm" für eine ausgewogene Ernährung sind, kaufen sich dann das fette Steak nicht mehr, nur weil's plötzlich nen Euro mehr kostet?
Optimist.  ;D


Wie ich oben schon schrieb, sollen nicht die Verbraucher mehr zahlen müssen, sondern es sollte ein Reglement geben, das es unattraktiv für die Lebensmittelindustrie macht, ungesunde Lebensmittel günstig zu vertreiben (vertreiben zu können).

Mit ungesunden Lebensmitteln meine ich speziell stark denaturierte "Lebensmittel" - also alles das, in dem von natürlichen Nahrungsmitteln kaum noch etwas vorhanden ist - umso mehr aber an Zusatzstoffen bzw. anderen "Zutaten", die die Herstellung der Produkte günstiger machen, dem Verbraucher aber etwas vortäuschen, die also diverse "Streck-Stoffe", "Füllstoffe", Aromastoffe (chemisch-synthetisch hergestellte) enthalten usw. - also ich werde nun nicht all das wiederholen, das ich bereits im "Essen"-thread ausführlich geschrieben hatte. 

Mit Steak habe ich so lange kein Problem wie es aus artgerechter Tierhaltung (also zumeist "bio") kommt.

Mit Fett habe ich auch kein Problem, wenn es qualitativ hochwertiges ist (in Form von bpsw. qualitativem Pflanzenöl oder auch Butter) oder eben als "Geschmacksträger" fungiert (wie beim Fleisch bspw., aber auch bei Käse ...).

Ich esse GAR NICHTS, das fettreduziert ist oder das künstliche Süß- oder "Zuckeraustauschstoffe" enthält.

Aber nein, nicht alleine die Dosis "macht das Gift". Es gibt auch Sachen, die muss ich absolut gar nicht essen oder trinken, weil ich sie weder für meinen Genuss, noch zum Sattwerden noch für die Gesundheit brauche - und davon gibt es eine Menge ("Lebensmittel") (die ich nicht esse, nicht brauche, die mir auch nicht schmecken).

Fast alles "Fertigzeug" gehört dazu - also ob das nun Fleisch- oder Kartoffelsalat ist (mag ich beides nicht, wenn, dann tatsächlich nicht mit Mayo, sondern insbesondere den Kartoffelsalat mit - gutem - Essig und - ebenso gutem - Öl ... - vorher mit Brühe übergossen (die Kartoffeln) und darin durchziehen lassen ... :D ) oder irgendwelche Fertig-Soßen oder -Salatdressings oder Erdnüsse aus der Dose (schmecken so extrem salzig, dass ich es widerlich finde - ich esse, wenn überhaupt, Erdnüsse lieber so aus der Schale/"pur") oder diverse Schokoriegel (ich esse auch lieber "richtige" Schokolade - ohne Butterreinfett und Sojalecithin und all den billigen Dreck, der da gar nicht rein muss und auch nicht rein gehört, sondern die Schokolade nur in der Herstellung billiger macht - und genau so scheiße schmeckt sie dann auch ...) und Kekse und Kuchen backe ich auch lieber selber (weil es 1000 mal besser schmeckt als irgendwelche Fertigkekse, -kuchen oder gar -muffins).

Ja klar, das ist teurer - daher isst man es seltener und bewusster und in geringeren Mengen. Und ja: es macht (mehr) Arbeit bzw. braucht Zeit(aufwand). Aber das ist es mir wert!

Es braucht auch weder für Genuss noch für die Gesundheit noch zur Sättigung irgendwelche Knorr-Maggi- oder sonstwas-Fixe und eben all diesen ganzen Müll.

Und wie ich unter "ESSEN" schon schrieb, braucht man, wenn man schon dieses Fertigzeug auf dem Markt hat, nicht zig (vermeintlich:) "verschiedene" Sorten oder "Variationen" davon. Also dann lieber weniger (z.B. Marmeladen"sorten" im Regal oder Senfe (Senfs??) oder Nudelpakete ...) - dafür aber die übrig bleibenden in besserer Qualität (zu fairem, angemessenem, berechtigten Preis).



Julya

natürlich wird man nicht alleine durch falsche Ernährung dick - du nanntest Medikamente als weitere Möglichkeit. Auch Hormone spielen eine Rolle ... und eben auch die Veranlagung! (Der Stoffwechsel z.B., der individuell doch unterschiedlich ist.)

Und ich sprach oben auch nicht von leichtem oder mittlerem Übergewicht - so lange die Leute sich damit wohlfühlen (und gesund sind) ist das doch ok. Ich bezog mich auf starkes Übergewicht. Und das zieht über kurz oder lang gesundheitliche Probleme nach sich und ich denke, die wenigsten fühlen sich damit wirklich wohl (wenn sie ehrlich sind), denn es schränkt einen doch sehr ein.


Kaffeebohne

... nein, ich sehe es immer noch so, dass man das nicht vergleichen kann - denn bei der einen Sache (Ernährung, Übergewicht und Folgen ...) bezieht man sich auf Dinge innerhalb des Lebens, beim Suizid steigt man vollständig aus - da geht es nicht mehr um "Glück".
Und dann geht es beim Suizid um die Existenz als solche, nicht um einzelne ihrer "Erscheinungsformen" oder Ausprägungen ...
Wenn man die Leute zur Verantwortung zieht, dann ja auch um ihrer selbst willen: innerhalb ihres Lebens - eines Teilbereiches davon (ihr Wohlbefinden und ggf. ihre Gesundheit betreffend, also auch auf die Zukunft hin).
Beim Suizid geht es "ums Ganze" - und da denke ich, muss man dann doch andere Maßstäbe ansetzen - man kann Suizid nicht mit Ernährung vergleichen will ich damit sagen.

Ich zwinge ja auch niemanden, gesund zu sein, sich zu ernähren ... - so lange er sich nur selbst schadet.
Wie ich oben aber schon anmerkte - und darauf habe ich noch keine Antwort erhalten - wirkt es sich ja doch auch auf andere aus: dass man sich aus eigener (!) Bequemlichkeit, Maß-/Disziplinlosigkeit und/oder Desinteresse, Gleichgültigkeit oder auch Leichtfertigkeit und eben Verantwortungslosigkeit so (ungesund) ernährt bzw. verhält -> wenn man also dann deshalb krank wird und andere das mittragen müssen.
Beim Suizid bin ich nicht "bequem, maßlos, gleichgültig, desinteressiert, undiszipliniert" - im Gegenteil! Nicht wenige steigen aus, eben weil ihnen ihre Verantwortung, ihr Verantwortungspaket, das sie durchaus getragen haben, dessen sie sich bewusst sind ... zu schwer (geworden) ist!
Anders gesagt: Es ist sehr leicht, sich mit irgendwas vollzustopfen, weil es so leicht verfügbar und in Massen vorhanden (noch dazu oft billig) ist - und weil man grade einfach Bock drauf hat (und das halt - fast - jeden Tag!), weil es "so gut schmeckt" (was ich eh nicht nachvollziehen kann, aber egal).  - Es ist etwas ganz anderes: sich das eigene Leben zu nehmen!

Ich bitte wirklich darum, diesen Vergleich nicht ernsthaft zu ziehen. Es passt einfach nicht.



Also: Wie ist das mit der Verantwortung?:


Zitat
Quote

    Aber wenn jemand sich selbst durch Fehlernährung dann trotzdem meint schaden zu müssen, ist das einzig und alleine seine eigene Sache.

(colourize)

Ist es das? Oder anders gefragt: Sollte es das auch sein? Was ist mit Verantwortung? Wenn man Kinder hat z.B., ist es nicht "einzig und alleine" die Sache des Einzelnen. Und dann:
Wenn Leute also aufgrund ihrer Verantwortungslosigkeit, Bequemlichkeit, Disziplinlosigkeit, Maßlosigkeit doch krank werden (z.B. durchs Rauchen, hohen Alkoholkonsum, falsche Ernährung ...) - also wissentlich krank werden, also: ihre Gesundheit wissentlich und absichtlich aufs Spiel setzen und dann krank werden - dann muss da doch die "Solidargemeinschaft" ran oder?

Und wie lässt sich das (moralisch) rechtfertigen - dass einige die Bequemlichkeit, Maßlosigkeit, Gleichgültigkeit ... anderer "bezahlen", ausbaden müssen?

Wenn Leute sich selbst unbedingt schaden wollen/müssen, ist das ihre Entscheidung, richtig. Nicht aber, wenn da andere mit reingezogen werden, die für den Schaden dann also auch aufkommen müssen, obwohl sie ihn gar nicht (mit-) verursacht haben. - Oder sehe ich da was falsch?

(Kallisti)
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Julya

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #43 am: 27 August 2011, 02:01:32 »

Kallisti, klar, ich fühle mich auch sehr unwohl mit dem zusätzlichen Gewicht. Das bin nicht ich und das muss wieder weg. ;)
Ich meinte auch nur, daß ich es problematisch finde, wenn dicke Menschen immer gleich als 'ungesund' eingestuft werden.
Und ansonsten gehe ich mit Dir d'accord. Wie ich ja auch schon schrieb, finde ich all das, was ich auf Verpackungen nicht sofort verstehe/erkenne/einordnen kann, erstmal verdächtig.
Es ist jetzt nicht so, daß ich ein Bio-Freak bin. Ich esse Schokolade und auch mal blau gefärbte Süßigkeiten oder solch einen Quatsch. Aber das ist bewusst ausgesucht und das sind auch keine wirklichen Lebensmittel, sondern 'Genuss'mittel, die man ja sowieso nur in Maßen essen sollte.
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Kaffeebohne

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Re: Steuern auf ungesunde Ernährung
« Antwort #44 am: 27 August 2011, 10:17:18 »

Wie ich oben schon schrieb, sollen nicht die Verbraucher mehr zahlen müssen, sondern es sollte ein Reglement geben, das es unattraktiv für die Lebensmittelindustrie macht, ungesunde Lebensmittel günstig zu vertreiben (vertreiben zu können).

Mit ungesunden Lebensmitteln meine ich speziell stark denaturierte "Lebensmittel" - also alles das, in dem von natürlichen Nahrungsmitteln kaum noch etwas vorhanden ist - umso mehr aber an Zusatzstoffen bzw. anderen "Zutaten", die die Herstellung der Produkte günstiger machen, dem Verbraucher aber etwas vortäuschen, die also diverse "Streck-Stoffe", "Füllstoffe", Aromastoffe (chemisch-synthetisch hergestellte) enthalten usw. - also ich werde nun nicht all das wiederholen, das ich bereits im "Essen"-thread ausführlich geschrieben hatte. 
Das alles gibt es ja nur, weil es gekauft wird. DAS ist doch das "Problem" dabei. Würden alle so denken und sich so ernähren wie Du, hätten wir wahrscheinlich ein traumhaftes Gemüseangebot.  ;) Und warum sollte man da von oberer Stelle etwas ändern? Diese Betriebe stellen Arbeitsplätze, stellen Steuereinnahmen, etc.
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