Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean  (Gelesen 18603 mal)

Kallisti

  • Gast
Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #15 am: 29 Dezember 2004, 14:50:03 »

Noch was

@Lucas

Mit den Vorkehrungen, die zu treffen gewesen wären, auch was Frühwarnsysteme und Flüsse... betrifft: da gebe ich dir Recht, aber:

das ändert jetzt auch nix daran, dass JETZT eben Leute leiden... (die vlt. nicht mal so genau wussten, wie gefährlich sie da leben und: warum...).

Und: es ändert auch nix daran, dass wir zuviele Menschen sind, aber: trotzdem ist jeder einzelne eben da und "du und ich" ... sind eben ganz genauso "zuviel"!!! Nur: "du und ich" leiden akut wohl gerade nicht so, nicht in einem solchen Ausmaß... wie die Menschen in sogenannten "Dritte-Welt-Ländern" (und die Flutkatastrophe- Betroffenen - und die Kriegsopfer und die Hungernden und die Schwerkranken... ... ...) ! Oder ??
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Anonymous

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #16 am: 29 Dezember 2004, 17:54:40 »

Möglich -- doch bedenke:
Jeden Euro, den du ausgibst, holst du wieder rein.
Teils gehst du dafür arbeiten.
Teils sparst du an anderer Stelle.
Teils findest du das Zeug auf der Straße.
Ein Blick auf das Konto und du kannst abschätzen, wie weit dein Geld noch reicht.

Was machst du mit einer Minute, die du an etwas Unsinniges verbraten hast?
Die kannst du dir nicht zurückerarbeiten.
Die kannst du dir nicht woanders zusammensparen.
Die findest du nicht auf der Straße.
Die ist weg.
Und du weißt nicht, wieviel Zeit dir bleibt.
Die Einen werden 112, die Anderen mit 5 von einem Auto überfahren.

Genieße jede einzelne Minute.
Nutze sie.
Wenn es dir schlecht geht, jaule nicht rum.
Nutze die Zeit, die dir bleibt, um dafür zu sorgen, dass es dir besser geht.

Wenn es deinen Freunden schlecht geht, heule nicht rum.
Nutze die Zeit, die dir bleibt, um dafür zu sorgen, dass es ihnen besser geht.

Umso besser geht es auch dir, umso besser nutzt du deine Zeit.

Wenn es deine Zeit erlaubt, nutze sie, um Bedürftigen zu helfen.

Jetzt müssen die Opfer das ausleben, was ihre Regierung verbrockt hat.
Jetzt wird gesammelt, gespendet und wieder aufgebaut.
Und alles bleibt beim Alten.
Alles wird schlimmer.
Die Bevölkerung nimmt zu.
Der Platzmangel nimmt zu.
Es wird weiter angebaut.
Weiter zum Wasser hin.
In knapp 12 Jahren folgt das nächste Beben.
Die Opferzahlen werden die 100.000 weit übersteigen.
Und der ganze Mist geht von vorne los.
80.000 Opfer.
Und immernoch eine Überbevölkerung.

Zur Veranschaulichung der Weltbevölkerung (6,3 Milliarden im Jahr 2003) erklären wir die Welt zu einem Dorf mit 1000 Einwohnern.
In diesem Dorf würden 603 Asiaten, 137 Afrikaner, 115 Europäer, 86 Lateinamerikaner, 51 Nordamerikaner und 5 Ozeanier leben.
437 Einwohner in diesem Dorf müßten täglich von weniger als 2 Euro leben.
Die Verluste dieser Katastrophe kämen einem tiefen Schnitt im Oberarm einer Person gleich.

"Du und Ich" sind ganz genauso zuviel.
So wie jeder Andere hier auch.
Wie akut "Du" gerade in welchem Ausmaß leidest, kann ich nicht beurteilen.
Ich zumindest leide kein Stück.
Man kann sagen, mir scheint die Sonne aus dem Arsch.

Doch warum dafür spenden?

Jährlich sterben deutschlandweit 3 Neugeborene an schweren Herzfehlern.
Die technischen Geräte zur Behandlung sind sauteuer, kaum ein Krankenhaus kann sie sich leisten. Es könnte auch dein Kind sein. Spendest du dafür?

Progerie ist eine sehr gering erforschte Krankheit, die Kinder im Zeitraffer altern lassen. Der älteste Patient ist 17, vom biologischen Alter her 98. Für die Forschung steht kaum Geld bereit. Es könnte auch dein Kind sein. Spendest du dafür?

In Brasilien bekommen 14jährige Kinder, weil sie sich keine Kondome leisten können. An Abtreibung ist gar nicht zu denken. Spendest du dafür?

Für all diese Dinge spende ich nicht, obwohl sie mich mehr oder minder direkt betreffen oder betreffen könnten.

Was sollte mich also dazu bringen, für eine Sache zu spenden, die, wie von Olli geschrieben, weit weit weg ist?

Die Tatsache, dass sich die Medien damit überschlagen?
Die Tatsache, dass die Menschen nichts dafür können?
Die Tatsache, dass es mir so gut geht und es der Menschlichkeit gebührt zu helfen?

Würde es um die Menschlichkeit gehen würde ich für alles spenden.
Kein Leid ist so gering dass ihm keine Möglichkeit der Beseitigung gebührt.

Aber es gibt zuviel.
Wer für eine Sache spendet muß sich fragen: Warum nicht für eine Andere?
Warum spende ich für eine einmalige Katastrophe irgendwo am Arsch der Welt und kümmere mich nicht um das permanente Leid in meiner nähesten Umgebung?
Massenzwang? Heuchelei? Gewissensbefriedigung?

Spenden: ja.
Geld: ungern.

Ich habe bereits einmalig 50€ gespendet.
Nicht für eine gute Sache.
Nicht für eine gemeinnützige Sache.
Aber für eine Sache, mit der ich mich identifizieren kann.
Direkt und ohne Umwege irgendwelcher fadenscheinigen Organisationen an den 'Betroffenen'.
Die Resultate kann ich noch heute sehen.

Würde ich anfangen, Geld für derart gemeinnützige Dinge zu spenden -- ich würde mich fragen, warum nicht auch für dieses? Wieso nicht für jenes?
Meine ganze Kohle würde dafür draufgehen.

Von daher: nein.

Danke für die Liste.
3 Organisationen bei, hinter denen ch vollends stehe.
Doch aus oben angegebenen Gründen: nein.

Ich habe das Glück an einem Ort zu leben wo derartige Katastrophen eher nicht stattfinden. Hätte ich dieses nicht, würde ich eventuell anders denken.
Ich würde mich für mein Denken verurteilen.
Weil ich es nicht verstehen könnte.

Doch ich kann mir vorstellen, wie schrecklich es sein muß nach einem Unfall auf eine Bluttransfusion warten zu müssen. Ebenso weiß ich aus zweiter Hand wie schrecklich es ist, auf eine Knochenmarktransplantation warten zu müssen. Den Betroffenen nutzt Geld in keinster Weise -- es fehlt an Spenden in Form von Blut, Knochenmark, Organen...

Die Vorstellung, eines Tages aufzuwachen und festzustellen, ich leide an Leukämie, brauche ein neues Herz...
Die Vorstellung, bei einem Autounfall Unmengen von Blut zu verlieren und zu verbluten, weil kein Blut vorrätig ist...

Das beides trifft mich wesentlich härter als die Vorstellung, durch Umwelteinflüsse meinen Luxus einbüßen zu müssen.
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Thomas

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #17 am: 30 Dezember 2004, 09:23:53 »

Mich beschäftigt (wenn man das so nennen kann) diese Sache aufgrund der hohen Opferzahlen und der großen Verwüstung innerhalb kürzester Zeit mehr als andere Katastrophenmeldungen.
Klar passiert ständig irgendwo auf der Welt etwas schreckliches, aber ca. 80.000 Opfer (und steigend) durch eine Flutwelle, die selbst ja nur ein paar Stunden aktiv war ? Das ist schon eine "höhere" Liga.
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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #18 am: 31 Dezember 2004, 13:08:30 »

Aktuelle Opferzahl liegt mal eben bei 125.000.
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Kallisti

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #20 am: 03 Januar 2005, 11:33:34 »

@Lucas de Vil


tut mir leid, aber ich kann deine "pragmatische" (??) Einstellung nicht nachvollziehen und schon gar nicht teilen (will ich auch nicht).


Denn:

Ja, es gibt überall und ständig viel Leid, aber deshalb zu sagen: ich helfe, engagiere mich lieber gar nicht/für nichts, weil ich mich nicht entscheiden kann, wofür ich mich einsetzen soll oder weil ich nicht vor mir rechtfertigen kann, dass ich mich für das eine einsetze, für die vielen anderen aber nicht - das ist wieder mal einfach nur eine bequeme Ausrede weiterhin nichts zu tun, nicht zu helfen, nicht aktiv zu werden (auf welche Weise, das ist wiederum ein ganz eigenes Thema!!)!


Ich sagte es schon: wenn jeder Mensch, der finanziell und körperlich dazu in der Lage ist, sich für irgend etwas ("davon") einsetzte/engagierte (ob mit Geld oder anderweitig!!), so wäre schon viel geholfen...!!

Natürlich ist ein Mensch von einer Sache eher betroffen... als von einer anderen, aber genau das ist es doch: die einen engagieren sich für Krebskranke, die anderen gegen den Hunger, die nächsten für den Wald, andere für Obdachlose, Drogensüchtige, verwaiste Kinder, Aidskranke, gegen Sextourismus, Kinderprostitution/Schlepper ... ... ...

Es geht darum, dass Mensch sich ETWAS "heraussucht" (ja, nach eigenen Kriterien...) und sich dafür kontinuierlich und langfristig einsetzt! Und wenn das jeder machte, der kann (siehe oben) und wie er/sie kann..., dann würde es einigen Menschen schon besser gehen können!!!


Und:
Dass Fehlentscheidungen von Regierungen getroffen werden, das ist sehr schlimm ... ... ..., ABER: dafür können die nichts, die später davon betroffen sind/werden!: Wenn die Regierung sich nicht um Vorkehrungen und andere Maßnahmen kümmert (um Schaden... abzuwenden, einzudämmen - egal in welchem Land, egal gegen welche Naturkatastrophen), dann gilt es auch, sich auch dafür zu engagieren, aber: davon abgesehen kann die Bevölkerung, die es dann trifft, nichts dafür (nicht direkt, nicht unmittelbar) und braucht DANN (im Notfall) eben trotzdem "unsere" ... Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Genau darum geht es doch: auch in Kriegen: es trifft meistens die, die nichts dafür können, die es nicht verursacht haben... und dann kann man doch nicht sagen: ja, der Mensch ist halt blöd und lernt nicht aus seinen Fehlern - also helfe ich da nicht, weil es  eh sinnlos ist und ein Fass ohne Boden!

NEIN! Stattdessen muss ich doch sagen: gerade weil einige sich nicht wehren können und unschuldig getroffen werden, gerade deshalb: WEIL sie nichts dafür können, in einer gefährlichen ... Region geboren worden zu sein und zu leben und gerade WEIL "ich" eben einfach nur Glück hatte und hier lebe(n) (kann), sollte ich mich verpflichtet fühlen oder sonstwie betroffen sein und helfen - ja, denn wenn es "mich" träfe, so wäre ich doch auch auf Hilfe anderer angewiesen und wäre froh, wenn sie helfen würden...!!!


Dass man darum bemüht sein muss/sollte, dass es zu bestimmten Situationen gar nicht erst kommt (ob nun Kriege oder Naturkatastrophen, Krankheiten/Seuchen, Überbevölkerung ...), ist klar, dass man also präventiv was tut!!!


Aber: wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist: den es selbst NICHT gegraben hat - dann sich hinzustellen und zu sagen: ja, ich hab´s euch doch gesagt: da fällt noch einer rein, das ist so falsch/am falschen Platz/der falsche Brunnen ... , und dann das Kind halt absaufen zu lassen - nee, da fehlen mir echt die Worte! Und es macht mich einfach nur stinkwütend!

Und wenn da ganz viele Kinder in ganz viele Brunnen fallen und dann zu sagen: ja - welches soll ich jetzt retten?: nee, da kann ich mich nicht entscheiden/ das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren - da lass ich sie dann lieber alle absaufen - auch das: kann ich absolut nicht verstehen, statt dessen könnte ich wenigstens versuchen eins oder zwei oder drei rauszuholen und die, die (ziemlich sicher) um mich rumstehen (andere: denen es "gut geht" ...) und auch nur blöd gucken, dazu bewegen, sich um die anderen ("Kinder": im Brunnen...) zu kümmern, auch ein paar "rauszuholen" (aus den Brunnen...) !!!


Ich kann mich nur wiederholen:

Es steht außer Frage, dass es auf dieser Welt extreme Probleme ... gibt und unvorstellbar viel und schlimmes Leid... ... ...!
Und es ist auch klar, dass nicht einzelne (oder gar ein einziger Mensch) ALLE "retten" ... kann!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Aber: wenn jeder, der es irgendwie kann, ein bisschen was tut, sich einen oder zwei Bereiche sucht und sich da einsetzt, dann ist viel getan - mehr zumindest, als wenn einige wenige (Organisationen oder Einzelne) stellvertretend für so viele andere was tun und deren Gewissen beruhigen  - nach dem Motto: wieso?! Es gibt doch Leute, die was machen, die sich auskennen - lass ich die doch machen, die können das eh besser als ich, mach ich also lieber gar nix.


...
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Dalai_Wese

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« Antwort #21 am: 04 Januar 2005, 22:13:42 »

Leute,

ich kann die Heuchelei nicht mehr sehen. Spendengala hier, Sondersendung da. Ich nehme es da mit Knorkator, die wenn auch zu anderem Zweck zutreffend bemerken: "Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!"
Im Gegensatz zur alltäglichen Einheitsheulerei habe ich die Ereignisse zur Kenntnis genommen. 150.000 sind zwar viel, aber es hält sich noch in Grenzen, wenn man bedenkt wieviele dort insgesamt an allen Küsten gelebt haben. Es macht mich auch nicht betroffen oder ähnliches. Die Welt ist überbevölkert, der Mensch eine Plage für diesen Planeten.
Natürlich ist das Einzelschicksal hart und es steht auch keinem zu, sich darüber lustig zu machen, wie es hier vereinzelt, wenn auch sarkastisch mit welchem Hintergedanken auch immer vorgekommen ist.
Trotzdem muss man nicht Sendeprogramme ändern, tausendfach auf die Tränendrüse drücken und so tun, als hätte man mit einer Spende soeben das Bundesverdienstkreuz erlangt. Es hat mich schon nach dem 11.9. aufgeregt, wie die Massen alles nachäffen, was so vorgegeben wird. Wenn in Afghanistan ein Bauer von einer Bombe zerfetzt wird ist das bedauerlicher Kollateralschaden, wenn in Afrika irgend ein Kind auf eine Landmine tritt interessiert das auch keine Sau.
Mal abgesehen davon, dass es ein harter Schlag für die Pädophilenszene war (die sicher vom Mitleid ausgenommen ist nach dem Motto "Wir müssen leider draußen bleiben"), ist es mir schlichtweg egal, wieviele wann wo wieso umgekommen sind. Natürlich steht es jedem frei zu spenden, aber er muss sich den Vorwurf der Heuchelei gefallen lassen. Es wird ohnehin alle paar Monate die Mitleidsplatte aufgelegt, um sich irgendwie zu beruhigen.
Außerdem ist diese Medien- und Sensationsgeilheit kaum zu ertragen. Abends beim Essen mal kurz reinschauen, rumheulen, mit nem Anruf 5 € spenden und abschalten. Am nächsten Tag bei Media-Markt einkaufen, um 16% MWSt zu sparen. Zu Silvester sein Geld verprassen und dann meckern, dass man keines mehr hat.
Es widert mich förmlich an, wie diese Heuchelei grassiert. Die meisten Leute sind das ganze Jahr ein Arschloch und denken ausschließlich an ihren Vorteil und tun an einigen Tagen so, als wären sie ja ach so solidarisch.
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Jinx

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #22 am: 04 Januar 2005, 22:51:22 »

Zitat
Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!


Ja, ganz zauberhaft, sehr erfreut. Jinx mein Name.
Äh, wen meinst Du eigentlich von den paar hundert Usern hier? Die, die was spenden wollen? Laß' sie doch.
Mich würde mal interessieren, wen genau Du meinst.
Jinx,
die weder einen Fernseher hat noch Spendengalas guckt.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Dalai_Wese

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« Antwort #23 am: 04 Januar 2005, 22:57:40 »

Ich hab ja auch nichts gesagt, dagegen, dass jemand was spenden will. Man muss sich dann eben nur dem Vorwurf der Heuchelei ausgesetzt wissen.
Soll ich jetzt Namen auflisten? Erstens soll es nicht zu persönlich werden, zweitens kann man Rückschlüsse aus dem Geschriebenen ziehen, drittens müsste man den generalisierten Verdacht im Einzelfall immer nachprüfen!
Zu guter Letzt handelt es sich um ein Zitat der genialen Band Knorkator und wer das Lied kennt, der weiß wie es gemeint ist.
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Jinx

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« Antwort #24 am: 04 Januar 2005, 23:08:18 »

Zitat
Man muss sich dann eben nur dem Vorwurf der Heuchelei ausgesetzt wissen.


Was wird das? Pschüschologie für Anfänger?
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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #25 am: 04 Januar 2005, 23:19:57 »

Zitat von: "Jinx"


Was wird das? Pschüschologie für Anfänger?




Was das denn für ne Frage?
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toxic_garden

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Re: .
« Antwort #26 am: 04 Januar 2005, 23:20:29 »

Zitat von: "Dalai_Wese"
Leute,

ich kann die Heuchelei nicht mehr sehen. Spendengala hier, Sondersendung da. Ich nehme es da mit Knorkator, die wenn auch zu anderem Zweck zutreffend bemerken: "Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!"
[...zu viel, um alles zu quoten...]
Es widert mich förmlich an, wie diese Heuchelei grassiert. Die meisten Leute sind das ganze Jahr ein Arschloch und denken ausschließlich an ihren Vorteil und tun an einigen Tagen so, als wären sie ja ach so solidarisch.


dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Vollste Zustimmung hierzu.
Diese quotengeile und heuchlerische Scheisse in den Medien kotzt mich die letzten Tage echt ziemlich an. Da ich zu faul bin, alles nochmal zu schreiben, an der Stelle nochmal ein Crosspost aus einem anderern Forum

Zitat von: "toxic_garden,anderes Forum"

egal zu welcher Tageszeit man das Radio oder den Fernseher anschaltet....Reportagen über die "Helden in den Krisengebieten", oder irgendein total schlauer Forscher, der "die größte Naturkatastrophe der Geschichte" erklärt, oder das 20.000te Amateurvideo mit Strandaufnahmen. Das hat nix mehr mit Berichterstattung zu tun sondern ist pure Quotengeilheit, gepaart mit Sensationsgier, plus ein Schuss obligatorische Betroffenheit. Seit 9/11 hab ich nicht mehr so viel verlogene und heuchlerische Scheisse im TV gesehen.
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Kallisti

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #27 am: 04 Januar 2005, 23:22:24 »

@Dalai und @all


Es ist doch immer wieder interessant, wie Leute von sich auf andere projizieren und das dann auch noch verallgemeinern...


Also:

was du so alles aus Beiträgen entnehmen/schließen zu können glaubst...

Ich frage da dann doch lieber noch ein paar mal genauer nach: bevor ich mir ein Urteil erlaube.

Deshalb finde ich das mit der Heuchelei schon arg weit rausgelehnt - es mag ja Leute geben, auf die das zutrifft, aber: ob die hier im Forum sind und vor allem: wie du dir da so sicher sein kannst (nur auf Grund einiger Beiträge - ohne dich persönlich mit den Leuten unterhalten zu haben...), das find ich echt ätzend, sorry - und das möchte ich mal so ganz allgemein ins Forum "werfen" - ohne jemanden speziell dabei anzusprechen - sicher bin ich nicht "das Maß der Moral" oder so was, aber: bisschen mehr "Genaunehmen", Nachfragen ... wünsche ich mir schon... weil ich den Eindruck habe - nach wie vor, dass hier so Manches in den falschen Hals kommt oder vorschnell falsch verstanden wird... - naja, vielleicht haben manche da auch einfach Bock drauf/Spaß dran...

Aber: ich finde sinnvolle, fruchtbare Diskussionen, die Leute wirklich "weiterbringen" können, doch interessanter als so "Wortschlachten" und gegenseitige Angriffe und Unterstellungen und Missverständnisse...

Naja, off topic, I know...


Jedenfalls wollte ich einfach darum bitten, nicht so zu pauschalisieren und vorschnell zu urteilen - es könnte einfach sein, dass man selbst mit seinem Urteil halt eben doch total daneben liegt...


Übrigens: Dalai - nee, ich verhalte mich so nicht .... (so ignorant...) und: doch, mich interessieren auch die Minenopfer ... ... ...
- und das nicht erst seit "gestern" ... !
Und: was ganz genau ist denn für dich "Heuchelei" ?? (In Bezug auf diesen thread.)
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Dalai_Wese

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #28 am: 04 Januar 2005, 23:36:02 »

Das haben Internetdiskussionen so an sich, dass es missverständlich werden kann. Kein Wunder, es liegt kaum Betonung vor, man kennt die Leute nicht und es ist eben nur so eine laxe Diskussion.
Was genau ich als Heuchelei empfinde?

Wenn man entweder so tut als sei man betroffen, weil man es täglich vorgekaut bekommt

Wenn man schreibt man ist betroffen und traurig, man das aber bei ALLEN Toten sein müsste, mit anderen Worten nur noch trauern müsste, es aber nur mal aus gegebenem Anlass für nen paar Tage tut

Diese Spendengalas, Sondersendungen, Titelblätter und neuerdings auch in Mode: Die Befragung von Opfern in Talkshows à la Kerner und Co., zusammenfasst: Quotengeilheit, peinliche Selbstzensur, Nachäffen der allgemeinen Trauerlage, etc. pp.
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SuperTorus

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #29 am: 04 Januar 2005, 23:38:16 »

Jungs, Mädels...

Ich glaube der Vorwurf des Heuchelns bezog sich ehr auf die aktuelle Meinungsmache und Dauerbeschallung (man könnt auch Gehirnwäsche sagen) durch die Medien, weniger auf uns hier.



Nur mal ein Beispiel von vielen: Ich lass häufig mal NTV nebenbei laufen. Seit der Katastrophe ist es jedoch unmöglich sich diesen Sender noch anzutun.  

Seit über einer zwei Wochen haben die außer der Katastrophe und den Börsen-Nachrichten nichts anderes mehr im Programm. Alle Bilder wurden mittlerweile schon über 1000 mal gesendet. Alle Interviews kenn ich mittlerweile im Wortlaut, alle "Nachrichten" werden wiederholt, nur die Zahlen werden nach oben korregiert. Wirkliche News gibts nicht - wir wissen mittlerweile alle bescheid, und trotzdem sendet dieser Sender erbarmungslos weiter.  (alle anderen übrigens auch... soweit ich weis.. Ich meide die Nachrichten seitdem)


Was die Medien da machen ist so penetrant, das es bei mir zur kompletten Sättigung geführt hat. Ich bin - was das Thema Katastrophe angeht - mittlerweile so abgestumpft das ich während der Berichterstattung sogar meine Brote essen kann. No Problem.

Kann doch irgendwie nicht der Sinn der Sache sein, oder?

Btw, um das am Rande noch mal eben klarzustellen: Es ist nicht so, das ich Nachrichten-geil bin und kaum die Zeit zum nächsten Unglück abwarten kann. Solche mag's geben, aber ich sehe Nachrichten-Sender, weil ich einfach auf dem Laufenden bleiben will.
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