Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean  (Gelesen 18140 mal)

Mentallo

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« am: 27 Dezember 2004, 14:55:08 »

Nun, ich gebe zu, dass mich diese Naturkatastrophe nicht besonders betroffen gemacht hätte...
Allerdings ist ein enger Freund meiner Schwester, den ich auch gut kenne, seit zwei Jahren in Thailand und wohnt direkt an der Unglücks-Küste. Zum Zeitpunkt des Unglücks befand er sich unseres Wissens auf einem Boot vor der Küste. Durch die Flutwelle kenterten sie augenblicklich, konnten sich aber ans Ufer rettem. Körperlich sind sie unverseht, allerdings haben sie vermutlich  ihre Bleibe verloren. Das direkte Erleben dieses Unglücks und der Anblick unzähliger Leichen hat ihm aber wohl sehr zugesetzt.
Seine Rückreise nach Deutschland stand kurz bevor. Wann und unter welchen Umständen die nun stattfindet, ist unklar. Jedenfalls hat er nun keine Aufenthaltsgenehmigung mehr und man kann nur hoffen, dass die Bürokraten dort unten ihm nicht zuviele Steine in den Weg legen...
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Der Uhu

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #1 am: 27 Dezember 2004, 15:23:12 »

Also mich hat diese Katastrophe ganz schön betroffen gemacht. Laut CNN ist man im Moment beim Stand von 21000 Toten. Das es auch immer diejenigen treffen muss, die es am wenigsten verkraften können. Diese Länder sind schon so arm und ich weiß gar nicht, wie diese Leute, die die Welle überlebt haben, die nahe Zukunft überstehen sollen. Wenn mir hier oder in den USA ein Sturm das Haus wegbläst, kriege ich von der Versicherung Geld, die Armee räumt die Trümmer weg, im Krankenhaus versorgt man meine Wunden usw., aber was machen diese Leute jetzt? Ohne Geld, ohne Bleibe, ohne Hilfe...?
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phaylon

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #2 am: 27 Dezember 2004, 15:59:48 »

Jep. Der Mensch sollte mal realisieren, dass er den Kräften dieses Planeten recht schutzlos ausgeliefert ist. Es müsste halt mehr Geld in die Forschung auf diesem Gebiet gehen. Momentan sind Schutz und Frühwarnsysteme ja unleistbar. Für solche Küstenregionen auf jeden Fall..


p
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kaya

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #3 am: 27 Dezember 2004, 16:12:56 »

Mein Chef wollte eigentlich nächste Woche mit seiner Frau die Hochzeitsreise nachholen...in Phuket (oder wie man das schreibt)...

Wirklich wundern tut es mich nicht, was passiert ist. Die Natur ist und bleibt nunmal stärker als der Mensch. Betreffen tut es mich zwar nicht wirklich, aber diese Katastrophe stimmt mich schon sehr nachdenklich.
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Kallisti

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #4 am: 27 Dezember 2004, 17:47:06 »

@Der Uhu


ja, sehe das genauso wie du und aus genau den gleichen (von dir schon genannten) Gründen erschüttert mich das auch.

In den hiesigen Nachrichten werden die (europäischen) Touristen immer so betont... als ob es nicht egal wäre: ich meine: jedes einzelne Todesopfer/Katastrophenopfer (dort...) wird wohl von irgendjemandem "betrauert"... jedes einzelne Schicksal ist schon schlimm/schrecklich!: Die Folgen, die es für die "einheimische" Bevölkerung, die Betroffenen hat...!!

... Als ob die Touristen die "wertvolleren" Menschen wären...

so kommt mir das bei der Berichterstattung manchmal echt vor.
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Thomas

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #5 am: 27 Dezember 2004, 18:41:19 »

Zitat
... Als ob die Touristen die "wertvolleren" Menschen wären...

Stimmt schon.Vermutlich gehen die TV-Sender davon aus, das sich z.B. das deutsche Publikum besonders dafür interessiert, ob auch deutsche unter den Opfern waren.Das kann ich bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen, den realistisch gesehen ist es doch (aus der Sicht eines normalsterblichen) so : Unglücke, Kriege, etc. passieren des öfteren irgendwo auf der Welt, daran hat man sich quasi "gewöhnt", aber wenn Landsleute mit zu den Opfern gehören, werden die Leute hellhörig.
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Kallisti

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #6 am: 27 Dezember 2004, 19:30:42 »

@Thomas


... ja, genau das meine ich ja: dass Mensch eben eher "betroffen" ist, wenn Mensch die Leute kennt/kannte als wenn´s Fremde sind...

sicher, das ist wohl "normal", aber: trotzdem kann man sich mit ein bisschen Nachdenken und Einfühlungsvermögen... klarmachen, dass "die anderen" /"die Fremden/Unbekannten" eben ganz genau auch einfach Menschen sind, die Leid, Schmerz... empfinden (in solchen Situationen: Krieg, Naturkatastrophen, Unfälle, Seuche...)!!


Mir geht es eben gerade darum, dass Mensch sich eben nicht "gewöhnen" soll, nicht gleichgültig oder abgestumpft darauf reagieren, damit umgehen - und dann halt einfach weitermacht wie bisher!

Das ist durchaus möglich, setzt aber voraus, dass Menschen mitfühlen, sich dafür öffnen und es nicht bloß als "Nachricht" abtun, sondern, dass man sich klarmacht, dass da eben wirklich was Schlimmes... passiert ist und was genau (naja: in etwa) das für die Menschen dort bedeutet/heißt...


Wozu das? Weil ich denke, dass Mensch wach-/aufgerüttelt werden muss, mitfühlen "muss"/soll(te): um dann bereit(er) zu sein, sein eigenes Verhalten zu überdenken, zu verändern - also: z.B. anderen Menschen die (wo auch immer!!) in Not sind, Hilfe/Unterstützung brauchen, ... zu helfen und sich einzusetzen: eben nicht nur für die eigenen Ziele, sondern für andere!
Ja: Solidarität, Mitgefühl ...! Denn: Mensch ist darauf angewiesen: jeder letztlich (wenn er in Notsituation gerät)!
Und: was können manche Menschen dafür, dass sie eben dort leben, wo es wesentlich schwieriger... ... ... ist als anderswo, dass sie dort geboren wurden, dass sie (unverschuldet) arm sind, kein sauberes und nicht genug - nicht mal!: Trinkwasser haben ... ... ...


Also: ist es in Anbetracht des Elends vieler Menschen (die nicht unbedingt/immer durch eigenes "Verschulden"/Verhalten in diese Not geraten sind!!!) nicht einfach nur dekadent, pervers: wie "wir" in den "Industrienationen" so leben?!?
Und: würde sich nicht doch was verbessern lassen, wenn jeder Mensch eben doch bewusster... lebte und sich verhielte: eben gerade (auch) seinen Mitmenschen gegenüber?!??

Nein, das sind keine Weihnachtsmoralapostelsprüche und ich bin auch nicht "christlich-religiös-verseucht" - aber: ich hab ein Problem mit der Ungerechtigkeit und dem Leid(en) auf dieser Welt - ja: obwohl ich die Pubertät schon ne ganze Weile hinter mir habe...


Und ich finde einfach vieles, das so passiert (Waffenhandel...) einfach echt pervers, verlogen, abartig, unglaublich... !

Und ja: es gibt Leute und Organisationen, die was machen und da kann man sich auch anschließen (hab ich  ja auch, klar), aber:  es reicht eben bei Weitem nicht, es sind nicht genug !!
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Eisbär

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #7 am: 27 Dezember 2004, 20:12:06 »

Also erstmal hört man als Einzelperson in einer Welt, die mit bald 6,5Mrd. Menschen total überbevölkert ist, ein paar abstrakte Opferzahlen.
Irgendwie stumpft das schon ab. Insbesondere, wenn man in einer Großstadt lebt und jeden Tag auf abertausende fremde Menschen trifft.

Scheint ein ganz normaler psychischer Vorgang zu sein.


Auf der anderen Seite sind natürlich die westeuropäischen Touristen "wertvoller", als die Einheimischen dort.
Deren Tod kostet nämlich richtig Geld. Die Rückführungen, die Beerdigungen, die (Lebens-)Versicherungen, die Erbschaftsprozesse, das Anlernen neuer Spezialisten für deren Jobs etc.pp.
Die paar Indonesier und Thailänder, die da vor Ort verscharrt werden und wovon es noch viel zu viele andere gibt, die kosten doch nichts, sind tot wahrscheinlich billiger als lebendig.

Klingt zynisch, krank, pervers? - Ist es auch.

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #8 am: 28 Dezember 2004, 00:21:33 »

aus gerade schon genannten gründen der abstumpfung bin ich für mich dazu übergegangen zu versuchen meine eigene kleine welt...

sprich meine freunde... meine bekannten, selbst die die ich nicht so gut kenne irgendwie "in Ordnung" zu halten...

ich stell mir das vor wie kreise im wasser wenn man einen stein hineinschmeist... und wenn nur jeder dritte von den eben genannten das ebenso hält denke ich das wir der abstumpfung ein wenig entgegen wirken können...

Mich persönlich hat dieses ereignis doch sehr betroffen gemacht... nicht das einfach nur menschen gestorben sind... sondern auch wann, wir leben hier grad den totalen konsumterror aus und in einer mit der ärmsten gegend der welt verlieren nicht nur zehntausende das leben, nein diejenigen die die nackte haut retten konnten haben hunderttausendfach ihr obdach verloren...

ich denke das sollte uns zumindest mal (zumindest einige) vom jammern befreien... seht euch mal um wie gut es euch geht...

und jetzt kommt nicht damit das kann man nicht vergleichen, das wäre ein anderes land... es sind alles MENSCHEN !!!

und das die touristen da irgendwie besonders beklagt werden kann ich auch nicht begreifen... ich möchte nicht wissen wieviele von denen pädophile waren die mit nem "bumsbomber" rübergeflogen sind...

so jetzt gehts mir besser

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #9 am: 28 Dezember 2004, 00:40:07 »

Nun, Mentallo hat es eigentlich sehr schön auf den Punkt gebracht:
Zitat
ich gebe zu, dass mich diese Naturkatastrophe nicht besonders betroffen gemacht hätte...
Allerdings [...]

Das ist der Punkt: Es gibt insgesamt zuviel Leid auf der Welt, um allem hinterherzutrauern oder überall helfen zu können.
Darum ist es am glaubwürdigsten und auch besten, wenn man dort hilft, wo man selbst auch einen persönlichen Bezug zu hat.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Nur dort, wo wir eine Beziehung dazu herstellen können, können wir auch wirklich betroffen sein.
Natürlich ist es grausam, was dort passiert ist: Es sind tausende Leute umgekommen, auch noch jene, die nie im Leben eine Chance hatten. Aber: Das passiert auch täglich bei Selbstmordanschlägen, täglich bei Kriegen irgendwo in Afrika, täglich in den USA, wenn mal wieder ein Ghettokrieg irgendwo herrscht. Es sterben täglich Kinder am Hunger, täglich sterben Menschen an AIDS, Krebs oder anderen Krankheiten.

Darum ist das Herstellen eines Bezuges der Medien zu "uns" garnicht mal so verwerflich: Sie machen nichts anderes als UNS zu berühren, versuchen klarzumachen, dass das Ganze doch mit UNS zu tun hat (obwohl es eigentlich nicht so ist ... das alles ist weit, weit weg und hat eigentlich mit uns herzlich wenig zu tun ...), denn auf diese Weise steigen die Chancen von Spenden seitens der Deutschen.

OK, das ist auch eine ziemlich zynische Herangehensweise - aber sie funktioniert.

Und was das Spenden angeht: Ich selbst spende derzeit überhaupt nicht. Nicht nur, weil mein Budget z.Zt. extrem knapp ist - sondern auch, weil ich nirgendwo den Bezug zu einer Gruppe/Organisation habe, wo ich zu 100% dahinterstehen könnte. Denn alles, was ich tue, tue ich aus Überzeugung - da sind Spendengelder keine Ausnahme.
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Eisbär

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #10 am: 28 Dezember 2004, 00:51:24 »

Pro Sekunde sterben 5 Menschen. - Soviel kann ich nicht trauern.
Pro Sekunde werden 2 Menschen geboren. - Soviel kann ich mich nicht freuen.

Die Überbevölkerung wächst exponential. z.Z. um etwa 2 Menschen pro Sekunde. Werden zuviele geboren oder sterben zu wenige?

Mein Gott, wie kalt und zynisch kann man sein, wenn man sich solche Gedanken macht.

Warum bin so?
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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #11 am: 28 Dezember 2004, 01:09:04 »

ich denke nicht das dein verhalten etwas mit kälte und zynismus zu tun hat.
da wir ja nun bekanntermaßen alles individuen(hoffe wird so geschrieben) sind, haben wir alle das recht unsere eigenen wege zu finden mit unseren gefühlen, sei es trauer freude oder sonstwas umzugehen... solange dabei niemand anderes zu schaden kommt.

und rein moralfrei gesehen hast du doch recht mit deiner aussage...

wenn man krass sein will... könnte man große katastrophen auch als "natürliche auslese" auslegen... mir gefällt das nicht, aber es gibt bestimmt welche die das so sehen...

wo das alles mal hinführen wird mit der überbevölkerung weiß ich auch nicht... das übersteigt meinen horizont..

@messie... selbstverständlich kann man nicht jeden tag allem und jedem hinterhertrauern... und vor hundert jahren war die welt einfach auch noch viel "größer" als heute... heute hätten wir theoretisch live übers netz dabei sein können wenn einer ne addy von irgendeiner überwachungskamera gehabt hätte...   also mci macht auch nicht mehr jedes ereignis wirklich betroffen... aber aus vorher genannten gründen war dies wieder mal eines der ereignisse die es doch taten
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Kallisti

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #12 am: 29 Dezember 2004, 12:41:19 »

@gott


Zitat
bin ich für mich dazu übergegangen zu versuchen meine eigene kleine welt...

sprich meine freunde... meine bekannten, selbst die die ich nicht so gut kenne irgendwie "in Ordnung" zu halten...

ich stell mir das vor wie kreise im wasser wenn man einen stein hineinschmeist... und wenn nur jeder dritte von den eben genannten das ebenso hält denke ich das wir der abstumpfung ein wenig entgegen wirken können...



... ja!!! DAS ist ein sehr guter Ansatz/Einstellung/Haltung/Verhalten!!!
Eben: wenn´s jeder so machte: wär schon viel getan, geholfen!!!


Zitat
Mich persönlich hat dieses ereignis doch sehr betroffen gemacht... nicht das einfach nur menschen gestorben sind... sondern auch wann, wir leben hier grad den totalen konsumterror aus und in einer mit der ärmsten gegend der welt verlieren nicht nur zehntausende das leben, nein diejenigen die die nackte haut retten konnten haben hunderttausendfach ihr obdach verloren...

ich denke das sollte uns zumindest mal (zumindest einige) vom jammern befreien... seht euch mal um wie gut es euch geht...



... EBEN!!
Und genau das meinte ich mit "dekadent" und "pervers" - ich meine: wir vernichten hier halt Nahrungsmittel, um die Wirtschaft am Laufen zu halten... und fragen uns: "Trink ich jetzt lieber Saft, Wasser, Limo, Bier, Wein ... ..." - wo andere eben nicht mal sauberes TrinkWASSER haben... ... ... (von allem anderen: Medikamente, Nahrung, Obdach, Kleidung...) mal ganz zu schweigen!

Und: braucht man wirklich jeden neuen technologischen, elektronischen... Schnickschnack? Braucht man wirklich jeden Tag Fleisch? Braucht man wirklich jenes neue Kleidungsstück etc. (alles nur Beispiele und auch übertragend zu verstehen):???

Und: ist es zu viel verlangt: sich selbst etwas zu beschränken, zu verzichten: zugunsten anderer Menschenleben...: also indem man eben z.B. Transfair-Produkte kauft, die teurer sind und damit dann aber eben vernünftig umgeht, diese vernünftig und mit Bedacht und bewusst (!) "konsumiert" bzw.: genießt!?! (->Weniger ist manchmal eben doch mehr.)
Und indem man doch vielleicht darauf achtet, dass man Kleidung kauft, die nicht von Kindern... unter übelsten Bedingungen (eben: in Südostasien...) hergestellt wurden... (ja, dazu muss man sich informieren, aber: wir ham ja Internet...!!!, das sollte also nicht das Prob sein).


Und: warum nicht: sich ehrenamtlich engagieren: kann ja durchaus einfach in der eigenen Stadt sein - oder auch "Nachbarschaftshilfe" (alte, kranke Menschen oder Kinder oder Tiere gibt´s überall ...)!?!??

Siehe auch: "Freiwilligen-Zentrum-Hamburg(.de)" ... !!



@Eisbär

Zitat
Pro Sekunde sterben 5 Menschen. - Soviel kann ich nicht trauern.
Pro Sekunde werden 2 Menschen geboren. - Soviel kann ich mich nicht freuen.

Die Überbevölkerung wächst exponential. z.Z. um etwa 2 Menschen pro Sekunde.

ja, sicher, so ist das, aber: ist das wirklich ein Grund, GAR NICHTS zu machen - nicht wenigstens irgendwo zu helfen, irgendetwas sich auszusuchen und sich zur Aufgabe zu machen?!???
Klar kann nicht einer die ganze Welt retten, aber jeder kann sich einen kleinen Teil "vornehmen" - nach welchen Kriterien, das ist dann noch mal ein anderer Diskussionspunkt/ andere Entscheidung ...!!



@messie


Zitat
Das ist der Punkt: Es gibt insgesamt zuviel Leid auf der Welt, um allem hinterherzutrauern oder überall helfen zu können.



... siehe mein: "@Eisbär" !!


Zitat
Darum ist es am glaubwürdigsten und auch besten, wenn man dort hilft, wo man selbst auch einen persönlichen Bezug zu hat.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Nur dort, wo wir eine Beziehung dazu herstellen können, können wir auch wirklich betroffen sein.



Ja, und es gibt eben Menschen, die auch zu "Fremden" doch einen "persönlichen Bezug" haben (können) und eben auch von deren "Schicksalen" (Leid, Not...) tatsächlich "betroffen"... sind!


Zitat
Aber: Das passiert auch täglich bei Selbstmordanschlägen, täglich bei Kriegen irgendwo in Afrika, täglich in den USA, wenn mal wieder ein Ghettokrieg irgendwo herrscht. Es sterben täglich Kinder am Hunger, täglich sterben Menschen an AIDS, Krebs oder anderen Krankheiten.


Ganz genau so (schrecklich, unfassbar, unerträglich, erschütternd...) ist es ! Und deshalb wiederum: siehe was ich unter "@Eisbär" schrieb!!



Zitat
Und was das Spenden angeht: Ich selbst spende derzeit überhaupt nicht. Nicht nur, weil mein Budget z.Zt. extrem knapp ist - sondern auch, weil ich nirgendwo den Bezug zu einer Gruppe/Organisation habe, wo ich zu 100% dahinterstehen könnte. Denn alles, was ich tue, tue ich aus Überzeugung - da sind Spendengelder keine Ausnahme.




Ja, mein Budget ist seit Jahren extrem "knapp"... und?!: wenn jeder einzelne wenigstens 5 oder 10 Euro spenden würde, wär das schon besser als gar nichts!!!
(Das wär also eine Schachtel Ziesen oder einmal Kir ->dafür "ausfallen lassen" - oder was auch immer: eben:selbst - auf relative Kleinigkeiten- verzichten: um anderen aus der schlimmsten Not zu helfen!!!)

Und: warum kannst du nirgendwo "zu 100 %" dahinterstehen??
Und: ist das nicht auch ein Alibi? Würde es nicht doch in manchen Fällen ausreichen, wenn man "nur" zu 80 oder 90 % dahinterstehen kann?!??? ...


Entschuldigung, aber: für mich klingt das doch eher nach "Ausrede" ...
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Anonymous

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #13 am: 29 Dezember 2004, 14:25:27 »

Zur Thematik:
Das war das 12. Seebeben in der Nähe dieser Küste in den letzten 100 Jahren.
Von der Gewalt her das Stärkste, welches in diesem Zeitraum auftrat.
Auf den Lauf der Geschichte der Erde zurückgeschaut wird es wohl das weit über 5000. Beben gewesen sein.
Von der Stärke her wird es sich irgendwo im oberen Drittel bewegt haben.
{Wen's interessiert: die Bild fragte -- "Zerreißt unsere Erde?"}

Die wissen nicht erst seit Heute, dass es derartige Beben gibt.

Wäre die Küstenregion nicht mit Häusern zugepflastert hätte das Wasser knapp einen Kilometer aufs Land hinauslaufen und dort zu versickern anfangen können.

Wer die Natur herausfordert soll sehen was er davon hat.

Selbiges gilt für begradigte und eingedämmte Flüsse, die irgendwann nicht mehr wissen wohin mit dem Wasser und ein halbes Land unter Wasser setzen. Ohne Ausuferungszonen kann das Zeugs halt nicht weg.

Wasser sucht sich seinen Weg. Sofern es keine geeigneten Ausuferungszonen findet macht es sich halt welche. Zur Not auch mitten im Stadtkern.

Um Kallistis Ausführung auf die Spitze zu treiben:
Zitat von: "Rhetorik-Newsletter: Zündende Hobby-Rede"
Neulich starteten die Vereinten Nationen eine Umfrage unter ihren Mitgliedstaaten. Die Frage lautete: 'Bitte sagen Sie uns Ihre ehrliche Meinung zu einer Lösung der Nahrungsmittelknappheit im Rest der Welt.' Das Ergebnis war ein kompletter Reinfall:

In Afrika wussten die Menschen nicht, was 'Nahrungsmittel' bedeutet. In Westeuropa wussten sie nicht, was 'Knappheit' bedeutet. In Osteuropa wussten sie nicht, was 'Meinung' bedeutet. Im Nahen Osten wussten sie nicht, was 'Lösung' bedeutet. In Südamerika wussten sie nicht, was 'Bitte' bedeutet. Und in den Vereinigten Staaten wusste keiner, was 'Rest der Welt' bedeutet.


Aber:
Wozu Geld spenden?
Inwiefern kann ich sicher sein, dass mein Geld da ankommt wo es hin  soll?
Welche ernstzunehmende Person garantiert mir, dass es nicht im Geldbeutel der Spendenorganisation landet?

Ja, ich Spende.
Etwas, wo ich sicher sein kann, dass es bedürftige trifft.
Etwas, wo ich sicher sein kann, dass der es gebrauchen kann.
Etwas, das effektiver Leben retten kann als Geld es je können wird.
Etwas, wofür ich nichts bekomme als das gute Gewissen, geholfen zu haben.

Das Einzige, was man je von mir bekommen wird:
Regelmäßig Blut, einmalig Organe.

Alles Andere dient meiner Auffassung nach dazu, auf Kosten der Bedürftigen den eigenen Geldbeutel zu füllen.

Wer profitiert von Spenden an die dritte Welt?
Die Ausgebeuteten?
Nein, die Ausbeuter.

Lars:
Wenn pro Sekunde 5 Personen sterben und 2 geboren werden, müßte sich das mit der Überbevölkerung doch langsam erledigt haben, oder? ;)

Kallisti:
Es gibt etwas, das wesentlich wertvoller als Geld ist.
Das sich, einmal sinnlos ausgegeben, nicht wiederbringen läßt.
Zeit.
Meine Zeit ist mir zu wertvoll um sie mit Trauer ob mir unbekannten Menschen und Schicksalen zu verbringen.
Meine Zeit ist mir zu kostbar um sie an Gedanken zur Verbesserung einzelner Schicksale zu vergeuden.
Eigentlich ist sie mir sogar zu wichtig um sie an diesem Posting zu verschwenden.

Eigentlich.

Denn dein Posting enthält interessante Denkanstöße.

Warum ich nicht zu 100% hinter einer Organisation stehen kann ist die fehlende Kontrolle über eben diese.
Ich glaube an das Gute im Menschen.
Ich verlasse mich auf das Schlechte in Institutionen.
Die einzige Art der Unterstützung, die ein wenig Kontrolle zur Verfügung stellt wäre eine Patenschaft.
Doch eine Patenschaft in der dritten Welt? Von einem Kind, dass du nicht kennst? Wie willst du wissen, dass deine Hilfe ankam? Du bekommst Fotos zugeschickt, du besuchst {ihn|sie} ab und an mal.
Auf den Fotos hat {er|sie} teuere Sachen an.
Bei den Treffen ebenso. {Er|Sie} strahlt über das ganze Gesicht.
Und wenn die Kamera weg ist?
Sobald du im Flieger gen Heimat sitzt?
Wer garantiert dir nachweislich, dass es {ihm|ihr} dann nicht genauso geht wie vorher? Dass die einzige gute Tat deiner Patenschaft die Tatsache ist, dass {er|sie} zweimal im Jahr vorgespielt bekommt, wie ein glücklicheres Leben aussehen könnte?
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Kallisti

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Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
« Antwort #14 am: 29 Dezember 2004, 14:39:38 »

@Lucas de Vil


Zitat
Kallisti:
Es gibt etwas, das wesentlich wertvoller als Geld ist.
Das sich, einmal sinnlos ausgegeben, nicht wiederbringen läßt.
Zeit.
Meine Zeit ist mir zu wertvoll um sie mit Trauer ob mir unbekannten Menschen und Schicksalen zu verbringen.
Meine Zeit ist mir zu kostbar um sie an Gedanken zur Verbesserung einzelner Schicksale zu vergeuden.



... das finde ich sehr bedenklich und bedauerlich...!

Ja, dass es wichtigeres als Geld gibt, stimmt dann, wenn man die jeweilige Situation betrachtet - also: in manchen Fällen ist Geld eben nun mal wichtig, weil durch dieses andere (lebensnotwendige) Dinge beschafft/ermöglicht/transportiert... werden können!
Ohne Kohle geht es eben meistens nicht. Als ob du das nicht selber wüsstest...

Tja, was die Sache mit deiner dir zu wertvollen Zeit betrifft: was soll ich sagen - schade für diese dir unbekannten Schicksale und Menschen - wärst du an deren Stelle, wärst du vlt. auch froh, wenn es Leute gäbe, denen ihre Zeit nicht zu kostbar ist, sie in deine "Rettung"... zu stecken ...!


Mit den Patenschaften kenne ich mich nicht aus.
Was die Spenden angeht: ja, da muss man entweder Vertrauen haben oder sich erkundigen, Nachforschungen anstellen (siehe: DZI      im www...!)

Und ich denke schon, dass es einige vertrauenswürdige Organisationen gibt (zumeist eben einige NRO´s/NGO´s ...)!

Die ein oder andere müsste hier dabei sein:




Hilfe für Erdbebenopfer in Südasien

Nach dem schweren Erdbeben in Südasien rufen folgende Hilfsorganisationen zu Spenden auf:

Aktion Deutschland Hilft
Bündnis der Hilfsorganisationen
action medeor, Adra, ASB, AWO, Care, Help, Johanniter, Malteser, Paritätischer Wohlfahrtsverband und World Vision
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 20 500
Kontonummer: 10 20 30
Stichwort "Seebeben Südasien"

Ärzte für die Dritte Welt
EKK Bank
BLZ 500 605 00
Kontonummer 104 88888 0
Stichwort: Seebebenopfer

Ärzte ohne Grenzen
Sparkasse Bonn
BLZ 38 05 00 00
Kontonummer 97 0 97
Stichwort Seebeben


Caritas International
Postbank Karlsruhe
Bankleitzahl: 660 100 75
Kontonummer: 202 753
Stichwort "Erdbeben-Südasien"

Christoffel-Blindenmission
Sparkasse Bensheim
Bankleitzahl: 509 500 68
Kontonummer: 505 05 05
Kennwort "Südasien"

DAHW (Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe)
Sparkasse Mainfranken-Würzburg
Bankleitzahl 790 500 00
Kontonummer 9696
Stichwort Seebeben

Deutsches Rotes Kreuz
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 41 41 41
Stichwort: "Südasien"

Deutsche Welthungerhilfe
Sparkasse Bonn
Bankleitzahl: 380 500 00
Kontonummer: 1115
Stichwort "Erdbeben Asien"

Diakonie Katastrophenhilfe
Postbank Stuttgart
Bankleitzahl: 600 100 70
Kontonummer: 502 707
Stichwort "Erdbeben-Südasien"

Friedensdorf International
Stadtsparkasse Oberhausen
BLZ 365 500 00
Konto 102 400
Stichwort: Flut

helpdirect.org
Spendenportal für online-Spenden

Kindernothilfe
KD-Bank
Bankleitzahl: 350 601 90
Kontonummer: 45 45 40
Stichwort: Seebeben

Misereor
Sparkasse Aachen
Bankleitzahl: 390 500 00
Kontonummer: 52100
Stichwort: Erdbebenopfer

Oxfam
Bank für Sozialwirtschaft Köln
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 13 13 13
Kennwort: Seebeben

Plan International
Deutsche Bank
Bankleitzahl 200 700 00
Konto 061281202
Stichwort: Hilfe für Südostasien

SOS-Kinderdörfer
Deutsche Bank München
Konto 111 1 111
BLZ 700 700 10
Stichwort: SOS-Südostasien

terre des hommes
Hilfe für Kinder in Not
Volksbank Osnabrück eG
Bankleitzahl: 265 900 25
Kontonummer: 700 800 700
Stichwort: Flutwelle


Unicef
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 300 000,
Stichwortwort "Erdbeben Asien"



Aber es gibt sicher auch noch andere...!
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