Ein interessantes Interview mit Rainer Erlinger nicht nur übers Essen, sondern über "Moral" im Allgemeinen. http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/haehnchen-fuer-350-sind-unmoralisch/
Was ist nach so langer Beschäftigung Ihre Essenz von Moral?Die gegenseitige Achtung und Anerkennung als Mensch. Pathetisch formuliert: Du bist Mensch, so wie ich Mensch bin. Wir gehen gemeinsam unter - oder keiner.Wann haben Sie das bemerkt?Das zeigt sich an vielen Stellen, auch im Alltag. Etwa bei der Frage, ob man jemand das Grüßen verweigert, den man verachtet.Beim Grüßen?Indem man wortlos an jemandem vorübergeht, den man kennt. Ja, das ist eine Kleinigkeit. Aber durch das Nichtgrüßen erkenne ich denjenigen nicht mehr als meinesgleichen, also als Mitmensch an. Das geht nicht. Man kann jemanden unterkühlt grüßen, aber man kann nicht sagen: "Du bist nicht mehr da." Die Achtung vor jemandem als Mensch muss bleiben, auch wenn man ihn verachtet.
Wohlhabende haben es auch bei der Moral leichter?Vieles ist für die, die mehr Mittel haben, leichter, das muss man zugeben. Das findet man schon bei Aristoteles.Ist denn Profitmaximierung moralisch verwerflich?Die Maximierung schon. Das beinhaltet ja, etwas auf die Spitze zu treiben - und dann muss man anderes vernachlässigen. Eine Gewinnsteigerung würde ich nicht als moralisch problematisch einstufen. Das Verfolgen eigener Zwecke ist legitim und sogar positiv. Das ist zum Überleben notwendig und auch für eine gesunde Persönlichkeit wichtig. Erst wenn es zulasten anderer geht, indem ich ihnen schade oder sie vernachlässige, wird es negativ.
Auf welche Frage haben Sie keine Antwort?Auf viele Fragen. Zum Beispiel das Verhältnis von persönlichem Lebensglück und sozialer Verantwortung. Gauguin hat seine Familie verlassen und ist in die Südsee gefahren, um zu malen. Er hat sich selbst verwirklicht, großartige Kunst geschaffen, aber dafür seine Familie im Stich gelassen.
Egoismus versus Moral?Das Verhältnis der Individualethik zur Sozialethik. Ich bin ja auch ein Mensch. Ich habe die gleichen Rechte zu fordern wie alle anderen. Es wäre nach Kant eine in sich widerstreitende Maxime, wenn ich meine Glückseligkeit aufgebe, um die der anderen zu fördern.
Eine Gesellschaft, in der sich alle an die geltenden Regeln halten würden, wäre wenig innovativ und stinklangweilig.Mit dem Wunsch, moralisch die Sau rauszulassen, habe ich ein Problem. Das kann man nur wollen, wenn man eine überholte Vorstellung von Moral hat. Nach meiner Definition dient Moral dazu, das Zusammenleben zu ermöglichen, dagegen kann man kaum verstoßen wollen.
Zitat von: Kallisti am 24 Mai 2011, 19:38:50Eisbärja, mit solchen Phrasen kann man sich ganz leicht aus der Affäre ziehen, nicht wahr?! - "Besser als zu allen Zeiten" - Potzblitzundpestilenz! DAS is ja mal was - wer will da noch aufmucken!? Und man muss sich dann auch so gar nicht auf auch nur irgendetwas beziehen - aber mal ehrlich: ob das so viel mit der Reallität zu tun hat?!? Ob das nicht grenzenlose Übertreibung ist?! - Unser heutiges Essen/Nahrung soll (qualitativ oder quantitativ - oder beides?) besser als zu allen Zeiten zuvor sein ? ! ? Ja, so würde ich die Aussage Holgers interpretieren.
Eisbärja, mit solchen Phrasen kann man sich ganz leicht aus der Affäre ziehen, nicht wahr?! - "Besser als zu allen Zeiten" - Potzblitzundpestilenz! DAS is ja mal was - wer will da noch aufmucken!? Und man muss sich dann auch so gar nicht auf auch nur irgendetwas beziehen - aber mal ehrlich: ob das so viel mit der Reallität zu tun hat?!? Ob das nicht grenzenlose Übertreibung ist?! - Unser heutiges Essen/Nahrung soll (qualitativ oder quantitativ - oder beides?) besser als zu allen Zeiten zuvor sein ? ! ?
Durch Hitze können aus ihr/mit ihr/durch sie andere Säuren wie z.B. Threonsäuren entstehen, die wenig bekömmlich sind. Und so kann sogar ein Vitamin C-Mangel ausgelöst werden.
Zitat von: Eisbär am 25 Mai 2011, 00:47:04Zitat von: Kallisti am 24 Mai 2011, 19:38:50Eisbärja, mit solchen Phrasen kann man sich ganz leicht aus der Affäre ziehen, nicht wahr?! - "Besser als zu allen Zeiten" - Potzblitzundpestilenz! DAS is ja mal was - wer will da noch aufmucken!? Und man muss sich dann auch so gar nicht auf auch nur irgendetwas beziehen - aber mal ehrlich: ob das so viel mit der Reallität zu tun hat?!? Ob das nicht grenzenlose Übertreibung ist?! - Unser heutiges Essen/Nahrung soll (qualitativ oder quantitativ - oder beides?) besser als zu allen Zeiten zuvor sein ? ! ? Ja, so würde ich die Aussage Holgers interpretieren.Korrekt. Auf B 5 aktuell habe ich kürzlich eine schöne Reportage gehört, in der es um die Lebensmittelproduktion und die Qualität in dieser ging. Noch nie war die Nachvollziehbarkeit der Produktekette so hoch wie heute. Noch nie waren Lebensmittel seit Beginn der industriellen Lebensmittelproduktion mit weniger Pestiziden / Herbiziden belastet wie heute. Noch nie wurden seit dem weniger Hormone gespritzt. Noch nie weniger Antibiotika verabreicht.Noch nie waren Bioprodukte in der Masse für den Preis verfügbar. Ansonsten finde ich ebenfalls den Beitrag von nightnurse ebenfalls gut
Zitat von: Kallisti am 20 Mai 2011, 10:16:39Durch Hitze können aus ihr/mit ihr/durch sie andere Säuren wie z.B. Threonsäuren entstehen, die wenig bekömmlich sind. Und so kann sogar ein Vitamin C-Mangel ausgelöst werden.Du weißt aber schon, dass Ascorbinsäure und Vitamin C ein- und dasselbe sind? (Nebenbei wird Threonsäure nachezu zeitgleich zu Weinsäure verstoffwechselt, aber das ist Dir sicher bekannt)
Nein, über die Verstoffwechslung von Threonsäure ist mir nichts bekannt - ich bitte um weitere Erläuterungen (wie immer: bitte mit Angabe von Quellen). Danke.
Zitat von: Kallisti am 31 Mai 2011, 01:04:02Nein, über die Verstoffwechslung von Threonsäure ist mir nichts bekannt - ich bitte um weitere Erläuterungen (wie immer: bitte mit Angabe von Quellen). Danke. Bevor ich mir die Mühe mache, und das ist wirklich nicht bös gemeint: Verstehst Du chemisches Fachvokabular (Redoxreaktion etc.)?
Du kannst nicht erst einen Einwand vorbringen, wenn ich dann um Erläuterung bitte, aber entgegnen, dass diese Erläuterung zu kompliziert sei und an meine hirntechnische Leistung zu hohe Anforderungen stell(t)e.