Zitat von: messie am 25 Oktober 2010, 09:51:47Hö? Wie bist du denn informiert?Ausreichend, um diese Passage aus deinem Link so unterschreiben zu können:"Bei Stuttgart 21 geht es längst nicht mehr nur um Argumente. »Dafür oder dagegen« ist einem »gut oder böse« gewichen. Das Projekt ist zur Glaubenssache geworden und der Bauzaun am Nordflügel zur Klagemauer."
Hö? Wie bist du denn informiert?
Natürlich sind Kopfbahnhöfe weniger leistungsfähig als Durchgangsbahnhöfe.
Zitat von: Eisbär am 26 Oktober 2010, 12:47:10Natürlich sind Kopfbahnhöfe weniger leistungsfähig als Durchgangsbahnhöfe. Ah, nun kann ich endlich wieder beruhigt in die Zukunft sehen.
Zitat von: CubistVowel am 26 Oktober 2010, 12:52:57Zitat von: Eisbär am 26 Oktober 2010, 12:47:10Natürlich sind Kopfbahnhöfe weniger leistungsfähig als Durchgangsbahnhöfe. Ah, nun kann ich endlich wieder beruhigt in die Zukunft sehen. Da hat er aber ausnahmsweise mal recht Ich will nicht wissen, wieviele Millionen Minuten im Jahr alleine für Rangierarbeiten, die dank des Kopfes des Bahnhofs notwendig wird, dabei draufgehen!In Zeiten der Optimierung von Warte- und Standzeiten kann da schnell mal eine ordentliche Summe zusammenkommen, vor allem im Güterzugbereich.
Die Kosten solcher Großprojekte explodieren regelmäßig. Dies liegt soweit ich das einschätzen kann am Ausschreibungssystem für Bauvorhaben. Der Staat (und eventuell auch die Deutsche Bahn) muß immer den günstigsten Anbieter nehmen und Bauprojekte europaweit ausschreiben. In der Branche ist es üblich, dass jeder noch so kleine Fehler in einer Ausschreibung ausgenutzt wird, um ein unrealistisch niedriges Angebot machen zu können. Nach Vertragsabschluss kommt dann die Flut an Nachträgen, die zu der Kostenexplosion führt. Je komplexer ein Bauvorhaben ist, desto größer ist die Gefahr, dass es zu unerwarteten und sehr teuren Nachträgen kommt.
In meinen Augen ist es die Aufgabe der gewählten politischen Repräsentanten, diese Entscheidungen zu treffen. Die können sich auf die Fachleute in den Ministerien oder externe Berater stützen
Genau dieses Vergabeverfahren begreife ich nicht wirklich.Wie kann es angehen, dass letztlich der Staat auf den Kosten sitzen bleibt, wenn das Projekt deutlich teurer wird als die Anbieter zuerst versprechen?In der freien Wirtschaft gibt es Vertragsstrafen, Regresszahlungen, Verzugsstrafen noch und nöcher, aber sobald der Staat dabei ist, ist davon nichts mehr zu sehen?Das will mir einfach nicht in den Kopf.
Oder man versucht die Verantwortung über Verträge abzuwälzen (nur wer geht so einen Vertrag ein?)
Mit dem Problem der Positionsbestimmung von politischen Gruppen und Meinungen im politischen Spektrum haben diese Details zu S21 nun aber wirklich nichts mehr zu tun.
Ich bin mir nicht sicher, ob man Konservatismus hauptsächlich als eine Tendenz zum Kollektivismus sehen sollte. Gemäßigte konservative Positionen in Deutschland umfassen gewöhnlich auch liberale und teilweise sogar tendenziell egalitäre Positionen. Diese Vermischung von liberalen, egalitären und konservativen Positionen findet man eigentlich in allen gemäßigten Parteien (Grüne, FDP, Union, SPD).
... Allerdings trifft dies auch auf große Teile des "linken" Spektrums zu.
Das Hauptproblem bei diesen Vereinfachungen sehe ich darin, dass bestimmte politische Positionen zwar typisch für eine politische Richtung (Richtung impliziert mal wieder das Hufeisenmodell) sind, aber andererseits diese politischen Positionen nicht zwingend eine Zuordnung zu einer politischen Gruppierung bedeuten.
Beispiel: Rassismus ist typisch für rechtsextreme Positionen - fremdenfeindliche Äußerungen bedeuten aber nicht zwingend, dass eine Person rechtsextrem ist. Beispiel 2: Jemand setzt sich für eine Vermögenssteuer ein (Einschränkung des Grundrechts auf Besitz) - muss diese Person linksradikal sein?
Auf der anderen Seite muss man natürlich auch beachten, dass ein großer Teil der Bevölkerung kein Interesse hat, sich genauer mit politischen Positionen auseinander zu setzen. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender setzen eher auf Sensationen und Meinungsmache, denn auf sachliche Hintergrundinformationen.
Diese Überlegungen führen mich zurück zum Anlass für diesen Thread. Eine Freundin bezeichnete sich mir gegenüber als links und vertrat gleichzeitig Positionen zur Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen. Gleichzeitig wurden liberale Positionen als rechts bezeichnet. Sie müssten ja rechts sein, da sie nicht links sind. Inwieweit sie tatsächlich egalitäre Positionen vertritt, habe ich dann gar nicht mehr nachgefragt.