Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Links und Rechts  (Gelesen 19205 mal)

messie

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Re: Links und Rechts
« Antwort #15 am: 21 Oktober 2010, 15:40:42 »

Zitat
Leider musste ich dann feststellen, dass später in der Praxis diese Partei fast gegenteilig zu diesen Grundwerten, für die sie eigentlich steht, handelt.

Ich sage nur drei Worte: "Elbvertiefung", "Kohlekraftwerk" und "Grüne" und sage ... ähhh ... du hast recht.
Manchmal. Mehrmals.
Hmmm ... eigentlich, leider, viel zu oft. *seufz*  :(
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Re: Links und Rechts
« Antwort #16 am: 21 Oktober 2010, 16:14:06 »

Zitat
Leider musste ich dann feststellen, dass später in der Praxis diese Partei fast gegenteilig zu diesen Grundwerten, für die sie eigentlich steht, handelt.

Ich sage nur drei Worte: "Elbvertiefung", "Kohlekraftwerk" und "Grüne" und sage ... ähhh ... du hast recht.
Manchmal. Mehrmals.
Hmmm ... eigentlich, leider, viel zu oft. *seufz*  :(

Das ist ein sehr gutes Beispiel, obwohl ich sogar eine ganz andere Partei im Hinterkopf hatte!

Obwohl manchmal wünscht man sich, sie würden tatsächlich mal gegenteilig handeln. z.B. als "die Linken" vorgeschlagen haben, den rumänischen Scheibenputzern (ein Service, auf den alle nur gewartet haben), auch noch Gewerbescheine auszustellen *facepalm*
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Simia

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Re: Links und Rechts
« Antwort #17 am: 21 Oktober 2010, 16:27:00 »

Meinst Du die Jungs, die einem an der Ampel Wasser und Seife auf die Windschutzscheibe schütten und nach ihrem Geschrubbe die Hand aufhalten?
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2010, 16:28:48 von Simia »
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Lucas de Vil

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Re: Links und Rechts
« Antwort #18 am: 21 Oktober 2010, 16:34:19 »

Völlig egal ob links mitte rechts nord süd oben unten, eines hat gefühlt immer Bestand:
Zitat
Regieren = Die Kunst, Probleme zu schaffen, mit deren Lösung man das Volk in Atem hält.
Ezra Pound (1885-1972), amerik. Dichter


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Re: Links und Rechts
« Antwort #19 am: 21 Oktober 2010, 16:50:43 »

Meinst Du die Jungs, die einem an der Ampel Wasser und Seife auf die Windschutzscheibe schütten und nach ihrem Geschrubbe die Hand aufhalten?
Ja, genau die meine ich.
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Simia

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Re: Links und Rechts
« Antwort #20 am: 21 Oktober 2010, 17:59:53 »

Och, ein Gewerbeschein könnte praktisch sein. Da hängen ja auch Auflagen dran, die das ggf. unattraktiv machen (feste Erreichbarkeit, Verbot von Kaltakquise etc.).  ;D
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Kallisti

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Re: Links und Rechts
« Antwort #21 am: 21 Oktober 2010, 23:52:39 »

Zitat
Hier würde ich mir von unseren Parteien und den Medien eine faire und sachliche Aufklärung über Hintergründe und Begründungen wünschen. Eine Demokratie lebt vom mündigen Bürger. Stattdessen werden eigene Positionen auf Parolen reduziert und gegenerische politische Positionen mit Propaganda diffamiert. Dieses Spielchen betreiben nicht nur die extremen Parteien und die Regenbogenpresse.
Die regelmäßige Verwendung des unbrauchbaren links-rechts-Modells in der öffentlichen politischen Diskussion ist für mich ein Indiz, dass die beteiligten Akteure kein oder nur wenig Interesse am politisch mündigen Bürger haben. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch beachten, dass ein großer Teil der Bevölkerung kein Interesse hat, sich genauer mit politischen Positionen auseinander zu setzen. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender setzen eher auf Sensationen und Meinungsmache, denn auf sachliche Hintergrundinformationen.
(Spambot)


und

Zitat
Der Normalbürger versteht natürlich auch nicht unbedingt, wie kompliziert diese ganzen politischen Abläufe funktionieren, wer alles Einfluss darauf hat, wie die Gesetzeslage da aussieht usw. (...)

Politik ist für viele auch sehr schwere Kost, daher wird es den "politisch mündigen Bürger" als große Bevölkerungsschicht wahrscheinlich nie geben. Denn um die Zusammenhänge wirklich zu verstehen ist ein großer Lernaufwand notwendig.
(K-Ninchen)


Um genau dies ging es in der heutigen Sendung "scobel" auf 3-sat:

http://www.3sat.de/delta/


Oskar Negt (Sozialphilosoph) sagte, dass man Demokratie lernen müsse. Und sein neues Buch heißt "Der politische Mensch. Demokratie als Lebensform"

In der Sendung wurde (wieder mal) darauf hingewiesen, dass "der mündige Bürger" seiner Aufgabe halt auch nachkommen muss, um eben mündig sein zu können. Dass er also für sich Verantwortung übernehmen, sich informieren, mit politischen Themen auseinandersetzen muss/sollte ...

Dass außerdem es vonseiten der Politik(er) mehr Transparenz und Dialog mit "dem" mündigen Bürger geben sollte, dass Lobbyismus ein Problem ist usw.


Daher würde ich von euch @all gerne wissen, ob und wie ihr euch über politisches Geschehen, politische Fragen, Themen, Probleme ... informiert? Durch welche Medien (Internet - welche Seiten?, Bücher, Zeitungen, Radio, TV - welche Sendungen?)
Seid ihr der Ansicht, dass man überhaupt ein mündiger Bürger sein kann - dass man genug und leichten Zugang zu Informationen hat, die nicht nur die Fassade eines Problems beleuchten, sondern auch über komplexe Hintergründe, Zusammenhänge informiert werden bzw. sein kann - wodurch am ehesten (wenn)?

Oder ist dies so in die Tiefe gehend nur jenen wirklich möglich, die "vom Fach" sind?

Ich möchte gar nicht diskutieren, ob die Mehrheit der Deutschen dazu intellektuell befähigt ist (oder ob dies nur eine Minderheit ist) oder ob die Mehrheit der "mündigen Bürger" nicht an "Politik" interessiert ist, sondern möchte einfach nur wissen, ob es derzeit möglich ist und auf welche Weise, wirklich informiert zu sein/zu werden und wie es sich mit der Informationsbeschaffung bei euch persönlich verhält.


Und: Sollte nicht in der Schule weit mehr vermittelt, gelernt werden, wie/wodurch Mensch ein mündiger, informierter Bürger wird?!
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2010, 23:55:51 von Kallisti »
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messie

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Re: Links und Rechts
« Antwort #22 am: 22 Oktober 2010, 00:03:25 »

Zitat
In der Sendung wurde (wieder mal) darauf hingewiesen, dass "der mündige Bürger" seiner Aufgabe halt auch nachkommen muss, um eben mündig sein zu können. Dass er also für sich Verantwortung übernehmen, sich informieren, mit politischen Themen auseinandersetzen muss/sollte ...

Theoretisch stimmt das ja auch.
Praktisch aber sieht es aber anders aus. Und das wissen die Politiker!

Was mich an der derzeitigen Politik sehr stört ist dieser Habitus "wir entscheiden das jetzt, weil der gewöhnliche Wähler ist ja eh zu doof dafür es zu entscheiden, weil er sich für Politik eh nicht interessiert.". Siehe Schröders "basta"-Politik, was beschlossen wird wird so gemacht, basta, weil es wäre ja das beste für das (doofe? ;) ) Volk. An die nun leider die aktuelle Regierung nahtlos anschließt.

Meiner Meinung nach haben Politiker, wenn sie denken dass der gemeine Wähler zu doof ist um ihre Entscheidungen nachvollziehen zu können (und ich zweifle nicht dran dass sie das denken), dann auch die Verpflichtung, genau deswegen weil sie es denken, ihre Entscheidungen auch entsprechend zu begründen, und zwar auf eine Art und Weise, dass es auch die in ihren Augen "doofen" Wähler kapieren.
Denn so holen sie diese endlich mal ernsthaft ins Boot, und exakt so würde sich dann auch der scheinbar "dümmste" Wähler ernstgenommen fühlen.

Momentan jedenfalls hängt man sich an den Stereotypen Links und Rechts auf, um den "doofen" Wähler damit ja schön beeinflussen zu können.
Dumm daran: Oft funktioniert's.
Gut daran: Mittlerweile nicht immer.

Ich hoffe sehr, dass die Politiker auch mal ein Interesse daran haben, das "doofe" Volk klüger zu machen, und nicht nur jenes, weil in ihren Augen zu doof, gleich abzuschreiben und für so dumm zu erklären, dass sie lieber gar nix erklären, weil es ja (in ihren Augen) eh vergebene Liebesmüh' wäre.

Soweit meine Gedanken dazu zu nächtlicher Stunde.
Gesprochen mit einem definitiven NICHT-Basta.  :D
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Kallisti

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Re: Links und Rechts
« Antwort #23 am: 22 Oktober 2010, 00:12:19 »

... Naja messie, aber wie informierst du dich - angemessen/umfassend? Wie also kommst du deiner "Bürgerpflicht" ;) nach?

Und: kann man es sich wirklich so einfach machen, indem man sagt:

Zitat
Ich hoffe sehr, dass die Politiker auch mal ein Interesse daran haben, das "doofe" Volk klüger zu machen, und nicht nur jenes, weil in ihren Augen zu doof, gleich abzuschreiben und für so dumm zu erklären, dass sie lieber gar nix erklären, weil es ja (in ihren Augen) eh vergebene Liebesmüh' wäre.
(messie)

?  - Ist es nicht eben gerade die Aufgabe des mündigen (!) Bürgers, sich selbst "schlauzumachen", sich selbst und freiwillig, aus eigenem Interesse zu informieren?! Statt dies wieder auf Mama-/Papa - Regierung/Politik(er) abzuwälzen? Man muss doch umgekehrt als Bürger das Signal setzen, informiert sein zu wollen und: zu können. Auch wenn das in den oberen Etagen nicht wahrgenommen werden sollte/wird/werden will. ;)

Aber wie weit ist es mit der Mündigkeit her, wenn der Bürger erst wieder abgeholt/extra eingeladen, an die (väterliche) Hand genommen werden will: nicht im Sinne von ernstgenommen werden, sondern im Sinne von Informiertsein. ?

Ist es nicht z.T. tatsächlich doch so, dass wir uns einfach auch verarschen lassen?!? Eben weil wir zu uninformiert und zu desinteressiert, oft auch: zu bequem sind, uns wirklich auseinanderzusetzen (kostet halt auch Zeit und Anstrengung, die man nach einem langen, erschöpfenden Arbeitstag und mit Familienwochenenden vlt. nicht mehr so aufbringen kann/will?)?
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Lucas de Vil

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Re: Links und Rechts
« Antwort #24 am: 22 Oktober 2010, 00:16:22 »

Nein, ich informiere mich nicht über Politik.
Wenn ich mich über alles Wichtige informieren müsste, würden die 24 Stunden am Tag überhaupt nicht ausreichen.
Eigentlich ist Information an sich fürn Arsch, wenn sie nicht die objektive und reflektierte Wahrheit darstellt.

Zitat von: John Naisbitt, Medien- und Kulturkritiker
Wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen.

Ergo: Ich komme meiner Pflicht gern nach, wenn mir die zur Erreichung des Wissens nötigen Informationen geliefert werden.
Und das werden sie nie. Meine Zeit ist mir aber zu kostbar, aus allen Informationsquellen alles herauszufiltern, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und die nackten Fakten zu abstrahieren.

Das mache ich gern bei Dingen wie der Volkszählung 2011 oder anstehenden Wahlen.
Aber nicht für so einen Schwachsinn wie beispielsweise Stuttgart 21.
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Kallisti

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Re: Links und Rechts
« Antwort #25 am: 22 Oktober 2010, 00:21:25 »

@Lucas

... wofür es dir wert ist, deine Zeit für Informiertsein "zu opfern", steht ja gar nicht zur Debatte - meine Frage war, wenn man sich informiert, auf welche Weise/wodurch genau man dies tut, so dass es nicht nur oberflächlich ist (Tagesthemen bspw. =oberflächlich). Und ob man der Meinung ist, überhaupt die Möglichkeit zu haben, sich umfassend informieren zu können (anhand des Informationsangebotes).

Hast du z.T. ja beantwortet:

Zitat
Ergo: Ich komme meiner Pflicht gern nach, wenn mir die zur Erreichung des Wissens nötigen Informationen geliefert werden.
Und das werden sie nie. Meine Zeit ist mir aber zu kostbar, aus allen Informationsquellen alles herauszufiltern, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und die nackten Fakten zu abstrahieren.
(Lucas de Vil)


... aha. Ok.  :-\
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Re: Links und Rechts
« Antwort #26 am: 22 Oktober 2010, 00:25:58 »

Keine Bange, ich bin politisch interessiert und informiere mich auch hinreichend, glaub's mir. ;) Das reicht über Nachrichten (eher wenig Mehrwert) über einschlägige Nachrichteninternetportale (eher mehr) bis hin zu direkten kontroversen Diskussionen im TV und Internet zu bestimmten Themen (am meisten).

Zitat
Ist es nicht eben gerade die Aufgabe des mündigen (!) Bürgers, sich selbst "schlauzumachen", sich selbst und freiwillig, aus eigenem Interesse zu informieren?!

Ganz ehrlich: Ich kann jeden Bürger verstehen, der irgendwann die Nase voll hat und aussteigt, weil er sagt "die da oben handeln ja eh so wie sie es grade für richtig halten, egal was wir Bürger dagegen sagen".
Es ist nicht schön, das, aber unterm Strich läuft es doch so: Es können hunderttausende Unterschriften gegen etwas gesammelt werden, es kann Demonstrationen von über hunderttausend Menschen geben (siehe die Hamburger Demonstration von Schülern und Studenten damals gegen Studiengebühren und das Eckewertepapier), es können sogar Volksentscheide mit über 90% "gewonnen" werden (siehe Volksentscheid gegen die Privatisierung der Hamburger Krankenhäuser - es wurde trotzdem gemacht) - es bringt alles nichts, weil die Politiker es halt trotzdem gegen den Willen des Volkes entscheiden!

Mal ganz provokativ gefragt: Weswegen soll ich mich dann bitte noch informieren, was "politisch sinnvoll" ist oder überhaupt in Sachen Politik? Selbst dann, wenn ich komplett aufgeklärt bin, bringt meine Aufgeklärtheit halt mal so rein gar nix!
Einmal alle vier Jahre Kreuzchen machen, das darf der Bürger. Mehr nicht.
Alles andere -so kommt es beim gemeinen Bürger an- ist den Politikern anschließend schietegal.

Genau aus diesem Grund fasziniert und freut es mich auch, dass in Stuttgart die Leute seit Monaten trotzdem weiter Widerstand leisten, obwohl (!) sie rein rechtlich und politisch gesehen eigentlich nicht den Hauch einer Chance haben.
Gäbe es so etwas öfter, oder wären die Leute hier mal so konsequent wie die Franzosen und proben nicht nur, sondern machen auch den Aufstand, dann würde es wohl, daran glaube ich, weniger Dreistigkeiten seitens der Politik geben wie z.B. solche Dinge wie diese faule Nummer der Atomlobbygeschenke kürzlich oder der weltweit teuersten Medikamente, weil die Pharmalobby die Politik mal so eben in die Tasche steckt.

Ja, ich weiß, klingt polemisch, aber manchmal tut das halt auch mal not. ;)
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Re: Links und Rechts
« Antwort #27 am: 22 Oktober 2010, 00:33:26 »

@Lucas

... wofür es dir wert ist, deine Zeit für Informiertsein "zu opfern", steht ja gar nicht zur Debatte - meine Frage war, wenn man sich informiert, auf welche Weise/wodurch genau man dies tut, so dass es nicht nur oberflächlich ist (Tagesthemen bspw. =oberflächlich). Und ob man der Meinung ist, überhaupt die Möglichkeit zu haben, sich umfassend informieren zu können (anhand des Informationsangebotes).

Hast du z.T. ja beantwortet:
Alles Andere hängt von der Sache ab.
Wahlen, Volksentscheide: sämtliche Wahlprogramme der Parteien (diese mehrseitigen Handouts) durchackern, abstrahieren, Fakten rauslesen, Realisierbarkeit prüfen, vergleichen.
Das kostet mich dann locker die Freizeit von zwei bis fünf Werktagen.

Volkszählung 2011: Gesetzesentwürfe, Widerspruchsschreiben, historische Belege, technische Datenblätter, halt alles, was da reinspielt.
Kostete mich knapp 20 Stunden meiner Freizeit.
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Re: Links und Rechts
« Antwort #28 am: 22 Oktober 2010, 00:53:01 »

Genau aus diesem Grund fasziniert und freut es mich auch, dass in Stuttgart die Leute seit Monaten trotzdem weiter Widerstand leisten, obwohl (!) sie rein rechtlich und politisch gesehen eigentlich nicht den Hauch einer Chance haben.
Du meinst diese pubertären Weltverbesserer, die rumjammern, damals vor fünfzehn Jahren nicht gefragt worden zu sein?
Was hätten sie wohl geantwortet... "Gugugagagaaaah!" oder "Matchbox haben will!".

Und diese senilen alten Demenzkranken, die jetzt ihre Meinung von vor dreizehn Jahren geändert haben bzw. damals keinen Bock hatten das Maul auf zu machen?

Zugezogene, die in ein Gebiet eingewandert sind, welches bei den zum Zeitpunkt des Einzugs schon als feststehend angesehenen Umbauten extremer Lärmbelastung ausgesetzt ist?

Und alles für den Erhalt eines denkmalgeschützten Bahnhofs (meine Fresse, das Ding bleibt eh stehen, nur die Anbauten nicht) und irgendwelcher bedrohten Krabbelviecher, die zur Zeit der Entwurfsvorlage vermutlich eine reine Landplage waren? Ach ja, und das Grundwasser, Mineralwasser und die Berücksichtigung der Aufwertung irgendwelcher Bummelzugstrecken...

Andererseits soll aber der Standort Stuttgart für Industrie und Gäste attraktiver werden, is klar.

Welch Farce, dass nun das Volk gegen etwas ist, für dessen Realisierung seine Vertreter jahrelang vor der Bundesregierung gekämpft haben.

Man kann gegen wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen kämpfen.
Oder man kann wie ein gewisser Lanzenträger gegen Windmühlen auch gegen die Realität kämpfen.
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Re: Links und Rechts
« Antwort #29 am: 22 Oktober 2010, 08:23:53 »




Mal ganz provokativ gefragt: Weswegen soll ich mich dann bitte noch informieren, was "politisch sinnvoll" ist oder überhaupt in Sachen Politik? Selbst dann, wenn ich komplett aufgeklärt bin, bringt meine Aufgeklärtheit halt mal so rein gar nix!
Einmal alle vier Jahre Kreuzchen machen, das darf der Bürger. Mehr nicht.
Alles andere -so kommt es beim gemeinen Bürger an- ist den Politikern anschließend schietegal.



Der Bürger darf natürlich deutlich mehr. Zum Beispiel hat er das Recht selber politisch aktiv zu werden. Parteien beitreten oder selber eine Gründen mit gleich gesinnten. Als unabhängiger Kandidat für öffentlche Ämter kandidieren ist auch in Deutschland möglich. Natürlich erfordert das alles einen hohen zeitlichen und persönlichen Aufwand, und ist daher deutlich schwerer als rum zu meckern, daß alles ja so ungerecht sind!
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