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Extreme Frauenverachtung HEUTE
Lucas de Vil:
Ich kann (und will) es mir nicht verkneifen.
"Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, in denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat."
Ich möchte mich nicht weiter in die Diskussion einbringen, denn das würde nur meine Stimmung weiter herunterziehen.
Ich möchte aber einen kleinen Beitrag mit in die Diskussionsrunde werfen:
http://www.feministisches-institut.de/gewalt_gegen_frauen/
danny:
--- Zitat von: messie am 05 September 2010, 15:45:43 ---Es wird kein Zufall sein, dass SVV und Neurodermitis, eine Art "Gewalt gegen sich selbst", ...
--- Ende Zitat ---
DAS ist ja wohl der größte schwachfug, den ich jemals gelesen habe...
messie:
--- Zitat von: danny am 05 September 2010, 17:09:57 ---
--- Zitat von: messie am 05 September 2010, 15:45:43 ---Es wird kein Zufall sein, dass SVV und Neurodermitis, eine Art "Gewalt gegen sich selbst", ...
--- Ende Zitat ---
DAS ist ja wohl der größte schwachfug, den ich jemals gelesen habe...
--- Ende Zitat ---
Na, ok, ist n bisschen plakativ ausgedrückt. "Warnsignale des Körpers dass etwas nicht stimmt" trifft es dann doch deutlich besser, Letzteres betreffend ... bei SVV bleib' ich aber dabei, dass es eine Form von Gewalt ist, die man sich selbst zufügt.
Lucas de Vil:
--- Zitat von: danny am 05 September 2010, 17:09:57 ---
--- Zitat von: messie am 05 September 2010, 15:45:43 ---Es wird kein Zufall sein, dass SVV und Neurodermitis, eine Art "Gewalt gegen sich selbst", ...
--- Ende Zitat ---
DAS ist ja wohl der größte schwachfug, den ich jemals gelesen habe...
--- Ende Zitat ---
Was? Wie? Wo?
+doch mal den Beitrag durchles+
Oh weia. Nicht der größte Schwachfug, aber auf jeden Fall in der Top 5...
--- Zitat von: messie am 05 September 2010, 15:45:43 ---Zum Zweiten scheint es wohl auch biologisch bedingt zu sein, dass Männer eher extrovertiert mit Problemen umgehen und Frauen eher introvertiert.
Es wird kein Zufall sein, dass SVV und Neurodermitis, eine Art "Gewalt gegen sich selbst", zu großen Prozentzahlen in Frauenhand ist. Männer richten ihren Frust öfters nach außen. Das wird dann durch Gewalttaten, z.B. auch Sachbeschädigung, so schneller sichtbar.
Was psychische Gewalt angeht mag ich aber nicht zu beurteilen, wer da "vorne" liegt. Ich neige ja eher dazu, dass da Frauen die Nase vorn haben, um den Mangel an körperlichem Gegenhalten auf psychischer Ebene gegengehalten wird.
Jedenfalls habe ich deutlich mehr Frauen "hintenrum" erlebt als Männer. Mann sagt direkt was er denkt, Frauen ... weniger. ;)
--- Ende Zitat ---
Es ist ja ausgesprochen interessant, dass du weiterführendes Wissen über Neurodermitis hast als die Medizin selbst.
Die ist immer noch auf dem Standpunkt, dass es sich um eine stressbedingte Reaktion der Haut handelt, welche am Effektivsten durch Umstellung der Lebensumstände behandelt wird.
Deine Definition von selbstverletzendem Verhalten würde mich auch mal interessieren. Scheinbar zählt für dich darunter nur das Verletzen der äußeren Hülle mittels dazu geeigneter Utensilien. Offenbar bist du da auch nicht auf der Höhe der Zeit. Mittlerweile wurde herausgefunden, dass es weniger offensichtliche, der Gesellschaft angepasstere Varianten gibt.
Zudem wird das gern als Autoaggression zusammengefasst.
Es gibt beispielsweise eine sehr gesellschaftskonforme Variante des autoaggressiven Verhaltens, welche am Meisten von Männern fabriziert wird: seine kompletten Energien auf ein 'Projekt' konzentrieren und damit mehrere selbstschädigende Bereiche zu bedienen. Die da wären namentlich: zu wenig essen ("Ich muss das jetzt fertig kriegen, keine Zeit mir was zu kochen/ne Pizza zu bestellen."), Vereinsamung ("Eigentlich würde ich ja heute mit den Jungs einen draufmachen, aber ich muss das hier fertig kriegen."), Substanzmissbrauch ("Ist zwar schon mein zwölfter Kaffee, aber ich muss das hier fertig kriegen."), Schlafentzug ("Eigentlich bin ich ja hundemüde, aber ich muss das hier fertig kriegen.") und gegebenenfalls noch Herabsetzen des eigenen Selbst ("Früher hat dir das nix ausgemacht. Du bist so verblödet und langsam geworden. Du müsstest doch schon längst fertig sein!")
Was ist jetzt gesellschaftlich mehr verachtet?
"Hast du den Müller gesehen? Der hat da so Narben am Oberarm. Ich wette, der ritzt sich!"
"Wahnsinn, die Meier kniet sich ja richtig in ihr Projekt rein. Respekt, die bekommt dafür bestimmt ne fette Provision!"
Es mag durchaus sein, dass die Variante 'ritzen' eher von Frauen durchgeführt wird als die Variante 'Leistungserbringung'.
Ich zweifle aber an, dass es gravierende Unterschiede in der Prozentzahl der autoaggressiven Frauen und der autoaggresiven Männer gibt.
Aber was ist insgesamt gesünder? Kurz mal der Haut ein paar Wunden zufügen oder sich selbst mal ganz gewaltig in ein Loch zu navigieren?
Im Übrigen sind hier 'ritzen' und 'Leistungserbringung' nur stellvertretende Beispiele. Wer sich permanent 'zur Steigerung der Konzentration' mit der Hand an den Schädel haut oder notorisch, nahezu zwanghaft, seine Fingernägel bis aufs Fleisch herunternagen muss, begeht bereits autoaggressives Verhalten.
Und noch ein paar Worte zur 'Gewalt':
Die fällt in den Bereich der Fremdaggression.
Und auch hier glaube ich an keine gravierenden Unterschiede bei Männlein und Weiblein.
Denn Gewalttaten wie tätliche Angriffe sind wiederum nur Möglichkeiten der Fremdaggression.
Der Rückzug aus der Gesellschaft zum Selbstschutz kann eine Form der Fremdaggression sein. Objektlose und ohnmächtige Wut ebenfalls. Intrigen schmieden um einem Kontrahenten zu schaden fällt ebenso darunter.
Warum führe ich jetzt nicht die Sachbeschädigung auf?
Ganz einfach: Sachbeschädigung fällt in die Destruktion.
Und genauso wie man fremddestruktiv Scheiben von Bushaltestellen kleinschlagen kann, kann man autodestruktiv im Aufräumwahn wichtige Dokumente in den Müll schmeißen. Beides führt erst im Nachhinein vielleicht zu Problemen.
Deshalb halte ich die gesamte Diskussion für müßig und gehe auch nicht weiter auf die angesprochenen Dinge an.
Denn hier dreht es sich immer wieder um die Frage, woher die körperliche Gewalt rührt. Das 'Metaproblem' wird aus dieser Diskussion aber komplett ausgeschlossen. Nein, nicht die Religion, die ist nicht das 'Metaproblem'.
Nur den Punkt der Bildung möchte ich dennoch aufgreifen:
bei einem geringeren Bildungsstand ist die Existenz von Projektaufträgen mit Zeitdruck eher selten bis nicht gegeben.
Insofern werden Vertreter dieser Kategorie kein autoaggressives Verhalten mit übersteigerter Leistung an den Tag legen sondern höchst wahrscheinlich fremdaggressiv agieren.
Viel interessanter ist für mich die Frage, woher aggressives und destruktives Verhalten, egal ob gegen sich selbst oder gegen andere gerichtet, eigentlich kommt.
Beobachtet man Menschenkinder und Wolfskinder beim Spielen, dann werden Parallelen sichtbar.
Sie rennen, sie toben, sie versuchen sich zu fangen, und sie rangeln ein wenig umher.
Während die Wölfe sich sanft mit den Zähnen in die Flanken zwicken, piksen und kitzeln sich die Menschen, um kurz darauf wieder wegzurennen und das Ganze von vorn zu beginnen.
Später nutzen die Wölfe ihre damals antrainierten Verhaltensmuster, um bei Revierkämpfen einem Kontrahenten klar zu machen, dass er hier nichts verloren hat. Weiterhin hetzt er seiner Beute hinterher, legt gewaltige Strecken in beachtlicher Geschwindigkeit zurück und kann sein antrainiertes Potential weiter verfeinern. Das Rudel und das Revier wird gegen alles und jeden verteidigt.
Doch was macht der Mensch aus seinem antrainierten Potential?
Packt man einen Wolf in Gefangenschaft, dann sitzt er faul in der Gegend rum und wartet darauf sein Futter zu bekommen. In der Hoffnung auf den größten Fleischbrocken wird sich auch im Rudel ordentlich und recht gefährlich gezofft, sollte einer das Leitwolfprinzip umgehen wollen. Seltsamerweise wollen das aber auch viele.
Irgendwie wirkt das ziemlich parallel.
Es ist auch auffällig, dass in einigen Pilotprojekten gewaltbereite Jugendliche mit Kampagnen wie "Sport statt Gewalt" 'resozialisiert' werden sollen.
Es ist ebenfalls auffällig, dass Menschen mit hoher sportlicher Aktivität (seien es Mannschaftssportarten wie Fuss-/Hand- und Basketball, Kampfsportarten, also generell Sport mit Ausnutzung von Reflexen und der Geschwindigkeit, KEIN stupides Stemmen von Kilos im Studio!) wesentlich entspannter, ruhiger, deeskalierender und um ein Vielfaches weniger gewaltbereit sind.
Ich weiß, dass meine Definition mal eben gefühlte 98% der Menschen als 'psychisch krank' definiert und nur darauf hinweist, dass es einige Wenige gibt, die es gelernt haben mit dieser Krankheit für die Allgemeinheit verträglich zu leben.
Ich weiß nicht, ob das an mir liegt oder an dem, das uns als Gesellschaft präsentiert wird.
Vielleicht liegt es auch nur an dem, das sich selbst als Bewusstsein bezeichnet und alles ihm Fremde ignoriert und verteufelt (und damit auch die animalischen und unbewussten Aspekte, die der Mensch in sich trägt)
Nun ja, diese Zeilen werden vermutlich wieder in die Kategorie "Du redest laut, doch du sagst gar nichts" gesteckt.
messie:
--- Zitat ---Die ist immer noch auf dem Standpunkt, dass es sich um eine stressbedingte Reaktion der Haut handelt, welche am Effektivsten durch Umstellung der Lebensumstände behandelt wird.
--- Ende Zitat ---
Dem widerspreche ich da auch gar nicht. Und spricht auch die Kernfrage an, wie gehen Menschen mit dem Stress der speziellen Sorte Frust um?
Dein Beispiel des "sich in Arbeit stürzend und sich damit Zugrunderichtens" ist auch sehr interessant: Ist es eine absichtliche Aggression gegen den eigenen Körper, ein absichtlicher Raubbau aus Frust, oder ist es doch "nur" ein Raubbau am Körper, den die Person sich nicht bewusst zufügt? Hm.
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