Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-

Extreme Frauenverachtung HEUTE

<< < (3/6) > >>

Kaffeebohne:

--- Zitat von: messie am 05 September 2010, 02:04:28 ---Der größte Gewaltproduzierer ist die Langeweile. Ist's schon immer gewesen. Gibt es keine vernünftigen Freizeitalternativen, fangen sich Jugendliche an zu langweilen - und das führt selten zu schönen Ergebnissen. Paart sich das dann noch mit allgemeinem Frust, dann ist der Weg zur Sachbeschädigung wie Körperverletzung nicht weit.

--- Ende Zitat ---
Das halte ich wirklich für Blödsinn.

Nicht jeder Jugendliche, der sich langweilt, wird gewalttätig. Manche schnüffeln Klebstoff, oder gehen S-Bahn-surfen, oder sonstwas. Sobald Frust hinzukommt, und sie Gewalt schon als einen "Lösungsweg" kennengelernt haben, oder Gewalt in ihrem Umfeld alltäglich ist, dann sieht das sicher anders aus. Aber aus reiner Langeweile wohl doch eher nicht.

messie:
Ja, klar, die Langeweile alleine ist's nicht allein. Gelangweilt hat sich sicher jeder von uns im Leben schon einmal ;)
Sie ist aber letztlich der Auslöser für extreme Gewalttaten. Der Mix "Gewalt als Problemlösung kennengelernt" und "Frust weil keine Perspektiven" wird erst richtig gefährlich, wenn die Freizeit nicht sinnvoll ausgefüllt wird, bzw. werden kann.

Wenn Jugendliche draußen kicken oder sich in Sportvereinen tummeln oder gemeinsam zum Vii-Spielen kommen oder Videoabende machen oder oder oder ... haben sie währenddessen gar keine Zeit, um Blödsinn zu machen. ;)

Der Fehler steckt aber tiefer und im System: Selbst wenn noch so viele Freizeitmöglichkeiten vorhanden sind, bringt das alles gar nix, wenn du weißt, dass du selbst mit einem 1er-Abschluss der Hauptschule nachher grade mal Jobs findest, die HartzIV-Niveau haben und damit Armut inklusive aller Nachteile, die durch diese resultieren (Gefahr der sozialen Isolation, eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten, Tapetenwechsel durch Urlaub unmöglich). Frust dieser Art macht manch Mensch mit hohem Aggressionspotenzial zu lebenden Zeitbomben, die jederzeit hochgehen können. Sind dann von diesen dann viele auf einem Haufen, ist eine Eskalation den nicht einmal mehr sprichwörtlichen Steinwurf entfernt.

Was die akuten Fälle angeht: Wenn Menschen ermordet werden, dagegen gibt es ja entsprechende Gesetze, und die Täter werden (wenn sie erwischt werden) dann ja auch verknackt. Wo soll da eine Regierung mehr tun können in den konkreten Fällen? Sie kann es nur verurteilen und mit ihren Gesetzen dafür sorgen, dass Täter auch im Knast landen. Die aber gibt es ja schon längst.

Jede Regierung und auch jede Polizei ist dann auch machtlos, solange sich die Opfer nicht trauen, die Täter anzuzeigen. Ist hierzulande auch nicht anders, ich will nicht wissen, wie viele Vergewaltigungsopfer aus Scham und Angst schweigen.
Das ist schlimm! O ja! Aber ich möchte da nicht sagen, dass es extra schlimm ist weil es hier, im "Westen", passiert. Verrohte Menschen gibt es überall, Menschen mit antiquierten Ansichten ebenfalls.
Der Unterschied im Vergleicn zum Iran und Co. ist einzig, und da bin ich auch sehr froh drüber!, dass Dinge wie Ehrenmorde hier illegal sind und die Täter auch verurteilt werden. Mord ist hier nun einmal strafbar, egal ob Ehrenmord oder nicht.

Kallisti:
messie


--- Zitat ---Was die akuten Fälle angeht: Wenn Menschen ermordet werden, dagegen gibt es ja entsprechende Gesetze, und die Täter werden (wenn sie erwischt werden) dann ja auch verknackt. Wo soll da eine Regierung mehr tun können in den konkreten Fällen? Sie kann es nur verurteilen und mit ihren Gesetzen dafür sorgen, dass Täter auch im Knast landen. Die aber gibt es ja schon längst.

Jede Regierung und auch jede Polizei ist dann auch machtlos, solange sich die Opfer nicht trauen, die Täter anzuzeigen. Ist hierzulande auch nicht anders, ich will nicht wissen, wie viele Vergewaltigungsopfer aus Scham und Angst schweigen.
Das ist schlimm! O ja! Aber ich möchte da nicht sagen, dass es extra schlimm ist weil es hier, im "Westen", passiert. Verrohte Menschen gibt es überall, Menschen mit antiquierten Ansichten ebenfalls.
--- Ende Zitat ---

Es geht ja hier nicht um "antiquierte Ansichten" und auch nicht um Religion/Glaube - wie ich eingangs schon schrieb, sind das nur die Aufhänger, nur Vorwand, nur vorgeschoben, um es mit irgendetwas zu "begründen" oder "zu rechtfertigen".

Es geht eigentlich einfach darum, dass diese Kids (Jugendliche, Adoleszente, aber auch ältere) ein katastrophales Lebensumfeld haben - fängt bei der Familie an, weiter über die Trabantenstädte/Ghettoisierung, mangelnde Bildung, mangelndes Selbstwertgefühl, nicht vorgelebte gewaltfreie Konfliktbewältigung - sondern im Gegenteil: cool ist, wer sich nichts sagen lässt, wer ein harter Kerl ist, der nichts durchgehen lässt ... der ist angesehen, vor dem hat man(n) Respekt (in diesen Verhältnissen). Der Mann ist der Herr im Haus. Dass dafür der Glaube bzw. die Religion herangezogen wird, spielt eine nur untergeordnete Rolle - wenn man´s an dieser nicht mehr festmachen könnte oder würde, gäbe es eine andere Ausrede/Vorwand für das Verhalten.

Was die Gesetze und Strafen/Bestrafung der Täter betrifft: Ja genau, das ist die Lösung, dann sind nämlich schon Menschen tot.

Meine Frage war, was man präventiv tun könnte/sollte/müsste! Es kann doch einfach nicht sein, dass immer erst Leute zu Schaden gekommen oder gar tot sein müssen, bevor etwas unternommen wird/werden kann.

Dass Opfer aus Angst schweigen, ist wohl logisch und nachvollziehbar - also muss hier doch mehr getan werden (zum Opferschutz)! Das mit der Scham verstehe ich weniger, da das Opfer ja keine Schuld trifft - es sind die Täter, sie "sich schämen" müssten.


Und was "verrohte Menschen" angeht - die sind das nicht von Geburt an. Also wieder: an den Lebensumständen muss sich etwas ändern. Die Leute in Ghettos zu stecken, sie sich selbst zu überlassen und dann von Integration zu sprechen bzw. diese einzufordern, anzumahnen... und sich bei Kriminalitäts- und Gewaltvorkommen darüber wieder aufzuregen - das ist absurd, verlogen, heuchlerisch.


Was aber auffällt, ist, dass es zumeist doch männliche Gewalt ist - wie fast immer und überall rund um den Globus.

Und ja, es gibt auch Frauengewalt (physische und/oder psychische). Und es gibt auch "Schlägerinnen" und Frauen-Gangs/-Banden ..., aber das sind doch eher die Ausnahmen/gibt es nicht so oft wie männliche Gewalt. (Und dass einige Frauen ihre Kinder töten, ist nochmal ein ganz anderes Thema und hat andere Hintergründe/Ursachen - als "bloße" Gewaltanwendung bzw. Aggression! Kindstötung ist überhaupt ein Thema für sich.)

Männliche Gewalt überwiegt doch - und männliche Gewalt ist eben nicht überwiegend oder gar ausschließlich physische, sondern zur physischen  >:( psychische.

Vielleicht könnte man hier einfach ansetzen (Gehirn, Hormone ...) - neben den Lebensumständen. ?



schwarze Katze:
Ich möchte hier nicht den Sarrazin spielen, aber die Neigung zum Gewalt und agressiven Verhalten ist teilweise angeboren.
Was natürlich nicht heisst, dass man es nicht korrigieren kann.

Also sollen die Kinder relativ früh in den Kindergarten, damit die Verhaltensauffälligkeiten rechtzeitig entdeckt und korrigiert werden könnten.

messie:

--- Zitat ---Meine Frage war, was man präventiv tun könnte/sollte/müsste!
--- Ende Zitat ---

Na, dazu hab ich ja schon weiter oben was gesagt: Freizeitmöglichkeiten schaffen (ja, das geht auch in sogenannten "Ghettos"), das Schulsystem überarbeiten (es kann nicht angehen, dass man als Hauptschüler mit Abschluss immer noch fast ausschließlich nur am Ende der Nahrungskette landet), hinzu folgt Aufklärung an den Schulen (damit die Betroffenen auch wissen, wo und wie man sich gegen Gewalt jeglicher Art wehren kann und warum man das auch soll).


--- Zitat ---Das mit der Scham verstehe ich weniger, da das Opfer ja keine Schuld trifft (...)
--- Ende Zitat ---

Ist aber dennoch häufig anzutreffen. Man schämt sich, sich nicht gewehrt zu haben, nicht gut genug gewesen zu sein weswegen das dann passiert ist, etc. pp...
Ich weiß, verquere Logik, leider denken viele trotzdem so. Deswegen die oben erwähnte Aufklärung. Die ist wirklich sehr wichtig, um Opfern -egal welcher Art- zu zeigen, dass nicht sie die Schuldigen sind und dass es ihr gutes Recht ist, auch nahe Angehörige anzuzeigen, wenn ihnen Gewalt geschieht.


--- Zitat ---Was aber auffällt, ist, dass es zumeist doch männliche Gewalt ist - wie fast immer und überall rund um den Globus.
--- Ende Zitat ---

Das ist zum Einen natürlich körperlich bedingt.
Eine 50kg-Frau wird sich schwerer tun ihren 90kg-Freund zu vermöbeln als umgekehrt, weil die Folgen, wenn dieser dann doch mal zurückschlägt, ungleich größer sind. ;)

Zum Zweiten scheint es wohl auch biologisch bedingt zu sein, dass Männer eher extrovertiert mit Problemen umgehen und Frauen eher introvertiert.
Es wird kein Zufall sein, dass SVV und Neurodermitis, eine Art "Gewalt gegen sich selbst", zu großen Prozentzahlen in Frauenhand ist. Männer richten ihren Frust öfters nach außen. Das wird dann durch Gewalttaten, z.B. auch Sachbeschädigung, so schneller sichtbar.

Was psychische Gewalt angeht mag ich aber nicht zu beurteilen, wer da "vorne" liegt. Ich neige ja eher dazu, dass da Frauen die Nase vorn haben, um den Mangel an körperlichem Gegenhalten auf psychischer Ebene gegengehalten wird.
Jedenfalls habe ich deutlich mehr Frauen "hintenrum" erlebt als Männer. Mann sagt direkt was er denkt, Frauen ... weniger. ;)


*edit* Schlechtschreibfehler entfernt

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln