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Extreme Frauenverachtung HEUTE
l3xi:
--- Zitat von: Benoni am 02 September 2010, 20:49:49 ---Ach was, dafür braucht es keine Religion.
Als Frau kannste überall auffe Fresse kriegen, egal von welchem Gott. War schon immer so.
--- Ende Zitat ---
Das unterschreibe ich so.
@Kallisti: ja, habe den Themenabend gesehen, allerdings nicht alles. Teilweise bekannt (HipHop/Rap und die scheinheilige Art der Künstler), teilweise erschreckend (die Berichte über die franz.sprachigen Vororte im Zusammenhang mit Schwulen).
Kallisti:
--- Zitat von: tyrannus am 02 September 2010, 11:44:46 ---
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Hat das jemand gesehen?
--- Ende Zitat ---
Ich habe es nicht gesehen.
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Warum unternimmt die franz. Regierung nichts??
--- Ende Zitat ---
Aus Deinen weiteren Erklärungen entnehme ich, dass es da wohl um Szenarien unter Migranten ging. Warum unternimmt man da dann nichts? Evtl. hat man Angst, bei der falschen Wortwahl einen Sarrazin zu bauen...
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Nein, es geht (mir) nicht darum, dass/ob das nun Immigranten(kinder) sind und/oder Moslems. Das (Religion, Glaube) ist meiner Ansicht nach sowieso grundsätzlich (in allen Konflikten) nur ein Vorwand, eine Ausrede, ein Deckmäntelchen, ein Aufhänger.
--- Ende Zitat ---
Warum dann der arte-Bericht als Aufhänger für dieses Thema? Ich kann dieses Problem in meinem gesellschaftlichen Umfeld nämlich gar nicht entdecken und ein derartig generelles Problem nicht nachvollziehen. Man muss also eine Einzelfallbetrachtung durchführen. Dieser Fall fehlt mir leider, kennst Du einen?
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Das eigentliche Problem ist ja nicht die Religion (der Islam), sondern die Lebenswelt dieser Typen, ihre Selbstüberschätzung, Aggressivität (die nicht kanalisiert wird), ihr Frust, ihre Langeweile - die ganzen Verhältnisse, in denen sie aufwachsen (oft auch ohne Väter) - eben in Trabantenstädten ...
--- Ende Zitat ---
Lebenswelt, Verhältnisse, spezielle Trabantenstädte? Gleichzeitig möchtest Du Religion ausblenden? Klar kann man das, für mich spielt z.B. Religion keine Rolle, aber evtl. ist auch gerade dies ein Aspekt, der meine Verhaltensmuster beeinflusst?
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Vor allem: der Mangel an Bildung. Wie immer.
--- Ende Zitat ---
Ich kann keine Kausalität zwischen Gewalt/Aggression und Bildung erkennen.
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Aber muss das zwangsläufig dann solche Formen annehmen (überall auf der Welt in ähnlichen "Verhältnissen", Umständen)?
--- Ende Zitat ---
Nicht zwangsläufig, aber dennoch tendenziell.
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Wie könnte es einen Ausweg geben?
--- Ende Zitat ---
-Ansprechen des Themas, insb. durch die Opfer, denn man darf ansonsten Aspekte wie Religion und Migrationshintergrund anscheinend ja nicht ansprechen. (wurde von Dir verboten)
-Strafverfolgung.
-Knast.
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Was ich an dieser Sache (Arte-Sendung) besonders befremdlich finde, ist halt, dass diese Typen ja aber nicht abgeschlossen von der "restlichen" französischen Gesellschaft oder der Welt leben - sie gehen in staatliche (französische) Schulen - sie sind doch "aufgeklärt" - wie kommen sie dennoch zu solch völlig abstrusen Ansichten - zu dieser unglaublichen Frauenverachtung, die jeder Grundlage entbehren, die völlig realitätsfern sind - bzw.: wie/wodurch rechtfertigen sie ihre Ansichten?
--- Ende Zitat ---
Wieso bitte ist durch den Besuch einer staatlichen Schule eine vollständige Integration in die Gesellschaft und eine Erziehung nach "westlichen Werten und Normen" (die Du ja anscheinend vermisst, sonst wärest Du nicht so schockiert) gewährleistet? Bitte sei nicht auch eine von diesen Eltern, die Ihre Kinder in die Schule stecken und davon ausgehen, dass dort vollumfassende Erziehung erfolgt. Poporeinigen sollten die Kinder schon zu Hause lernen.
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Oder ist es doch so, dass es gar keiner realistischen, realen Grundlage bedarf, keiner Rechtfertigung, keiner Beweise, keiner Realität!? Ist es einfach nur reine Willkür, die sich keinen Gesetzen und keiner Moral unterordnet und keiner Logik folgt?
--- Ende Zitat ---
Nein, nur ist nicht unbedingt diese Realität, das Gesetz, die Moral und die Logik, welche Du in Deinem Umfeld kennst und von anderen Menschen erwartest.
--- Zitat von: Kallisti am 02 September 2010, 11:13:44 ---Und wenn dem aber nicht Einhalt geboten wird oder geboten werden kann (?!?), wohin wird das führen?
--- Ende Zitat ---
Frankreich schafft sich ab. ;)
--- Ende Zitat ---
@tyrannus
Ich fragte nicht, wer es nicht gesehen hat.
Die arte-Dokumentation ist kein "Aufhänger" - für welches Thema eigentlich? Ich habe die Sendung gesehen - und fand einfach erschreckend, was da passiert. Da ging es nicht vorrangig um "Ehrenmord", sondern eben darum, dass diese jungen Typen sich tödlich langweilen und extrem gefrustet, aggressiv sind und sich vernunftlos und "allmächtig" verhalten - Frauen, aber auch jüngeren Geschwistern (also Schwächeren) gegenüber.
Inwiefern also beeinflusst deiner Meinung nach Religion (als "ein Aspekt") das "Verhaltensmuster" dieser Testosteron-Bomben? (Siehe, wie du es oben ansprachst.)
Du kannst zwischen Gewalt(ausübung) und mangelnder Bildung keinen Zusammenhang erkennen? - Gebildete Menschen sind meiner Beobachtung nach weniger gewälttätig als "ungebildete". Bildung hat auch mit Aufklärung, Reflexion (der eigenen Handlungen und Ansichten ...) und nicht zuletzt Vernunft("anwendung") zu tun. Nein?
Inwiefern soll das Ansprechen der Religion und des Migrationshintergrundes (der Täter) ein Ausweg sein (nach welchem ich oben fragte)?
Ich habe nirgends etwas von "vollständiger Integration" durch den Besuch staatlicher Schulen erwähnt. Bitte wo?
Ich meinte oben aber, dass diese Typen insoweit aufgeklärt sein sollten, als sie in den staatlichen Schulen mitbekommen dürften, wie bspw. andere Menschen (bspw. die Lehrer, eventuell auch ein paar andere Schüler) miteinander umgehen, welche Werte aus welchen Gründen gelten, was bspw. mit Freiheit, Verantwortung, Selbstbestimmung, Gerechtigkeit gemeint ist ... (in dem Land, in dem sie leben - in diesem Falle Frankreich) und warum (dies und jenes dort damit gemeint ist/darunter verstanden wird und man sich - hoffentlich überwiegend - daran hält, danach ausrichtet).
Was ich für eine Mutter bin, steht hier nicht zur Debatte. Unterstellungen - auch vermeintliche "Bitten" - sind hier daher fehl am Platze - schon deshalb, weil ich dich nicht kenne, du mich ebenfalls nicht. Deine unpassenden "Erziehungsratschläge" kannst du dir also getrost an die wie auch immer geartete oder auch nicht vorhandene Kopfbedeckung pinnen. Erst recht, da du - wie ich sehr überzeugt annehme - selbst keine Kinder hast bzw. keine eigenen Kinder erziehst.
--- Zitat ---Nein, nur ist nicht unbedingt diese Realität, das Gesetz, die Moral und die Logik, welche Du in Deinem Umfeld kennst und von anderen Menschen erwartest.
--- Ende Zitat ---
(tyrannus)
Sondern welche(s) stattdessen? - Macht also einfach jedes Individuum seine Gesetze, Moral, Realität selbst - nach Lust und Laune, heute so, morgen gegenteilig? Sicher, so funktionieren Gesellschaften zweifellos.
;D
Alles in allem: Was sollte das? - Tyrannei - ach so ... ich vergaß für einen Augenblick.
@Benoni
Danke für die Buchempfehlung. :)
messie:
--- Zitat ---Da ging es nicht vorrangig um "Ehrenmord", sondern eben darum, dass diese jungen Typen sich tödlich langweilen und extrem gefrustet, aggressiv sind und sich vernunftlos und "allmächtig" verhalten - Frauen, aber auch jüngeren Geschwistern (also Schwächeren) gegenüber.
--- Ende Zitat ---
Das geschieht genau genommen aber überall, wo du das Label "sozialer Brennpunkt" draufpappen kannst.
Der größte Gewaltproduzierer ist die Langeweile. Ist's schon immer gewesen. Gibt es keine vernünftigen Freizeitalternativen, fangen sich Jugendliche an zu langweilen - und das führt selten zu schönen Ergebnissen. Paart sich das dann noch mit allgemeinem Frust, dann ist der Weg zur Sachbeschädigung wie Körperverletzung nicht weit.
Die Politik macht selten etwas dagegen, weil sie um des Dilemmas weiß, aber so ziemlich alles, was sie tun könnte, einen Arsch voll Geld kostet.
Was anprangerungswürdig ist, ist die Tatsache, dass jede Menge Geld für Dinge verbrannt wird, die so sinnvoll wie ein Kropf sind. Siehe Elbphilharmonie: Wie viele Spielplätze und Jugendzentren gebaut, wie viele Sozialarbeiter davon bezahlt, wie viele Sozialstellen überhaupt erhalten hätten werden können für jenes Geld, möchte ich mir gar nicht erst ausmalen.
schwarze Katze:
--- Zitat von: Kallisti am 05 September 2010, 01:33:25 ---
Inwiefern also
Du kannst zwischen Gewalt(ausübung) und mangelnder Bildung keinen Zusammenhang erkennen? - Gebildete Menschen sind meiner Beobachtung nach weniger gewälttätig als "ungebildete". Bildung hat auch mit Aufklärung, Reflexion (der eigenen Handlungen und Ansichten ...) und nicht zuletzt Vernunft("anwendung") zu tun. Nein?
--- Ende Zitat ---
Natürlich hängt die Gawalttätigkeit und Bildung zusammen, aber diese Aspekte sind ziemlich vielseitig
erstens haben oft die besser gebidete Jugendliche auch einen besser gebildeter Elternhaus, wo auch normalereweise nicht geprügelt wird. Wenn Kinder kein Gewalt in die Familie sehen, dann neigen sie auch weniger selbst zu Gewalt.
zweitens, ist Bildung zeitaufwändig - Abitur nach zwölfte Klasse lässt dem Gymnasiasten nicht so viel Zeit, um Mist zu bauen. Die, die massiv Mist bauen, brechen ihre Gymnasium oft ab und tauchen dann in die Statistin als die Menschen mit schlechtere Bildung auf.
drittens, die Zukunftaussichten sind für diejenige, die gute Bildung haben, viel besser als für Ungebildete. Gut gebildete verdienen besser, werden seltener arbeitslos u.s.w - das alles hilt davon ab, gewalttätig zu werden. Da sind wir gerade bei Reflektion und Vernunft. Ich sehe das so: wenn ich als Packerin arbeite, für 6,50 brutto, dann bin ich ziemlich gefrustet und ich kann davon ausgehen, dass ich an meinem Job nicht so hänge (ist ja nicht viel mehr als HARTZ IV). Da kann es schneller bei einer Situation dazu kommen, dass ich die Gesetz breche (was habe ich zu verlieren?). Habe ich dagegen einen anspruchsvollen Beruf, den ich gelernt habe und mag (egal, ob Krankenschwester oder Buichhalterin, beides erfordert ein Maß an Bildung), verdiene ich erstens normalerweise besser, habe zweitens Chance, beruflich weiter zu wachsen. Demensprechend habe ich einiges zu verlieren, wenn ich Mist baue. Da werde ich nicht riskieren, durch irgendwelchen Ausraster einen Eintrag ins Führungszeugnis zu bekommen.
Kallisti:
--- Zitat von: messie am 05 September 2010, 02:04:28 ---
--- Zitat ---Da ging es nicht vorrangig um "Ehrenmord", sondern eben darum, dass diese jungen Typen sich tödlich langweilen und extrem gefrustet, aggressiv sind und sich vernunftlos und "allmächtig" verhalten - Frauen, aber auch jüngeren Geschwistern (also Schwächeren) gegenüber.
--- Ende Zitat ---
Das geschieht genau genommen aber überall, wo du das Label "sozialer Brennpunkt" draufpappen kannst.
Der größte Gewaltproduzierer ist die Langeweile. Ist's schon immer gewesen. Gibt es keine vernünftigen Freizeitalternativen, fangen sich Jugendliche an zu langweilen - und das führt selten zu schönen Ergebnissen. Paart sich das dann noch mit allgemeinem Frust, dann ist der Weg zur Sachbeschädigung wie Körperverletzung nicht weit.
Die Politik macht selten etwas dagegen, weil sie um des Dilemmas weiß, aber so ziemlich alles, was sie tun könnte, einen Arsch voll Geld kostet.
Was anprangerungswürdig ist, ist die Tatsache, dass jede Menge Geld für Dinge verbrannt wird, die so sinnvoll wie ein Kropf sind. Siehe Elbphilharmonie: Wie viele Spielplätze und Jugendzentren gebaut, wie viele Sozialarbeiter davon bezahlt, wie viele Sozialstellen überhaupt erhalten hätten werden können für jenes Geld, möchte ich mir gar nicht erst ausmalen.
--- Ende Zitat ---
messie
dass es aber ein altbekanntes Problem ist, ändert nichts an der Unerträglichkeit der Situation für die Betroffenen. Und wenn diese dann nicht "nur" gewalttätige Übergriffe, sondern um ihr Leben fürchten müssen, ist das Eskalation - die man ("Regierungen") doch wohl nicht einfach "in Kauf nehmen" und laufen lassen kann/darf ?
Es wurden Frauen mit Benzin übergossen und angezündet, wenn ich das einfach doch nochmal kurz erwähnen darf (siehe arte-Dokumentation). Nur weil sie einen Typen nicht (heiraten) wollten oder weil sie sich mit einem anderen jungen Mann getroffen haben (da muss noch nicht mal Sex stattgefunden haben).
Oder wie der eine sagte: Seine 28-jährige (!) Schwester bewacht und kontrolliert er auf Schritt und Tritt (sie arbeitet - er anscheinend nicht, daher wohl seine Langeweile und die Zeit, sich so zu verhalten ?). Sie kommt vom Job nach Hause und er (O-Ton:) "... sorgt (sorge) dafür, dass sie um 22 Uhr in ihrem Zimmer sitzt und Musik hört." - Sie darf nicht ausgehen - schon gar nicht mit Männern. Mit 28! ?!?!??!!!
Oder dass die 17-Jährigen junge Frauen auf der Straße ansprechen, die knappe Röcke oder Hosen (im Sommer) tragen und sie als Schlampen und Nutten bezeichnen, beschimpfen - nur, weil sie solche Kleidung tragen. Und so weiter (siehe die Sendung).
Und niemand unternimmt etwas dagegen? - Die Frauen selbst trauen sich nicht, verständlicherweise - müss(t)en sie doch sonst eben mit Gewalt oder gar ihrem Tod rechnen.
In Frankreich. 2010.
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