Zitat von: sYntiq am 23 August 2010, 10:15:16Zitat von: Caligo am 23 August 2010, 10:11:20Eine körperliche Komponente gibt es durchaus auch - allerdings nicht in dem von Messie beschriebenen Sinne. Menschen, die ich liebe habe ich gern in meiner Nähe, auch im körperlichen Sinne. Z.B. als Umarmungen oder auch Kuscheln. Das muß nicht zwangsläufig eine sexuelle Anziehung sein, kann es aber durchaus. Ich glaube da hast du Messie komplett falsch verstanden, da er im Grunde genau dass von dir geschriebene selbst schon gesagt hat.Exakt. Ich meine es exakt genauso, dass ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe inklusive Berühren und Berührtwerden besteht, das aber nicht zwingend ein sexuelles Bedürfnis sein muss.Immerhin lässt sich damit die Mutter/Kind-Liebe ebenfalls damit unter einen Hut kriegen. Mütter und ihre Kinder, vor allem noch im Kleinkindalter, suchen fast instinktiv die Nähe des/der Anderen.
Zitat von: Caligo am 23 August 2010, 10:11:20Eine körperliche Komponente gibt es durchaus auch - allerdings nicht in dem von Messie beschriebenen Sinne. Menschen, die ich liebe habe ich gern in meiner Nähe, auch im körperlichen Sinne. Z.B. als Umarmungen oder auch Kuscheln. Das muß nicht zwangsläufig eine sexuelle Anziehung sein, kann es aber durchaus. Ich glaube da hast du Messie komplett falsch verstanden, da er im Grunde genau dass von dir geschriebene selbst schon gesagt hat.
Eine körperliche Komponente gibt es durchaus auch - allerdings nicht in dem von Messie beschriebenen Sinne. Menschen, die ich liebe habe ich gern in meiner Nähe, auch im körperlichen Sinne. Z.B. als Umarmungen oder auch Kuscheln. Das muß nicht zwangsläufig eine sexuelle Anziehung sein, kann es aber durchaus.
Ich meine nur, dass sich für die Komplexe partnerschaftliche Liebe - Mutter/Kind-Liebe - Geschwisterliebe etc. keine übergeordnete Gemeinsamkeit finden lässt, weil es völlig unterschiedliche Emotionen sind. Dass dies alles mit dem Wort "Liebe" beschrieben wurde ist historisch gewachsen, aber genau genommen überhaupt nicht logisch erklärbar. Man hat einfach für den Zustand "starke emotionale Hingezogenheit zu jemandem/etwas plus irgendein Extra dazu" das Wort "Liebe" ausgeliehen, ohne das aber jemals klar genug abgegrenzt zu haben.Rein sprachlich gesehen waren die Leute einfach nur zu faul, um sich einen genaueren Begriff für die einzelnen Zustände auszudenken. Und so wurde beispielsweise das Wort "Geschwisterliebe" geboren, obwohl sie z.B. rein sexuell gesehen das genaue Gegenteil darstellt wie die partnerschaftliche Liebe: Bei partnerschaftlicher Liebe wird davon ausgegangen, dass beide Sex miteinander haben, bei Geschwisterliebe wird Sex explizit ausgeschlossen.Das merkst du sofort, wenn du sagst "ich liebe ihn wie einen Bruder", das sagt ganz klar aus, dass du mit ihm KEINEN Sex haben willst und hast. Sagst du hingegen "ich liebe ihn", dann wird stillschweigend davon ausgegangen, dass du Sex mit ihm haben willst und idealerweise hast.
Also dazu hier einfach mal kurz wiki:http://de.wikipedia.org/wiki/Liebe... da findest du im oberen Abschnitt die gegenteilige Position zu deiner Definition.
Und wenn es tatsächlich so wäre, dass jeder unter "Liebe" etwas anderes versteht - was bitte ist der Satz "Ich liebe dich" dann überhaupt noch wert - das kann ja dann alles Mögliche bedeuten - ist also beliebig auslegbar - also wozu soll man sowas dann sagen??
Im Idealfall ließe sich Wiki nämlich verbessern und umschreiben, wenn man hinreichend gut nachweisen kann, dass das Geschriebene dort falsch ist.
Nein, Wiki ist nicht immer richtig.
Respekt, Toleranz, Wertschätzung, Zuwendung, Fürsorglichkeit (Umsorgen im Sinne von Aufmerksamkeit und Achtsamkeit), Mitgefühl (Empathie - also Mitleiden, aber auch "Mitfreuen"...), Hingezogensein - vlt. auch Aufgehobensein (Geborgenheit, Sicherheit) und Angekommensein - das alles kann man gegenüber einem "Partner"/einem erwachsenen Menschen empfinden, ihm entgegenbringen, wie auch einem Kind oder einem Tier oder der Natur.
Bei der partnerschaftlichen Liebe gibt's ja gar keine Missverständnisse. Die gibt es lediglich bezüglich anderer Bande, die mit "Liebe" ausgedrückt werden.Der Satz "ich liebe dich" ist unmissverständlich, da der Kontext klar ist. Ein "ich liebe dich" birgt zwischen zwei partnerschaftlich Liebenden keine Missverständnisse.
Siehe "ich liebe ihn" versus "ich liebe ihn wie einen Bruder". Bei dem zweiten Satz muss die Ergänzung um die drei Worte sein, weil man sonst fast das genaue Gegenteil dessen aussagt, was man sagen möchte.
Rein sprachlich gesehen waren die Leute einfach nur zu faul, um sich einen genaueren Begriff für die einzelnen Zustände auszudenken. Und so wurde beispielsweise das Wort "Geschwisterliebe" geboren, obwohl sie z.B. rein sexuell gesehen das genaue Gegenteil darstellt wie die partnerschaftliche Liebe: Bei partnerschaftlicher Liebe wird davon ausgegangen, dass beide Sex miteinander haben, bei Geschwisterliebe wird Sex explizit ausgeschlossen.Das merkst du sofort, wenn du sagst "ich liebe ihn wie einen Bruder", das sagt ganz klar aus, dass du mit ihm KEINEN Sex haben willst und hast. Sagst du hingegen "ich liebe ihn", dann wird stillschweigend davon ausgegangen, dass du Sex mit ihm haben willst und idealerweise hast.
Das sind aber keine exklusiven Eigenschaften der Liebe. Alles was du hier aufzähltst, ist auch für jede Freundschaft wichtig. Selbst alle diese Eigenschaften zusammengezählt ergeben keine exklusive "Lex Liebe", weil sie auch eine "Lex Freundschaft" sein könnte oder auch eine "Lex Familie".
Dass der Begriff missbräuchlich verwandt wird - leider viel zu oft und auch missverstanden.
Wie bitte? Also wenn die Leute nicht mal selbst sagen können, was sie eigentlich unter "Liebe/n" verstehen, wie können sie es dann aber zu einem anderen sagen - und das auch noch ohne Missverständnisse - wo der andere doch außerdem auch noch was ganz anderes darunter versteht/verstehen kann (wie sYntiq meinte - und wie wir, von sYntiqs Auffassung abgesehen, hier ja beispielhaft feststellen können)! ?!
das verstehe ich auch nicht - inwiefern sagt man "sonst fast das genaue Gegenteil dessen, was man sagen möchte": wenn man das mit dem Bruder weglässt oder sagt?
Und du sagst aber quasi, dass "es" nur dann die eigentliche/"wirkliche" Liebe ist, wenn es partnerschaftliche Liebe ist bzw.: wenn also eine körperliche bzw. sexuelle Komponente Bestandteil ist.
Der einzig wirkliche Unterschied zwischen der "partnerschaftlichen" Liebe und anderer Liebe ist im Grunde also nur der, dass einmal Sexualität hinzukommt und sonst (bei nicht partnerschaftlicher Liebe) halt nicht (von Ausnahmen sehen wir an dieser Stelle mal ab, bitte).
Das verstehe ich auch nicht - warum ergeben diese "Eigenschaften" "zusammengezählt" nicht Liebe?
Das ist ja auch das Wesen der Sprache, dass eben nicht eine Definition in Stein gemeißelt wird, sondern sie immer den aktuellen Gegebenheiten angepasst wird und dadurch sich auch Bedeutungen teilweise sogar ins Gegenteil verkehren können
Und damit sind sie als Definition in ihrer Gesamtheit untauglich, weil eine Definition nur eine Sache bedeuten kann und darf. Sobald sie nebenlösig ist, ist's keine Definition mehr.Anders gesagt: Eine Definition muss exklusiv nur einen Begriff meinen und nicht mehrere gleichzeitig.
Ein Wort wird in der Lautsprache erst dann missbräuchlich benutzt, wenn der Zusammenhang klarstellt, dass es an dieser Stelle unpassend ist.
Ich wüsste nicht, dass irgendwer es mal falsch verstanden hätte, wenn ein Partner einem anderen "ich liebe dich" gesagt hätte.
Womit ebenfalls klar ist, dass die Worte "ich liebe ihn" etwas komplett Unterschiedliches bedeuten: Im einen Fall ist es freundschaftliche, im anderen partnerschaftliche Zuneigung, Überschneidungen ausgeschlossen.
Ich sage, dass das Wort "Liebe" ohne Kontext die partnerschaftliche Liebe meint, und alle anderen Bedeutungen Nebenbedeutungen sind, bei denen es aber besser wäre, gäbe es ein anderes Wort dafür, weil die Liebe in anderem Zusammenhang weitgehend anderer Natur und deswegen nicht direkt vergleichbar ist.Deutlicher gesagt: Partnerschaftliche Liebe mit z.B. Bruderliebe vergleichen, hieße Äpfel mit Birnen vergleichen.
bei der Mutter/Kind-Liebe beispielsweise ist neben der Abwesenheit von Sex noch die Anwesenheit einer Abhängigkeit des Kindes von Anfang an von der Mutter gegeben, das so eine tiefe Verbundenheit zwischen beiden erzwingt, dass das Gefühl tiefer Zuneigung zueinander obligatorisch ist.Klarer gesagt: Ein Kind hat keine Chance, es muss seine Mutter lieben, sonst wäre es verloren.Das ist bei partnerschaftlicher Liebe nicht der Fall (auch wenn manche denken, es wäre so).
Liebe beinhaltet immer auch eine gewisse Freiwilligkeit
Warum sprichst du eigentlich von "Lautsprache" - was meinst du damit - gesprochene Sprache? Oder willst du von Schriftsprache abgrenzen?
Die Leute sagen "Ich liebe dich" - und wissen wie nun mehrfach gesagt selbst nicht mal, was sie mit diesem Satz eigentlich meinen, geschweigedenn: wie ihr Gegenüber diesen Satz versteht, was es damit verbindet, daraus folgert... ... ... Und das, eben weil die Leute eine unterschiedliche Auffassung von Liebe haben, Unterschiedliches unter dem Begriff verstehen und daher mit "Ich liebe dich" Verschiedenes meinen!!
Was ich aber habe, ist eine Motivation, einen Grund, zu fragen: Einfach, weil immer wieder überall davon die Rede ist - von Liebe. Weil so viele Menschen so oft und oft auch so leichtfertig diesen Satz (Ich liebe dich) über die Lippen bringen - und sich dabei offenbar doch so wenig fragen, so wenig (selbst) sicher sind, was genau er eigentlich bedeutet, aussagt, beinhaltet - was sie eigentlich damit meinen oder sagen wollen!
Liebe ist, wenn man ohneeinander könnte, aber nicht möchte. (aus der Sicht eines 19 jährigen, naiven Mädchens )