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Autor Thema: deprianfälle  (Gelesen 28361 mal)

danny

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Re: deprianfälle
« Antwort #150 am: 19 Juli 2007, 20:43:07 »

...und wenn jemand ein burn-out-syndrom hat, ist er der arme, völlig überarbeitete karrieremensch und wenn jemand eine depression hat einfach nur der kleine versager der mit seinem leben überfordert ist...
dabei sind die beiden krankheitsbilder ziemlich ähnlich.
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Thomas

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Re: deprianfälle
« Antwort #151 am: 19 Juli 2007, 20:51:12 »

leute, die anderen ihre depressionen unter die nase schmieren wirken auf mich immer ein wenig aufmerksamkeitsdefizitär...
Das kann aber auch Teil des Krankheitsbildes sein und ist von daher völlig normal.
Für einen kranken völlig normal, ja.

Zitat von: Eisbär
Im übrigen finde ich, daß mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft sowieso immer noch zu seltsam umgegangen wird. Wenn jemand eine Grippe hat, ist das kein Problem, hat er eine Schizophrenie, wird er total zum Außenseiter gemacht.
Eine Grippe ist auch eine rein körperliche Krankheit, die nach ein paar Wochen wieder vorbei ist und keinerlei nervige Wirkung auf Aussenstehende hat (außer das man sich mit Pech ansteckt).Das sieht bei geistigen Macken ganz anders aus, von daher ist es für mich verständlich, das man mit den zwei Beispielkrankheiten völlig unterschiedlich umgeht.

Zitat von: Eisbär
Von daher finde ich das Abstempeln von psychisch Kranken ziemlich scheiße. Es mindert sogar deutlich die Behandlungsmöglichkeiten und diese Stigmatisierung verschlimmert die Krankheitsverläufe.
Nur dürfte bekannt sein, das gerade in "unserer" Szene so einige gestörte rumlaufen, die ihre Krankheit wie eine Auszeichung tragen, oder die Krankheit nutzen, um Aufmerksamkeit zu erhaschen.Und das nervt und solche Leute werden nicht ganz zu unrecht Stigmatisiert.Ich bin schließlich nicht hier unterwegs, um irgendwelchen Leuten ungefragt bei ihrer selbstgewählten Therapie zu helfen.
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Eisbär

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Re: deprianfälle
« Antwort #152 am: 19 Juli 2007, 21:03:51 »

...und wenn jemand ein burn-out-syndrom hat, ist er der arme, völlig überarbeitete karrieremensch und wenn jemand eine depression hat einfach nur der kleine versager der mit seinem leben überfordert ist...
dabei sind die beiden krankheitsbilder ziemlich ähnlich.
Eigentlich tritt das "Burnout"-Syndrom besonders häufig in Pflegeberufen auf. Depressionen hingegen gibt es durch alle Bevölkerungsschichten.
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danny

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Re: deprianfälle
« Antwort #153 am: 19 Juli 2007, 21:06:23 »

...so einige gestörte rumlaufen, die ihre Krankheit wie eine Auszeichung tragen, oder die Krankheit nutzen, um Aufmerksamkeit zu erhaschen...

sag ich ja.  ;)
und ich glaube nicht, dass man irgendjemandem einen gefallen tut, indem man ihm über den kopf streichelt und "armes hascherl!" sagt! manchmal ist ein arschtritt nach dem motto "reiß dich mal zusammen und hör auf, dich hängenzulassen!" wirkungsvoller!
mitleid bringt niemanden weiter und löst keine probleme!
und nach mitleid fischen ist genauso armselig wie seine "deprianfälle" zu pflegen um sie dann zur schau zu stellen...


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Jinx

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Re: deprianfälle
« Antwort #154 am: 19 Juli 2007, 21:26:14 »


Im übrigen finde ich, daß mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft sowieso immer noch zu seltsam umgegangen wird. Wenn jemand eine Grippe hat, ist das kein Problem, hat er eine Schizophrenie, wird er total zum Außenseiter gemacht.

Das liegt daran, dass diese Kranken, vor allem unbehandelt, ein wenig seltsam SIND, oft in der Art, dass es nicht wirklich angenehm ist, mit ihnen umzugehen.
Ansonsten denke ich im Fall von Depressionen, dass es nicht so der Weg ist, das alles immer in die Öffentlichkeit zu blöken, vor allem, wenn man nicht wirklich Hilfe sucht.

Zitat
Von daher finde ich das Abstempeln von psychisch Kranken ziemlich scheiße. Es mindert sogar deutlich die Behandlungsmöglichkeiten und diese Stigmatisierung verschlimmert die Krankheitsverläufe.

Das ist bedauerlich, aber wer hat schon Bock auf einen austickenen Schizophrenen in seiner Nähe?
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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K-Ninchen

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Re: deprianfälle
« Antwort #155 am: 19 Juli 2007, 23:42:24 »

Eine Grippe ist auch eine rein körperliche Krankheit, die nach ein paar Wochen wieder vorbei ist und keinerlei nervige Wirkung auf Aussenstehende hat (außer das man sich mit Pech ansteckt).Das sieht bei geistigen Macken ganz anders aus, von daher ist es für mich verständlich, das man mit den zwei Beispielkrankheiten völlig unterschiedlich umgeht.
Ich denke, rein körperliche und rein seelische Krankheiten sind eher selten, das hängt immer ein wenig zusammen.
Wenn man extrem viel Stress hat, rein psychisch, ist man auch anfälliger für eine Grippe, z.B.
Wenn man eine "rein körperliche" Krankheit wie Krebs hat, wirkt sich das gewaltig auf die Psyche aus.

Es gibt Fälle, bei denen eine Depression durch eine Unterfunktion der Schilddrüse ausgelöst wird oder anderen körperlichen Leiden.

Naja, will halt nur sagen, dass das ganze recht komplex ist, aber der Einfachheit kann man schon sagen "körperlich", aber "REIIIN körperlich" (*nach dittsche kling*) ist das auch eher selten ;)
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Thomas

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Re: deprianfälle
« Antwort #156 am: 20 Juli 2007, 09:24:55 »

Zitat von: K-Ninchen
Naja, will halt nur sagen, dass das ganze recht komplex ist, aber der Einfachheit kann man schon sagen "körperlich", aber "REIIIN körperlich" (*nach dittsche kling*) ist das auch eher selten ;)
Mag sein.Aber auf jeden Fall ist eine Erkrankung meist für das Umfeld umso nerviger, umso mehr die Psyche des Erkrankten damit zu tun hat (Fälle, in denen die Tatsache einer schweren und u.U. tötlichen Krankheit die Psyche der Angehörigen belasten, jetzt mal Aussen vor gelassen).
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Lakastazar

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Re: deprianfälle
« Antwort #157 am: 20 Juli 2007, 10:41:53 »

Zitat von: K-Ninchen
Naja, will halt nur sagen, dass das ganze recht komplex ist, aber der Einfachheit kann man schon sagen "körperlich", aber "REIIIN körperlich" (*nach dittsche kling*) ist das auch eher selten ;)
Mag sein.Aber auf jeden Fall ist eine Erkrankung meist für das Umfeld umso nerviger, umso mehr die Psyche des Erkrankten damit zu tun hat (Fälle, in denen die Tatsache einer schweren und u.U. tötlichen Krankheit die Psyche der Angehörigen belasten, jetzt mal Aussen vor gelassen).
"Echt mal... du bist echt nervig mit deinem Krebs... kratz endlich ab und lass mich mit deiner Agonie in Ruhe!!"  8)

achsoo... es ging um die Angehörigen... na dann: "Deine Mudda!"  ;D
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messie

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Re: deprianfälle
« Antwort #158 am: 20 Juli 2007, 12:31:24 »

Zitat von: K-Ninchen
Naja, will halt nur sagen, dass das ganze recht komplex ist, aber der Einfachheit kann man schon sagen "körperlich", aber "REIIIN körperlich" (*nach dittsche kling*) ist das auch eher selten ;)
Mag sein.Aber auf jeden Fall ist eine Erkrankung meist für das Umfeld umso nerviger, umso mehr die Psyche des Erkrankten damit zu tun hat (Fälle, in denen die Tatsache einer schweren und u.U. tötlichen Krankheit die Psyche der Angehörigen belasten, jetzt mal Aussen vor gelassen).
öhm ... körperlich oder psychisch schwer krank, das belastet doch immer das Umfeld. Muss man halt das Beste draus machen.
Sag mal, Thomas, du willst also nix mit Leuten zu tun haben, die dich nerven könnten aufgrund ihrer Zipperlein?  warum bist du dann hier angemeldet?  ;D

Mich stört einzig, wenn Leute ihre Krankheit (von den eingebildeten Kranken mal ganz abgesehen) als Entschuldigung für alles, was sie falsch machen, hervorholen. Also quasi als Generalschein für Dummheiten, die sie machen. "Naja, ich bin halt so." Ja, nee, so einfach sollte man es sich dann auch nicht machen. Man kann um Verständnis werben, es aber niemals verlangen. Das entscheidet schon immer das Gegenüber, ob das noch in Ordnung ist für ihn/sie oder eben nicht mehr.

Der Ton macht da auch die Musik.
"sorry, hab wieder meine Migräne gehabt, Pech halt" nachdem die Person zu einer Verabredung nicht kam klingt anders als
"sorry, mich hats grade erwischt, tut mir leid, ärgert mich selbst" per SMS zum verabredeten Zeitpunkt.

Und was solche Dinge wie Schizophrenie und dergleichen angeht, möchte ich mir kein Urteil drüber bilden. Das Krankheitsbild ist so vielschichtig - häufig merken es ja nicht einmal die Menschen selbst dass sie unter diese Diagnose fallen und es fällt manchmal nicht weiter auf - dass ich per se erstmal nicht sagen könnte, dass mich solche Diagnosen bei anderen abschrecken würden. Kommt halt drauf an, ob ich mit dieser Person, so wie sie ist, dann eben umgehen kann oder eben nicht.

Ach, und zu Depressionen: K-Ninchen hat da etwas Wichtiges angesprochen: Manchmal kann so etwas auch körperliche Ursachen haben. Die Schilddrüse ist nicht nur für dieses Symptom Übeltäter. Selbst ein allgemeines Schlappfühlen und ständige Müdigkeit kann ihr Verdienst sein.
Also nicht gleich alle als "Depridauerheuler" verurteilen  ;)

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Thomas

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Re: deprianfälle
« Antwort #159 am: 20 Juli 2007, 13:08:50 »

OT:
Zitat von: messie
Sag mal, Thomas, du willst also nix mit Leuten zu tun haben, die dich nerven könnten aufgrund ihrer Zipperlein?  warum bist du dann hier angemeldet?  ;D
Das frag ich mich auch häufiger.Offensichtlich muß mir doch öfter Langweilig sein, als ich vermute  ;) Wobei man den S&R-Bereich hier ja immernoch recht gut ignorieren kann.
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Re: deprianfälle
« Antwort #160 am: 25 Juli 2007, 19:57:05 »

Wenn mir nach Amoklauf oder Adernaufschlitzen ist (mindestens 2 mal die Woche) höre ich laut musik aufem mp3-player, das kann euch auf andere Gedanken bringer aber hört keine deprimusik spährisches ist gut, vielleicht hilfts ja jemandem hier. ;D

Craze

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Re: deprianfälle
« Antwort #161 am: 26 Juli 2007, 19:49:17 »

Vielleicht hilft auch malen. Das hier wären doch die richtigen Kreiden: http://pics.livejournal.com/supersexpill/pic/0001e2ar

;)

Im Ernst, wenn ich mich wirklich down fühle, gehe ich meistens unter Menschen. Versuche allerdings frisch verliebte Pärchen zu vermeiden. Die sind nie besonders hilfreich in solchen Fällen. Eine echte Panikattacke mit einem Gefühl der totalen Hoffnungslosigkeit hatte ich allerdings nicht mehr seit... ich nicht mehr in der Werbung arbeite. :S

Eine Bekannte von mir war magersüchtig und depressiv. In ihrem Fall waren ihre Gefühlsschwankungen tatsächlich körperlich bedingt. Natürlich gab es seelische Gründe für Beides, aber ihre Leiden haben sich in diesem Fall die Hände gereicht und Ringelpiez gespielt. Durch den miesen körperlichen Zustand wurde sie depressiv, durch die Depression fiel ihr die Nahrungsverweigerung leichter. Ein Teufelskreis.

Das finde ich im Vergleich zu stimmungsbedingten Deprianfällen, die ja letztendlich wieder vorbeigehen, noch um einiges ärger.
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Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen, dass ich nicht verrückt bin. Die zehnte summt die Melodie von Tetris.