Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Integration szenetypischer Eigenheiten in den Mainstream  (Gelesen 18481 mal)

Jinx

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Integration szenetypischer Eigenheiten in den Mainstream
« Antwort #15 am: 16 September 2004, 19:10:07 »

Zitat
Was gruftige Musik ist ebenfalls


Nein, hier muss ich widersprechen. Was gruftige Musik ist, bestimmt immer noch die Bibel in Fortsetzungen, vulgo Orkus.

Zitat
Und alle Nicht-Grufties, die beim Lauschen zu gruftigen Klängen erwischt werden, werden zunächst mit Absynth-Redbull abgefüllt und anschließend nackt ausgezogen


*g* Ich denke, es ist klar geworden, dass Du das Getränk nicht magst. Was passiert eigentlich mit Szeneangehörigen im weitesten Sinne, die das trinken?
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

colourize

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Integration szenetypischer Eigenheiten in den Mainstream
« Antwort #16 am: 16 September 2004, 19:17:13 »

Zitat von: "Jinx"

*g* Ich denke, es ist klar geworden, dass Du das Getränk nicht magst. Was passiert eigentlich mit Szeneangehörigen im weitesten Sinne, die das trinken?

Zunächst mal gar nix - da sie als Szeneangehörige ja nie in von dem Sanktionsmechanismus betroffen sein können.

Wie sich der chronische Konsum derartig perverser Mischgetränke mittelfristig auswirkt, kann ich schlecht beurteilen. Ich vermute, dass es zu Langzeitschäden kommt, weiss es aber nicht genau.
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Lavendel

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Integration szenetypischer Eigenheiten in den Mainstream
« Antwort #17 am: 19 September 2004, 01:47:45 »

Vielleicht sind es ja gerade die Vorurteile die die Gesellschaft gegen Gothics als eine Art randgruppe haben, die diese eben so populär für die Teenies machen.
Wer will seinen Eltern schließlich nicht mal eine auswischen und beweisen, dass man "sein eigenes Wesen" ist? Pubertierende Kinder eben.

Aber auch damit muss man leben und kann es.
Vielleicht schaffen wir bzw. schafft es die schwarze Szene dadurch auch endlich mal einiges An Vorurteilen und dem Klischeedenken abzuschaffen und mal weniger Randgruppe zu sein.

Ehrlich gesagt war ich aber auch etwas geschockt, als ich einen unserer Heimkataloge aufschlug und mir da erstmal eine Mischung aus "Punk" und "Gothic" entgegenschlug.
Wie soll man da als jemand, der schon ziemlich früh, bzw. vor dem Mode-Boom dazugehörte noch als solcher wirklich anerkannt werden und nicht nur als jemand, der gerade mit der Mode mitgeht?(*grins*)
Aber dann ist da auch noch die Sache, das sich nicht jeder über seine Kleidung definiert...

Ich denke das Ganze hat seine Vor und Nachteile...
Bloß die Frage was am Ende mehr wiegt.
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das_werden

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« Antwort #18 am: 24 September 2004, 14:23:18 »

Mmmhhh;


ich denke folgender kleiner Ausschnitt aus einem Artikel den
ich jüngst las paßt ganz gut zum Thema:

Exkurs zum Thema der Subkulturen:

Zum Stichwort Subkulturen gilt es hier die zwei Strategien zu erwähnen welche etablierte Gesellschaften zu verwenden pflegen um mit neuen, fremden Impulsen umzugehen.
Die erste Strategie ist die der Ausgrenzung, indem sie die Kulturströmung zur Subkultur, d.h. einer in sich geschlossenen Kreis von minderer Bedeutung, ernennen. Der typische Kommentar dieser Strategie: "Sind ja eh doch bloß alles Spinner!" - meistens gebraucht von jenen, die am wenigsten Zeit und Mühe darauf verwenden, das "Fremde" zu begreifen.
Die zweite Strategie greift, sobald der Anteil der Bevölkerung, der aktiv an einer Subkultur beteiligt oder interessiert ist, ein bestimmtes Maß übersteigt. Die Menge der Interessenten beweist, daß der Kreis nicht mehr bloß von minderer Bedeutung ist, sondern sogar einen wirtschaftlichen Faktor darstellt. Kann man also eine Subkultur nicht mehr ausgrenzen, assimiliert man sie als Modetrend und nimmt ihr so ihre Gefährlichkeit: Aus dem anrüchigen (schwarzen) Rock'n'roll mutiert langsam ungefährliche (weiße) Pop-Musik, die keinem mehr weh tut. Selbst Punk wird in die multikulturelle laterale Gesellschaft assimiliert, und hier sehen wir, daß die Gesellschaft, in der wir leben, so unmenschlich ist wie die seligen Borg aus dem Star Trek-Mythos:
 
Wir sind Kultur. Wir assimilieren.

Aus Kult wird Kitsch, und das vorher subversive dient nur dazu, die bestehende Ordnung weiter zu verstärken, indem eine gesellschaftliche Gegenströmung institutionalisiert, kommerzialisiert und damit letztendlich kontrolliert wird. Aus dem "Neuen Äon" wird "New Age", und anstelle eines Kampfrufes zur Erleuchtung der Menschheit, um sie aus zwei Jahrtausenden der Stupidität und des Obskurantismus wachzurütteln, winseln ein paar bekiffte Hippies. "This is the dawning of the age of Aquarius, the age of Aquarius... Äkwäääääärius!"

--

In diesem Sinne....

  be
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SuperTorus

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Integration szenetypischer Eigenheiten in den Mainstream
« Antwort #19 am: 24 September 2004, 15:52:15 »

Tja. Wenn Du schon mit Zitaten daherkommst.

Hakim Bey, ein islamischer Author und von mir hochgeschätzter Wirrkopf hat sich in seinem Buch "Immediatism" u.A. Gedanken über die negativen Seiten der Medien (in Verbindung mit Kapitalismus, persönlichem Leben, Selbstenfaltung usw) gemacht.

Das Thema Mainstream wurde natürlich auch erörttert. Ich definier eben noch schnell zwei Begriffe, die er etwas weltfremd benutzt damit der Text überhaupt verständlich ist.

Der Mainstream existiert für ihn nicht mehr, da eigentlich jeder durch das unüberschaubare Angebot an Musik, Livestyle, Filmen seinee eigene, kleine Subkultur um sich aufgebaut hat.

Die Kunst / Art ist für Ihn Platzhalter für alle indivuduellen Aktivitäten. Darunter fallen natürlich die klassischen Künste wie Musik, Gesang, Theater aber auch relativ belanglose Dinge wie Parties, Lebensstil Wohnraumdekoration. Auch tägliches wie sich vollaufen lassen oder sexuelles gehören dazu.

Zitat

With the disappearance of a "mainstream" & therefore of an "avant-garde" in the arts, it has been noticed that all the more advanced & intense art-experiences have been recuperable almost instantly by the media, & thus are rendered into trash like all other trash in the ghostly world of commodities.
 "Trash," as the term was redefined in, let's say, Baltimore in the 1970s, can be good fun--as an ironic take on a sort of inadvertent folkultur that surrounds & pervades the more unconscious regions of "popular" sensibility--which in turn is produced in part by the Spectacle. "Trash" was once a fresh concept with radical potential.
By now, however, amidst the ruins of Post-Modernism, it has finally begun to stink. Ironic frivolity finally becomes disgusting. Is it possible now to BE SERIOUS BUT NOT SOBER? Note: The New Sobriety is of course simply the flipside of the New Frivolity. Chic neo-puritanism carries the taint of Reaction, in just the same way that postmodernist philosophical irony & despair lead to Reaction.
The Purge Society is the same as the Binge Society. After the "12 steps" of trendy renunciation in the '90s, all that remains is the 13th step of the gallows. Irony may have become boring, but self-mutilation was never more than an abyss. Down with frivolity - Down with sobriety.)

Everything delicate & beautiful, from Surrealism to Break-dancing, ends up as fodder for McDeath's ads; 15 minutes later all the magic has been sucked out & the art itself dead as a dried locust.

The media-wizards, who are nothing if not postmodernists, have even begun to feed on the vitality of "Trash," like vultures regurgitating & re-consuming the same carrion, in an obscene ecstasy of self-referentiality. Which way to the Egress?



Ich kann seine Essays jedem empfehlen, der Lust hat sich mal den Kopf waschen zu lassen. Es geht sehr in die Tiefe und ist mit idologisch verstrahlt. Zwischen den Zeilen steckt jedoch so viel bittere Wahrheit das es sich lohnt.

Einfach nach "Hakim Bey" suchen. Seine Texte sind alle frei im Netz, manche sogar auf Deutsch.

Gruß,
  ST
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Eure Dummeheit kotzt mich an!
Nicht klicken: http://kevan.org/brain.cgi?supertorus

das_werden

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« Antwort #20 am: 24 September 2004, 16:03:03 »

Ja,


sehr ordendtlich das. Apropos Islam....
Aber das ist ein anderes Thema. ;)
Danke für den Hinweis, werde mich mal weiter belesen....


 werden
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sepp

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Integration szenetypischer Eigenheiten in den Mainstream
« Antwort #21 am: 26 September 2004, 05:06:05 »

auffi!
warum denn wieder soviel gemaule?
der größte plagiator war doch der sog.king of pop in den 80 gern mit "bad".schnallenreiterhose,pikolonskis an den füßen,alles schön dunkel gehalten.damals hat die bravo noch depeche und cure als gruftie-mucke verkauft.mit anleitung zur dave oder robert friesur.warum drüber aufregen?
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uffi!

das_werden

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« Antwort #22 am: 26 September 2004, 14:40:39 »

@sepp.:


wer regt sich auf? es geht nur darum sich dieser dinge
bewußt zu sein resp. zu werden.


Fiat Lux.
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gottderneue

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« Antwort #23 am: 26 September 2004, 14:59:12 »

macht euch keine sorgen, wenn etwas nur lange genug existiert wird es vom mainstream schon irgendwann aufgegriffen :D , zumindest wenn dort etwas verruchtes, böses, andersartiges zu erwarten ist...

Was glaubt ihr wohl was damals los war als ich meinen ersten iro hatte, den ich damals noch mit farbe aus dem tuschkasten rot gefärbt hatte... hatte übrigens den geilen nebeneffekt das er auch super stand, aber4 das war auch ende der 70er :lol:  .... na und heute ist es ja schon fast wieder out als normaler nen "angetäuschten" iro zu haben
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arpe rectum... nur nicht krampfen, dann tuts auch nicht so weh  ;-))



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« Antwort #24 am: 27 September 2004, 13:05:37 »

Also da fällt mir doch prompt wieder mein Lieblingsspruch ein: "Schwarz ist keine Frage der Kleidung, sondern des Lebensgefühls"

Was mir allerdings in letzter Zeit häufiger auffällt, ist das immer mehr "Buntvolk" (ist nicht diskreminierend gemeint) in Szene typischen Läden auftaucht.
Prinzipiell stört mich das nicht. Allerdings nerven mich die Leute, die in so einen Laden gehen, merken das sie dort falsch sind, sich aber anschließend sagen"jetzt hab ich den Eintritt bezahlt und nu bleib ich auch hier" (um dann Lustlos an, oder schlimmer, mitten auf der Tanzfläche rumzustehen).

Oder die angetrunkenen 3er bis 5er Qliquen, die sich an die Tanzfläche stellen, sich ein Bier nach dem anderen reinflöten und wenn sie sich genug Mut angetrunken haben, sich fingerzeigend über einzelne Personen lustig machen. So ein Verhalten nervt und ich finde das ist die Kehrseite dessen...
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Thomas

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« Antwort #25 am: 27 September 2004, 19:21:47 »

Zitat
Was mir allerdings in letzter Zeit häufiger auffällt, ist das immer mehr "Buntvolk" (ist nicht diskreminierend gemeint) in Szene typischen Läden auftaucht.


Das ist aber auch ein spezielles Problem bestimmter Läden.KaiserKeller und GroßeFreiheit sind mitten auf dem Kiez, kein Wunder also das da alles mögliche reintorkelt, egal was für ein Motto die gerade steigende Party hat.Und das Kir ist sowieso ein seltsamer Mischschuppen, da braucht man sich ohnehin über gar nichts zu wundern.
Das ganze ist in den besagten Läden aber auch keine neuigkeit, sonder schon lange (wenn nicht ewig) so.

Wie schon anderswo von mir erwähnt :Return-Party hat am meisten schwarzgehalt.Absolut schwarze Läden wie früher das Tonwerk wird es wohl leider nicht mehr geben.
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Bombe

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« Antwort #26 am: 28 September 2004, 00:29:28 »

"Absolut schwarze Läden" wie das Tonwerk? Ich hoffe, du beziehst dich damit nur auf das Publikum an bestimmten Abenden und nicht auf das Programm; im Tonwerk lief um einiges öfter Goa als Gruftkram.
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

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« Antwort #27 am: 28 September 2004, 12:25:15 »

Ich habe trotzdem das Gefühl, das es seitdem Gothic "hip" ist, es schlimmer geworden ist. Um genauer zu sein, je mehr "unsere" Musik in den "Hitparaden" läuft um so mehr "Mischvolk" und somit auch ein höherer Anteil an Leuten, die anstrengend sind. So empfinde ich das zumindest derzeit...

Und was mir letztes WE Nachts aufgefallen ist, das es immer "toller" wird in "schwarzem" Outfit irgendwelche Disco-Pop-Dudeleien (siehe Viva, Mtv) los zu lassen. Da besteht dann (in meinen Augen) wirklich wieder die Gefahr, das hier etwas zu einer "Mode" gemacht, bis zum geht nicht mehr ausgelutscht und anschließend "verbraucht" in die Ecke geschmissen wird...
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« Antwort #28 am: 28 September 2004, 12:35:24 »

„Gefahr“?

Boah. Du bist entweder blind oder blöd. Das ist der Lauf der Dinge. Gewöhn dich dran.
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« Antwort #29 am: 28 September 2004, 13:01:32 »

Wir sind doch schon IN oder??? Also über den Punkt gefahr isses auf alle fälle hinaus ^^ ich sag nur Lahm im Hotel ist tip der Woche bei RTL2 ...
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