Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Visual Kei, J-Rock, Gothic Lolita ect...  (Gelesen 10428 mal)

Thomas

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« Antwort #45 am: 02 November 2005, 09:40:36 »

Jetzt bin ich doch noch in den "Genuss" dieser Reportage gekommen, und so schlimm finde ich das nicht.Gut, Plastikwunden und 5 Kilo Piercings im Gesicht sind etwas affig, aber sonst ?

Viel schlimmer fand ich die Musik : Was ist das denn bitte für ein Krach ?  :shock:

Irgendwo wurden "Dir en Gray" oder wie immer die sich schreiben erwähnt, und die produzieren ja einen weitaus wiederlicheren Sound als Marylin Manson, wenn er Cola und Fanta durcheinandergetrunken hat.Geht ja gar nicht ! (http://www.vwcorrado.de/forum/images/smilies/icon_shaking.gif)
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sYntiq

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« Antwort #46 am: 02 November 2005, 10:23:33 »

Evtl kommt der bunte "Manga-Kram" und die Plastikwunden auch nur daher, weil sich gerade in Deutschland die Visual Kei und die Cosplay Szene sehr stark vermischen.
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colourize

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« Antwort #47 am: 02 November 2005, 10:48:47 »

Zitat von: "sYntiq"
Evtl kommt der bunte "Manga-Kram" und die Plastikwunden auch nur daher, weil sich gerade in Deutschland die Visual Kei und die Cosplay Szene sehr stark vermischen.

...beides für sich genommen ja schon riesige Subkulturen in Deutschland. Ist ja seltsam, dass die nicht jeder ihr eigenes Ding machen... :lol:

Mal im Ernst: Kommt die Entwicklung von Kultur nicht immer durch "Vermischung" zustande? Man denke an die Entwicklungslinie der Schwarzen Szene" aus Punk und Wave, später New Romantic, dann die Symbiose mit EBM, gefolgt von den Einflüssen aus der Mittelalter- und Rollenspieler Szene in den 90ern, die Adaption von Elementen aus der SM-Szene Ende der 90er u.s.w....

Na ok, in unserer Szene ist länger nichts mehr wirklich Neues passiert, was derzeit zu einer Stagnation der gesamten subkulturellen Entwicklung der Schwarzen Szene führt. Wenn nichts neues mehr kommt, keine weiteren Impulse, dann wird sich diese unsere Szene bald totgelaufen haben. Ein guter Indikator dafür ist die Musik: Nichts Neues mehr. Wenns so bleibt, dann gehen wir den Weg, den viele andere Subkulturen ohne neue Impulse auch gegangen sind... Man denke an die Mods, die Hippies, die Surfer-Szene etc. Keine Entwicklung = keine Zukunft.

Das ist auch der Grund, warum ich diese Visual Kei Kiste gar nicht so schlecht finde. Vielleicht kommen für unsere Szene daraus Impulse und es kommt zu einer kulturellen Vermischung. Halte ich für nicht so ungewöhnlich, da der "cultural core" beider Bewegungen recht ähnlich ist: Körperästhetik, Ich-Identitätssuche, Wunsch nach gesellschaftlicher Toleranz bei eigenem zur Schau gestelltem Elitismus, Akzeptanz von psychotischen Verhaltensauffälligkeiten in der Gruppe, Akzeptanz sexueller Paraphilien.
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Bombe

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« Antwort #48 am: 02 November 2005, 10:52:50 »

Hihi.
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

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« Antwort #49 am: 02 November 2005, 11:54:57 »

Zitat von: "colourize"

Das ist auch der Grund, warum ich diese Visual Kei Kiste gar nicht so schlecht finde. Vielleicht kommen für unsere Szene daraus Impulse und es kommt zu einer kulturellen Vermischung. Halte ich für nicht so ungewöhnlich, da der "cultural core" beider Bewegungen recht ähnlich ist: Körperästhetik, Ich-Identitätssuche, Wunsch nach gesellschaftlicher Toleranz bei eigenem zur Schau gestelltem Elitismus, Akzeptanz von psychotischen Verhaltensauffälligkeiten in der Gruppe, Akzeptanz sexueller Paraphilien.


Das sehe ich auch so. Vielleicht werden diese Impulse nicht direkt von den Mädels aus dem Beitag kommen, aber man soll ja nicht von ein paar Negativbeispielen auf den Rest der Szene schließen. Wenn ich mir Reportagen über die Gothic Szene ansehe sind das im Allgemeinen auch nur Anhäufungen von Klischees.
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« Antwort #50 am: 02 November 2005, 14:08:45 »

Zitat
Das ist auch der Grund, warum ich diese Visual Kei Kiste gar nicht so schlecht finde. Vielleicht kommen für unsere Szene daraus Impulse und es kommt zu einer kulturellen Vermischung. Halte ich für nicht so ungewöhnlich, da der "cultural core" beider Bewegungen recht ähnlich ist: Körperästhetik, Ich-Identitätssuche, Wunsch nach gesellschaftlicher Toleranz bei eigenem zur Schau gestelltem Elitismus, Akzeptanz von psychotischen Verhaltensauffälligkeiten in der Gruppe, Akzeptanz sexueller Paraphilien.


Agree. Geht hier in HH übrigens schon los; auf den letzten Returns gabs da so ein nett anzusehendes Grüppchen Cosplayer, die wohl von der J-Rock-Party im HBB rübergeschwappt sind. :)
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SoylentHolger

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« Antwort #51 am: 02 November 2005, 19:05:01 »

Ich hab mich mal versucht der Musik anzunehmen - auf Astrogirls Anraten und fand das schon vor ein paar Jahren für mich nicht annehmbar. Aber warum nicht? Ich hab nichts gegen derlei Comicgestalten - davon mal ab, dass die meisten eh um 12 zuhause sein müssen und ich da erst losgehe...

Zitat von: "colourize"
den viele andere Subkulturen ohne neue Impulse auch gegangen sind...     Surfer-Szene    Keine Entwicklung = keine Zukunft.
  :?:   Das seh ich anders - besonders in Rückblick auf meinen Sommerurlaub letztes Jahr in Frankreich und vorher in Californien. Die Szene lebt aber wahrscheinlich da wo Du sie nicht siehst :P  ;) [/color]
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Ryel

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« Antwort #52 am: 26 November 2005, 18:32:06 »

Schade, den Bericht konnte ich mir nicht anschauen, hätte mich aber durchaus interessiert... Allerdings möchte ich  (als Betroffene) gerne mal einen kleinen Kommentar zum Ganzen beitragen.

1. Hallo Olli. Ich hätte mich sehr gefreut, hättest du tatsächlich seit deiner Aussage den Mut gehabt, mich anzusprechen, denn es hätten sich möglicherweise interessante Gespräche entwickelt (oder auch nicht). Daß du es nicht tatest, spricht für sich.

2. Was Fernsehberichte über den fernen Osten betrifft - ich bin dort geboren und habe viel von der Denkweise erlebt. Aufgewachsen bin ich aber hier in Deutschland (und behaupte über mich selbst, daß ich ein recht sauberes Deutsch spreche, nur so nebenbei). Aufgefallen ist mir immer mal wieder, daß die überaus beliebten und verbreiteten Szene-Reportagen über Japan wie auch die Gothic Szene stets nur die Seite der Medaille zeigen, die für die allgemein-stumpfsinn-fördernden Bevölkerungsverdummungsmedien interessant sind. Man mag jetzt die Spiegelreportage über das Sexualleben eines Tokyo-Bewohners vor einigen Monaten gegenhalten, aber das ist so, als behauptete man über jeden Hamburger, daß sie mindestens dreimal die Woche den Kiez besuchen um sich bedienen zu lassen, und sich ihr Leben aus HSV, FastFood und billigen Sex dreht.
Mag sein, daß es auf einige, vielleicht sogar einige mehr zutrifft, ich für meinen Teil als lokal-patriotische Hamburgerin wäre allerdings doch pikiert über eine derartige Behauptung. Ich sah vor Jahren einmal eine Reportage auf irgendeinem Musikkanal über Japan, in der behauptet wurde, Japan wäre eine Inselgruppe in Indonesien. Wer das glaubt, der soll es tun. Seine Sache, nicht mein Problem und an sich auch nicht das Problem der Japaner im allgemeinen. Aber es gibt doch auch diese lästige Behauptung, Gothics seien alles Satanisten und (Kinder)Mörder, nur weil irgendso'n durchgeknalles Pärchen Leute absticht - fühlt ihr euch da angesprochen?  :shock:

3. Was meinen Kleidungsstil betrifft, folgendes. Ich habe einmal gelesen, daß Gothic eine Bewegung gewesen wäre, die urpsrünglich auf dem Gedanken der "Toleranz und Akzeptanz" basierte - ich sagte schonmal ich liebe und lebe diesen Gedanken. Da ich zwischen den Kulturen lebe, fällt es mir sicherlich leichter, sehe in der allgemeinen schwarzen Szene allerdings nur noch klägliche Reste davon. Einige durfte ich persönlich kennenlernen *wink*, und daher hat es sich schon gelohnt, "aufgefallen" zu sein.
ALLERDINGS trage ich meine Klamotten, WEIL SIE MIR GEFALLEN und mache sie selber, WEIL ICH SIE NIRGENDS KAUFEN KANN. Na, und als Gedankenanstoß: Wenn man sich in einer "ProtestBewegung" befindet, die u.A. durch Kleidung ihren Protest zeigt, wo bleibt da der Sinn, Mit-Protestanten wegen ihrer Kleinung zu verurteilen?? o_O° Das entzieht sich meinem Verständnis...

4. Keiner plant irgendeine Invasion. Selbst wenn es so wäre: Wenn man sich seiner Selbst sicher wäre, müßte man nicht fürchten, übernommen zu werden, oder? Und geht diese ganze Sache nicht weniger... aggressiv/konfrontativ? Ich mag asiatische Züge haben, bin aber offiziell deutsche Staatsbürgerin. (In Japan erkennt man mich auch sofort als Ausländerin) Nichts liegt mir mehr am Herzen, als ein wenig von der ursprünglichen Kultur im Lande aufleben zu lassen, besonders hinsichtlich Literatur und sonstiger Lyrik. Und es sind zunehmend Einheimische, die die schöne, empfindsame deutsche Sprache verunstalten und vergewaltigen, Tag um Tag *schluchz*

5. Es wurde ja auch schon gesagt, daß neue Bewegung gar nicht schlecht wäre - finde ich auch. Man KANN Neues zulassen und TROTZDEM das Eigene beibehalten - es ergibt eine harmonische Mischung, wenn man es vorsichtig angeht. Ich empfinde die kommentarlose und etwas...ungeschickte Übernahme der japanischen VisualKei-Bewegung auch als eher barbarisch bis stumpfsinnig, da selbst eine Modebewegung, die oberflächlich jedweder Grundlage entbehrt, einen Standbein in der Kultur hat, so ist in Asien z.B. die Androgynität männlicher Schauspieler, die länger als hierzulande auch alle weiblichen Rollen übernommen haben, einfach im Gedanken mehr verwurzelt. Außerdem ist es dort eine Protestbewegung gegen alles Mögliche, was es hier in dieser Form selbstverständlich nicht gibt, folglich KANN man es nicht einfach übernehmen. Sympathisieren, jederzeit - aber ist das verwerflich?

6. An alle diejenigen, die mir/uns krampfhaftes Aufmerksamkeitsbedürfnis anlasten: Man kann immer nur von sich auf andere schließen. Mir gefällt es, mir steht es, und es gibt genug Menschen, die mich akzeptieren - das, was viele von euch wohl auch behaupten dürften. Leiden jetzt alle an kümmerlichem Selbstbewußtsein?

7. Ach ja, die Musik. Das ist so eine Sache von Rhythmus- und Melodieempfinden, das nunmal kulturell veranlagt ist, es ist für viele Europäer schwer, sich in asiatische Melodieführungen hineinzufühlen und andersherum. Da Visual wie auch JRock eine Art japanische Interpretation europäischer Musik ist, ist diese natürlich besonders skurril - aber eben für asiatische Ohren gemacht. Genauso dürften Japaner die hiesige Szene als unverständlich und langweilig empfinden, inklusive der Musik; es gibt einfach noch keine Zusammenhänge. Entweder nimmt man sich Zeit und fühlt sich hinein, oder man läßt es *achselzuck* In wieweit man sich auf multikulturelle Kommunikation einläßt, ist jedem selbst überlassen. Aber sie rückhaltlos zu kritisieren spricht nicht von einem großen Geist. (nicht persönlich gemeint)

So viel zu meinen Gedanken, die mir so kamen ^.^ Ich hab die Posts vergnügt gelesen und hoffe inständig auf weitere zukünftige Diskussionen.

Herzlichst,
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as Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen.

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Jinx

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« Antwort #53 am: 27 November 2005, 11:43:11 »

Moin Ryel,

Zitat von: "Ryel"

2. Was Fernsehberichte über den fernen Osten betrifft - ich bin dort geboren und habe viel von der Denkweise erlebt. Aufgewachsen bin ich aber hier in Deutschland (und behaupte über mich selbst, daß ich ein recht sauberes Deutsch spreche, nur so nebenbei). Aufgefallen ist mir immer mal wieder, daß die überaus beliebten und verbreiteten Szene-Reportagen über Japan wie auch die Gothic Szene stets nur die Seite der Medaille zeigen, die für die allgemein-stumpfsinn-fördernden Bevölkerungsverdummungsmedien interessant sind. Man mag jetzt die Spiegelreportage über das Sexualleben eines Tokyo-Bewohners vor einigen Monaten gegenhalten, aber das ist so, als behauptete man über jeden Hamburger, daß sie mindestens dreimal die Woche den Kiez besuchen um sich bedienen zu lassen, und sich ihr Leben aus HSV, FastFood und billigen Sex dreht.


Das ist ungefähr das Hamburg-Bild, dass die meisten Amerikaner haben, die diese Stadt als normale Touristen besuchten, egal, wie exzessiv man ihnen den Rathausmarkt, die Alster, den Hafen oder sonstwas zeigt. Damit unterscheiden sie sich von den Amerikanern, die Norddeutschland überhaupt nicht kennen und meinen, wir würden alle jodeln und Lederhosen bzw. Dirndl tragen. Das betrifft auch nicht nur den Fernen Osten, sondern jede unbekannte Region, deren Bild hierzulande stark vergröbert und klischeebefrachtet ist - bei denen, die diese Regionen nicht aus eigener, genauerer Anschauung kennen.


Zitat

Mag sein, daß es auf einige, vielleicht sogar einige mehr zutrifft, ich für meinen Teil als lokal-patriotische Hamburgerin wäre allerdings doch pikiert über eine derartige Behauptung.


Mir persönlich ist das wurscht. :mrgreen:


Zitat
Ich sah vor Jahren einmal eine Reportage auf irgendeinem Musikkanal über Japan, in der behauptet wurde, Japan wäre eine Inselgruppe in Indonesien. Wer das glaubt, der soll es tun. Seine Sache, nicht mein Problem und an sich auch nicht das Problem der Japaner im allgemeinen.


Eigentlich ist es nicht das Problem der Japaner, sondern unseres. Genauso wie es zu meiner Studienzeit nicht mein Problem war, dass die meisten japanischen Touristen glaubten, wir würden in einer Art Märchenland-Puppenstuben-Szenario agieren. Das war nämlich auch ihres. :mrgreen:

Zitat
Aber es gibt doch auch diese lästige Behauptung, Gothics seien alles Satanisten und (Kinder)Mörder, nur weil irgendso'n durchgeknalles Pärchen Leute absticht - fühlt ihr euch da angesprochen?  :shock:


Nein. Aber ich bin der Meinung, dass die Szene das Ehepaar Ruda überlebt hat, auch die Typen, die durch die schwarze Szene zieht (und auch durchs Internet) und laut dahertönt, dass sie selbstverletzendes Verhalten betreiben, dies in der Öffentlichkeit verarbeiten müssen (wieso eigentlich?) und dass das auch ganz prima so ist, weil "Melancholie und Depression" ja unbedingt dazugehören, überleben wird. Ebenso peinlich sind mir die Friedhofsposer, aber was soll's, die betreffen mich auch nicht.

Zitat
3. Was meinen Kleidungsstil betrifft, folgendes. Ich habe einmal gelesen, daß Gothic eine Bewegung gewesen wäre, die urpsrünglich auf dem Gedanken der "Toleranz und Akzeptanz" basierte - ich sagte schonmal ich liebe und lebe diesen Gedanken. Da ich zwischen den Kulturen lebe, fällt es mir sicherlich leichter, sehe in der allgemeinen schwarzen Szene allerdings nur noch klägliche Reste davon. Einige durfte ich persönlich kennenlernen *wink*, und daher hat es sich schon gelohnt, "aufgefallen" zu sein.


Das war und ist sie auch. Nur besteht die Szene eben nicht aus Musik und Klamotten, sondern aus Menschen. Und die sind eben nicht immer so tolerant, wie sie gerne wären. Abgesehen davon ist es kein Zeichen von Intoleranz, wenn man einen bestimmten Kleidungsstil nicht mag, sei es eine oder alle Variante(n) von Visual Kei, das Mittelaltergebimmel oder Punk. Es ist auch nicht intolerant, keinen Kaffee zu mögen oder kein Fleisch zu essen.

Zitat
ALLERDINGS trage ich meine Klamotten, WEIL SIE MIR GEFALLEN und mache sie selber, WEIL ICH SIE NIRGENDS KAUFEN KANN. Na, und als Gedankenanstoß: Wenn man sich in einer "ProtestBewegung" befindet, die u.A. durch Kleidung ihren Protest zeigt, wo bleibt da der Sinn, Mit-Protestanten wegen ihrer Kleinung zu verurteilen?? o_O° Das entzieht sich meinem Verständnis...


Das solltest Du auch weiterhin tun, denn es ist Dein gutes Recht. Allerdings haltte ich Gothic nur sehr am Rande für eine Protestbewegung, "Rückzugs-" oder "Abgrenzungsbewegung" trifft es eher. Das war schon in den Achtzigern so, als sich neben Punk, deren Charakter stark auf Protest ausgelegt war, eine weitere Bewegung bildete, bei der man zwar durch Kleidung zu erkennen gab, dass man nicht wünschte, am Mainstream teilzunehmen, aber auch nicht offen opponierte, sondern sich eher zurückzog, um mit Gleichgesinnten zu reden und Musik zu hören, die sonst  nicht gespielt wurde. Begrüßenswert war übrigens, dass man zu der Zeit weitgehend vom Depressionsgesabbel verschont blieb.

Zitat
4. Keiner plant irgendeine Invasion. Selbst wenn es so wäre: Wenn man sich seiner Selbst sicher wäre, müßte man nicht fürchten, übernommen zu werden, oder? Und geht diese ganze Sache nicht weniger... aggressiv/konfrontativ? Ich mag asiatische Züge haben, bin aber offiziell deutsche Staatsbürgerin. (In Japan erkennt man mich auch sofort als Ausländerin) Nichts liegt mir mehr am Herzen, als ein wenig von der ursprünglichen Kultur im Lande aufleben zu lassen, besonders hinsichtlich Literatur und sonstiger Lyrik. Und es sind zunehmend Einheimische, die die schöne, empfindsame deutsche Sprache verunstalten und vergewaltigen, Tag um Tag *schluchz*


Ich glaube nicht, dass irgendwer eine wie auch immer geartete Invasion fürchtet oder sich durch Visual-Kei-Leute bedroht fühlt. Gegen die Invasion bildungsferner Schichten in Deutschland kann man leider unmittelbar nichts machen, das ist Sache der Regierung (mehr Bildung für alle, vernünftige Schulen etc.), wir können nur dankbar sein, dass wir uns vernünftig ausdrücken können und über einen Wortschatz von mehr als 500 Worten verfügen. :mrgreen:

Zitat
5. Es wurde ja auch schon gesagt, daß neue Bewegung gar nicht schlecht wäre - finde ich auch. Man KANN Neues zulassen und TROTZDEM das Eigene beibehalten - es ergibt eine harmonische Mischung, wenn man es vorsichtig angeht. Ich empfinde die kommentarlose und etwas...ungeschickte Übernahme der japanischen VisualKei-Bewegung auch als eher barbarisch bis stumpfsinnig, da selbst eine Modebewegung, die oberflächlich jedweder Grundlage entbehrt, einen Standbein in der Kultur hat, so ist in Asien z.B. die Androgynität männlicher Schauspieler, die länger als hierzulande auch alle weiblichen Rollen übernommen haben, einfach im Gedanken mehr verwurzelt. Außerdem ist es dort eine Protestbewegung gegen alles Mögliche, was es hier in dieser Form selbstverständlich nicht gibt, folglich KANN man es nicht einfach übernehmen. Sympathisieren, jederzeit - aber ist das verwerflich?


Nein. Und dass Leute etwas machen, was sie nicht verstehen, ist wohl das Schicksal "exotisch" wirkender Kulturen. Das sieht man an allen, die in ein Digeridoo tuten, da dies in Australien nicht die Funktion einer Tuba hat, sondern in einem spirituellen Kontext verwendet wird, der sich unserem Verständnis entzieht, selbst wenn wir darüber lesen. Dasselbe gilt für afrikanisches Trommeln. Ich weiß, dass die Lebenswirklichkeit eines jungen japanischen Menschen in jeder Beziehung von unserer sehr weit entfert ist und daher von uns nicht verstanden wird. Daher werden selbstverständlich auch die Ausdrucksformen nicht richtig verstanden, sondern können nur imitiert werden, wie es auch jeder "afrikanische Trommelkreis" in Deutschland tut.


Zitat
6. An alle diejenigen, die mir/uns krampfhaftes Aufmerksamkeitsbedürfnis anlasten: Man kann immer nur von sich auf andere schließen. Mir gefällt es, mir steht es, und es gibt genug Menschen, die mich akzeptieren - das, was viele von euch wohl auch behaupten dürften. Leiden jetzt alle an kümmerlichem Selbstbewußtsein?


Glaube ich nicht, und ich persönlich laste Dir gar nichts an, da ich Dich nicht kenne. Krampfhaftes Aufmerksamkeitsbedürfnis nervt mich einfach, ob es jetzt von HipHop-Spechten, Angehörigen der Gothic-Szene oder von meiner Mutter zelebriert wird. Ich habe in einem deutschen Visual-Kei-Forum gelesen, dass viele alles andere als glücklich mit den im Filmbeitrag gezeigten Personen und ihren Äußerungen waren. Das geht der Gothic-Szene genauso, denn die, die sich bei der Presse zu sehr exponieren, gehören nicht immer zu den "typischeren" Vertretern.

Zitat
7. Ach ja, die Musik. Das ist so eine Sache von Rhythmus- und Melodieempfinden, das nunmal kulturell veranlagt ist, es ist für viele Europäer schwer, sich in asiatische Melodieführungen hineinzufühlen und andersherum. Da Visual wie auch JRock eine Art japanische Interpretation europäischer Musik ist, ist diese natürlich besonders skurril - aber eben für asiatische Ohren gemacht. Genauso dürften Japaner die hiesige Szene als unverständlich und langweilig empfinden, inklusive der Musik; es gibt einfach noch keine Zusammenhänge. Entweder nimmt man sich Zeit und fühlt sich hinein, oder man läßt es *achselzuck* In wieweit man sich auf multikulturelle Kommunikation einläßt, ist jedem selbst überlassen. Aber sie rückhaltlos zu kritisieren spricht nicht von einem großen Geist. (nicht persönlich gemeint)


Dass die Musiken des asiatischen Kulturkreises völlig anders funktionieren, ist - denke ich - hinreichend bekannt (ich sage nur: Peking-Oper *g*). Für europäisch trainierte Ohren wirkt sie leicht disharmonisch und eher unangenehm (was dasselbe umgekehrt sein dürfte, ich glaube nicht, dass Asiaten auf Anhieb mit Beethovens Neunter so wahnsinnig viel anfangen können). Ich persönlich mag die Musik nicht, was zweifellos daran liegt, dass sie meinen Hörgewohnheiten zu sehr entgegenläuft.  Aber ich glaube, Du verwechselst da etwas: wenn ich sage, dass die Musik mir nicht gefällt,  so stellt das eine persönliche Meinungsäußerung dar, die auf einer Ebene mit meiner Aussage, dass ich Labskaus ganz gruselig finde und es mich optisch an Erbrochenes erinnert. Sie soll die Anhänger von Visual-Kei ebensowenig abwerten wie die Konsumenten dieser wunderbaren Hamburger Spezialität.

Dass ich mich für Leute nicht erwärmen kann, die ihre Szene als Therapiegruppe ansehen, da sie ja depressiv sind, dazu stehe ich, das nervt mich an meiner eigenen Szene noch viel mehr, da ich dort damit konfrontiert bin und im Übrigen der Meinung, dass anhaltende Depressionen eine psychische Erkrankung ist, die in Behandlung gehört und nicht in öffentlichem Rahmen zelebriert werden sollte (ich meine natürlich nicht die Leute, die so etwas gegenüber ihrem Freundesrkeis äußern, sondern die, die es der Welt in Bild, Wort und Ton kundtun müssen. Das hat jedoch nichts mit Visual-Kei an sich zu tun, sondern das gibt es überall und bei den Goten eben etwas öfter.

Zitat
So viel zu meinen Gedanken, die mir so kamen ^.^ Ich hab die Posts vergnügt gelesen und hoffe inständig auf weitere zukünftige Diskussionen.


Ich fand's informativ. :)

Viele Grüße
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« Antwort #54 am: 27 November 2005, 12:22:18 »

Nur mal so eingestreut... ich will ja nicht die heftige Diskussion abreissen lassen...
Etwa 1998 habe ich die ersten Bilder von Malize Mizer gesehen und das hat mich sehr tief beeindruckt.
Ich habe das für mich so einsortiert wie "das ist so ähnlich wie Gothic, aber eben japanisch, und diese Band hat eine ganz eigene Vorstellung von Romantik und düsteren Themen, die mich auch sehr anspricht".

Um die Musik ging es mir dabei nicht einmal. Ich hab hauptsächlich Megabyteweise Bilder heruntergeladen und mir sogar die fanfics durchgelesen :oops: .... in der Badewanne ... *seufz*...
Äh ja, manche Stücke fand ich auch ganz gut, wie z.B. "le ciel". Auf den ganz mächtigen Kram stehe ich ja eh nicht so.

Also Visual Key hab ich schon lange für mich eingeordnet und sehe auch eine starke Nähe zum Gothic - nur daß es eben bunter ist, und vor einigen Jahren auch noch anders aussah, viel verspielter, abgedrehter, etc.

Aber ob das wirklich zusammenwächst... weiss ich nicht. Das wäre gar nicht mal ein kultureller Gegensatz, sondern einfach einfach von der Grundeinstellung her zu unterschiedlich. Könnte sein, daß sich da wieder etwas "abspaltet", zusammen mit den "Glam Goths", wenn es sowas überhaupt gibt.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

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« Antwort #55 am: 27 November 2005, 12:47:50 »

Nochmals Grüße!

Zitat
Eigentlich ist es nicht das Problem der Japaner, sondern unseres. Genauso wie es zu meiner Studienzeit nicht mein Problem war, dass die meisten japanischen Touristen glaubten, wir würden in einer Art Märchenland-Puppenstuben-Szenario agieren. Das war nämlich auch ihres. Mr. Green


Oh ja, das elende Bild, das Japaner von Europa haben... *seufz* Ich habe Stunden damit zugebracht, meiner kleinen Cousine zu erklären, daß wir in Deutschland nicht immer und jeden Tag rüschenbesetzte Ballkleider tragen und von langen reich bedeckten Tafeln speisen, wie die romantische Vorstellung der Japaner so aussieht... Aber stimmt, das ist jedes Landes eigenes Problem, bzw. derer, die sich mit diesem Bild zufrieden geben.

Zitat
Abgesehen davon ist es kein Zeichen von Intoleranz, wenn man einen bestimmten Kleidungsstil nicht mag, sei es eine oder alle Variante(n) von Visual Kei, das Mittelaltergebimmel oder Punk. Es ist auch nicht intolerant, keinen Kaffee zu mögen oder kein Fleisch zu essen.


Es liegt mir fern, das zu behaupten. Allerdings ist es eine Sache zu sagen: "Ich mag eben keinen Fisch, danke" oder "Sowas Ekelhaftes können auch nur Geschmacksbehinderte essen" - was wiederum nicht alle anspricht, die hier ihren Senf dazu beigetragen haben. Hmm, sogesehen ist es vielleicht nicht die Meinung/Abneigung an sich, sondern die Ausdrucksweise dessen, welche ich als unangemessen empfunden habe - danke für den Hinweis.

Zitat
Allerdings haltte ich Gothic nur sehr am Rande für eine Protestbewegung, "Rückzugs-" oder "Abgrenzungsbewegung" trifft es eher.


Danke, das waren die Worte, die mir fehlten und weswegen ich die Protestbewegung in " setzte. *Spickzettel macht*

Zitat
Begrüßenswert war übrigens, dass man zu der Zeit weitgehend vom Depressionsgesabbel verschont blieb.


An dieser Stelle würde mich interessieren, ob sich die "Depressiven" alle in der Szene sammeln, oder ob es überall so ist.

Zitat
Krampfhaftes Aufmerksamkeitsbedürfnis nervt mich einfach, ob es jetzt von HipHop-Spechten, Angehörigen der Gothic-Szene oder von meiner Mutter zelebriert wird.


^.^° Kann ich nur zu gut nachvollziehen...

Zitat
Aber ich glaube, Du verwechselst da etwas: wenn ich sage, dass die Musik mir nicht gefällt, so stellt das eine persönliche Meinungsäußerung dar, die auf einer Ebene mit meiner Aussage, dass ich Labskaus ganz gruselig finde und es mich optisch an Erbrochenes erinnert. Sie soll die Anhänger von Visual-Kei ebensowenig abwerten wie die Konsumenten dieser wunderbaren Hamburger Spezialität.


S.o. Es geht nicht um die Meinung. Wenn du sagst, es gefällt dir nicht, ist es dein Empfinden und dein Geschmack, welchen dir niemand abstreitig machen sollte. Zu sagen "Was ist das für eine schiefe Scheiße, da fallen selbst ner Katze die Ohren ab!" ist auch eine Meinungsäußerung, dürfte aber eben doch eher auf... Unverständnis stoßen. Mehr wollte ich nicht sagen.

Zitat
Dass ich mich für Leute nicht erwärmen kann, die ihre Szene als Therapiegruppe ansehen, da sie ja depressiv sind, dazu stehe ich, das nervt mich an meiner eigenen Szene noch viel mehr, da ich dort damit konfrontiert bin und im Übrigen der Meinung, dass anhaltende Depressionen eine psychische Erkrankung ist, die in Behandlung gehört und nicht in öffentlichem Rahmen zelebriert werden sollte (ich meine natürlich nicht die Leute, die so etwas gegenüber ihrem Freundesrkeis äußern, sondern die, die es der Welt in Bild, Wort und Ton kundtun müssen. Das hat jedoch nichts mit Visual-Kei an sich zu tun, sondern das gibt es überall und bei den Goten eben etwas öfter.


Ich muß sagen, seit ich selbst innerhalb meiner Familie mit einem Fall tiefer Depression in Berührung kam, bin ich ebenfalls sehr empfindlich gegenüber der Volksfront, die sich selbst in Depressionen wähnt, ohne zu begreifen, was für eine erschreckende Erkrankung diese ist. Und seit ich in meinem Freundeskreis mit einem tatsächlich ernsthaften Fall von Selbstverstümmelung konfrontiert wurde, fehlt mir auch jedes Verständnis für Aufmerksamkeitsbedürftige, die sich selbst in eine Opferrolle hineinlehnen - denn dank solcher Leute bin ich selbst zeitweilig abgestumpft betreffend der Aussage "ich schnitz an mir rum". Verständlich, denn wenn man oft davon hört und erlebt, daß die Schnitte zwar da aber lächerlich sind und daß nichts wirkliches hinter den Sorgen des Betreffenden steckt, dann neigt man dazu, den nächsten Fall ebenfalls in diese Kathegorie zu stecken. Vorurteilen kann man nur schwerlich aus dem Weg gehen, auch in einem selbst, aber ausgerechnet DIESES Vorurteil kann Leben kosten - und das... das macht mich tatsächlich etwas wütend. Hilfe sollte man denen zugestehen, die es tatsächlich brauchen, nicht für sich beanspruchen, obwohl man es nicht nötig hätte. Zurück zum Thema  :mrgreen:


Es stimmt allerdings, denke ich, daß die Szenen Gothic und Visual nicht viel gemeinsam haben. VisualKei ist trotzdem oberflächlicher, eben wie diese Teenie-Depris - man stellt skurrile/romantische Gestalten dar, ertränkt sich selbst in imaginärer Tragödie und flieht vom wirklichen Ich. Drum zähle ich mich eigentlich gar nicht so dazu, muß ich sagen. Gothic ist wiederum eine tiefgründigere Szene, die ursprünglich wenig mit Mode zu tun hat, sondern dem ein Grundgedanke innewohnt. Es dürfte also kein Widerspruch darin liegen, wenn ich mich kleide, wie Visuals es täten (und selbst das nicht wirklich - viel zu schlicht o_O), aber den Gedanken der schwarzen Szene lebe. Allesnisochlim (Es ist alles nicht so schlimm).

Liebe Grüße,

Ryel
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« Antwort #56 am: 27 November 2005, 13:08:45 »

@K-Ninchen

Ich stimme dir voll und ganz zu. Zusammenlaufen können diese Szenen aus folgenden Gründen wohl kaum:

1. Die "wirklichen" Gothics, die also die Szene nicht auf der schwarzen Mode begründen, werden die etwas, naja, oberflächlichen Gedanken der VisualKei-Welt nicht wirklich willkommen heißen können - was nicht schlecht ist, es ist in Japan eben auch eine etwas andere Sache. Da gibt es schon andere Szenen, die sich dezent abgrenzen und ihr ding machen, was man in Deutschland wiederum eben seltener hat. Visuals wollen aggressiv auffallen, Gothics eigentlich nicht.

2. Diejenigen, für die die Mode der Schwerpunkt ist, werden mit den skurrilen Klamotten nichts anfangen können, weil das nun wieder ihrem Bild widerspricht, und sich allenfalls angegriffen oder zurückgedrängt fühlen. Die wenigsten werden sagen: Hey cool, mach ich auch. Ist ja auch in Ordnung, wir sind schließlich alles geschulte Individualisten :mrgreen:

Also wenn, dann wird sich wohl (wie ja schon im Begriff) einfach eine neue Gruppierung bilden... *seufz* ...was gäbe ich darum, wenn es nicht so käme. GothicLolita-Klamotten sehen an japanischen Mädchen und Männern (!!) teilweise wirklich, wirklich niedlich und/elegant aus, aber hierzulande... Es kann eben nicht jeder alles tragen, das liegt in der Natur der Ästhetik.

Ich stimme dir aber zu, was die Bilder betrifft; davon habe ich inzwischen auch tonnenweise ^.^ Musikalisch, naja, ich habe so ein-zwei Lieblingslieder von MaliceMizer, aber DirEnGrey und DespairsRay sind eher meine Favouriten, weil aus musikalischer Sicht anspruchsvoller. Die Rhythmen sind schwer nachvollziehbar, aber einige Stücke...huh. Da hab ich nochwas zu sagen, nämlich kommt es mir so vor, als wären viele japanische Sänger gesanglich nicht ausgebildet (vorallem anfangs nicht). Trotzdem, oder gerade deshalb bringen sie mit ihrer Stimme so viele Emotionen rüber, eben als würde jemand ganz normales etwas erzählen, schreien, weinen, und das gefällt mir. (Vielleicht stehe ich auch einfach auf die tiefen Männerstimmen   :oops: )
Jaja, bunter, schräger, abgedrehter - in Japan ist die Bandbreite SO übermäßig groß, daß man so RICHTIG abgedreht sein muß, wenn man auffallen will. So wie die Werbebanner überall in den Städten: Alles blinkt, leuchtet, macht Geräusche, und der farbigste gewinnt! *ächz*
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K-Ninchen

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« Antwort #57 am: 27 November 2005, 14:05:28 »

@Ryel

Ich glaube ja auch nicht, daß eine Band in Deutschland sich mit so vielen verschiedenen Stilen durchsetzten kann und dabei doch die selbe Band bleibt.

Das wäre ja so, als ob ein Elektronik-Konzern Milch verkauft! Geht ja gar nicht ;)

Allein vom Visuellen her... erst Bunt, dann Schwarz, das würden deutsche oder westliche Fans nur bedingt mitmachen. Was irgendwie schade ist, weil ich das total interessant und auch lustig finde.

Da fallen mir folgende Bilder aus Bildserien von Malice Micer ein:
(http://img294.imageshack.us/img294/7621/manafamily6qj.th.jpg)(http://img319.imageshack.us/img319/7088/patipati017gl.th.jpg)

(http://img378.imageshack.us/img378/3509/mm0080kl.th.jpg)(http://img378.imageshack.us/img378/9587/illuminati25iv.th.jpg)(http://img378.imageshack.us/img378/1851/mana64xo.th.jpg)(http://img378.imageshack.us/img378/893/derniere29mw.th.jpg)(http://img509.imageshack.us/img509/1913/m031jv.th.jpg)

(http://img509.imageshack.us/img509/6162/944op.th.jpg)(http://img340.imageshack.us/img340/1382/mana049ti.th.jpg)(http://img502.imageshack.us/img502/7015/577dq.th.jpg)(http://img502.imageshack.us/img502/7894/manashoxx953ie.th.jpg)

...und das sind noch die unbuntesten(!) Bilder von Mana, während dieser Bilderreihe in ein und der selben Band.
So spielte sich fast jedes Album in einer ganz neuen "Welt" ab, wie "Merveilles", "Illuminati" oder so.
Mal war es der typisch romantisch verklärte europäische Pseudo-Barock. Dazu gehören auch viele französische Namen, etc...
Das Düstere hat es Mana ja seit jeher angetan, aber er hat eben eine ganz eigene Vorstellung davon, die eben nicht NUR Schwarze Klamotten beinhaltet. Und das Motto "Süß & Düster"... bei Mana funktioniert's :)

Naja, wenn Mana mir begenen würde... ich könnt keine Garantie geben, daß nichts schlimmeres passiert  :P

Also ich glaube übrigens auch nicht, daß ich mit meinen 1,80 gut in einem von Mana's Kleidern gut aussehen würde (Mana's Kollektion)
Und bitte: so nicht!

Viele Visual Kei Gruppen würden bestimmt oft als Mädchenbands identifiziert, oder zumindest als Band mit einer Frau (einer muss ja die Mama sein *ggg*), aber wie schon erwähnt, sehen die Kleider und viel Makeup zumindest bei manchen japanischen Männern wirklich sehr süß aus.  Aber wenn man sich da erst mal "reingeschaut" hat, hat man sich da total dran gewöhnt und erkennt das genauso schnell wie bei Europäern (Mal an London after Midnight denkt).
Obwohl... Mana, Shinya und einige andere bleiben in der Hinsicht einzigartig.

Von der Stimme her ist mir am meisten Gackt in Erinnerung, die war wirklich sehr gut...
Irgendwo hab ich auch ein Sample mit Mana's Stimme herumfliegen, wo das Publikum danach total ausflippt, weil Mana grundsätzlich nie, nicht mal in Interviews auch nur ein Wörtchen spricht, geschweige denn Singt.

Ansonsten gibts hier noch viele bunte Bilders :) (leider etwas veraltet :()

Velvet Eden find ich übrigens auch total hübsch, und ich weiss noch nicht einmal, wie die klingen... ist mir auch ziemlich egal  :P
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

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« Antwort #58 am: 27 November 2005, 14:50:37 »

Oh, selige Ignoranz *g*

Ich bin irgendwie nicht wirklich an der japanischen (Sub)Kultur interessiert, und gerade deshalb ist der Thread klasse... Als völlig außenstehender so eine Diskussion mitzulesen macht wirklich Spaß, besonders wenn man der Meinung ist, sich keine Meinung bilden zu müssen, sondern einfach alles aufnehmen kann was kommt :)

S-HH als Bildungsinstitution... wer hätte das gedacht? *lach*

Ich finde es wirklich interessant :)
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« Antwort #59 am: 27 November 2005, 14:55:43 »

*gg* Das ist der Unterschied zu japanischen Fans - die langweilen sich schnell, wenn nichts neues kommt. Hier neigt man ja eher dazu, einer Sache/einem Stil treu zu bleiben; das funktioniert dadrüben so GAR nicht. Ich finds etwas anstrengend, weil da eben jede Mode groß wird und wieder verschwindet, und das im Wochentakt. Aber naja, andere Länder, andere Sitten.

OMG die Cosplayer sind aber WIRKLICH übel... *ächz* Da kann niemandem verdenken, wenn er sich abgestoßen fühlt. Brr.
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