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Autor Thema: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...  (Gelesen 113286 mal)

Kallisti

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« am: 22 April 2005, 08:23:31 »

Ja und gleich noch ein "eingemachtes" Thema!

Keiner muss, wenn er/sie nicht will (antworten)! ;)


Aber mich würde schon interessieren, wo bei euch "Fremdgehen"/"Untreue" anfängt?

Und: wie denkt ihr überhaupt über´s "Fremdgehen", über Promiskuität???

Könnt ihr euch vorstellen, dass das unter bestimmten Bedingungen (welchen?) ok oder entschuldbar ... ist??

Oder ist das für eine (eure) Beziehung definitiv das Aus, tabu?
Warum?

Was genau ist für euch so schlimm... daran???


Oder könntet ihr euch vorstellen, "das" auch in eine Beziehung zu integrieren (evtl auch unter bestimmten Bedingungen?)??

Wenn nein: warum nicht?


DANKEEE!   :)


Kallisti
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Wolfmann

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #1 am: 22 April 2005, 14:33:24 »

Da ich Straight Edge lebe, obwohl ich eigentlich keinen Punk/Hardcore höre, gibt es für mich folgende Grundregeln:

- kein Alkoholkonsum, kein Tabakkonsum und der Verzicht auf jegliche sonstige Drogen
- keine Promiskuität (=Sex mit häufig wechselnden Partnern)

Der Grossteil aller straight edger begann im Laufe der Jahre sich zudem vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren. Heute trifft man insbesondere in Europa nur noch wenige Straight Edger die sich nicht zusätzlich vegetarisch / vegan ernähren, die Lebenseinstellung führt meist recht schnell zur Abkehr von einer Ernährung auf Fleischgrundlage... (Quelle: www.poisonfree.com)

Irgendwie war meine Einstellung schon immer sehr gradlinig in dieser Richtung, und nachdem mein Schwager mich den Ideen des Straight Edge näher gebracht hat, fällt es mir nicht schwer, das auch konsequent zu leben. Endlich wusste ich, dass auch andere Leute so denken. :-)

Wenn man in einer festen Beziehung ist, gehört meiner Meinung nach Treue auf jeden Fall zu den elementaren Regeln. Wer mehr Freiheiten braucht, soll das für sich selber entscheiden; aber wofür braucht man dann einen festen Partner? Selbst in einer sog. offenen beziehung wird häufig einer der Partner dem anderen zuliebe zurückstecken und mit der Situation nicht wirklich glücklich.

Treue als solches definiere ich in erster Linie physisch. Ein Kuss unter guten Freunden ist für mich noch ok, auch den anderen in den Arm zu nehmen und ein wenig zu kuscheln. Aber Rumknutschen und Sex sind eindeutig Fremdgehen. - Wenn man auf der anderen Seite körperlich nicht fremdgeht, aber im Geiste immer bei anderen Personen ist, dann sollte man sich vielleicht überlegen, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat?!
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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #2 am: 22 April 2005, 14:48:40 »

...da kann ich nur zustimmen: wenn ich nicht Treu sein kann, warum soll man dann eine feste Beziehung führen?

Für mich sind Vertrauen, Ehrlichkeit und Loyalität wirklich das absolut wichtigste in einer Beziehung. Und das gibts nur mit Treue, fremdgehen ist für mich Lüge und Verrat am Partner, das Vertrauen, das ein elementarer Bestandteil einer Beziehung ist, geht so kaputt!

Natürlich sind wir auch nur Menschen... Mensche sind schwach. Ich denke, ein Fehltritt kann verziehen werden, wenn der Partner wirklich aufrichtig ist... Allerdings ist für mir der Mangel an Kontrolle, der mit solchen Fehltritten einher, echt zuwider! Wir sind Menschen und sollten unsere Triebe unter Kontrolle haben können.

Natürlich kann man sich neu verlieben. Dann sollte man aber den Mumm haben, das dem Partner zu sagen und gegebenenfalls auch die Beziehung zu beenden!

Aber auf eine solche Art und Weise Betrogen zu werden, von einem Menschen, den man über alles liebt, ist so ziehmlich das verletzenste was es gibt und ich wünsche NIEMAND dieses Gefühl...
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Kallisti

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #3 am: 22 April 2005, 18:07:34 »

Danke ihr beiden!

Aber da tauchen neue Fragen auf:

Was ist (weshalb) schlimmer für euch: "ausgelebtes" Fremdgehen oder "nur in Gedanken"?!???


Und was Beziehung angeht und Triebe...: Es kann doch auch sein, dass man nicht "fremdgeht", weil man körperlich so "geil" (auf andere(n)) ist, sondern aus eher "psychischen" Gründen!??


Könnt ihr euch (nicht) vorstellen, dass manche Partner ein "erfülltes Sexualleben" (miteinander!) haben und dennoch "promiskuitiv" sind!?? - Und: welche Gründe es dafür geben könnte? Ist das so abwegig? Warum??
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DXManiac

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #4 am: 22 April 2005, 18:21:53 »

Zitat von: "Kallisti"
Was ist (weshalb) schlimmer für euch: "ausgelebtes" Fremdgehen oder "nur in Gedanken"?!???


Ursache -> Wirkung.

Das war ja einfach ;)
Wer nur lang genug der Versuchung ausgesetzt wird und sich immer wieder verbiegt und sagt "nein, ich lass das besser", der wird auch irgendwann zerbrechen.

Ich treff komischerweise immer wieder auf Leute aus der Swingerszene(dabei find ich das für mich persönlich undenkbar) und ich hab so den Eindruck, dass es eben auch recht oft ältere Pärchen sind, die irgendwann entscheiden "Du weiss ich liebe Dich, aber ficken will ich auch jemand anderen"..   Das nehm ich einfach mal zur Untermauerung meiner Behauptung :)
Denn auf ner unendlich langen Zeitschiene wird es ja mit fortschreitender Dauer der Beziehung immer wahrscheinlicher, dass man jemanden trifft, der dem Partner irgendwie das Wasser reichen kann..  Man hängt dann aber doch oft am jeweiligen Partner fest, weil die/die Neue zwar ähnliche Qualitäten(in welcher Form auch immer) hat, aber die Erfahrung und das Zusammenleben fehlen.   Die Versuchung des Partnerwechsels ist trotzdem da.

Zitat
"promiskuitiv"


Ich glaube, du suchst das Wort "promisk" ;)
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Kallisti

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #5 am: 22 April 2005, 18:30:03 »

@DXManiac


ja, die von dir angegebenen Gründe sind möglich...!

Aber da kann ich immer noch fragen: warum haben die einen das Bedürfnis (nach gewisser Zeit...) Sex mit anderen Menschen (nicht nur dem festen Partner) zu haben und andere haben dieses Bedürfnis nicht (haben sie es nicht???)? Oder auch: wenn sie´s haben, warum geben sie ihm nicht nach, wenn ihnen doch klar ist, dass sie damit sich selbst und dem Partner was vormachen ...?!??

Also: was ist ehrlicher? Oder auch: was verletzt mehr oder: verletzt beides doch eher "gleichstark"?!?


Und von "älteren" Paaren abgesehen, gibt´s auch und gerade eine Menge junger Leute, die promiskuitiv (doch, das Wort gibt´s ;) ) sind und zugleich in einer (festen) Beziehung! Wie erklärst du das dann? (Alles nur rein körperlicher Trieb?? -> Das glaube ich ganz und gar nicht... ;) )
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DXManiac

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #6 am: 22 April 2005, 19:11:19 »

Zitat von: "Kallisti"
ja, die von dir angegebenen Gründe sind möglich...!

Aber da kann ich immer noch fragen: warum haben die einen das Bedürfnis (nach gewisser Zeit...) Sex mit anderen Menschen (nicht nur dem festen Partner) zu haben und andere haben dieses Bedürfnis nicht (haben sie es nicht???)? Oder auch: wenn sie´s haben, warum geben sie ihm nicht nach, wenn ihnen doch klar ist, dass sie damit sich selbst und dem Partner was vormachen ...?!??

Also: was ist ehrlicher? Oder auch: was verletzt mehr oder: verletzt beides doch eher "gleichstark"?!?

Und von "älteren" Paaren abgesehen, gibt´s auch und gerade eine Menge junger Leute, die promiskuitiv (doch, das Wort gibt´s ;) ) sind und zugleich in einer (festen) Beziehung! Wie erklärst du das dann? (Alles nur rein körperlicher Trieb?? -> Das glaube ich ganz und gar nicht... ;) )


Sicher gibts auch junge Paare, die so leben, aber das seh ich weniger als Ergebnis eines Entwicklungsprozesses an, sondern eher als Folge des Aufwachsens in der heutigen Zeit. Man KANN heutzutage ausleben was man will, irgendwo finden sich sicher n paar ähnlich "Gestörte" ;)

Und wenn das jugendliche "sich die Hörner abstoßen" also insofern "folgenfrei" bleibt, dass sich niemand dran stört, gibts sicher Leute, die sich sagen "Ist doch geil, will ich so weitermachen".. Sowohl Männlein als auch Weiblein..   Die Sorte Mensch, die sich so gern auf "Ich hab halt Spaß dran, lass mich doch" rausredet(als wenn es jemanden gäbe, dems keinen Spaß macht ;))..
Wenn davon zwei zusammentreffen und es eben das berühmte, unerklärliche *klick* macht, dann haben die halt ne Liebebeziehung auf der einen Seite und auf der Ebene sind sie halt auch treu, trennen das aber gleichzeitig auch von der körperlichen Ebene und toben sich halt aus mit wem sie wollen.

Aber ich denke mal, das ist der normale biologische Weg..  Man(n) verteilt seinen Samen so weit wie es geht und in Zeiten, wo man als Frau eine Schwangerschaft gezielt verhindern oder stoppen kann, da ist es genauso normal, den "zeugungsunfähigen" Mann(auch wenn es nicht an ihm als Mann liegt) auszutauschen.    Gleiches Recht für alle durch die moderne Chemie, quasi :)

Letzten Endes macht es Spaß, das ist ja der Anreiz an der Geschichte, um die Wahrscheinlichkeit der Fortpflanzung zu erhöhen.   Aber zeitgleich führt diese Strategie eben nicht mehr unbedingt zum Erfolg, da müssen sich halt andere Wege finden.. Man erhöht einfach die Häufigkeit der Geschlechtsakte.

Um Mal nen ziemlich krassen Vergleich heranzuziehen: Der Erstickungstod durch manche Gifte. Es gibt Vergiftungen, bei denen wird die Sauerstoffaufnahme durch das Blut verhindert.  Die Atmung ist völlig frei, das Blut fliesst, aber der CO2-Pegel steigt stetig an, weil einfach kein neuer Sauerstoff vom Blut aufgenommen wird. Das Opfer kann Hecheln wie ein Hund im Hochsommer, erstickt aber trotzdem.
Genauso kann ich mir 500 Frauen oder Männer nehmen und komm trotzdem nicht zum genetisch vorgegebenen Ziel, dass dabei irgendwann ein Kind rauskommt.

Außerdem kommt ja mehr und mehr eine soziale Komponente zum tragen: Als alleinstehende Frau und selbst als alleinerziehende Mutter hat man heute keine ÜBERMÄSSIG großen Probleme mehr, seinen Lebensunterhalt irgendwie zu bestreiten. Man KANN sich und das Kind durchbringen.  Sehr viel früher in der Geschichte war man da nicht durch diverse Sozialversicherungen versorgt, man musste sich einen Mann "halten", um das Kind betreuen zu können.  Wenn ich so drüber nachdenke..  Eigentlich muss man dafür garnicht so weit in der Geschichte zurückdenken :)
Auf DEN Brötchenverdiener ist man also auch nicht mehr angewiesen und das setzt sich in den Köpfen der Menschen auch mehr und mehr durch.
Die ganze "Gefühlsduselei" rund um das Zusammenleben von Menschen wird in Zeiten, in denen die Individualität großgeschrieben wird, immer unwichtiger. Man will sich einfach nicht mehr von einem anderen Menschen abhängig machen.



Aber warum gibts trotzdem Leute, die eine klassische Liebesbeziehung mit Treue, Hingabe und auch Opferbereitschaft eingehen?
Gegenfrage: Warum leidet man überhaupt für irgendwas?  Ist es nicht schöner, einfach alles in den Rachen geschoben zu bekommen?   Ist das Schlaraffenland, wo einem das Essen direkt in den Mund fliegt, wirklich so erstrebenswert?
Welchen Wert haben Dinge, für die man nichts "zahlen" muss?  Sei es monetär oder auf andere Art..

Jetzt am Wochenende ist es ja wieder soweit und viele tausend Leute quälen sich über 42km Laufstrecke und einige werden sogar doppelt so lang leiden und einen Fahrradmarathon über 200km fahren..   Warum tun Menschen das, wenn sie sich auch in den Bus setzen können?

Das hat ZUM TEIL mit einem anderen Programm in unserem Kopf zu tun, dem Wettkampfgedanken, um sich anderen als stärkerer und somit würdigerer Geschlechtspartner zu präsentieren..  Aber gerade bei solchen "Quälereien" wie Marathonveranstaltungen, gibt man ja kein sehr dynamisches und fittes Bild ab. Stattdessen geht es um WERTE, wie ich finde. Es geht nicht um die Zeit, die man läuft, es geht nicht darum, schneller als andere zu sein, man will sich etwas verdienen.  Die Teilnahmeurkunde kann man sich auch einfach zuhause ausdrucken, das ist es nicht. Es geht um das gute Gefühl, etwas geleistet zu haben.Die Urkunde ist nicht nur ein bedrucktes Stück Papier, sondern Erinnerung an die Entbehrungen, die man dafür auf sich genommen hat.

Und genauso finde ich, dass eine Beziehung mehr als die Summe ihrer Einzelteile ist.
Körperliche Treue ist 90% der Zeit recht einfach, weil einfach niemand attraktiv und verfügbar ist...  Aber ab und zu kommt man doch in Versuchung.    In solchen Situationen "Nein" sagen zu können ist eine Leistung. Ein Hindernis, das man zum Wohle der bestehenden Beziehung überwunden hat. Man hat etwas für seine Beziehung "zahlen" müssen und damit gewinnt sie an Wert.

Das kann für Menschen ein völlig eigener Antrieb sein, denke ich.

Man sollte es halt nur nicht übertreiben, dann steckt man mehr hinein als wieder hinauskommt.
Wie so oft muss man da glaube ich für sich selbst den Mittelweg finden.    Dinge, die man in Massen zu geringen Kosten haben kann, die sind uninteressant.. Man kann sie ja schließlich immer haben.
Dinge, die selten sind, die sind sehr viel wertvoller.

Gold ist immerhin wertvoll und nicht Schaum ;)
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Kallisti

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #7 am: 22 April 2005, 19:26:30 »

@DX


... ja, im Großen und Ganzen stimme ich dir zu, aber gibt da auch noch anderes... - dazu später mal mehr!

Und das mit dem Verzichten...: ja, das ist auch richtig und wichtig, aber: gibt wohl auch Leute, für die das nicht so:

Zitat
Aber ab und zu kommt man doch in Versuchung. In solchen Situationen "Nein" sagen zu können ist eine Leistung. Ein Hindernis, das man zum Wohle der bestehenden Beziehung überwunden hat. Man hat etwas für seine Beziehung "zahlen" müssen und damit gewinnt sie an Wert.



ist (dass die Beziehung dadurch "an Wert gewinnt"), sondern die genau dadurch auf Dauer eher die Beziehung knicken, weil sie (subjektiv9 evtl. das Gefühl haben, dass dieser Verzicht (für sie) so nicht in Ordnung ist - also: sie sehen es halt eher negativ als Einschränkung... ... ... (oder was auch immer) denn als "Zugewinn" an Wert...
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DXManiac

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #8 am: 22 April 2005, 19:36:25 »

Zitat von: "Kallisti"
Und das mit dem Verzichten...: ja, das ist auch richtig und wichtig, aber: gibt wohl auch Leute, für die das nicht so:

Zitat
Aber ab und zu kommt man doch in Versuchung. In solchen Situationen "Nein" sagen zu können ist eine Leistung. Ein Hindernis, das man zum Wohle der bestehenden Beziehung überwunden hat. Man hat etwas für seine Beziehung "zahlen" müssen und damit gewinnt sie an Wert.



ist (dass die Beziehung dadurch "an Wert gewinnt"), sondern die genau dadurch auf Dauer eher die Beziehung knicken, weil sie (subjektiv9 evtl. das Gefühl haben, dass dieser Verzicht (für sie) so nicht in Ordnung ist - also: sie sehen es halt eher negativ als Einschränkung... ... ... (oder was auch immer) denn als "Zugewinn" an Wert...



Darauf wollte ich ja mit dem Schlusssatz hinaus...
Wenn die "Kosten" des Verzichtens größer werden als der "Gewinn" der Beziehung.. Wenn man also so oft in Versuchung gerät, dass das Verzichten zum "Aufwand" wird, dann sollte man sich vielleicht erst einmal hinsetzen und nachdenken, ob es richtig ist, die bestehende Beziehung fortzuführen, wenn sie nicht einmal eine Nacht mit einer wildfremden aufwiegen kann.

Denn wie ich schon im ersten Posting sagte: Wer STÄNDIG die Gratwanderung "ich würde gern, aber ich sollte es nicht" macht, der wird früher oder später auch mal schwach und einen Schritt auf die andere Seite tun.

Mit viel Glück verzeiht der Partner das(rechnen sollte man aber nicht damit..(So im Sinne von "einmal ist kein mal"))..

Aber ist es sowas wert?

Ich geh jetzt, der besseren Argumente wegen, natürlich immer von einer schon recht langen Beziehung aus, da sich dort einiges sehr viel klarer abzeichnet.

Und aus dem Hintergrund heraus stellt sich ja die Frage auch ganz anders..    Will ich für eine oder einige wenige Nächte meinen Spaß oder will ich meinen jetzigen Partner?
Will ich denjenigen, der mich z.B. nach dem Kanuunfall wiederbelebt hat(sprich: gemeinsame Erlebnisse, Vergangenheit), von dem ich weiss, dass er für mich da ist, dass ich auch meinen eigenen Wert durch diese Person beziehe..    Oder will ich jemanden, von dem ich höchstens die Telefonnummer weiss und dass sie für mich die Beine breitmacht?   Sowas bringt mir kurzzeitig vielleicht den Ruf des tollen Hengstes, aber langfristig nichts Bleibendes.
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Kallisti

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« Antwort #9 am: 22 April 2005, 19:42:47 »

@DX

Zitat
Will ich für eine oder einige wenige Nächte meinen Spaß oder will ich meinen jetzigen Partner?



Warum nicht beides? Was ist so verletzend, schlimm oder... (?) am "Fremdgehen" bzw. am "Betrogenwerden" bzw. am "Teilen" (? - so man hier überhaupt von teilen sprechen kann!!)???

Kommt es nicht entscheidend darauf an wer (oder was) welchen Stellenwert (für jemanden) hat und welche Konsequenzen daraus folgen (für den Partner)?!?
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Wolfmann

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #10 am: 22 April 2005, 20:20:28 »

Vielleicht sollte man sich auch einfach mal fragen, welchen Stellenwert hat ein rein körperlicher Akt in meinem Leben?

Für mich ist Sex kein Selbstzweck zum kurzfristigen Vergnügen, sondern ein Teil dessen, mit dem ich meinem Partner sage: Ich liebe dich! Ich könnte mir einen ONS mit einer unbekannten Person, oder selbst mit einer bekannten, die ich aber nicht liebe, nie vorstellen.
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Kallisti

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« Antwort #11 am: 22 April 2005, 20:29:22 »

@Wolfmann


... da kommt nun der Begriff "Liebe" ins Spiel - und somit die Frage: Was ist Liebe (für wen? - für dich z.B. ...)? Und: woran erkennst du, wann du wen liebst bzw. wen du liebst und wen du nicht liebst?  Gehört nur zur Liebe also  auch Sex oder nur zu einer "bestimmten Art von Liebe" (wie ist diese definiert??)? Oder gehören Emotionen zum Sex (wenn er "Qualität haben" soll)? Oder nicht? Und müssen diese Emotionen unbedingt und zwangsläufig "Liebe sein"? Warum?

Woher weißt du, ob Sex (für jeden) "ein rein körperlicher Akt" ist??
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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #12 am: 22 April 2005, 20:36:37 »

Zitat von: "Kallisti"


Zitat
Will ich für eine oder einige wenige Nächte meinen Spaß oder will ich meinen jetzigen Partner?



Warum nicht beides? Was ist so verletzend, schlimm oder... (?) am "Fremdgehen" bzw. am "Betrogenwerden" bzw. am "Teilen" (? - so man hier überhaupt von teilen sprechen kann!!)???

Kommt es nicht entscheidend darauf an wer (oder was) welchen Stellenwert (für jemanden) hat und welche Konsequenzen daraus folgen (für den Partner)?!?



Naja, für mich beinhaltet die Nähe eines geliebten Menschen auch das, was mir fremde geben können, bietet aber insgesamt mehr.   Dummerweise ist das von außen nicht unbedingt leicht oder überhaupt zu unterscheiden.

Ob ich meine Freundin oder nen Diskoaufriss küsse..  Das sieht für Außenstehende zunächst mal sehr ähnlich aus.  Aber während ich mit dem Diskoaufriss NUR meinem Sexualtrieb nachgebe, ist da bei meiner Partnerin auch noch das Gefühl von Geborgenheit und Nähe.
Nicht immer zu gleichen Anteilen.. Ich kann auch mit meiner Partnerin ne wilde Nacht verbringen, da treten Geborgenheit und Nähe etwas in den Hintergrund, aber alles, was mir der Diskoaufriss bieten kann ist die eventuelle Befriedigung meiner akuten Geilheit.

Und wenn man sich mal mit Leuten unterhält, die versuchen, mit häufiger wechselnden Partnern "über die Runden zu kommen"(weil der Traumprinz gerade nicht vorbeigeritten kommt), dann sind solche reinen Bettgeschichten auf Dauer auch nicht sehr erfüllend(schönes Beispiel: meine letzte Radtrainingspartnerin..  Jeden Abend 1-4 Kerle, aber mir hat sie trotzdem die Ohren vollgeheult).    Und wenn man sich mal etwas umschaut, wenn man am Wochenende unterwegs ist, dann kommt es mir so vor als sei es die Ausnahme, dass man das recht schnell über die Bühne bringt..  "Kommste mit aufs Klo?"  --"Ja, klar.. geh vor"..  Das ist glaub ich ein eher seltenes Bild :)
Stattdessen spielt man ja doch eher "heile Welt"..  Man turtelt nen Abend lang..  streichelt und knutscht und macht und tut..  Eigentlich so als wären es Prinz und Prinzessin, nur dass am nächsten Morgen alles vorbei ist.

Abgesehen von der Geschwindigkeit, in der sich die Spannung bis zum Beischlaf aufbaut, sieht es doch aus wie ganz normaler Beziehungsalltag.

Und jetzt schließen wir mal wieder den Kreis..   Wenn meine Partnerin nun "sieht" wie ichs mit ner anderen treibe, dann wird es nur sehr schwer, das von der Anbahnung einer "Zweitbeziehung" zu unterscheiden.    Alles, was sie von dieser Annahme abhält sind meine Aussagen "Es ist nicht so, nur n bischen Spaß nebenbei.".   Das kann ich vielleicht einmal erzählen.. vielleicht auch einige Male mehr..    Aber wie oft geht das bei einer Frau mit einer natürlichen Portion Eifersucht?    Was ist, wenns mir die andere sogar so gut besorgt, dass ich sie mehrmals sehe?
Da muss doch jeder normale Partner misstrauisch werden..

Und dann kommt die Frage auf "Wie lange hab ich noch, bis er was mit der anderen anfängt und ich aus dem Rennen bin?"..   Oder noch schlimmer "Wie lange hab ich noch, bis die andere die 'Hauptfrau' ist und ich nur noch das Betthäschen?"

Das ist dann letztlich das gleiche Versuchungsding, nur in einer anderen Richtung..
Wenn man nur oft genug zweifelt, gibt man dem Zweifel irgendwann nach.
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Kallisti

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #13 am: 22 April 2005, 20:43:51 »

@DX


sicher, es gibt den Sex, rein um des Sex willen (Trieb, "Spaß", what ever), aber: Stichwort "Zweitbeziehung": warum nicht? Kann man nicht mehrere Menschen gleichzeitig "mögen" oder gar lieben oder sich zumindest zu ihnen (auf verschiedene Weise, aber gleichstark) hingezogen fühlen (sowohl psychisch bzw. emotional wie auch physisch)?!??


Also: das is halt wieder die Geschichte mit dem Teilen...


Wer sagt denn, dass es nur ONS´s gibt? Was ist mit "Affären"? Die laufen nicht alle nur, weil der Sex so geil (oder was immer) ist...

Und wie gesagt: "Fremdgehen" kann nicht nur körperlich/triebhaft motiviert sein!
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DXManiac

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Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #14 am: 22 April 2005, 21:06:19 »

Zitat von: "Kallisti"

sicher, es gibt den Sex, rein um des Sex willen (Trieb, "Spaß", what ever), aber: Stichwort "Zweitbeziehung": warum nicht? Kann man nicht mehrere Menschen gleichzeitig "mögen" oder gar lieben oder sich zumindest zu ihnen (auf verschiedene Weise, aber gleichstark) hingezogen fühlen (sowohl psychisch bzw. emotional wie auch physisch)?!??


Da müsste man dann ja eher fragen: Warum überhaupt noch ne Beziehung eingehen?

Dadurch macht man doch etwas erst "einmalig"...

Zumindest kann ich da nur recht schlecht drüber diskutieren, denn ich habe nie mehr als eine Frau zur selben Zeit geliebt..  Und allein durch die Tatsache, DASS ich geliebt habe, wurden alle anderen weitestgehend uninteressant.

Im Moment ist das anders, da haben durchaus mehrere Frauen ihre Reize :)
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