Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Social Networking-Krams  (Gelesen 12883 mal)

banquo

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Social Networking-Krams
« am: 24 März 2010, 09:49:35 »

Um mal die gerade umlaufende Frage "facebook, ja oder nein" in einen größeren Zusammenhang zu hieven:
Welche Bedeutung haben Social Networking-Seiten für euch? Ist es unwichtig/wichtig/unverzichtbar, bei sowas angemeldet zu sein? Wenn ja: welche Communities?

Wie sieht es mit den Datenschutzbedenken aus?

Wieviel Zeit investiert ihr da rein? Und ist das zu viel Zeit?

Hat es euer Leben verändert? Wenn ja: auf welche Art und Weise?

(eine ketzerische Frage noch hinten dran: wann hat sich eigentlich die öffentliche Wahrnehmung des "typischen social networking-Seitennutzer" von "Single-Nerd in Reihenhauskellerwohnung" zu "durchschnittliches Teenymädchen in woauchimmer" gewandelt?)
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sober

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #1 am: 24 März 2010, 10:03:05 »

Ich denke nicht, dass der typische Nutzer von heute als "Sozial Network" bezeichneten Systemen jemals der Single-Nerd war. Dieser Nerd war schon vor dem Web 2.0 Hype mit seinen Freunden und Bekannten vernetzt, per Mailinglist, Newsgroup, Chat etc. Die social Networks wie Xing, Facebook, IrgendwasVZ etc. zielten nie auf diese Nutzergruppen und haben diese sicherlich nur am Rand mit eingefangen.
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banquo

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #2 am: 24 März 2010, 10:38:15 »

*nick* die aktuellen zielen nicht mehr auf Nerds,nein. Ich bezog das aber auf z.B. friendster damals. Und ich vermeine mich zu erinnern, dass deren "six degrees of separation"-feature auch ganz viele Nerds fasziniert hat. Ich wurde zumindest von einem auf die Seite hingewiesen. *g*
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tyrannus

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #3 am: 24 März 2010, 13:33:00 »

Um mal die gerade umlaufende Frage "facebook, ja oder nein" in einen größeren Zusammenhang zu hieven:
Welche Bedeutung haben Social Networking-Seiten für euch?
Eine sehr untergeordnete.

Ist es unwichtig/wichtig/unverzichtbar, bei sowas angemeldet zu sein?
Ja, irgendwas davon bestimmt.

Wenn ja: welche Communities?
Alle Standardkandidaten, außer myspace. Aber wo fängt soziale Netzwerke VS communities überhaupt an? Was ist mit meinen Adressbüchern, meinen IM-Kontakten, chatrooms, diversen Foren etc. also der (schwachen) Vernetzung mit Menschen über verschiedene Dienste?

Wie sieht es mit den Datenschutzbedenken aus?
Wer angemeldet ist, soll sich nicht beschweren, sondern das Produkt nehmen, wie es ist. Sollen doch alle froh sein, dass sie nicht automatisch drin sind und sich, wie beim Telefonbuch früher, erst abmelden müssen.

Wieviel Zeit investiert ihr da rein? Und ist das zu viel Zeit?
Wenig, ist nicht zu viel.

Hat es euer Leben verändert? Wenn ja: auf welche Art und Weise?
Ja, ich vertrödel jetzt schätzungsweise im Schnitt ca.1-5min meiner vorgesehenen Onlinezeit zum da reingucken, anstatt sie mit Flashspielen zu vertrödeln. Also eigentlich nein.

(eine ketzerische Frage noch hinten dran: wann hat sich eigentlich die öffentliche Wahrnehmung des "typischen social networking-Seitennutzer" von "Single-Nerd in Reihenhauskellerwohnung" zu "durchschnittliches Teenymädchen in woauchimmer" gewandelt?)

Solche Betrachtungen sind schonmal total unnerdig. Die Frage müsste außerdem lauten: Wann hat sich eigentlich eine öffentliche Wahrnehmung von "social networking" entwickelt? Differnziert betrachtet USA/Japan/Europa/Deutschland im Speziellen?
Meiner Meinung nach wird der "Krams" nämlich erst in der Öffentlichkeit gehyped seit einige Nachwuchsjournalistenmöchtegernnerds auch darauf gekommen sind sich bei sowas anzumelden, weil es ja jeder macht (in Deutschland z.B. seit vor wenigen jahren StudiVZ & Co. in aller Munde war) und diese Personen, wenn man sich mal die Blogs und Meinungsbeiträge am Rande des Tagesjournalismus von spiegel.de etc. ansieht, nichts besseres zu tun haben, als über ihren Alltag (Erlebnisse auf der Straße, im Urlaub, bei Facebook...) zu schreiben.
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PlumBum

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #4 am: 24 März 2010, 14:30:59 »

Bedeutung? so gut wie gar keine für mich.
Man kann gut drauf verzichten sich da überall anzumelden.
Bin aber dennoch bei allen möglichen angemeldet. Keine Ahnung mehr bei welchen allen...
Ich geb doch nicht überall meine echten, vollständigen Daten ein? So leicht sollte man es "denen" jetzt doch nicht machen.
Zeit? 2-3min pro Woche ca.
Leben, welches Leben?
Naja, seit jeder dahergelaufende Typ einen Computer einschalten kann und dafür kein umfassendes Fachwissen mehr nötig ist, diese Zauberkisten zu bediehnen, interessieren sich eben auch die durchschnitts Teenymädchen dafür.
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lilly_of_night

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #5 am: 29 März 2010, 23:39:56 »

Ich finde generell bedenklich, dass diese Entwicklung zu immer mehr Anonymität beiträgt. Heute braucht man genaugenommen kaum noch aus dem Haus zu gehen, weil man inzwischen alles online "erledigen" kann. Die persönlichen, realen Kontakte werden künftig immer weiter abnehmen, was ich schade finde. Denn sich Auge in Auge zu unterhalten ist doch immer nochmal was anderes als schnell mal was zu tippen, was evtl. gar nicht der eigenen Persönlichkeit entspricht. Denn im anonymen WWW kann man sich so geben wie man vielleicht gern sein möchte, aber real nicht ist. So entstehen falsche Vorstellungen und falsche Erwartungen, die im echten Leben kaum stand halten können. Alles wird unpersönlicher und die Leute werden immer gestörter. Leider wird auch viel Schindluder getrieben von Leuten, die sich hinter falschen Fassaden verstecken.
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Lucas de Vil

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #6 am: 30 März 2010, 00:16:20 »

Ich verstehe das Problem nicht, welches aus diesem Social Networking Zeugs gemacht wird.
Im Prinzip ist es nichts weiter als ein genialer Marketing-Gag. Mensch fühlt sich vernetzt, Mensch fühlt sich in Kontakt, Mensch fühlt sich gut.

Ich nutze aus gewissen zukunftstechnischen Gründen hauptsächlich Xing. Natürlich bin ich darauf bedacht, möglichst wenig meiner Realidentität mit meiner Netzidentität zu verknüpfen. So anonym wie die Sache wirkt ist sie nämlich gar nicht.
Ja, die zwischenmenschliche Anonymität kann steigen, wenn man glaubt seine sozialen Beziehungen nur darauf zu beschränken.
Allerdings vergisst das Internet nichts. Jeder muss wissen, wie viel er wem preis gibt. Vor Allem im Internet.
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Lucas de Vil

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #7 am: 30 März 2010, 15:45:28 »

Dass diese ganzen Diskussionen uralt sind, also mit den 60er Jahren begonnen haben, und dass Medienphilosophie und Sozialpsychologie da schon Lichtjahre weiter sind in ihren Erkenntnissen, was sich WIRKLICH da abspielt, ist der Presse deshalb auch recht egal.
Es verkauft sich das, was Gefühle anspricht - GELD!!! GEWALT!!! ANGST!!!
Joah, und Mensch wird auch nicht schlau daraus.
Es lässt sich auch perfekt auf die Killerspielproblematik übertragen. Die Warnungen vor Amokläufen irgendwelcher Anhänger ungewöhnlicher Spieler gibt es im aktuellen Ausmaß auch schon seit 1979.

Es ist lustig zu sehen, dass die Medien beim Durchschnittsbürger ein Schmunzeln aufs Gesicht zaubern, so er sich mit der Thematik einigermaßen auskennt und weiß, welchen Blödsinn sie verzapfen. Andererseits glaubt er dann jedoch, alles Andere sei zu 100% authentisch. Im Erspinnen von Horrorszenarien ist der Mensch sehr gut. Das hat schon damals in der Bibel geklappt.
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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #8 am: 30 März 2010, 19:11:43 »

Social Networks sind so lange okay, wie man sie kontrollieren kann. So amoklaufende Automaten wie "Buzz", dass ganz automatisch irre, stalkende Ex-Männer mit ihren Ex-Frauen "verfreundschaftet" und auch noch die GPS-Koordinaten nachgeschickt hat, kann keiner gebrauchen. Das ist dann eher eine art Horrorvision, die keiner gebrauchen kann.
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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #9 am: 04 April 2010, 03:12:31 »

Die persönlichen, realen Kontakte werden künftig immer weiter abnehmen, was ich schade finde.

ausnahmen bestätigen hier die regel.
ich habe durch facebook mittlerweile zwei alte bekannte nach vielen jahren wiedergefunden, mit denen ich nun in unregelmäßigen abständen sehr gerne ein reales bier trinken gehe.
ich weiß aber auch, dass dies wirklich ausnahmen sind.
ich glaube "die zeit" hatte diesen slogan mal auf einer plakatwerbung und ich fand ihn sehr passend:
wir haben soviele "freunde" online, dass wir einen neuen namen für die echten brauchen.
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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #10 am: 04 April 2010, 13:55:58 »

Nö, war die "Welt Komapkt", die diesen Slogan führte

Ansonsten, hab zwar überall Profile, aber nutzen tu' ich die kaum, bis auf StudiVZ guck ich da nur rein, wenn die Benachichtugungsmails überhand nehmen.
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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #11 am: 04 April 2010, 16:47:15 »

Nö, war die "Welt Komapkt", die diesen Slogan führte

sry, war schon spät gestern  ;)
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lilly_of_night

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #12 am: 10 April 2010, 19:41:00 »

Klaro, ich persönlich mag ja auch diese Network-Dinge (wäre ich sonst hier...? ;-). Und dadurch ergeben sich teilweise ja auch zusätzliche Kontakte, die man sonst vielleicht nie gehabt hätte. Dennoch verleitet es sicherlich viele Menschen dazu, kaum noch aus dem Haus zu gehen.
Naja, die haben dann halt auch selbst Schuld....;-)
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SoylentHolger

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #13 am: 12 April 2010, 18:37:29 »

Kennt ihr wirklich Leute, die durch facebook, studiVz und Co real vereinsamen?  ???
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Lucas de Vil

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Re: Social Networking-Krams
« Antwort #14 am: 12 April 2010, 19:41:33 »

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