Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA  (Gelesen 10182 mal)

Golden

  • Gast
Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #45 am: 31 März 2009, 23:27:15 »

Ja, ja, erst kommt die Lagerbildung, dann wird´s persönlich...

ey das nervt total.....
bleiben wir doch bei den fakten, das ist ein party thread, mehr nicht und dabei sollte es auch bleiben.

Sorry, Mr. K! Es gibt Themen, da ist die Bande nicht mehr zu bändigen.

das hat aber doch nix mit niveau zu tun, sondern mit persönlichem (Musik) Geschmack... bei dir klingt das so, nur weil die Party erfolgreich ist und extrem viele Leute zieht (und nicht deinen persönlichen Musikgeschmack trifft), ist sie gleich ohne Niveau und unrepräsentativ für die Schwarze Szene ...

Der Musikgeschmack beeinflußt, ob einem Musik gefällt oder nicht. Das hat nichts damit zu tun, ob die Musik qualitativ gut oder schlecht ist. Das hat nur was mit der Musik selbst zu tun. Ein Beispiel: The Smiths finde ich total gräuselig, würde aber niemals deshalb behaupten, dass sie schlechte Musik machen. (Btw: Batcave und Gothicrock mag ich auch nicht.)

So ganz allgemein gesprochen kommen die Einwände mit "ist doch nur eine Geschmacksfrage ob man meint, dass Musik gut oder schlecht ist" immer von denen, denen man einen schlechten Musikgeschmack attestiert. Man würde sich doch gar nicht angegriffen fühlen, wenn man nicht meinen würde, es könnte wahr sein.
Also ich früher zu ´Gottes Tod´ rumgewandert bin, konnte man mir auch gerne sagen, dass das plakativ ist. Hätte ich gesagt: Nein, das ist voll fies und düster und so will ich auch sein. Trotzdem wäre mir klar gewesen, dass es etwas darüber hinaus gibt.
Dass es etwas gibt, das über die Party-Erfahrung in der Großen Freiheit hinaus geht, wird hier so bissig verneint.
Die Frontlinie verläuft wie immer zwischen Kommerz und Subkultur.

ich steh selbst auch den ganzen Gitarrenkrams, auch wenn ich selten die Gelegenheit hab das olle Zeuchs selber aufzulegen....

Achja? Und warum bitte nicht?!? Sagt mal, Axel A. und Mr. K, könnt Ihr eigentlich auflegen, was Euch gefällt...?


Eben so, als würde man eine Party in dem Keller machen, in dem die Gesellschaft ihre Leichen versteckt.

Tiefgründigkeit im Chris-Pohl-Stil. Gruselig.

Tiefgründig? Quatsch, das war bildhaft gesprochen. So als würde man sagen:

Jetzt fliegt die Scheiße durch den Ventilator.

Bon Appetit.
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messie

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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #46 am: 01 April 2009, 00:23:48 »

Zitat
Achja? Und warum bitte nicht?!?

Ich bin zwar nicht Sven (auch wenn ich auch so heiße ;) ), was diese Frage angeht, muss man aber nicht hellsehen können.
Das Kir hat seinen Ruf als Electroschuppen und pflegt den auch ganz gut. Das Stammpublikum dort möchte es auch gerne so haben. Zwar gibt es Ausreißer (>> Returnkir), aber üblicherweise wird dort das gespielt, was die Menge erwartet: Elektronisches.
Mir wäre ein 80%-Gitarrenabend ebendort zwar bedeutend lieber  :D, aber ich bin ja nicht blauäugig: Bestimmt drei Viertel des Publikums würde dort rumstehen und eine Flebbe ziehen bis Turkmenistan.

Es ist eben so: Selbst wenn Sven wollte - er könnte nicht mehr.
Dazu hat sich die Zusammensetzung des Publikums schon viel zu sehr an den Electrostyle des Ladens angepasst.


Im Übrigen, es geht gar nicht mal drum, was schlechte und gute Musik ist. "Es lebe die Vielfalt", das ist ja eher die Message von Axel & Co.!
Das ist z.B. der Grund, weswegen ich mittlerweile wieder gerne auf die Return gehe: Weil im Marx keine zwei Sets gleich sind. Im Gegenteil, sie unterscheiden sich voneinander so stark, dass es jedes Mal immer wieder Aha-Erlebnisse für mich gibt. Endlich wird mal so einiges völlig fern ab irgendwelcher Best-of-Sampler gespielt!

Das macht die Freiheit für mich dann auch so langweilig: Zwar gibt es dort zahlreiche Stile, von diesen dann aber meist die "Klassiker", und dann auch noch dieselben Stücke in trauter Regelmäßigkeit.
Das finde ich einfach langweilig.
Das hat nichts damit zu tun, wie ich diese Musik bewerte. Es geht rein darum, dass so gut wie immer dasselbe gespielt wird!
Und das ist dann auch der Grund, warum ich die Werkstatt so gerne besuche. Ähnlich wie im Marx kann ich mir nie sicher sein, was auf der nächsten Party läuft. Vieles hängt auch von den Wünschen der Gäste ab, und zu bemerken dass auch ungewöhnliche Wünsche erfüllt werden, adelt diese Party so sehr für mich, dass ich dort gerne hingehe.
Nicht weil ich dort nun alle Stücke voll knorke besser fände als woanders.
Sondern weil es halt auch mal andere sind als jene, die man so innerhalb der "schwarzen" Szene so kennt.
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Golden

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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #47 am: 01 April 2009, 02:52:32 »

Zitat
Achja? Und warum bitte nicht?!?

(...) Das Kir hat seinen Ruf als Electroschuppen und pflegt den auch ganz gut. Das Stammpublikum dort möchte es auch gerne so haben. (...) üblicherweise wird dort das gespielt, was die Menge erwartet: Elektronisches.
Mir wäre ein 80%-Gitarrenabend ebendort zwar bedeutend lieber  :D, aber ich bin ja nicht blauäugig: Bestimmt drei Viertel des Publikums würde dort rumstehen und eine Flebbe ziehen bis Turkmenistan.

Klar. Das war eine rhetorische Frage, die mit der dahinter an Axel A. und Mr. K. eine Antwort ergibt. Letztere können nämlich auflegen, was sie wollen. Warum DJ Sven Enzelmann eingeschränkt ist, schreibst Du ja: Er legt auf, was die Menge (und die Freunde aus dem Musikbiz) möchten. Er ist massenkompatibel und kommerztauglich. Freiheit sieht anders aus. Wozu sollte man den ganzen Scheiß mit Selbstausgrenzung aus der Gesellschaft eigentlich betreiben, wenn nicht, um frei zu sein?

Es geht nicht um Gitarre oder Elektro, alt oder neu, Freund oder Feind. Subkulturen leben vom Zusammenhalt und davon, dass sie es anders und besser machen wollen, als es in der Gesellschaft läuft.

... oder was hat Dich, lieber Leser, hierher getrieben?
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messie

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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #48 am: 01 April 2009, 13:05:35 »

Zitat
Letztere können nämlich auflegen, was sie wollen. Warum DJ Sven Enzelmann eingeschränkt ist, schreibst Du ja: Er legt auf, was die Menge (und die Freunde aus dem Musikbiz) möchten. Er ist massenkompatibel und kommerztauglich. Freiheit sieht anders aus.

Neee, so einfach ist das nicht.
Das Kir hatte seine Electroschiene angefangen, als genau diese eher verpönt war. Da war nix massentauglich! Dennoch verfolgte der Laden seine Schiene konsequent weiter.
Mit der Zeit geschah das, was immer geschieht in einem Laden: Es bildet sich ein Stammpublikum heraus. Und, ja, genau von diesem Stammpublikum ist man auch ein Stück weit abhängig.
Wenn keiner kommt, kann man die Party dichtmachen. So einfach ist das. Auch A. und K. haben Glück, dass anderen die Musik, die sie auflegen, gefällt. Sie bedienen gewissermaßen auch eine Masse - nur eben eine kleinere.

Wirkliche Freiheit gibt es nicht. Spätestens beim Geldbeutel hört sie auf: Niemand wird nur um seines eigenen Spaßes willen eine Party auf Dauer weiterlaufen lassen, wenn er ständig in den roten Zahlen ist (es sei denn natürlich er ist von Haus aus reich und kann drauf pfeifen, aber dann stellt sich ja auch die Frage, warum er so reich ist ;) ).

Und, im Übrigen: Würden A. und K. nun auf die Idee kommen, Combichrist, VNV und Konsorten toll zu finden, einfach so, weil sie sie halt toll finden, glaubst du wirklich, sie könnten in der Werkstatt auf das alles dann umschwenken? - Eben. ;)
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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #49 am: 01 April 2009, 14:30:15 »

Das Kir hatte seine Electroschiene angefangen, als genau diese eher verpönt war. Da war nix massentauglich!

In Poppenbüttel oder wat?  :D

Niemand wird nur um seines eigenen Spaßes willen eine Party auf Dauer weiterlaufen lassen, wenn er ständig in den roten Zahlen ist ...

Rote Zahlen? Schwarze Zahlen? Es geht in einer alternativen Szene um den eigenen Spaß und nicht ums Geld. Wer sich vermarkten läßt, ist selbst Schuld (aber natürlich soll auch keiner draufzahlen).
Wenn etwas aber Geld einbringen soll, muß es auch komerziell gedacht werden.

Und, im Übrigen: Würden A. und K. nun auf die Idee kommen, Combichrist, VNV und Konsorten toll zu finden, einfach so, weil sie sie halt toll finden, glaubst du wirklich, sie könnten in der Werkstatt auf das alles dann umschwenken? - Eben. ;)

Dann kommen da eben andere Leute hin. Es kriegt halt jeder das Publikum, das er - sich - verdient.

Finales Fazit

Wie Seinschi sagte: Die Alternativen stärken. Da kommen auch keine Schranzen angezetert, die jegliche Kritik als Intrige verstehen.
Man kann die kommerzialisierten Bereiche, die alle Nachteile, die der Kommerz nun mal so hat, mit sich bringen, auch einfach meiden.

Just say no.
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messie

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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #50 am: 01 April 2009, 15:11:31 »

Zitat
Es geht in einer alternativen Szene um den eigenen Spaß und nicht ums Geld.

Das ist jetzt aber n bisschen sehr links, wa? "Wer auch nur n bisschen aufs Geld sieht ist hier falsch", oder was?  :D
Es wäre bedenklich, wenn es nur ums Geld ginge. Man also exakt die Musik spielt von der man weiß, dass sie die meisten Leute anzieht und sich demzufolge am meisten Geld verdienen lässt.
Fakt ist aber dass, wenn du eine Party auch öfters als nur ein, zwei Mal stattfinden lassen möchtest, du die finanziellen Gegebenheiten nicht außen vor halten kannst. Spaß hin oder her: Wenn du pleite gehst privat und -überpitzt gesagt- danach auf der Straße landest, dann mag das zwar verdammt Punk sein, aber der Preis für den Spaß den man zuvor hatte ist dann ja wohl n bisschen sehr hoch.

Der m.E. beste Weg ist jener, die Kosten so im Blick zu haben, dass man zumindest mit +/- Null oder einem verträglichen Minus (was für jeden einzelnen erträglich ist muss jeder selbst entscheiden) herauskommt. Das gelingt am besten, indem man sich musikalisch auf einen oder wenige Stile festlegt, innerhalb derer man dann eine gewisse Entscheidungsfreiheit hat.

Dass das Kir deutlich kommerzieller ausgerichtet ist, weiß ich auch. Dennoch, zu sagen, dass es nur um den Spaß gehen soll, ist dann doch n bisschen arg weltfremd.
Ganz ohne auf die eigene Kasse zu sehen geht es nicht. Nicht auf Dauer.

Was deinen weiteren Appell angeht - die weniger kommerzialisierten Bereiche stärken- angeht, gehe ich das Tempo auch mit. Ja, ich kaufe beim kleinen Buchhändler und nicht bei Amazon, und ja, ich gehe deutlich häufiger auf Catastrophes und Schwarzlicht, weil mir das Herzblut der Veranstalter das sie in ihre Parties stecken sehr zusagt, als auf die GSN, weil ich auch sehe, dass die Party mehr zum Geldeinbringen gedacht ist als die zuvor Genannten.

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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #51 am: 18 April 2009, 13:36:26 »

Interessante Auseinandersetzung...

@Golden: Du scheinst ein bisschen Weltfremd sein, ich wünsche Dir das die Realität Dich nicht auf eine negative art einholt!!

Was Deinen Avatar angeht, der ist zwar echt schick, aber ich bezweifel das Du die rechte an den Bild besitzt.
Bitte tausch es aus, es wäre ziemlich blöd wenn Sober früher oder später ärger deswegen bekommt.
« Letzte Änderung: 18 April 2009, 22:38:02 von voll pöse »
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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #52 am: 18 April 2009, 14:50:55 »

Ich muss nun leider auch wat sagen...

Jede Party steht für ihren Sound und deswegen zieht sie ihr Publikum... jeder will erfolgreich sein, ob nun DJ, Club oder Musiker... dieser Komerzquatsch ist so albern, den auch Musik die Axel und Co. auflegen wie z.B. Siouxie oder Bauhaus haben haben in ihrer Zeit z.T. weit über 1 Million Platten verkauft... während viele der Bands die z.B. am Sa. im kir im Electroset laufen nicht mal mehr an die 500er Grenze kommen... und haben trotzdem eine knall volle Tanzfläche... genaugenommen ist das viel unkommerzieller als Batcave, Wave und Co. - ist aber bei den jüngeren nun mal derzeit angesagter - vielleicht ändert sich das, vielleicht auch nicht... aber auch das kir hatte schon flauten - jetzt läuft alles super (toi toi toi), wir haben super DJ, die ihr Stamm-Publikum so gut es geht zufrieden stellen können - und wenn ich der Meinung bin, ich muss mal Fields oder Mando Diao spielen, dann mach ich das am Return / Kir Samstag und genau dort nehme ich mir meine Freiheit, das zu spielen was ich will... an anderen Tagen dann eben angepasster... für mich ist das super und vollkommen OK, ich hab gerne ein glückliches Publikum was die Tanzfläche zum überfüllen brint... ;-)

Jede Party steht für ihren Sound und deswegen gehen die Leute da hin... Kir ist halt mehr Electro, obwohl dort auch Gitarre läuft - aber eben eher "moderner", Freiheit steht für Klassiker und "Trötenrock" - die Leute dort (zumindest die Mehrheit) wollen gar keine Top-Frischen Sachen, wenn man mal was spielt rennen alle panisch von der Tanzfläche - ok, weiss man dann und gut ist. Return bedient oben an sich das was auch im Kir läuft - Electro mit Sprenkeln in andere Ecken (natürlich im Stil der DJ´s dort) und unten an sich das was Catastrophe auch macht... funktioniert auch super... Schwarzlicht steht ja nun auch nicht für einen Topfrischen Sound, die DJ´s spielen dort auch ihre Lieblingsklassiker und  ziehen damit eben auch genau das Publikum, was eben auch den Geschmack der DJ´s trifft - so soll das auch sein und genau deshalb läuft die Party!   

Wo ist nun das Problem... vielleicht sind Partys wie die Freiheit, Kir oder Return und letztendlich auch Catstrophes genau deshalb so erfolgreich über die Jahre, weil sie genau ihr Ding so durchziehen um auf den Punkt das Publikum glücklich zu machen, was auch wegen der Leute und der Musik in den einen oder anderen Laden geht... als DJ ist man nun mal auch Dienstleister und versucht so gut es geht die Erwartungen seines Publikums zu erfüllen -  und da kann mir Dj XY und Co. oder sonst wer auch immer wieder das Gegenteil versuchen zu erzählen - wenn die Tanzfläche nicht so zuckt, spielt auch der härteste unangepasste Punk "n Hit ;-). Das ist Drecks noch mal unser Job!


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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #53 am: 18 April 2009, 20:28:55 »

Naja, das ist zwar jetzt sehr versöhnlich und auch sympatisch, aber ich würde das trotzdem noch ein wenig anders sehen.

Natürlich muß sich eine Party auch rentieren und die Unkosten wieder in die Kasse reinkommen. Aber es wird eben doch problematisch, wenn das kreative Output der Party - also die gesamte Playlist - von vornherein nur Sachen einbezieht, die auch sicher bei jedem Dorfdepp ankommen würden. Und solche Sachen systematisch ausgrenzt, die vielleicht Leuten, die eher auf Mainstream stehen, unter Umständen zu komisch oder zu schwierig vorkommen, anderen aber vielleicht besonders wichtig sind. Es kann doch jeder DJ auf dem Höhepunkt einer Party eine Reihe von gängigen Hits spielen, aber in anderen Phasen eine größere Variationsbreite und mehr Experimente, als es bei den gängigen Partys zur Zeit der Fall ist, ausprobieren. Ich glaube nicht, daß die Party dann gleich kommerziell scheitern muß. Veranstaltungen wie der Club Noir haben doch eher damit zu kämpfen, daß der VNV/Combichrist - Mainstream eben schon seit Jahren kreativ VOLLKOMMEN auf der Stelle tritt. Dieses "Proll as Proll can" von vielen der gängigen Bands war vor Jahren vielleicht mal ganz witzig, mittlerweile erzeugt das selbst bei den Jüngeren nur noch das große Gähnen. Die gehen zwar noch tanzen, beschweren sich aber hinterher jedesmal, wie beschissen langweilig die Musik auf der Party war.

Eine Kommerzialisierung ist eben nicht nur aus einer veralteten Punkethik heraus ein Problem, irgendwann bekommt nämlich der gängigste und verkäuflichste Stil so eine Art selbstverstärkende Monopolstellung, weil viele jüngere Partygänger mit anderen, älteren ODER neuen Sachen überhaupt nicht mehr konfrontiert werden. Die sind dann meistens schon derart konditioniert, daß sie bei ungewöhnlicheren Sachen gleich mit ratlosem Gesicht von der Tanzfläche verschwinden. Da muß man als DJ eben auch am Ball bleiben und innovative Sachen immer wieder auflegen und damit etablieren. Ihr habt ja auch so etwas wie einen kulturellen Auftrag, auch wenn das jetzt komisch klingt. Zur Zeit wird so etwas aber gar nicht erst versucht.

Es geht bei dem ganzen auch gar nicht um Uralt-Batcave gegen tolle neue Partymusik, oder um Gothrock gegen Elektro. JEDER Bereich, vom Industrial, Neofolk, Ebm bis Gothic/Batcave bringt auch heute am laufenden Bande interessante Sachen und Bands hervor. Man muß nur mal durch ein paar Playlists von der Handvoll innovativer Partys bundesweit gehen, um das zu bemerken. Nur würden diese Bands auf den meisten Partys in HH eben NIE und NIMMER gespielt werden.
Das hat auch nichts mit antikommerzieller Traumtänzerei zu tun, wenn man da mal nörgelt.
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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #54 am: 19 April 2009, 02:02:07 »

Naja, das ist zwar jetzt sehr versöhnlich und auch sympatisch, aber ich würde das trotzdem noch ein wenig anders sehen.

Natürlich muß sich eine Party auch rentieren und die Unkosten wieder in die Kasse reinkommen. Aber es wird eben doch problematisch, wenn das kreative Output der Party - also die gesamte Playlist - von vornherein nur Sachen einbezieht, die auch sicher bei jedem Dorfdepp ankommen würden. Und solche Sachen systematisch ausgrenzt, die vielleicht Leuten, die eher auf Mainstream stehen, unter Umständen zu komisch oder zu schwierig vorkommen, anderen aber vielleicht besonders wichtig sind. Es kann doch jeder DJ auf dem Höhepunkt einer Party eine Reihe von gängigen Hits spielen, aber in anderen Phasen eine größere Variationsbreite und mehr Experimente, als es bei den gängigen Partys zur Zeit der Fall ist, ausprobieren. Ich glaube nicht, daß die Party dann gleich kommerziell scheitern muß. Veranstaltungen wie der Club Noir haben doch eher damit zu kämpfen, daß der VNV/Combichrist - Mainstream eben schon seit Jahren kreativ VOLLKOMMEN auf der Stelle tritt. Dieses "Proll as Proll can" von vielen der gängigen Bands war vor Jahren vielleicht mal ganz witzig, mittlerweile erzeugt das selbst bei den Jüngeren nur noch das große Gähnen. Die gehen zwar noch tanzen, beschweren sich aber hinterher jedesmal, wie beschissen langweilig die Musik auf der Party war.

Eine Kommerzialisierung ist eben nicht nur aus einer veralteten Punkethik heraus ein Problem, irgendwann bekommt nämlich der gängigste und verkäuflichste Stil so eine Art selbstverstärkende Monopolstellung, weil viele jüngere Partygänger mit anderen, älteren ODER neuen Sachen überhaupt nicht mehr konfrontiert werden. Die sind dann meistens schon derart konditioniert, daß sie bei ungewöhnlicheren Sachen gleich mit ratlosem Gesicht von der Tanzfläche verschwinden. Da muß man als DJ eben auch am Ball bleiben und innovative Sachen immer wieder auflegen und damit etablieren. Ihr habt ja auch so etwas wie einen kulturellen Auftrag, auch wenn das jetzt komisch klingt. Zur Zeit wird so etwas aber gar nicht erst versucht.

Es geht bei dem ganzen auch gar nicht um Uralt-Batcave gegen tolle neue Partymusik, oder um Gothrock gegen Elektro. JEDER Bereich, vom Industrial, Neofolk, Ebm bis Gothic/Batcave bringt auch heute am laufenden Bande interessante Sachen und Bands hervor. Man muß nur mal durch ein paar Playlists von der Handvoll innovativer Partys bundesweit gehen, um das zu bemerken. Nur würden diese Bands auf den meisten Partys in HH eben NIE und NIMMER gespielt werden.
Das hat auch nichts mit antikommerzieller Traumtänzerei zu tun, wenn man da mal nörgelt.
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Golden

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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #55 am: 19 April 2009, 12:24:15 »

@Golden: Du scheinst ein bisschen Weltfremd sein, ich wünsche Dir das die Realität Dich nicht auf eine negative art einholt!!

Was Deinen Avatar angeht, der ist zwar echt schick, aber ich bezweifel das Du die rechte an den Bild besitzt.
Bitte tausch es aus, es wäre ziemlich blöd wenn Sober früher oder später ärger deswegen bekommt.

Weltfremd? Nö. Warum? Weil ich es abstrus finde, dass jemand beim Thema Gothic-Verantaltungen gleich mit "aber man muß ja auch ans Geld denken" ankommt? Oder meint gaaanz viele Leute = gaaanz tolle Party? Size doesn´t always matter.
Sich einer Subkultur zuzuordnen, ist Eskapismus, ist Weltflucht. Man wendet sich mit Schaudern von der Gesellschaft ab (oder andersrum). Und reagiert abwehrend, wenn jemand auch diesen Schmollwinkel mit gesellschaftlichen / ökonomischen Maßstäben penetriert. Hallo Ausverkauf.
Aber ich wollte gar nicht schwafeln, sondern das Thema Avatar kommentieren. Danke für den Hinweis, aber Deine Besorgnis ist unbegründet (und wenn ich Scheiße baue, dann immer nur solche, deren Konsequenzen nur mich ganz allein treffen - darum die Reaktion). Es handelt sich um das verfremdete Bild einer Briefmarke. Briefmarken unterliegen (in fast allen Fällen) nicht dem Urheberrecht. Unten links erkennt man noch die "6" von "60 Pfennig" (die "0" ist weggestempelt).
Ich hoffe, in den Genuß der urheberrechtlichen Beratung kommen auch die, die hier stills aus Hollywood-Blockbustern benutzen.
« Letzte Änderung: 19 April 2009, 13:47:30 von Golden »
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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #56 am: 19 April 2009, 12:49:33 »

Ich hoffe, in den Genuß der urheberrechtlichen Beratung kommen auch die, die hier stills aus Hollywood-Blockbustern benutzen.
Ja tun sie, und wenn sie nicht regieren petze ich sofort bei Sober!!

Außerdem möchte ich Weltfremd durch Realitätsfern/fremd ersetzen!!!
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Golden

  • Gast
Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #57 am: 19 April 2009, 13:46:08 »

Kann Disney Dir nicht Probleme wegen Deines Avatars machen?
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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #58 am: 21 April 2009, 13:13:37 »

Kann Disney Dir nicht Probleme wegen Deines Avatars machen?
Nein können sie nicht.
Auf der Homepage des Films kann man sich das Motiv runterladen und wird sogar noch dazu aufgefordert selbiges als Avatar zu nutzen.
Ist halt eine Werbemaßnahme... und aufgrund dieser frei nutzbar...
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Re: 28.03.2009 A Night with Catastrophes - W3 - ALTONA
« Antwort #59 am: 21 April 2009, 13:17:25 »

Kann Disney Dir nicht Probleme wegen Deines Avatars machen?
Nein können sie nicht.
Auf der Homepage des Films kann man sich das Motiv runterladen und wird sogar noch dazu aufgefordert selbiges als Avatar zu nutzen.
Ist halt eine Werbemaßnahme... und aufgrund dieser frei nutzbar...

Da hat Disney mal was kapiert, was viele andere noch nicht begriffen haben!
Der Werbeeffekt mag klein sein, ist aber vorhanden und kostet den Konzern nicht einen einzigen Cent.
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