Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Gleichberechtigung?  (Gelesen 15722 mal)

t_g

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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #15 am: 02 März 2009, 21:28:49 »

Es kann angehen, dass einige Arbeitgeber Frauen weniger bezahlen als Männern. Aber sind das wirklich so viele? In Zeiten von Tarifverträgen, immer größerer Transparenz bezüglich der Gehälter und eben auch angesichts von Frauenquoten?
ich wage einfach mal aus der Praxis zu behaupten: es ist immer noch weiter verbreitet, als man meinen sollte. Alleine in meinem Kollegenumfeld der letzten Jahre hat sich ein Großteil der Frauen darüber beschwert, bei tatsächlich gleicher Leistung (und ich maße mir an, die technischen Kenntnisse meiner Kollegen einschätzen zu können) weniger als ihre männlichen Kollegen zu verdienen. Tarifverträge sind da auch nur ein sehr schwacher Trost, häufig genug laufen Gehaltserhöhungen halt als "aussertarifliche Zulage", die dann natürlich schon wieder im Ermessen des Vorgesetzten liegt. Mal davon abgesehen, dass es sowieso schwieriger zu sein scheint, in solchen Situationen als Frau überhaupt eine angemessene Leistung zu erzielen, um überhaupt die Möglichkeit auf solche Zuschläge zu bekommen, da tendentiell doch recht häufig, gerade in technischen Berufen, das Vertrauen in die Fähigkeiten und Einsatzbereitschaft der weiblichen Belegschaft doch recht knapp zu sein scheint.

Zu der allgemeinen Thematik: ja, es ist echt schade, dass solche Quotengesetze überhaupt noch nötig sind, genauso schade, wie ich es finde, dass es sowas wie das AGG überhaupt geben muss. Man sollte meinen, das seinen im Jahr 2009 inzwischen doch alles Selbstverständlichkeiten, aber die Realität sieht halt anders aus. Ich halte irgendwelche Gesetze zur Umgehung dieses Zustands allerdings für den völlig falschen Weg, das Umdenken muss da in meinen Augen an ganz anderer Stelle anfangen. Und wie man das hinbekommt.....tja, da dürfen sich andere Leute den Kopf drüber zerbrechen. Ich weiss es nicht.
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K-Ninchen

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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #16 am: 02 März 2009, 21:46:03 »

Und wie man das hinbekommt.....tja, da dürfen sich andere Leute den Kopf drüber zerbrechen. Ich weiss es nicht.

Ein großer allgemeiner Frauenstreik wär mal was ;)
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t_g

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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #17 am: 02 März 2009, 21:51:05 »

Ein großer allgemeiner Frauenstreik wär mal was ;)
oder man geht es etwas geschickter an. Wie meine Lieblingskollegin vor ein paar Wochen, als es um die Ziele und Vereinbarungen für´s nächste Geschäftsjahr ging. Da ihr momentan die Zeit fehlt, an größeren Lehrgängen teil zu nehmen und man "in freudiger Erwartung" bei uns ein zugesichertes Recht auf Teilzeit bzw. Homeoffice hat, schlug sie als persönliches Ziel für das nächste Jahr "schwanger werden" vor. :D

Das wär´s doch! Massenschwangerschaft als Zeichen des Protests gegen die Ungleichbehandlung! \o/
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messie

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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #18 am: 02 März 2009, 22:33:58 »

Zitat
Da ihr momentan die Zeit fehlt, an größeren Lehrgängen teil zu nehmen und man "in freudiger Erwartung" bei uns ein zugesichertes Recht auf Teilzeit bzw. Homeoffice hat, schlug sie als persönliches Ziel für das nächste Jahr "schwanger werden" vor.

... und das wiederum wird in der Praxis in der Tat häufig so gehandhabt!
Als ich mal für eine große Krankenkasse in der Personalabteilung Aushilfe war, konnte man alleine schon anhand der Meldungen aus den einzelnen Abteilungen Rätselraten gehen, in welcher wohl die Mutterschaften sich häufen würden. Wer da dagegen gewettet hätte, hätte alt ausgesehen!
Das macht ja sogar von der Logik her einen Sinn: Wenn sich Frau in ihrer Abteilung / ihrem Job wohl fühlt und noch vorankommen kann, dann sind Kinder mit Sicherheit nicht so schnell ein Thema wie wenn sie wo sitzt, wo sie sich überhaupt nicht wohl fühlt. Die Frage "wann bekommen wir ein Baby?" ist, wenn die Frage "wollen wir Kinder?" bereits zuvor mit JA beantwortet wurde, sicher schneller mit "bald" beantwortet, wenn es auf Arbeit überhaupt nicht läuft.

Natürlich gibt es da auch noch jede Menge anderer Einflussfaktoren. Diese aber schätze ich schon als recht hoch ein.
Aber da können ja doch eher die Frauen selbst etwas zu sagen ...

Wie ist das eigentlich unter Beamten mit der Besoldung bei Schwangerschaft? Erhalten jene, die 3 Jahre Erziehungsurlaub machen, dieselben Gehaltserhöhungen wie der Rest der Belegschaft auch, oder werden diese drei Jahre als Dienstjahre nicht mitgezählt ...?
Wenn nicht, dann wäre das ja auch noch eine Komponente, die Frauen ganz massiv ins Hintertreffen geraten ließe.
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K-Ninchen

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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #19 am: 02 März 2009, 22:36:32 »

Ein großer allgemeiner Frauenstreik wär mal was ;)
oder man geht es etwas geschickter an. Wie meine Lieblingskollegin vor ein paar Wochen, als es um die Ziele und Vereinbarungen für´s nächste Geschäftsjahr ging. Da ihr momentan die Zeit fehlt, an größeren Lehrgängen teil zu nehmen und man "in freudiger Erwartung" bei uns ein zugesichertes Recht auf Teilzeit bzw. Homeoffice hat, schlug sie als persönliches Ziel für das nächste Jahr "schwanger werden" vor. :D

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Hoffentlich gildet auch mein dicker Bauch als Schwangerschaft. Ach ne scheiße, bin ja selbständig  :-\
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #20 am: 02 März 2009, 22:38:31 »

Ein großer allgemeiner Frauenstreik wär mal was ;)
oder man geht es etwas geschickter an. Wie meine Lieblingskollegin vor ein paar Wochen, als es um die Ziele und Vereinbarungen für´s nächste Geschäftsjahr ging. Da ihr momentan die Zeit fehlt, an größeren Lehrgängen teil zu nehmen und man "in freudiger Erwartung" bei uns ein zugesichertes Recht auf Teilzeit bzw. Homeoffice hat, schlug sie als persönliches Ziel für das nächste Jahr "schwanger werden" vor. :D

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Hey, das ist cool! Dann können die Männer auch mitmachen  ;D
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olli

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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #21 am: 02 März 2009, 23:18:23 »

Ein großer allgemeiner Frauenstreik wär mal was ;)

omg dann gibts ja nix mehr zu essen!
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #22 am: 03 März 2009, 12:42:34 »

Zum Thema Frauen in Führungspositionen: Es gibt sie (wie Aaron ja auch schon anführte) und ihre Zahl steigt zum Glück auch an. Nichts desto trotz erfahre ich immer wieder, wie gerade Männer über Frauen in Führungspositionen "reden" und Kommentare fallen wie "Das hält sie nicht lange durch" "Der Vorstand verweichlicht" "Sie ist viel zu emotional für diesen Job" oder mein absoluter Liebling "Die Frau kann nur so hart durchgreifen, weil sie eigentlich ein Mann ist (von dem Herrn Kollegen als witzige Bemerkung angedacht)".

Es ist schon so wie Shana sagt. Als Frau muss man zehn mal mehr kämpfen und Engagement zeigen, wenn man in eine Führungsebene aufsteigen will. Und dabei kämpfen viele meiner Kolleginnen auch noch mit ihrem innerlichen Wunsch, eine Familie zu gründen, der zu den Karriereplänen ziemlich konträr läuft. Kitaplätze und gute Babysitter ermöglichen zwar viel, aber eben nicht alles. Und Ursula von der Leyen gilt auch nicht als schlagkräftiges Argument ^^.

Einen Schritt in die richtige Richtung finde ich hierbei die Einführung des Elterngelden und der Elternzeit.....allerdings ist auch dieses System ausbaufähig.

Ich kann aus meinem Job nur eines sagen. Ich weiss jetzt schon, dass ich nach meiner Approbation nicht so viel verdienen werde, wie die männlichen Kollegen meines Studienjahrgangs, auch wenn es einen Tarifvertrag von der Ärztekammer gibt. Die Frauen werden danach bezahlt, die meisten männlichen Kollegen erhalten eine übertarifliche Vergütung. Und wenn ich mir dir Führungspositionen der Chefärzte im UKE oder im AK Barmbek anschaue, belegen die Frauen vielleicht 10% der Plätze.
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #23 am: 03 März 2009, 12:59:04 »

Mal abgesehen von einigen Wochen vor und nach der Entbindung, muss Frau heute nicht unbedingt wegen der Familie das Haus hüten. Im HHer Büro habe ich einen männlichen Kollegen und den Mann einer Kollegin, die zu Hause geblieben sind, bzw. anschliessend ihren Vertrag auf eine Halbtags-Stelle umgeändert haben, damit sie die Kinder hüten, bzw. nun immer Mittags von Kindergarten/Schule abholen können. Und bei denen fing das mit dem ersten Kind weit vor dem Elterngeld an. Wenn Frau in ihrem Job einfach mal mehr verdient...
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #24 am: 03 März 2009, 13:35:47 »

Und da kommen wir doch zum Knackpunkt der ganzen Sache. Es gibt immer noch viel zu viele Männer, die mit ihren veralterten Wertevorstellungen daher kommen und ein Problem damit haben, wenn sie nicht der große Ernährer der Familie sind. Egal, ob die Frau mehr verdient oder nicht, ich höre viel zu oft immer noch den Satz: "Ich? Zuhause bleiben? Meine Frau soll arbeiten gehen???? Kommt gar nicht in Frage!"
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #25 am: 03 März 2009, 13:48:27 »

Und da kommen wir doch zum Knackpunkt der ganzen Sache. Es gibt immer noch viel zu viele Männer, die mit ihren veralterten Wertevorstellungen daher kommen und ein Problem damit haben, wenn sie nicht der große Ernährer der Familie sind. Egal, ob die Frau mehr verdient oder nicht, ich höre viel zu oft immer noch den Satz: "Ich? Zuhause bleiben? Meine Frau soll arbeiten gehen???? Kommt gar nicht in Frage!"

Das Problem sind also garnicht die Arbeitgeber und ellenbogenstossenden männlichen Kollegen, sondern die Frauen, die an den falschen Partnern hängen, soso.
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #26 am: 03 März 2009, 13:53:11 »

Nein, die Arbeitgeber und die Ellenbogen verlangende Gesellschaft (Anm. d. Red. bewusste Textumänderung)  sind natürlich das Problem.......die falsche Partnerwahl, nun dazu kann ich nichts sagen. Falsche Moral- und Wertevorstellungen würde ich eher sagen.
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #27 am: 03 März 2009, 14:02:57 »

Nein, die Arbeitgeber und die Ellenbogen verlangende Gesellschaft (Anm. d. Red. bewusste Textumänderung)  sind natürlich das Problem.......die falsche Partnerwahl, nun dazu kann ich nichts sagen. Falsche Moral- und Wertevorstellungen würde ich eher sagen.

Gut, unter "falsche Moral- und Wertevorstellungen" verstehe ich auch, dass Frau sich selbst nicht aus ihrer Hausfrauen- und Mutterrolle befreien möchte/kann und ihrem "Macho" zu Hause mal die Meinung geigt. Sie kann also ihre "falsche Partnerwahl" nicht eigenständig korrigieren.
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #28 am: 03 März 2009, 14:06:27 »

Sicher das. Da braucht man auch nicht drüber zu diskutieren. Meistens sollte man allerdings vorher wissen, mit was für einem Menschen man sich einlässt, bevor man mit der Person eine Familie gründet.
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Re: Gleichberechtigung?
« Antwort #29 am: 03 März 2009, 20:46:59 »

Ich möchte mich dazu auch mal zu Wort melden.
Klar verdienen Frauen schlechter im Schnitt, denn ein Mann kann nun mal Körperlich schwerer Arbeiten.
Z.B. im Bergbau, Bohrinseln oder im Handwerk. Wo dann auch besseres Geld verdient wird als z.B. im Dienstleistungssecktor. Frauen halten solchen körperlichen Belastungen leichter nicht Stand (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Frauen können schwanger werden dass kann 1-3 Jahre dauern bis das Kind so weit ist. Dass ein Mann 1-3 Jahre Krank ist oder Erziehungsurlaub nimmt ist eher die Ausnahme. Das ist ein wirtschaftlicher Kostenfaktor. Da nach 1-3 Jahren die Frau neu angelernt werden muss, bis sie wieder "Drinn" ist.

Ich denke das es oft so ist das Männer einfach ein stärkeres Bedürfnis haben sich in der Arbeitswelt zu beweisen als Frauen.
Frauen stillen ihr Bedürfnis Tendenziell eher da durch gut auszusehen.
Wenn man einem Mann sagt er ist Beruflich ein Versager ist wird er sehr Sauer, weil er sich in seiner Ehre gekränkt fühlt.
Wenn man einer Frau sagt das sie Scheiße aussieht, kann man schnell sein Blaues wunder erleben.  ::)

Es gibt für Frauen aber auch klare Vorteile durch die Gleichberechtigungsgesetze, wie zum Beispiel dies hier:
Mein Vater arbeitet in einer größeren öffentlichen Einrichtung. Im Ausschuss für Bewerber/innen Sitzt Er und noch zwei weitere Personen dadrunter eine Frauenbeauftragte alle mit gleichen Stimmrechten. Bei jeder Frau müssen sie Begründen weshalb sie sie nicht genommen haben! Egal ob männliche Bewerber besser Qualifiziert sind.

Frauen müssen nicht zur Bundeswehr.

Fazit: Man kann Äpfel und Birnen nicht gleich setzen.
« Letzte Änderung: 03 März 2009, 20:58:11 von Gymore »
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