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Autor Thema: Jedem das Seine - Suum cuique  (Gelesen 60176 mal)

Eisbär

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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #75 am: 02 Februar 2009, 15:16:34 »


Ich halte dies nicht nur für keinen Ort, um sich zu profilieren, sondern auch für keinen geeigneten Platz, um vernünftige Gespräche zu führen. Auch hier bevorzuge ich ander Lokationen.

Du bist nicht bereit, die Postings der anderen zu hinterfragen oder die daran getroffenen Aussagen einem Kontext bzw. einem Nutzer zuzuordnen.

Und du bist der Meinung, das dies nicht der Ort für lohnende Gespräche sei.

Was tust du dann hier?
Allen anderen sagen, wie toll, großartig und allwissend sie doch ist. Das ist doch nichts neues. Das war bei Ihr schon Ende der 60er als alter Waver so ::)
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #76 am: 02 Februar 2009, 15:39:48 »

Du hältst dies wirklich für einen Ort, um sich zu profilieren. Nun, jedem das Seine (wie der Threadtitel schon sagt). Aber für mich: Nein, danke. Ich ziehe andere, lohnendere Gelegenheiten vor. Ebenso wie andere Gegenstände zur sogenannten Profilierung, nicht dieses auf die Dauer anödende und ermüdende Blabla.
du brauchst/nutzt Gegenstände, um dich zu profilieren?
das ist in meinen Augen die gleiche Schiene wie der Prolltürke, der sich ein 4''-Rohr ans Auspuffende schweißen lässt und auch bei -5°C noch mit heruntergekurbelter Seitenscheibe und voll aufgedrehter Anlage mit seinem profilierungsgefährt durch die Stadt tuckert...
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

messie

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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #77 am: 02 Februar 2009, 16:11:34 »

Ich finde es grundsätzlich höchst zweifelhaft, wenn man im Zweifel gegen den Angeklagten denkt. Etwas, was ja vorzugsweise die Rechten ausgezeichnet beherrschen: "Ausländer sind kriminell" oder "Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg" sind beliebte rechte Parolen, ein "Alle" muss man da nicht mehr wirklich dazu setzen.

Ähnliches empfinde ich es bei manch Beiträgen von jinx oder colourize: "Wer nicht an Rechts denkt oder nicht unsere Definition von Rechts teilt, der ist im Zweifel selbst rechtstendenziös oder doof oder beides". Im Zweifel gegen den Angeklagten, Schublade auf, Angeklagter rein, Schublade zu.

Nein, man ist eben weder das eine noch das andere, wenn man z.B. bei "Jedem das Seine" jetzt halt nicht an Buchenwald denkt oder davon noch nichts gehört hat, dass dieser Spruch über diesem Tore stand. Allgemeinbildung? - Nicht wirklich. In 13 Jahren Schule sowie in unzähligen politischen Sendungen, von denen sich nicht wenige mit "unserer" Vergangenheit beschäftigten, begegnete mir diese Information kein einziges Mal. Wohl aber die Information über jene Phrase in anderen Zusammenhängen, und das zahlreich.

Aber für colourize und Jinx ist das ja gleich ein Mangel an Allgemeinbildung oder Verklärung oder beides.
Leute, steigt mal runter von da oben. Man ist nicht gleich auf BILD-Zeitungsniveau, wenn man die Geschichte dieser 12 Jahre nicht bis ins Detail kennt.
Vielleicht ist man auch einfach nur dort, wo die meisten sind: "Unserer" Geschichte bewusst, in einem Rahmen aber der die Ereignisse in ihrem ureigenen Kontext belässt und nicht ständig alles nur begründet mit "das gab es damals dort, also ist es heute tabu".

Es kommt auf den Kontext an. Und, nein, nur weil es auch den "Nazi-Kontext" für bestimmte Dinge gibt, ist nicht jeder andere Kontext sofort nicht mehr möglich. Denn wir leben hier in Deutschland. Und in dem heutigen Deutschland gilt - glücklicherweise - das Motto "im Zweifel für den Angeklagten".
« Letzte Änderung: 02 Februar 2009, 16:48:27 von messie »
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #78 am: 02 Februar 2009, 16:16:25 »

"das gab es damals dort, also ist es heute tabu".
Was ja leider in Deutschland allgemein Gang und Gäbe ist. Tabuisierung und Verdrängung ist halt viel einfacher als das Thema mal richtig zu verarbeiten um dann vernünftig damit umgehen zu können.
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Jinx

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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #79 am: 02 Februar 2009, 18:57:45 »


Du bist nicht bereit, die Postings der anderen zu hinterfragen oder die daran getroffenen Aussagen einem Kontext bzw. einem Nutzer zuzuordnen.
Das ist nicht ganz richtig.

Zitat
Und du bist der Meinung, das dies nicht der Ort für lohnende Gespräche sei.
Stimmt!

Zitat
Was tust du dann hier?

Ich probiere an einem Satz herum.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #80 am: 02 Februar 2009, 18:59:27 »

Du hältst dies wirklich für einen Ort, um sich zu profilieren. Nun, jedem das Seine (wie der Threadtitel schon sagt). Aber für mich: Nein, danke. Ich ziehe andere, lohnendere Gelegenheiten vor. Ebenso wie andere Gegenstände zur sogenannten Profilierung, nicht dieses auf die Dauer anödende und ermüdende Blabla.
du brauchst/nutzt Gegenstände, um dich zu profilieren?
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Jaja, aber "Gegenstand" hat eine erweiterte Bedeutung und heißt nicht nur "Ding", sondern z. B. auch "Thema" oder gar "Tätigkeit". Es ist dann ein Überbegriff und wird auch so gebraucht. *gähn* Du als Geobladinxette (weiß das genaue Studienfach jetzt nicht) solltest das doch eigentlich wissen, oder?
« Letzte Änderung: 02 Februar 2009, 19:19:12 von Jinx »
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #81 am: 02 Februar 2009, 19:04:19 »

Ich finde es grundsätzlich höchst zweifelhaft, wenn man im Zweifel gegen den Angeklagten denkt. Etwas, was ja vorzugsweise die Rechten ausgezeichnet beherrschen: "Ausländer sind kriminell" oder "Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg" sind beliebte rechte Parolen, ein "Alle" muss man da nicht mehr wirklich dazu setzen.

Ähnliches empfinde ich es bei manch Beiträgen von jinx oder colourize: "Wer nicht an Rechts denkt oder nicht unsere Definition von Rechts teilt, der ist im Zweifel selbst rechtstendenziös oder doof oder beides". Im Zweifel gegen den Angeklagten, Schublade auf, Angeklagter rein, Schublade zu.

Nein, man ist eben weder das eine noch das andere, wenn man z.B. bei "Jedem das Seine" jetzt halt nicht an Buchenwald denkt oder davon noch nichts gehört hat, dass dieser Spruch über diesem Tore stand. Allgemeinbildung? - Nicht wirklich. In 13 Jahren Schule sowie in unzähligen politischen Sendungen, von denen sich nicht wenige mit "unserer" Vergangenheit beschäftigten, begegnete mir diese Information kein einziges Mal. Wohl aber die Information über jene Phrase in anderen Zusammenhängen, und das zahlreich.

Aber für colourize und Jinx ist das ja gleich ein Mangel an Allgemeinbildung oder Verklärung oder beides.
Leute, steigt mal runter von da oben. Man ist nicht gleich auf BILD-Zeitungsniveau, wenn man die Geschichte dieser 12 Jahre nicht bis ins Detail kennt.
Vielleicht ist man auch einfach nur dort, wo die meisten sind: "Unserer" Geschichte bewusst, in einem Rahmen aber der die Ereignisse in ihrem ureigenen Kontext belässt und nicht ständig alles nur begründet mit "das gab es damals dort, also ist es heute tabu".

Es kommt auf den Kontext an. Und, nein, nur weil es auch den "Nazi-Kontext" für bestimmte Dinge gibt, ist nicht jeder andere Kontext sofort nicht mehr möglich. Denn wir leben hier in Deutschland. Und in dem heutigen Deutschland gilt - glücklicherweise - das Motto "im Zweifel für den Angeklagten".

Ähem, Messie, vielleicht liest Du meine Aussagen zu "Jedem das Seine" nochmal genauer. Ich habe mich mehrfach dagegen ausgesprochen, den Begriff zu tabuisieren oder in den reinen Buchenwald-Kontext zu stellen. Abgesehen davon vertreten Colourize und ich nicht so wahnsinnig oft dieselben Positionen, sondern eher abweichende bis konträre. Aber danke für diesen intelligenten und informativen Beitrag *hust*. Ich behalte mir vor, auf dieses Post und die bezüglich meiner Person getroffene Aussage zu verweisen, falls irgendeiner der Spechte hier sich noch wundert, dass ich nicht der Meinung bin, dass dies der Ort für vernünftige Diskussionen ist. Aber lehrreich isses hier, keine Frage.
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #82 am: 02 Februar 2009, 21:01:30 »

Nun haben wir eine Weile über das ursprüngliche Thema ein bisschen diskutiert und dann später ein wenig länger darüber, wie über das Thema diskutiert wurde, dann darüber wie man generell über "solche" Themen (also jene aus dem Themenbereich "NS Vergangenheit") diskutiert und gegen Ende wurde es irgendwie ein bisschen "ungemütlich".

Sicher wird man da nicht zu einem allgemeingültigen Ergebnis kommen, weil die persönliche Grenze, ab wann jemand so einen Werbespruch als geschmacklos empfindet, sehr unterschiedlich ist, und vor allem davon abhängt, wodurch dieser Spruch hauptsächlich geprägt wurde. Viele (mir eingeschlossen) wussten nicht, dass dieser Spruch über dem Eingang eines KZs stand oder assoziieren ihn trotzdem nicht mit dem NS-Regime, sondern immer noch mit seiner ursprünglichen Bedeutung. Das liegt natürlich auch daran, dass dieser Spruch eigentlich eine positive Bedeutung hat und sehr allgemeingültig einzusetzen ist. Das ist bei dem etwas bekannteren "Arbeit macht frei" anders. Die Assoziationen sind hier viel stärker im Bewusstsein der Bevölkerung verankert und auch nicht so allgemein einsetzbar und ist hauptsächlich in Verbindung mit einem Gefangenenlager sinnvoll, aus dem man sich "frei arbeiten" muss - was aber, da es den Gefangenen unter dem NS-Regime eben nicht möglich war, sich "frei zu arbeiten" dazu sehr zynisch ist (was im Übrigen auch für "jedem das seine" in diesem Zusammenhang gilt). Am Eingang eines KZs nehmen sich die beiden Sprüche nicht viel, was den Zynismus-Gehalt in diesem Zusammenhang angeht.

Man kann also davon ausgehen, dass dieser Spruch für jene, die sich eben dieser Begebenheiten bewusst sind, geschmacklos erscheint. Darauf kann und sollte man dann auch Rücksicht nehmen, wenn man in der breiten Öffentlichkeit um ein Produkt wirbt und zwar, wenn dies dann auch die Hauptaussage ist und in keinem weiteren Kontext steht. Im Privatgebrauch wird sich kaum jemand darüber aufregen, vor allem, weil dort der Kontext meist klar ist. Es gibt ja zum Glück viele Ausweichmöglichkeiten, die im Prinzip das selbe ausdrücken, sich aber im Wortlaut unterscheiden, wenn man nach einem Werbespruch sucht.

Diejenigen, die nun über den NS-Hintergrund dieses Spruches bescheid wissen, sind nun sensibilisiert dafür und werden nun jedesmal auch daran denken, wenn sie ihn irgendwo wieder lesen oder hören und ein wenig bedachter damit umgehen (also ihn z.B: nicht über den Eingang ihres Gartenhäuschens nageln oder ein Plakat damit bedrucken). Und ich bin mir ziemlich sicher, wenn Tchibo oder Esso besser recherchiert hätten, wäre es nicht zu diesen Slogans gekommen. Wir haben es also im Prinzip lediglich mit schlampigen Werbetextern zu tun.

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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #83 am: 02 Februar 2009, 21:23:00 »

Zitat von: K-Ninchen link=topic=8546.msg461369#msg461369
(...) da es den Gefangenen unter dem NS-Regime eben nicht möglich war, sich "frei zu arbeiten" dazu sehr zynisch ist (was im Übrigen auch für "jedem das seine" in diesem Zusammenhang gilt). Am Eingang eines KZs nehmen sich die beiden Sprüche nicht viel, was den Zynismus-Gehalt in diesem Zusammenhang angeht.

Man kann also davon ausgehen, dass dieser Spruch für jene, die sich eben dieser Begebenheiten bewusst sind, geschmacklos erscheint. (...)
Genau das ist der Punkt. Der Spruch ist aus meiner Sicht geschmacklos, eben weil ich mir der Inschrift über dem KZ-Eingang bewusst bin. Wenn sich Andere aufgrund ihrer Unwissenheit dieser Begebenheit nicht bewusst sind, ist das wohl kaum mir - oder gar meiner angeblich so verblendeten Wahrnehmung - anzulasten.


« Letzte Änderung: 02 Februar 2009, 21:26:35 von colourize »
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #84 am: 02 Februar 2009, 21:46:55 »

Ich habe mal gegooglet und fand heraus, daß es wohl ca. 3600 Konzentratinslager, davon 7 sogenannte Vernichtungslager in dem von der NSDAP beherrschten Gebiet gab.

Wer weiß bei allen, was auf den Türen stand?

Wenn irgendwo "Eingang" stand, ist das dann auch zynisch, wenn das jetzt beim Kaufhaus umme Ecke über der Tür steht?
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #85 am: 02 Februar 2009, 22:12:27 »

Ich habe mal gegooglet und fand heraus, daß es wohl ca. 3600 Konzentratinslager, davon 7 sogenannte Vernichtungslager in dem von der NSDAP beherrschten Gebiet gab.

Wer weiß bei allen, was auf den Türen stand?

Wenn irgendwo "Eingang" stand, ist das dann auch zynisch, wenn das jetzt beim Kaufhaus umme Ecke über der Tür steht?

"Eingang" ist ja dann nicht spezifisch für jenes KZ sondern da ist klar, dass es im allgemeinen einen Eingang bezeichnet.
Dachau und Buchenwald sind dagegen aber schon relativ bekannte KZs.

Genau definieren, was "Allgemein geschmacklos" ist, lässt sich nur sehr schwer bis gar nicht. Wo setzt man die Grenze? Das ist die Frage.
Wenn so etwas nur 10% der Bevölkerung bekannt ist, reicht es dann aus?

Und ich denke, genau das ist hier der Knackpunkt.

Nazis haben so ziemlich alles verwendet und benutzt, was wir heute und Menschen vorher auch benutzt haben. Nur was ist jetzt typisch oder kennzeichnend für das NS-Regime? Und wie bedeutungsvoll ist das bis heute?

Stichwort: "Autobahn" z.B.
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #86 am: 02 Februar 2009, 22:27:13 »

Zitat von: K-Ninchen link=topic=8546.msg461369#msg461369
(...) da es den Gefangenen unter dem NS-Regime eben nicht möglich war, sich "frei zu arbeiten" dazu sehr zynisch ist (was im Übrigen auch für "jedem das seine" in diesem Zusammenhang gilt). Am Eingang eines KZs nehmen sich die beiden Sprüche nicht viel, was den Zynismus-Gehalt in diesem Zusammenhang angeht.

Man kann also davon ausgehen, dass dieser Spruch für jene, die sich eben dieser Begebenheiten bewusst sind, geschmacklos erscheint. (...)
Genau das ist der Punkt. Der Spruch ist aus meiner Sicht geschmacklos, eben weil ich mir der Inschrift über dem KZ-Eingang bewusst bin. Wenn sich Andere aufgrund ihrer Unwissenheit dieser Begebenheit nicht bewusst sind, ist das wohl kaum mir - oder gar meiner angeblich so verblendeten Wahrnehmung - anzulasten.




Ich habe das schon verstanden, und ich finde trotzdem, dass es einen Unterschied zwischen dem klassischen Zitat "Jedem das Seine" gibt und dem völlig unklassischen "Arbeit macht frei". Das eine benutze ich in allen möglichen Zusammenhängen, eben weil's ein klassisches Zitat ist, dessen Breitenwirkung der einer Swastika (die ja ein klassisches Symbol ist, nur falls das Argument kommt), nicht gleichzusetzen ist, das andere nicht. Du bist da anderer Meinung, aber das bedeutet natürlich nicht, dass Du Dir jeden Bullshit hier an die Birne nageln lassen musst, ebensowenig wie ich. ;)
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #87 am: 03 Februar 2009, 10:12:31 »

Warum hat eigentlich niemand banquo davor gewarnt eine diskussion mit Jinx anzufangen. Das ist als würde man mit einem stein diskutieren und ich gebe dem stein eine höhere chance das er über die argumente des anderen nachdenkt und vielleicht auch auf den anderen eingehen kann als Jinx, so 1 zu 1000000.


Jetz bekomm ich bestimmt eine klage vom stein an den hals  ;D, sorry stein.
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Re: Jedem das Seine - Suum cuique
« Antwort #89 am: 03 Februar 2009, 11:38:50 »

Warum hat eigentlich niemand banquo davor gewarnt eine diskussion mit Jinx anzufangen. Das ist als würde man mit einem stein diskutieren und ich gebe dem stein eine höhere chance das er über die argumente des anderen nachdenkt und vielleicht auch auf den anderen eingehen kann als Jinx, so 1 zu 1000000.


Jetz bekomm ich bestimmt eine klage vom stein an den hals  ;D, sorry stein.

*gähn* Bitte! Doch nicht wegen so einer Lappalie. Es ist scheißegal, was ich schreibe, es wird stereotyp sowieso schema f vorausgesetzt. Insofern hätte eine Klage ohnehin wenig Erfolg, da bei offensichtlich funktionalen Analphabeten ein Textverständnis nicht vorausgesetzt werden kann.
« Letzte Änderung: 03 Februar 2009, 11:44:01 von Jinx »
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