Es ist zu spät, etwas tun zu wollen, wenn die Gene bereits zusammengesetzt sind. Wenn man das etwas ändern möchte, wenn man einen genetischen Defekt erkannt hat und der Mensch bereits am Entstehen ist, ist es zu spät.Und ehrlich, es ist für die ganze Sache scheißegal, was Du für Erfahrungen mit Trisomie21Erkrankten gemacht hast. Wichtig ist, welche Erfahrungen sie selber machen und oder ihre Eltern mit ihnen. Und wenn ein Erkrankter sagt, er möchte nicht, daß seine Kinder diese Einschränkung an Lebensqualität haben, die er hat, dann sollte man das respektieren.Da shat nichts, aber auch rein gar nichts damit zu tun, ob ein Mensch mehr wert sei als der andere. Es geht darum, Möglichkeiten zu schaffen, Menschen unnötige, weil vermeidbare Einschränkungen, unter denen sie evt. leiden, aus dem Weg zu schaffen, bevor sie entstehen.Und Haarfarbe zu ändern, hat nun nichts, aber auch rein gar nichts damit zu tun, eine Haarfarbe ist keine Erkrankung.Und selbst wenn die Eltern wissen, daß sie Träger einer Erkrankung sind, diese aber nur unter ungünstigen Umständen auch im Phenotypen erkennbar wird, kann man dieses Risiko vermeiden. Damit ist es auch für kommende Generationen erledigt.Du sagst, Du möchtest die Erfahrung mit den trisomie 21 -PAtienten nicht missen. Hast Du sie denn mal gefragt, ob sie nicht lieber "normal" wären? Oder ob sie, wenn sie es verhindern könnten, daß ihre Kinder erkranken, das tun würden.
Aber wie auch immer, Hierzulande jedenfalls verboten, weil sie als Methode der Auslese -und damit auch wieder der Diskriminierung- betrachtet wird und deswegen moralisch nicht vertretbar wäre.. Es gibt auch den schönen Begriff "Bio-Apartheid" Ja, das Ganze hat hier in Deutschland den üblichen historischen Hintergrund, aber da fragt man sich doch trotzdem, warum andere Länder keine moralischen Bedenken haben?Wahrscheinlich gibt’s in 20 Jahren so was wie „Gen-Tourismus“, weil wir uns von unserer Vergangenheit so blockieren lassen. Und ob DAS geiler ist??? Aber zur Moral: Das Genom scheint ja zum allerheiligsten, intimsten und unmittelbaren Wirkungsort Gottes geworden zu sein, vor dem nun alle Ehrfurcht bekommen haben. Dabei ist das Primelgenom weniger heilig als das des Quastenflossers, und das Heiligste ist natürlich das des Menschen, das Allerheiligste das des unschuldigen Kindes. Ich finde davon muß man erstmal loskommen und das Leben an sich respektieren. Biotechnik/-ologie (uvm.) sind seehr weitgefächerte Bereiche, die sich im Grunde mit Stoffwechselwegen befassen. Man will das Leben halt verstehen lernen und niemand will „Gott spielen“! Es kann nicht richtig sein, dass Menschen ein Leben lang unter schweren Erbkrankheiten leiden, nur weil ihr Genom für unantastbar gilt. Wer einen frühen Embryo mit einem Menschen gleichstellt, bringt damit zum Ausdruck, dass er das Wesen des Menschen in den Genen sieht. Das halte ich für unmenschlich und „Das Leben...“ hat ja nun auch die Menschen und nicht die Chromosomen kennen gelernt.Aus wissenschaftlicher Sicht, lässt sich die Menschheit auch nicht in Rassen unterteilen und es wird auch stark vor einer Diskriminierung von Behinderten gewarnt!! Aber mal ehrlich, woher kommt diese seltsame Wertschätzung von Krankheit und Behinderung? Wird bald eine Kampagne zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Kinderlähmung gestartet?Ich glaube eine Gen- oder sonstige Therapie ist wesentlich kostspieliger und vor allem zeitaufwendiger als z.B. die ( PID) oder Keimbahntherapie. Aber da könnten wir ja mal die Krankenschwestern und Krankenpfleger unter uns fragen!Also:Gentherapie bei Expression der Störung und spezifisch: NEIN, weil ist zu spät und teuer, vorbeugend/präventiv: JA, weil Gentherapie bei Expression der Störung und spezifisch: NEINps. nicht das durch meinen verkackten Konjunktiv im ersten post der Eindruck entstanden ist, ich sei Wissenschaftler! Nene, ich bin interessierter Biolaborassi und kann für alle Noch-Interessierten „Das populäre Lexikon der Gentechnik“ / Eichborn (z.T. Quelle) empfehlen. !Kein Fachlexikon für Studierende!(und -zu quoten- lern ich auch noch)
Hum. Ein Problem ist natürlich die Formulierung "verhindern, dass die Kinder unter der gleichen Krankheit leiden", weil man ja mit PID nicht ein krankes Kind heilt, sondern die kranken potentiellen Kinder aussortiert. Man heilt also niemanden, sondern man erlaubt den Kranken nicht, zu leben. Da sehe ich schon eher ein moralisches Problem.