Schwarzes Hamburg

  • 24 Dezember 2024, 17:06:10
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Autor Thema: Die höchste Entwicklungsstufe des Menschen / Die höchstentwickelte Gesellschaft  (Gelesen 9264 mal)

SoylentHolger

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Angeregt durch die Metadiskussion in Kallistis "Ab wann ist ein Mensch ein Mensch" Thread, frage ich mich, wann ist ein Mensch hochentwickelt?

Ist ein Mensch z.B. hochentwickelt, wenn er die Fähigkeit der Empathie besitzt? Welche Kriterien sprechen für eine hohe Entwicklung? Zwischenmenschlicher Umgang? Bewußtsein der Natur gegenüber?

Auch interessant in diesem Zusammenhang: Welche Nation ist die höchstentwickelte und warum?

Für die rein technophilen wären dies vermutlich die USA. Aber für Leute, die ethische Aspekte mit Einbeziehen können es die USA nicht sein. (bitte kein Amilandbashing).
Welche Maßstäbe kann man ansetzen bzw. kann oder darf man überhaupt die verschiedenen Nationen ethisch gewichten?

Interessanterweise kam gestern in der Sauna  8) eine ähnliche Diskussion auf, mit dem allgemeinen Konsens, dass jedes Land individuell beurteilt werden sollte. Sprich Demokratie kann zwar ich Europa funktionieren aber könnte z.B. völlig falsch für China sein, womit eine kommunistische Diktatur in China als ethisch nicht fragwürdig zu beurteilen sei.
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colourize

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Welche Maßstäbe kann man ansetzen bzw. kann oder darf man überhaupt die verschiedenen Nationen ethisch gewichten?
Es gibt durchaus Versuche, den Entwicklungsstand von Nationalstaaten zu messen und zu vergleichen. Der Human Development Index ist z.B. ein solcher Versuch. Liest sich sogar einigermaßen schlüssig, aber hier:
Interessanterweise kam gestern in der Sauna  8) eine ähnliche Diskussion auf, mit dem allgemeinen Konsens, dass jedes Land individuell beurteilt werden sollte.
stimme ich ebenfalls zu. Die im HDI "festgelegten" Entwicklungskriterien sind eben aus der Sicht von Menschen, die in sog. Industriestaaten aufgewachsen sind, erdacht worden.

Nicht zustimmen mag ich aber hier:
Sprich Demokratie kann zwar ich Europa funktionieren aber könnte z.B. völlig falsch für China sein, womit eine kommunistische Diktatur in China als ethisch nicht fragwürdig zu beurteilen sei.
Diktaturen halte ich immer für falsch, und maße mir auch an hier ein ethisches Urteil zu treffen und demnach zu handeln. Natürlich ist die Forderung nach einer weltweiten Durchsetzung der Menschenrechte letztlich kulturimperialistisch - schließlich stammen diese Werte aus "unserem" Kulturkreis. In diesem Punkt bin ich aber gerne Imperialist und Missionar.
Mal davon ab: Die Chinesische Staatsführung hat die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ratifiziert, also sollen die das nun auch umsetzen.
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SoylentHolger

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War allgemeiner Konsens, dem ich nur partiell zustimmen wollte. Danke für den Link. Les ich mir nachher mal in Ruhe durch.
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Nekrolog

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Ich denke, dass aus gegewärtigen Sicht nicht zu ermessen ist, was man als hochentwickelten Menschen und Nation bezeichnen soll; Dazu müßte wohl die Geschichte der menschlichen Entwicklung erst abgeschhlossen sein. Aber die Zukunft wird oder wird nicht darüber Aufschluss geben können, welchen ungfähren Entwicklungsstand die heutige Menschheit einnimmt, denn eine Beurteilung vom Standpunkt der Gegenwart führt sicherlich allzuleicht zu Vermessenheiten bei den Nationen und Menschen. Ob die abendländische, "technophile" Demokratie die von einer kapitalischtischen Wirtschaftsform begleitet wird oder der demokratische Kommunismusstaat, das Optimum von einer möglichen Staatsform ist, hängt wohl auch vom Ideenreichtum und der Erfindergabe der Menschheit ab. ;D
Die Menschheit als Hochentwickelt zu bezeichenen, ist wohl auch noch zu verfrüht, weil wir eben nicht wissen wo wir zur Zeit mit unserer Moral und unser Technik stehen, und ob wir mit unseren Fähigkeiten eine Zukunft haben, udg.. ???
Die Empathie ist etwas Schönes, aber was wird außerdem noch, was z.B. die seelischen Fähigkeiten des Menschen betrifft, in der Zukunft Wirklichkeit sein ? Nach meiner Auffassung z.B. war das höchste an Moral, was der Mensch bisher in der Vergangenheit erreicht hat, das:"Ich will nicht wollen. " ;D
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olli

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eigentlich wollte ich "schland \o/" schreiben, aber was solls:

in der olli-welt gibt es in wenigen bereichen nur schwarz und weiß, in den meisten bereichen aber nur grau. immer, wenn der mensch etwas beurteilt, befinden wir uns in der grauen welt. und wenn der mensch menschen beurteilt, dann ist diese welt voll total sehr grau. wobei "grau" gar nicht die richtige umschreibung ist. vielmehr ist diese welt bunt, denn man bewegt sich nicht in zwei dimensionen zwischen schwarz und weiß, sondern auf der gesamten farbkugel, nach oben, links, "da hinten", "noch etwas weiter" oder "leicht".

ich meine: wenn man die entwicklungsstufe eines individuums, eines volks oder gar einer nation fundiert beurteilen soll, wird man wohl den rest seines lebens diverseste disziplinen studieren müssen, ohne jemals die chance zu haben, eine definitive aussage hinzubekommen. moral, technologie, kultur - gibt es eigentlich eine allgemeingültige definition von "intelligenz"? (und kommt mir jetzt nicht mit wikipedia :P)

also denke ich: ja, der mensch ist hochentwickelt. ca. 4,6 milliarden jahre hochentwickelt :) in vielen bereichen wird er wohl das höchstentwickelte lebewesen auf diesem planeten sein. und in noch mehr bereichen wird der mensch das unterentwickelste lebewesen auf diesem planeten sein. vom universum mal ganz abgesehen.

ergo: alles bunt. have fun :)
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Eisbär

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Ich würde sowas immer davon abhängig machen, wie es den untersten Mitgliedern der jeweiligen Gesellschaft geht, wie diese behandelt werden.
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Killerqueen

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Ich schließe mich Olli uneingeschränkt an. Schöner hätte ich das niemals formulieren können.

Was den beliebten Teilbereich Technik angeht:
Generell hege ich den Verdacht, dass die Menschheit ihren erfinderischen Höhepunkt um 1900 während der Industrialisierung hatte und seitdem stetig an Potential abbaut.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich ist ein Fusionsreaktor etwas Großartigeres als eine Dampfmaschine, aber die Entwicklungsschritte, die der Mensch heutzutage zurücklegt, sind in ihrer Innovativität gefühlt viel kleiner, als diejenigen, die am Anfang der Industriebildung zurückgelegt wurden. Das Alles ist aber nur mein persönlicher, von der HipHop-Kultur etwas pessimistisch beeinflusste, Eindruck. ;)
« Letzte Änderung: 24 September 2008, 17:44:47 von Killerqueen »
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Hm...

Es gab ja bisher 3 industrielle Revolution.
Die erste mit der Dampfmaschine, die zweite mit der Elektrizität und die dritte mit der Mikroelektronik.

Ich denke, daß die vierte auch nicht unbedingt lange auf sich warten läßt...
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Thomas

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Zitat von: Killerqueen
Was den beliebten Teilbereich Technik angeht:
Generell hege ich den Verdacht, dass die Menschheit ihren erfinderischen Höhepunkt um 1900 während der Industrialisierung hatte und seitdem stetig an Potential abbaut.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich ist ein Fusionsreaktor etwas Großartigeres als eine Dampfmaschine, aber die Entwicklungsschritte, die der Mensch heutzutage zurücklegt, sind in ihrer Innovativität gefühlt viel kleiner, als diejenigen, die am Anfang der Industriebildung zurückgelegt wurden. Das Alles ist aber nur mein persönlicher, von der HipHop-Kultur etwas pessimistisch beeinflusste, Eindruck. ;)[/color]
Naja, aber ist das nicht eigentlich statistisch gesehen zwangsläufig so ? Wenn quasi noch "nichts" erfunden wurde, ist es wesentlich einfacher (gefühlte) große Entwicklungssprünge zu produzieren als in so einer technisch-erfinderisch schon sehr gesättigten Welt wie der momentanen.Man muß ja, um den gleichen gefühlten Eindruck der Innovationsgröße zu hinterlassen immer größere Erfindungsschritte machen, und das dauert natürlich.
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olli

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Die erste mit der Dampfmaschine, die zweite mit der Elektrizität und die dritte mit der Mikroelektronik.

Ich denke, daß die vierte auch nicht unbedingt lange auf sich warten läßt...
Ich glaube, dass da entweder gar keine mehr oder erst eine in frühestens 200-300 Jahren kommen wird.

Wenn quasi noch "nichts" erfunden wurde,
Achso! Alles was nicht-technisch ist, ist nichts? Das Rad? Die Verarbeitung von Lebensmitteln, um sie verträglicher zu machen? Die Hygiene? Medizinische Kenntnisse?

Stimmt! Alles unnötiger Kram, der nichts bringt! ;)


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Zitat von: Killerqueen
Wenn quasi noch "nichts" erfunden wurde,
Achso! Alles was nicht-technisch ist, ist nichts? Das Rad? Die Verarbeitung von Lebensmitteln, um sie verträglicher zu machen? Die Hygiene? Medizinische Kenntnisse?

Stimmt! Alles unnötiger Kram, der nichts bringt! ;)

Da missverstehst du mich.Du sprachst vom Teilbereich Technik, Entwicklungshöhepunkt um 1900, Dampfmaschine und so weiter.Da habe ich mich dann natürlich auch primär auf den technischen Bereich Bezogen (wozu übrigens auch das Rad gehört).Aber das Prinzip, welches ich beschrieb, läßt sich wohl auf alle Entwicklungsbereiche ausdehnen.Je geringer der bisherige Entwicklungsstand, umso einfacher und gleichzeitig Revolutionärer läßt sich eine Entdeckung/Erfindung machen, und umso gewaltiger muß die nächste Entdeckung/Erfindung in diesem Bereich sein, um den gleichen "Wow!"-Effekt zu erzeugen.
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Eisbär

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Es gab ja bisher 3 industrielle Revolution.
Die erste mit der Dampfmaschine, die zweite mit der Elektrizität und die dritte mit der Mikroelektronik.

Ich denke, daß die vierte auch nicht unbedingt lange auf sich warten läßt...
Ich glaube, dass da entweder gar keine mehr oder erst eine in frühestens 200-300 Jahren kommen wird.
Ach, Nano-Technologie, Biotechnologie usw. sind doch bereits in den Startlöchern...
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DarkestMatter

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Je geringer der bisherige Entwicklungsstand, umso einfacher und gleichzeitig Revolutionärer läßt sich eine Entdeckung/Erfindung machen, und umso gewaltiger muß die nächste Entdeckung/Erfindung in diesem Bereich sein, um den gleichen "Wow!"-Effekt zu erzeugen.
hm. in meinen augen auf den ersten blick schlüssig. aber dennoch nicht überzeugend.

ist es einfacher, aus 50 Menschen 100 zu machen, oder aus 50.000 menschen 100.000?
(durch fortpflanzung, nicht klonen ;) )

worauf ich hinaus will:
ein bestimmtes technisches level ermöglicht ja weitere technisch höherwertige erfindungen.
für den steinzeitmenschen war das feuer toll und ne großartige erleichterung. für "uns" wäre es die Kernfusion zu kontrollieren. wie wahrscheinlich ist es, dass der steinzeitmensch dieses vollbringen konnte?

wir sind doch bereits in einer neuen "technischen Entwicklungsphase/Zeitalter". Mikrochips.
und sogar noch mit 2 zehen im Zeitalter der Dampfmaschine. mit dem anderen Fuß stehen wir gerade in der Tür zur Nanotechnologie (wie Eisbär bereits bemerkte).

ob die Nanotechnologie nun so einflussreich sein wird, wie anno dazumal die erfindung der dampfmaschine oder des buchdrucks, kann erst die zukunft zeigen und wird rückwirkend beurteilt werden müssen.
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Thomas

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Zitat von: DarkestMatter
ist es einfacher, aus 50 Menschen 100 zu machen, oder aus 50.000 menschen 100.000?
(durch fortpflanzung, nicht klonen ;) )
Kommt drauf an, wie sehr du da in's Detail gehen willst, aber vom Prinzip her ist der Aufwand der gleiche  ;)

Zitat von: DarkestMatter
worauf ich hinaus will:
ein bestimmtes technisches level ermöglicht ja weitere technisch höherwertige erfindungen.
für den steinzeitmenschen war das feuer toll und ne großartige erleichterung. für "uns" wäre es die Kernfusion zu kontrollieren. wie wahrscheinlich ist es, dass der steinzeitmensch dieses vollbringen konnte?
Hm, das kommt wohl darauf an, von wo aus der nächste Schritt startet und welche Schritte man zur Bewertung heranzieht.Den Vergleich der Bedeutung Steinzeitmensch-Feuer vs. Heute-Kernfusion sehe ich so nicht, eben weil der für die jeweilige Entwicklung nötige Ausgangslevel ein anderer ist.Es ist nämlich für den Steinzeitmenschen nicht die gleiche Hürde gewesen, das Feuer zu "erfinden" und zu kontrollieren wie es das bei uns bezüglich der Kernfusion der Fall wäre.Ich denke, das das Feuer wesentlich leichter zu entdecken war, weil eben keine besonderen Anforderungen dazu nötig waren.Bei der Kernfusion hingegen kann man das nicht mal so eben durch Glück und Beobachten hinbekommen.
Zusammengefaßt : Jeder, der heute bahnbrechende Erfindungen machen möchte, muß quasi erst mal das ganze Know-How, das wir seit der Steinzeit gesammelt haben beherrschen, und das "bremst" ja schon mal die Erfindungsgeschwindigkeit deutlich herunter.
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