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Autor Thema: Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?  (Gelesen 62190 mal)

Daelach

  • Gast
Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #135 am: 17 August 2004, 15:12:20 »

heilsa Kenaz!

Na wenn es doch noch sachlich fortgeführt wird, ok.. (-:

Zitat
An Deiner Ethik für Freie, "die Sklaven furchtbar vorkommt", sind schon Leute gescheitert, deren geistiger Horizont mit Sicherheit etwas großzügiger ausgestattet war, als ... äh


Ja, das ist richtig. Kann gut sein, daß ich scheitere, das streite ich nicht ab. Ebensowenig, daß ich selber mit meiner Ethik keineswegs immer so locker-flockig leben kann, wie es scheinen mag. Schließlich habe ich auch nie behauptet, bereits frei zu sein. Aber weißt Du.. selbst wenn ich auf halbem Weg scheitere und zusammenbreche, dann habe ich doch wenigstens einen Teil des Weges bereits zurückgelegt. Und das allein ist es wert.

Zitat
Den der Gleichheit


Genau wie Nietzsche lehne ich diese Vorstellung von Gleichheit ab, weil dies eine Gleichheit ist, die unweigerlich niedrig macht.

Das ist auch kein Problem, denn diese Ethik gilt für ALLE, die fähig sind, sie umzusetzen. Unabhängig von Rasse, Geburtsland, Geburtsstand oder ähnlichem. Sie steht jedem offen, aber sie will erst erarbeitet werden.

Hier Gleichheit zu fordern, wäre immer die Gleichheit dessen, der sich diese Mühen NICHT machen will. Und genau deswegen lehne ich diese Gleichheit ab.

Du sprichst zwischen den Zeilen an, daß sich dann ja jeder mit jedem beliebigen Unsinn zum Herren erklären kann, und alle anderen zu Sklaven.  Rassismus wäre eine Variante für so einen Blödsinn, wo das Stichwort der Herrenrasse schon gefallen ist. Nun, dem läßt sich mit Mindeststandards begegnen:

Kann das fragliche Individuum seinen Willen tun? Oder prozessiert es Schulddenken, verwechselt Schuld mit Verantwortung?

Kurzer Einschub, nicht weil ich denke, Du wissest das nicht, sondern um sicherzustellen, daß wir hier vom Selben reden: Schuld ist die Antwort auf die Frage "warum ist das so?", weist also in die Vergangenheit und vor allem auf Dinge, die nicht mehr zu ändern sind, hierher rührt ja gerade die Unfreiheit, daß wir Vergangenheit nicht ändern können. Verantwortung ist die Antwort auf die Frage nach der Zukunft, also in etwa "wozu ist das gut? / wie soll es weitergehen?".

Sklave ist also demzufolge, wer permanent sein ganzes Leben lang herumrennt, und immer sind die anderen schuld. An allem. Dies dient vor allem zur Ablenkung von sich selbst.

genau DAS nämlich ist der Fall bei dem Kifishirt-Beispiel. Sicherlich ist der Kifishirtträger "schuld", daß die Person zu zittern beginnt. Aber VERANTWORTLICH ist sie selbst. Wer hier mit der Schuld auch die Verantwortung von sich weist, ist eben Sklave.

Wenn ich jemandem nur ein paar Worte zeigen muß, und eine automatische Reaktion beginnt, die für das Individuum nachteilhaft ist, die es aber nicht unter Kontrolle hat, dann ist es ein Sklave. Das hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit der in so einem Fall experimentell beweisbaren Tatsache, daß derjenige die Welt auf völlig disfunktonale Weise erlebt und unfähig ist, sein Erleben zu ändern.

Das ist ein Bewußtheitslevel auf dem Reiz/Reaktions-Schema, und DAS können nun wirklich auch Tiere, siehe Pawlow'scher Hund. Der Mensch aber kann mehr als Tiere, er kann sich nämlich selbst programmieren. Das tun Tiere zwar auch, aber der Mensch kann diesen Prozeß bewußt steuern. JEDER Mensch. Aber die wenigsten TUN es, weil es ja so einfach ist, zu sagen "ich kann nichts dafür" (Sklavenlogik!).

Hier hilft kein ererbter Adelstitel, keine klugen Vorfahren, nichts - hier ist das Individuum einzig auf sich selbst gestellt.

Sicher hat jeder seine Grenzen, ein Querschnittsgelähmter wird nie zum Hürdenläufer werden. Dennoch, niemand ist unnütz. Ein Stephen Hawking kann sich kaum bewegen, und leistet trotzdem große Dinge, auch wenn ich sie nicht wirklich verstehe. Er hat seine Behinderung, aber er macht das Beste daraus. Wenn jemand mit SO einer schweren Behinderung das kann, um wieviel leichter sollte ein durchschnittlich gesunder Mensch das können! Doch, jemand wie Hawking sehe ich schon als Vorbild an.

hilsen (-: Daelach
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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #136 am: 17 August 2004, 15:17:52 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Bombe"
Und warum benutzt du nie Fragezeichen.

Warum postest Du nur offtopic.

Weil ich eine andere Defintion von "offtopic" habe? :)
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #137 am: 17 August 2004, 15:36:14 »

Zitat von: "Daelach"

genau DAS nämlich ist der Fall bei dem Kifishirt-Beispiel. Sicherlich ist der Kifishirtträger "schuld", daß die Person zu zittern beginnt. Aber VERANTWORTLICH ist sie selbst. Wer hier mit der Schuld auch die Verantwortung von sich weist, ist eben Sklave.
Klar.
Und so eine Konditionierung läßt sich ja ganz einfach aufheben.
Ein Mißbrauchs- oder Folteropfer, daß jahrelang gebraucht hat, um wieder ein halbwegs normales Leben zu führen und meinetwegen auf dem Weg der "Entkonditionierung" ist und dann eben auf den angesprochenen Shirt-Träger trifft, wie begegnest Du dessen Reaktion?


Zitat
Wenn ich jemandem nur ein paar Worte zeigen muß, und eine automatische Reaktion beginnt, die für das Individuum nachteilhaft ist, die es aber nicht unter Kontrolle hat, dann ist es ein Sklave. Das hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit der in so einem Fall experimentell beweisbaren Tatsache, daß derjenige die Welt auf völlig disfunktonale Weise erlebt und unfähig ist, sein Erleben zu ändern.

Das ist ein Bewußtheitslevel auf dem Reiz/Reaktions-Schema, und DAS können nun wirklich auch Tiere, siehe Pawlow'scher Hund. Der Mensch aber kann mehr als Tiere, er kann sich nämlich selbst programmieren. Das tun Tiere zwar auch, aber der Mensch kann diesen Prozeß bewußt steuern. JEDER Mensch. Aber die wenigsten TUN es, weil es ja so einfach ist, zu sagen "ich kann nichts dafür" (Sklavenlogik!).
Ich habe da ein paar Überraschungen für Dich.
  • Menschen sind auch nur Tiere
  • Menschen haben ein Unterbewußtsein
  • dieses Unterbewußtsein eeinflußt unser Handeln und Denken viel mehr als unser Bewußtsein, Deine "Freiheit" ist eine Illusion
[/color]

Zitat
Hier hilft kein ererbter Adelstitel, keine klugen Vorfahren, nichts - hier ist das Individuum einzig auf sich selbst gestellt.
Nein. Konditionierungen von sich aus auszuhebeln ist fast unmöglich.
Da braucht man schon professionelle Psychologen für.


Zitat
Sicher hat jeder seine Grenzen, ein Querschnittsgelähmter wird nie zum Hürdenläufer werden. Dennoch, niemand ist unnütz. Ein Stephen Hawking kann sich kaum bewegen, und leistet trotzdem große Dinge, auch wenn ich sie nicht wirklich verstehe. Er hat seine Behinderung, aber er macht das Beste daraus. Wenn jemand mit SO einer schweren Behinderung das kann, um wieviel leichter sollte ein durchschnittlich gesunder Mensch das können! Doch, jemand wie Hawking sehe ich schon als Vorbild an.
Mal abgesehen davon, daß ich von Hawkings Theorien wenig halte (sie stellen sich eben immer wieder als falsch heraus), vergißt Du ein paar ganz wesentliche Grenzen Deiner Freiheit.

Deine Freiheit reicht nur soweit, bist Du die eines anderen einschränkst.
Deine bisherigen Äußerungen lassen vermuten, daß Du darauf keine Rücksicht nehmen willst.
Es könnte daher leicht passieren, daß ein von Dir als "Sklave" bezeichneter sich durch Dein Verhalten in seiner Freiheit (und er hat auch die Freiheit sich für ein "Sklavendasein" zu entscheiden) eingeschränkt wird, daher zum "Freiheitskämpfer" wird und sich nötigenfalls gewaltsam seine Freiheit wieder zurück erkämpft.
Oder einfacher gesagt, er denkt sich: "Wenn der mich mein Leben nicht Leben läßt, poliere ich seine möchte-gern-unkonditionierte Fresse..."

Grüße
Lars

P.S.: Mich würde interessieren, welcher Konditionierung Dein "Kampf" gegen Konditionierungen zu Grunde liegt.
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« Antwort #138 am: 17 August 2004, 15:44:27 »

Konditionierungen aushebeln fast unmöglich?
Es wird immer besser hier :)

Die moderne Psychologie verwendet verschiedene Methoden, um einem Therapeuten zu helfen, einem Skla^WPatienten seine Konditionierungen und Prägungen zu nehmen. Es sollte allerdings logisch sein, dass dies auch selbst durchgeführt werden kann. Und zwar mit einer eindeutig höheren Erfolgsrate.

Das Problem ist das 'Wollen'. Viele Leute glauben, sie wollen sich davon loslösen. Wenn dieses 'Wollen' allerdings in einem Schaltkreis verwurzelt ist, kann es in den meisten Fällen nur scheitern, die Dinge verkomplizieren, oder Brücken schaffen, die irgendwann einbrechen.


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Kenaz

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« Antwort #139 am: 17 August 2004, 15:52:38 »

@ Daelach

Zitat
Genau wie Nietzsche lehne ich diese Vorstellung von Gleichheit ab, weil dies eine Gleichheit ist, die unweigerlich niedrig macht.
- Frage: Was macht Deine "Ethik" zur "Ethik", wenn Du das Egalitätsprinzip auszublenden beliebst? Und, noch wichtiger: Welchen Status beliebst Du jenen zuzuschreiben, die den hohen Standards Deiner "Ethik" nicht gerecht werden?

Zitat
Das ist auch kein Problem, denn diese Ethik gilt für ALLE, die fähig sind, sie umzusetzen. Unabhängig von Rasse, Geburtsland, Geburtsstand oder ähnlichem. Sie steht jedem offen, aber sie will erst erarbeitet werden.
- s. o.: Welchen Status kann der "Rest" beanspruchen?

Zitat
Du sprichst zwischen den Zeilen an, daß sich dann ja jeder mit jedem beliebigen Unsinn zum Herren erklären kann, und alle anderen zu Sklaven.
- Ich wüßte nicht, wo ich das zwischen den Zeilen getan habe; - aber man kann das meinetwegen ruhig noch mit ins Sortiment aufnehmen ...

Zitat
Sklave ist also demzufolge, wer permanent sein ganzes Leben lang herumrennt, und immer sind die anderen schuld. An allem. Dies dient vor allem zur Ablenkung von sich selbst.
- Meinetwegen, da geh' ich mit ... auf die Überleitung zur Moral bin ich allerdings schon mächtig gespannt ...

Zitat
genau DAS nämlich ist der Fall bei dem Kifishirt-Beispiel. Sicherlich ist der Kifishirtträger "schuld", daß die Person zu zittern beginnt. Aber VERANTWORTLICH ist sie selbst. Wer hier mit der Schuld auch die Verantwortung von sich weist, ist eben Sklave.
- Abgesehen davon, daß ich Deine Differenzierung reichlich hahnebüchen finde, aber das jetzt auseinanderzuklabüstern, ist mir zu mühselig: Der "KiFishirtträger" ist Auslöser für eine Reaktion, die menschlich-allzumenschlich ist, und die zu verurteilen oder zu bagatellisieren nur jemand fertigbringt, der über keinerlei - oder nur EXTREM verkümmerte - Verbindungen mehr zum Herz-Bauch-Bereich seiner Persönlichkeit verfügt (- schon mal was von Empathie gehört?), sondern sich ausschließlich in seinem Oberstübchen aufhält ... was m. bescheidenen E. nach ein wenig armselig ist, um es höflich auszudrücken. - Im übrigen ist nach meinem Sprachverständnis diejenige Person SCHULD an der fraglichen Reaktion, die dem derart reagierenden Menschen das angetan hat (respektive: der "KiFi" selbst); VERANTWORTLICH für die unmittelbare Reaktion ist jedoch der Shirtträger. (Aber offen gestanden halte ich das in diesem Zusammenhang wirklich für eine ausgemachte sophistische Haarspalterei, die am eigentlich empfindlichen Punkt völlig vorbeigeht.)

Zitat
Wenn ich jemandem nur ein paar Worte zeigen muß, und eine automatische Reaktion beginnt, die für das Individuum nachteilhaft ist, die es aber nicht unter Kontrolle hat, dann ist es ein Sklave. Das hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit der in so einem Fall experimentell beweisbaren Tatsache, daß derjenige die Welt auf völlig disfunktonale Weise erlebt und unfähig ist, sein Erleben zu ändern.
- Merkst Du eigentlich nicht, daß Du von den unendlich vielfältigen, schillernden Facetten menschlicher Erfahrung wie von einem Rechenexempel redest? Und um beim Beispiel zu bleiben: Stell' Dir mal vor, Du wirst gegen Deinen Willen von einer Truppe finsterer Lederschwuler in einer dunklen Ecke mal so richtig nach allen Regeln der Kunst durchgeknattert (- ich bitte hiermit schon prophylaktisch alle Lederschwulen ausdrücklich um Verzeihung! Es ist nur ein Beispiel, das mir angesichts der Sachlage recht zielführend erschien! -), man schert sich also einen Dreck um Deine Aversion gegen "Schwulheit" und besorgt Dir den ultimativen - und für Dich apokalyptischen - Gangbang ... so, jetzt kommst Du also völlig traumatisiert aus Deiner Ecke gekrochen, berappelst Dich langsam und notdürftig, und einige Monate später triffst Du einen Kumpel, der es aus irgendwelchen Gründen gerade irre stylish findet, mit Lederhosen, Brust- und Sackgeschirr, Käppi, Sonnenbrille, Schnauzbart und üppigster Brustbehaarung flanieren zu gehen, was Dir wiederum vor Angst die Kacke in Deine BW-Hose treibt ... Ehrlich, mein Freund: Dein Gesicht würde ich gerne sehen, wenn der Dir dann erzählt, daß Du a) ein Sklave bist, der in einem festgefahrenen und automatischen Reaktionsmuster hängengeblieben ist, und deshalb b) fortan außerhalb der Moral der "Freien" stehst ... - wobei mich immer noch interessieren würde, was Du dann für einen Status genießen würdest ...

Zitat
Das ist ein Bewußtheitslevel auf dem Reiz/Reaktions-Schema, und DAS können nun wirklich auch Tiere, siehe Pawlow'scher Hund. Der Mensch aber kann mehr als Tiere, er kann sich nämlich selbst programmieren. Das tun Tiere zwar auch, aber der Mensch kann diesen Prozeß bewußt steuern. JEDER Mensch. Aber die wenigsten TUN es, weil es ja so einfach ist, zu sagen "ich kann nichts dafür" (Sklavenlogik!).
- s. o.

Der Rest Deines Postings gibt in der Hinsicht nicht viel her, deshalb noch mal meine klare Frage: Was für einen moralischen Status dürfen die "Sklaven" Deiner Ansicht nach denn beanspruchen? Bei Nietzsche stehen sie außerhalb, sind nicht Gegenstand moralischer Erwägungen - etwa so, wie eine Stubenfliege auch kein Gegenstand moralischer Erwägungen ist: wenn sie mich nervt, klatsch' ich sie doud! (Ich tue Nietzsche hier zwar insgesamt unrecht, seine "vornehme" Gegenmoral krankt jedoch in theoretischer Hinsicht - und in praktischer erst Recht - genau am Ausblenden des Egalitätsprinzips: Moral MUSS verallgemeinern, denn selbst Nietzsches "vornehme" Moral funktioniert nur, insofern die "Vornehmen" unter sich ein - sozusagen abgespecktes - Egalitätsprinzip in Anschlag bringen: womit man wieder beim Grundproblem angekommen wäre: Wer wählt nach welchen Kriterien aus, wer im Boot bleibt und wer durch's Raster fällt?)


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« Antwort #140 am: 17 August 2004, 15:53:38 »

Zitat von: "phaylon"
blah
Ich empfehle Dir dringend, Dir zumindest ein paar psychologische Grundlagenkenntnisse anzulesen.

Danach antworte nochmal!

Grob zusammengefaßt wird fast Dein gesamtes Handeln vom Unterbewußtsein gesteuert.
Es "erfindet" sogar die Begründungen fürs Bewußtsein, damit Du vor Dir selbst (zumindest scheinbar) weißt, warum Du etwas tust.

Bekanntes experimentelles Beispiel dazu:
Eine Gruppe von Leuten wird hypnotisiert und jeder einzeln aufgefordert, zu einer bestimmten Zeit am folgenden Tag in ein bestimmtes Gebäude zu gehen.
Befragt man diese Personen am nächsten Tag, wieso sie in dieses Gebäude gegangen sind, hat jeder für sich seine "bewußte" Begründung, die auch noch logisch und schlüssig klingt, aber mit dem wahren Grund, dem beeinflußten Unterbewußtsein, nichts zu tun hat.

Das faszinierende ist, daß dieses Experiment genauso zuverlässig funktioniert, wie der Stein, den man in einer Höhe losläßt. Der fällt irgendwie auch immer runter.

Grüße
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« Antwort #141 am: 17 August 2004, 16:00:38 »

@Kenaz:

Nur mal so angemerkt: Du urteilst über jemanden den du nicht kennst. Und du urteilst wahrscheinlich so, weil du ihn nicht magst. Meine Beurteilung würde aber eher so aussehen, dass er höchstens eine Woche braucht, um sich aufzuraffen, und wieder fit zu sein.

Das würde ich übrigens vielen Leuten, die ich kenne, zusprechen. Es ist schade, dass du/ihr dies nicht könnt. Aber darum geht es: Es wird getan, und es funktioniert. Ihr meint es geht nicht. Das könnt ihr auch gerne tun, aber wenn ihr dies öffentlich bekannt gebt, müsst ihr damit leben, dass man euch damit konfrontiert.

@Eisbaer:

Deine Einwand ist akzeptiert und anhand fehlenden Bezugs nicht beantwortet worden. Mein Tipp: Lies weniger, und experimentiere mehr. Das heisst übrigens nicht: Lies mehr über Experimente.


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« Antwort #142 am: 17 August 2004, 16:02:45 »

Zitat von: "phaylon"
@Kenaz:

Nur mal so angemerkt: Du urteilst über jemanden den du nicht kennst. Und du urteilst wahrscheinlich so, weil du ihn nicht magst.


Ähm, genau das tust Du hier die ganze Zeit mit den von Dir sogenannten "Sklaven"!?
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Daelach

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Neofolk - Rekrutierungsfeld für rechte Kulturstrategen?
« Antwort #143 am: 17 August 2004, 16:07:02 »

Zitat von: "Eisbär"
Und so eine Konditionierung läßt sich ja ganz einfach aufheben.


Habe ich nicht behauptet.

Zitat
Ein Mißbrauchs- oder Folteropfer, daß jahrelang gebraucht hat, um wieder ein halbwegs normales Leben zu führen und meinetwegen auf dem Weg der "Entkonditionierung" ist und dann eben auf den angesprochenen Shirt-Träger trifft, wie begegnest Du dessen Reaktion?


Hm.. wie wird es denn reagieren? Ich denke, diese Frage ist für denjenigen selber viel interessanter als für mich, weil er so sehen kann, wie weit er ist, oder auch nicht ist. Ganz analog ist ein Alkoholiker auch erst dann wirklich trocken, wenn er EIN Glas Wein oder Bier trinken kann, und dann nein sagen kann, und das auch tut.


Zitat
Menschen sind auch nur Tiere


Weiß ich. Ich bin schließlich kein Kreationist. Sie haben aber unbestreitbar mehr geistige Möglichkeiten als die meisten Tiere, wobei ich zu Delphinen mal lieber nichts sage, bei denen weiß ich nicht recht.

Zitat
Menschen haben ein Unterbewußtsein


Nein. Das mit dem Unterbewußtsein ist nur ein Modell, es gibt in dem Sinne kein Unterbewußtsein. Als Modell ist das mit dem Unterbewußtsein aber deswegen problematisch, weil es eine Hinterwelt erschafft. Jedenfalls sehe ich das inzwischen so.

Erst recht, wenn dieses Modell verwendet wird, um Sklaventum zu rechtfertigen, diese Möglichkeit deutest Du ja an. Nein, wir sind für unsere Reaktionen voll selbst verantwortlich. Kein Gott, kein Unterbewußtsein und keine Aliens. Wenn unsere Reaktion gut ist (Hand von einer heißen herdplatte sofort wegziehen etwa) - alles klar. Wenn nicht - ran.

Zitat
Konditionierungen von sich aus auszuhebeln ist fast unmöglich.


Kommt drauf an, wie selbstehrlich man ist. Immer dann, wenn man automatisch auf eine disfunktionale Weise reagiert, ist eine Kondition am Werk. Wenngleich ich Dir insofern zum Teil rechtgebe, als daß die Entscheidung, ob das disfunktional ist, einem Beobachter leichter fällt als einem selbst.

Ich sehe das allerdings auch bei mir sehr wohl, wenn ich da ins Klo greife, und das tue ich dann und wann (ich könnte auch sagen: Das passiert mir dann und wann, und genau das wäre wieder Sklavenlogik).

[/quote]Mal abgesehen davon, daß ich von Hawkings Theorien wenig halte (sie stellen sich eben immer wieder als falsch heraus)[/quote]

Das taten Newtons Theorien auch. Worum es mir ging, ist, daß da ein Mann neue Impulse setzt, der nichtmal Messer und Gabel halten kann. Das bewundere ich.

Zitat
Deine Freiheit reicht nur soweit, bist Du die eines anderen einschränkst.


Ja.. ich verbiete niemandem, etwa Darstellungen zu tragen, wo Swastiken in einen Mülleimer landen, weil mir dann klar ist, daß er dies Symbol in einer zwar etwas eindimensionalen Weise versteht, aber auch wenn ich die Ausdrucksweise mißbillige, kann ich sie inhaltlich gutheißen, und toleriere auch die unglückliche Darstellung.

Aber selbst wenn jemand etwa ein katholisches Kruzifix trägt, das ich inhaltlich nicht gutheißen kann.. naja, dann trägt er es halt, ich kann nicht auf der einen Seite Religionsfreiheit wollen, und auf der anderen Seite das dann aber nur Religionen gewähren wollen, die ich persönlich gutheiße.

Zitat
Oder einfacher gesagt, er denkt sich: "Wenn der mich mein Leben nicht Leben läßt, poliere ich seine möchte-gern-unkonditionierte Fresse..."


Ich kann nicht erkennen, wo ich durch das Tragen eines Symbols jemanden daran hindern würde, sein Leben zu leben. Sehr wohl aber kann ich sehen, daß es Leute gibt (auch hier), die es ok fänden, jemanden mit Gewalt zu hindern, ein bestimmtes Symbol zu tragen. Wer schränkt da wen in der Freiheit ein?

Außerdem ssagte ich ja - wenn einer halt sein Sklaventum leben will, soller doch, Nur zu. Ich verbiete es ihm nicht. Daß er darüber ein Statusproblem kriegen könnte, ist etwas völlig anderes als daß angeblich seine Freiheit eingeschränkt wäre.

Zitat
P.S.: Mich würde interessieren, welcher Konditionierung Dein "Kampf" gegen Konditionierungen zu Grunde liegt.


Sehr einfacher Tip bei Eric Berne - auf solche Paradoxien geht man am besten nicht ein, weil sie oftmals statt Sachkritik ein Statusspiel einleiten.

ich will Dir dennoch eine Antwort geben - weil ein mehr an Freiheit die Lebensqualität erhöht. An Stellen, wo ein Sklave keine Wahlmöglichkeit hat, sondern nach Schema F reagiert (RE-agiert!), da will ich wählen können.

hilsen, Daelach
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« Antwort #144 am: 17 August 2004, 16:07:06 »

Auch wenn es ein sehr minimaler ist, sehe ich schon einen Unterschied zwischen einer Person an sich, und einem abstrahierten Schema, das meiner Meinung nach auf über 90% der Menschen zutrifft.

Sklaven wählen selbst, ob sie Sklaven sein wollen. Wenn sie dieses Schema erfüllen wollen, bzw. in einem Schema leben wollen, das mit diesem ident ist, so fallen sie für mich in die Kategorie "Sklave".


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« Antwort #145 am: 17 August 2004, 16:16:42 »

Frage: Welche Recht oder Pflichten haben denn Sklaven, bzw. welche Priviligien hat ein Nicht-Sklave?

(am Rande möchte ich erneut betonen, das ich die gesamte Wortwahl, insb. die Verwendung des "Sklavenbegriffes" durch Dich widerwärtig finde, aber ich bin ja auch nur Sklave, so gesehen ist das wohl wurst)
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« Antwort #146 am: 17 August 2004, 16:19:17 »

Zitat von: "Daelach"

Hm.. wie wird es denn reagieren? Ich denke, diese Frage ist für denjenigen selber viel interessanter als für mich, weil er so sehen kann, wie weit er ist, oder auch nicht ist. Ganz analog ist ein Alkoholiker auch erst dann wirklich trocken, wenn er EIN Glas Wein oder Bier trinken kann, und dann nein sagen kann, und das auch tut.



OT, aber das kann ich so nicht stehen lassen. Ein Alkoholiker ist dann trocken, wenn er gar nichts mehr trinkt.

Wenn wir schon bei Konditionierung sind: Wenn einmal das Belohnungssystem im Hirn durch Alkoholkonsum konditioniert ist, dann ist das so. Es ist *nicht* mehr änderbar, auch nach 40 Jahren Abstinenz nicht.

Gruß,
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« Antwort #147 am: 17 August 2004, 16:20:04 »

Ein Wurst-Sklave?
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« Antwort #148 am: 17 August 2004, 16:21:05 »

Der Sklave hat die Rechte und Pflichten die er will. Genau das macht ihn schliesslich (einfach gesagt) zum Sklaven, diese Auswahl, die er trifft.


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« Antwort #149 am: 17 August 2004, 16:22:49 »

Zitat von: "phaylon"
Der Sklave hat die Rechte und Pflichten die er will. Genau das macht ihn schliesslich (einfach gesagt) zum Sklaven, diese Auswahl, die er trifft.


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