Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Stört dich die Anwesenheit von Rechtsextremen auf schwarzen Veranstaltungen?

Ja, aber ich denke Ignoranz ist der beste Weg, ich amüsiere mich weiter und beachte sie nicht.
- 9 (9.7%)
Ja, aber erst, wenn sie äuffäälig werden (raumeinnehmendes Gebahren,rumpöblen, Frauen betatschen, rumschubsen, etc.)
- 28 (30.1%)
Nein, mir ist das egal.
- 7 (7.5%)
Ja, und ich finde, amn sollte dagegen etwas unternehmen.
- 47 (50.5%)
Anderes. Bitte begründen.
- 2 (2.2%)

Stimmen insgesamt: 75


Autor Thema: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene  (Gelesen 93143 mal)

Lilyanar

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Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« am: 21 Oktober 2007, 13:54:50 »

Aus aktuellem Anlass will ich hier mal so eine Umfrage starten. Mich würde mal interessieren, wie man eurer Meinung nach Rechtsextremen auf schwarzen Parties/Konzerten/Lesungen, etc. am Besten umgehen sollte.
Siehe die letzten Post ab dem gelinkten im Return-Partythread vom 13.10.en: http://www.schwarzes-hamburg.com/index.php/topic,6672.msg345995.html#msg345995

Ist bei euch eine Grenze überschritten, wenn solche Leute auf der selben Veranstaltung sind, bei der ihr auch seid?

Ist sie überschritten, wenn raumeinnehmendes Gebahren, genugtuende Blicke untereinanderausgetauscht werden?

Ist sie überschritten, wenn sie anfangen Leute anzupöbeln oder zu belästigen?

Oder ist euch das eigentlich egal, ob solche Typen anwesend sind oder nicht?

Und wenn es euch stört: Was wäre aus eurer Sicht der richtige Umgang damit?

Ich denke dass wir auf Dauer mit Ignoranz des Problems nicht weiter kommen. Ich bin mir über die beste Lösung noch nicht so ganz im Klaren, denke aber, dass stärkere Zeichen gesetzt werden sollten, wenn wir uns zukünftig vor dem zunehmenden Besuch von Fascho-Skins oder ähnlich netten Party-Besuchern bzw. Veranstaltungsbesuchern sicher wissen wollen, oder zumindest dagegen etwas unternehmen wollen.
Ich wäre dafür die Dresscode-Kontrolle am Eingang auf die Dresscode-Kontrolle nicht rechtsextremer Symboliken auszuweiten. Sollte dies dennoch umgangen werden können, sollten diese Leute zum Ausgang begleitet werden. Amüsieren können sie sich woanders. Aber nicht bei uns.
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2007, 13:59:19 von Lilyanar »
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Thomas

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #1 am: 21 Oktober 2007, 14:03:17 »

Ich hab' Antwort Nr.2 gewählt, erscheint mir so erst mal als das praktikabelste.Zumal ich persönlich noch nie bewußt rechte auf schwarzen Partys erspäht habe, daher fehlt mir irgendwie ein wenig der "persönliche Bezug".
Zitat von: Lilyanar
Ich wäre dafür die Dresscode-Kontrolle am Eingang auf die Dresscode-Kontrolle nicht rechtsextremer Symboliken auszuweiten, und das auch zu begründen.
Welche Dresscode-Kontrolle ? Die einzige Party, die laut eigenen Angaben soetwas hat, ist die Cathedral Noir, und selbst dort klappt das nur bedingt.Dann kann man sich ja ausrechnen, wie das auf bestimmte Symboliken bezogen klappen wird (siehe dazu auch meinen Beitrag im "anderen" Thread.)
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Jinx

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #2 am: 21 Oktober 2007, 14:10:38 »

[Quote from: Lilyanar]
Habe ich ja - die Return ist nicht die einzige bzw. die von mir meistbesuchte schwarze Party (gewesen?). Aber es ist eben auch eine Frage von Identität. Klar, das Publikum bei der Return mag auch ein anderes als das im KIR, oder bei der Schwarzlicht oder in der Trafalgar Lounge  sein. Dennoch stört mich die (Nicht-)Reaktion auf solche Partyteilnehmer der Leute fast mehr, denn wie schon geschrieben, es geht auch um Identität. Und ich weiss eben unter solchen Umständen nicht ob die schwatte Zähne dann noch so passt für mich, auch den Reaktionen im Forumzu urteilen, als ein ähnliches Thema (rechtsextreme Symbole in der schwatten Zähne) mal angesprochen wurde.
Ich wollte es aber wenigstens mal thematisiert haben. Ich kann mich auch irren. Und vielleicht spreche ich auch vielen aus der Seele. Sollte dem so sein, dann schreibt was dazu. Vielleicht können wir uns gemeinsam eine Alternative zwischen den Extremen Backststein werfen vs. genüsslich weitertanzen und ignorieren überlegen - das würde ich sehr begrüßen.[/quote]


Das ist für Torus und mich ein enorm schwieriges Thema geworden. Es ist ja nicht nur die Return, bei der es um die Frage "fernbleiben oder nicht" geht, auch das Kir wird vom Publikum her etwas unangenehm, und auch auf der Schwarzlicht waren mal diese unangenehmen Thor-Steinar-Typen, die sich teilweise noch auf dem Schoß anderer Leute breitzumachen versuchten.
Für mich stellt sich ja auch die Frage, wie die Szene insgesamt mit dieser Fragestellung umgeht. Es fand eine eindeutige "Wachablösung" statt: früher waren mehr Punks auf schwarzen Parties, heute sind es mehr Fascho-Look-Typen, die teilweise eine etwas rempelige Männerbund-Attidüde an den Tag legen.
Die Meinung, dass ein Unterschied zwischen Uniform und Gesinnung besteht, ist weit verbreitet. So muss man sich oft bombastische Erklärungen anhören, dass die Träger ja an sich unpolitisch seien, aber provozieren wollten (*gähn*) oder den Fascho-Touch schick finden. Selbst sogenannte Szene-Größen bzw. Szene-Insider flüchten sich in eine erschreckende Konformität der Indifferenz, wenn es um die fließende Grenze zwischen Fascho-Schick und politischer Gesinnung geht. Und da muss jeder selbst entscheiden, ob er ein Umfeld möchte, das in dieser Frage vielleicht nicht so wahnsinnig helle zu sein scheint (den Begründungen nach zu urteilen)
Torus und ich hatten ursprünglich überlegt, im Anschluss an eine private Feierlichkeit abends ins Kir zu gehen, um dort im Rahmen der normalen Party zu weiterzufeiern. Allerdings haben wir davon wieder Abstand genommen, da es uns etwas unangenehm wäre, wenn's so aussieht, als wäre die Wehrsportgruppe Hoffmann mit einer Delegation da. Wir könnten unseren szenefremden Gästen sicherlich erklären, dass es einen Uniformfetisch gibt, aber bei der Frage, warum der so verdammt faschistoid aussehen muss, wird es schon schwieriger.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Lilyanar

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #3 am: 21 Oktober 2007, 14:17:42 »

Zitat von: Thomas
Zitat von: Lilyanar
Ich wäre dafür die Dresscode-Kontrolle am Eingang auf die Dresscode-Kontrolle nicht rechtsextremer Symboliken auszuweiten, und das auch zu begründen.
Welche Dresscode-Kontrolle ? Die einzige Party, die laut eigenen Angaben soetwas hat, ist die Cathedral Noir, und selbst dort klappt das nur bedingt.Dann kann man sich ja ausrechnen, wie das auf bestimmte Symboliken bezogen klappen wird (siehe dazu auch meinen Beitrag im "anderen" Thread.)

Gut, das stimmt. Die gibts nur bei der Cathedrale Noir. Naja, schwierig ists nicht nur für Szenefremde (siehe Runendiskussionen). Man müsste sich erstmal darauf einigen, wo rechte Symbole beginnen, und wo nicht. Bei kahl rasierten Glatzen, weissen Schnürselnken und SS-Totenkopfgürtelschnalle finde ich das allerdings nicht sooooo schwer, das zu erkennen, ehrlich gesagt. Auch nicht für Szenefremde. Oo
Schwieriger wirds dann bei Runen, zum Beispiel. Da müssten wir uns dann auf eine konsensfähige Grundlage einigen.
Natürlich läge das dann im (willkürlichen) Ermessen der Türsteher/innen, wer reindarf und wer nicht. Das ist jedoh das aus meiner Sicht durch das Prinzip Türsteher/in automatisch gegeben, das damit immer eine gewisse subjektive Willkürlichkeit einhergeht, wer da reindarf und wer nicht bzw. rausgeworfen wird. Nicht erst bei der Entscheidung, sind das Rechtsextreme oder nicht. Helfen könnte auch, die Leute auf ihre Symboliken bzw. Cultural Codes mit dem Hinweis auf die Türpolitik anzusprechen, um im Zweifelsfall herauszufinden, wie das zu verstehen ist. Wenn sie darauf nichts antworten können sie nicht rein, kann man ja so machen. Natürlich würde das bedeuten, das Türsteher/innen-Personal vorher dahingehend zu schulen. Kann ich mich gerne für anbieten. Edit: Außerdem wäre auch jede/r aufgerufen die Türsteher/innen zu informieren, dass sie da wen zur Tür begleiten sollen, falls sie das was übersehen haben.
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2007, 14:26:45 von Lilyanar »
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SoylentHolger

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #4 am: 21 Oktober 2007, 14:22:12 »

Ich habe auch zwei gewählt. Ich habe zugegebenermaßen eine Affinität zu Uniformen, auch wenn ich selbst keine trage.
Eindeutig rechtsradikale haben auf schwarzen Parties nicht zu suchen.
Bei dem typischen Neofolker bin ich mir, ganz ehrlich,  nicht sicher und solange diese sich nicht in eindeutiger Weise - bekannte Symbole etc. dazu bekennen, habe ich nichts gegen derlei Leute.
Die Problematik hier sind sicherlich die Leute, die sich im Grenzbereich bewegen, wobei ich allerdings zu mehr Differenziertheit rate und im Zweifelfall eher für das Dableiben entscheiden würde. Ich hasse Pauschalverurteilungen.
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Thomas

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #5 am: 21 Oktober 2007, 14:32:49 »

Zitat von: Lilyanar
Bei kahl rasierten Glatzen, weissen Schnürselnken und SS-Totenkopfgürtelschnalle finde ich das allerdings nicht sooooo schwer, das zu erkennen, ehrlich gesagt. Auch nicht für Szenefremde. Oo
Naja.....Glatze+weisse Schnürsenkel müssen erst mal nicht viel bedeuten.Und die Gürtelschnalle könnte auch an Death in June angelehnt sein.Was ích damit sagen will : So eine Filterung an der Tür dürfte in der Praxis kaum umsetzbar sein.Gut, wenn eine wie von dir beschriebene Gestalt auch noch hochgekrempelte BlueJeans und Tarnfleck-Bomberjacke trägt, mag das als auffällig erkennbar sein, aber selbst das dürfte so erst mal kein Ausschlußkriterium sein, denn einen Dresscode wollen die toleranten Gruftis ja nur ungern, gell ? Und so ein kurzer, mündlicher "Gesinnungstest" an der Tür dürfte ebenso unrealistisch sein, zumal die Warteschlangen am einlass ja tlw. schon lange genug sind.

Zitat von: Lylianar
Natürlich läge das dann im (willkürlichen) Ermessen der Türsteher/innen, wer reindarf und wer nicht. Das ist jedoh das aus meiner Sicht durch das Prinzip Türsteher/in automatisch gegeben, das damit immer eine gewisse subjektive Willkürlichkeit einhergeht, wer da reindarf und wer nicht bzw. rausgeworfen wird. Nicht erst bei der Entscheidung, sind das Rechtsextreme oder nicht.
Also meiner Erfahrung auf schwarze Partys bezogen nach kommt an der Tür eigentlich jeder rein (Ausnahme Fetishpartys und andere Dresscode-Veranstaltungen), bei dem nicht offensichtlich bemerkbar ist, das jemand  Stress machen wird, und das kommt im Grufti-Umfeld zum Glück ja äußerst selten vor.

Kurzum : Ich sehe eigentlich keine realistische Möglichkeit, Leute aufgrund der Gesinnung an der Tür auszufiltern (eindeutig verbotene Symbole vieleicht ausgenommen), solange sie nicht auffällig werden.
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Thomas

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #6 am: 21 Oktober 2007, 14:38:01 »

BTW:
Ich habe auch zwei gewählt.
Wobei übrigens Leute auch gerne prinzipiell der Party verwiesen werden dürfen, die das genannte Verhalten aufweisen  ;)
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Lilyanar

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #7 am: 21 Oktober 2007, 15:01:01 »

Zitat von: Lilyanar
Bei kahl rasierten Glatzen, weissen Schnürselnken und SS-Totenkopfgürtelschnalle finde ich das allerdings nicht sooooo schwer, das zu erkennen, ehrlich gesagt. Auch nicht für Szenefremde. Oo
Naja.....Glatze+weisse Schnürsenkel müssen erst mal nicht viel bedeuten.Und die Gürtelschnalle könnte auch an Death in June angelehnt sein. Was ích damit sagen will : So eine Filterung an der Tür dürfte in der Praxis kaum umsetzbar sein.Gut, wenn eine wie von dir beschriebene Gestalt auch noch hochgekrempelte BlueJeans und Tarnfleck-Bomberjacke trägt, mag das als auffällig erkennbar sein, aber selbst das dürfte so erst mal kein Ausschlußkriterium sein, denn einen Dresscode wollen die toleranten Gruftis ja nur ungern, gell ? Und so ein kurzer, mündlicher "Gesinnungstest" an der Tür dürfte ebenso unrealistisch sein, zumal die Warteschlangen am einlass ja tlw. schon lange genug sind.

Hinzu zu dem Aussehen kam das Gebahren der Typen, nicht nur das Aussehen. Sie stellten sich an die Tanzfläche, breiteten sich da aus und warfen sich anschließend schleimig grinsende, genugtuende Blicke zu.
Und wegen des zeitraubenden Aufwandes: Na, also wer das wirklich will nimmt sich die 2 Minuten Zeit..
Death in June ist übrigens eine stramme Naziband. Das ist bekannt. Es ist das eine die Musik zu der Musik wegen zu hören/mögen (ich habe z.B.  auch ein Allerseelen-Album und Kirlian Camera-Cds im Scharnk), und das andere damit öffentlich zu kokettieren und das zur Schau zu stellen. Death in June benutzt den SS-Totenkopf als Bandsymbol. Damit wird das Symbol allerdings nicht besser, oder neu besetzt. Sie wollen genau diese Bedeutung. Hast du dir mal ein paar Texte von denen reingezogen? Und selbst wenn das Hakenkreuz nun als Bandsymbol (mit-)benutzt wird verliert es dadurch nicht seine Symbolkraft und Bedeutung. Inwiefern der SS-Totenkopf heute und in Deutschland verfassungsfeindlich ist werde ich recherchieren. Das weiss ich nicht. Find ich aber nebensächlich, ehrlich gesagt.

Zitat von: Thomas
Zitat von: Lylianar
Natürlich läge das dann im (willkürlichen) Ermessen der Türsteher/innen, wer reindarf und wer nicht. Das ist jedoch das aus meiner Sicht durch das Prinzip Türsteher/in automatisch gegeben, das damit immer eine gewisse subjektive Willkürlichkeit einhergeht, wer da reindarf und wer nicht bzw. rausgeworfen wird. Nicht erst bei der Entscheidung, sind das Rechtsextreme oder nicht.
Also meiner Erfahrung auf schwarze Partys bezogen nach kommt an der Tür eigentlich jeder rein (Ausnahme Fetishpartys und andere Dresscode-Veranstaltungen), bei dem nicht offensichtlich bemerkbar ist, das jemand  Stress machen wird, und das kommt im Grufti-Umfeld zum Glück ja äußerst selten vor.

Kurzum : Ich sehe eigentlich keine realistische Möglichkeit, Leute aufgrund der Gesinnung an der Tür auszufiltern (eindeutig verbotene Symbole vieleicht ausgenommen), solange sie nicht auffällig werden.
Was die Türsteher/innen-Problematik angeht: ich habe schon erlebt, dass nen Kumpel von mir nur durch große Überredungskraft von meiner Seite mit rein durfte, weil er für den Türsteher nicht schwarz aussah. Gut, das war bei der Cathedrale Noir, da herrscht ja offiziell Dresscode-Kontrolle. Ich meinte aber die generelle Problematik dahinter. Da werden ja immer persönliche Abneigungen und Vorlieben reinspielen, da kann sich keine/r von frei machen.

Willst du dann prinzipiell einfach darauf warten bis Fackelmärsche in der Markthalle durchgeführt werden, mit lauter so netten Leuten? 
Wenn sie merken das sie unsere Parties belagern können solange sie sich wie normale Partygäste verhalten werden sie weiterhin Aufwind wittern und mit immer mehr Leuten kommen.  Die Strategie der rechtsextremen Szene ist das Einnehmen von Raum, auch gerne von kulturellen Symbolen aller Art bzw. der Besetzung davon, das kannst du in jedem Fachbuch über Rechtsextremismus und in jedem rechten Forum nachlesen. Die schwatte Zähne ist wegen der Ästethik besonders gefährdet und ein ein besonders leichter Fang, m.E. (Und über das Einnehmen von Hip Hop wird z.B. gerade in den Foren diskutiert, weil dies angeblich so eine Zeckerdomäne sei. Ok, die meisten mögen hier HipHop nicht, aber darum geht es ja auch nicht, sondern um das generelle Phänomen.)
Von alleine löst sich das Problem nicht. Wie Jinx schon ausführlicher formulierte ist mir auch aufgefallen, dass faschistoide Symboliken in der Szene zunehmen, wärend andere abnehmen.
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2007, 15:52:50 von Lilyanar »
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Lilyanar

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #8 am: 21 Oktober 2007, 15:16:14 »


Die Problematik hier sind sicherlich die Leute, die sich im Grenzbereich bewegen, wobei ich allerdings zu mehr Differenziertheit rate und im Zweifelfall eher für das Dableiben entscheiden würde. Ich hasse Pauschalverurteilungen.

Naja, die viel beschworene Differenziertheit ist genau das Problem. Vielen behaupten sie wollen nur provozieren oder das sei Kunst/Musik, ne Band, n Logo von ner Band, um die Symbolik zu entpolitisieren. Aber auch (wirkliche oder vorgeschobene) Kunst kann zutiefst politisch sein, Provokationen ebenso. Dessen sollte sich jede/r hier bewusst sein. Jede/r ist selbst verantwortlich über die Wirkung dier er/sie durch ihre/seine Äußerungen, Symboliken, das Auftreten oder Kleidung hervorruft, und ist sich darüber auch meist im Klaren, sonst käme keine : "ich will nur provozieren" oder "das ist Kunst/Musik"- Antwort. Sonst müsste man das ja nicht unter dem Deckmäntelchen das apolitischen verstecken müssen. Genau diese Leute sind das Problem. Wenn sie allerdings nicht wollen, dass Rechtextreme die Szene erobern, werden auch sie ihre Rosa Holocaust-Wölkchen TShirts für schwarze Veranstaltungen im Schrank lassen. Ich denke, das ist nicht zu viel verlangt.
Wie soll man mit solchen Leuten sonst umgehen? Sonst können wir garnichts machen..außer dasselbe wie bisher: nichts.

Edit: Oh, da hbe ich gerade glatt vergessen noch drauf einzugehen: Was die Uniformen anbelangt? Ich selber habe auch eine sexuelle Affinität zu Uniformen, davon kann ich mich nicht frei machen, aber ich finde auch da gibt es Unterschiede in der zur Schau Stellung bzw. dem Umgang damit. Ich würde besipielsweie niemals eine SS-Uniform tragen, noch nicht mal zu Hause hinter verschlossenen Türen in meinem Schlafzimmer. Auch nicht Uniformen, die daran erinnern. Nun kann man sich darüber streiten welche Uniformen klar gehen und welche nicht, schwierig, das stimmt. Ich finde aber bei eindeutiger Fascho-Ästhetik hört es irgendwie auf. Auch bei versteckten SS-Uniformen, wo der SS-Totenkopf mit einem "apolitischen" Symbol ersetzt wurde, die Uniform vom Style her aber dieselbe bleibt. Das können die Leute zu Hause tragen, aber nicht im öffentlichen Raum - schwarze Parties eingeschlossen.
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2007, 15:39:42 von Lilyanar »
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Kortirion

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #9 am: 21 Oktober 2007, 15:30:09 »

Afaik ist der Totenkopf nicht verboten. Einen ersten Überblick gibt http://www.klick-nach-rechts.de/rechtsextremismus/erkennungszeichen/rechtsextremismus.htm
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Succubus

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #10 am: 21 Oktober 2007, 15:40:38 »

Also mich stört jeder der pöbelt und da ist es mir erstmal egal welcher politischer Gesinnung er angehört, wie er aussieht oder ob er strunzedumm bzw. hochintelligent ist.
Wer absichtlich stört sollte gehen müssen.

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #11 am: 21 Oktober 2007, 16:12:03 »

Lilyanar, in deinem letzten Beitrag sprichst du zwei sehr wichtige Dinge an. Eins davon teile ich, eines weniger.

Zum edit: 100% Zustimmung!
Uniformen können in der Öffentlichkeit schon getragen werden. Je eindeutiger sie aber einer SS-Uniform oder jener einer Militärjunta ähnelt, desto mehr sage ich: Finger weg! Man sollte sich nicht mit den Uniformen von Verbrechern schmücken. Das würde in der Tat genau jene Verbrecher hoffähig machen und den Holocaust wie Massentötungen der Junta verharmlosen.

Zum zweiten Fall bin ich anderer Meinung:

Zitat
Genau diese Leute sind das Problem. Wenn sie allerdings nicht wollen, dass Rechtextreme die Szene erobern, werden auch sie ihre Rosa Holocaust-Wölkchen TShirts für schwarze Veranstaltungen im Schrank lassen. Ich denke, das ist nicht zu viel verlangt.
Wie soll man mit solchen Leuten sonst umgehen? Sonst können wir garnichts machen..außer dasselbe wie bisher: nichts.
"Rechtsextreme erobern"? LOL
Du redest hier von *hust* T-Shirts. Einfachen T-Shirts.
Ich bin mir recht sicher dass die Rechten reine T-Shirt-Träger mehr als nur ein bisschen belächeln. Wenn überhaupt, dann wären diese Menschen für sie doch höchstens "Pseudo-Rechte".

Eine Einladung an sie, nun auch "schwarze" Parties zu bevölkern, sehe ich darin nicht. Gerade dann wenn der Kontext stimmt, die Provokation auch sichtbar ist. Nur weil Einzelne provokante T-Shirts tragen, wird nun nicht auf einmal die Horde Rechter über uns fallen.

Viel entscheidender und auch vor allem wichtiger ist die Frage: Wie gehe ich mit Rechten um, wenn sie auf unseren Parties auftauchen?
Das Ziel ist klar: Man möchte dass sie spüren, dass sie dort unerwünscht sind.
Wie erreicht man das? - Indem man Runen-T-Shirts aus Prinzip wegläßt? *g* tolle Sache. Viiiel erreicht.  :D
Bei Einzelnen würde ich sagen: Drauf ansprechen. Auch sagen dass man die rechte Gesinnung nicht in Ordnung findet und es den anderen ebenso geht.

Bei vielen: Das ist der Knackpunkt. Was tun?
Wenn sie sich flegelhaft etc. benehmen: Rausschmeißen. Sofort.
Wenn nicht - tjaaa, da wirds kompliziert ... diese Szene hat als Merkmal nun einmal ihre Friedlichkeit. Nun einfach Leuten, obwohl sie sich ganz friedlich verhalten, Aggression gegenüberzubringen, ist nichts was ich sehe, wenn so ein Fall mal eintritt.
Daran sollte man arbeiten. Zu sehen dass, wenn solch ein Fall eintritt, man so direkt wie möglich zeigt, dass sie unerwünscht sind.
Auch und gerade dann von jenen Menschen, die für Dich zweifelhafte T-Shirts tragen. Gerade von denen dann. Das klärt dann nämlich auch auf einen Schlag auch, auf welcher Seite sie stehen.
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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #12 am: 21 Oktober 2007, 16:19:15 »

ich mag störenfriede generell nicht. aber fascho-störenfriede sind nicht nur nervig, sondern zusätzlich auf eine ganz spezielle art eklig. deswegen habe ich antwort 4 gekreuzt. die reine existenz von (augenscheinlich) rechtsradikalen macht mich so aggro, dass der spassfaktor auf parties für mich arg leidet.

praktisch würde es recht schwierig werden, solche wandelnden hirn-zombies am einlass auszuklammern. ich zum beispiel habe eine glatze, trage (neuerdings) gerne mal blaue jeans und habe docs an meinen zierlichen füsschen.

vielleicht wäre es eine überlegung wert, ein poster am einlass anzubringen, richtung "nazis sind das allerunterniedrigste und haben hier rein gar nichts zu suchen".
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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #13 am: 21 Oktober 2007, 16:23:58 »

Ich habe 1 eingekreuzt, die Faschos hätten gerne, dass "Kanaker" wie ich, sich gestört fühlen und gehen, deswegen amüsiere ich mich weiter und behandele sie wie Luft.
« Letzte Änderung: 21 Oktober 2007, 16:26:56 von Black Russian »
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Lilyanar

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #14 am: 21 Oktober 2007, 16:28:47 »


"Rechtsextreme erobern"? LOL
Du redest hier von *hust* T-Shirts. Einfachen T-Shirts.
Ich bin mir recht sicher dass die Rechten reine T-Shirt-Träger mehr als nur ein bisschen belächeln. Wenn überhaupt, dann wären diese Menschen für sie doch höchstens "Pseudo-Rechte".

Es ging mir darum eindeutige Kriterien für eine Türpolitik bzw. Rauswerfpolitik zu schaffen. Die Freunde/innen der zweifelhaften Bandtshirts sind genau das Problem, das sie u.a. so eine Tür- bzw. Rausschmisspolitik verhindern, weil wir hier oftmals den Raum der vorgeschobenen oder auch nicht vorgeschobenen "Kunst", der "Ironie" und der "Provokation" betreten, also der vermeintlichen Beliebigkeit des "Unpolitischen".

Zitat
Eine Einladung an sie, nun auch "schwarze" Parties zu bevölkern, sehe ich darin nicht. Gerade dann wenn der Kontext stimmt, die Provokation auch sichtbar ist. Nur weil Einzelne provokante T-Shirts tragen, wird nun nicht auf einmal die Horde Rechter über uns fallen.
Nein, es geht auch nicht wesentlich um diese TShirts, sondern generell um faschistoides Gebahren und solche Symboliken, bzw. auch Nazisymboliken, die zunehmend in den kulturellen Fundus der Schwarzen Szene aufgenommen und etabliert werden, oder zumindest toleriert werden.

Zitat
Viel entscheidender und auch vor allem wichtiger ist die Frage: Wie gehe ich mit Rechten um, wenn sie auf unseren Parties auftauchen?
Genau darum geht es in diesem Thread. :)

Zitat
Das Ziel ist klar: Man möchte dass sie spüren, dass sie dort unerwünscht sind.
Wie erreicht man das? - Indem man Runen-T-Shirts aus Prinzip wegläßt? *g* tolle Sache. Viiiel erreicht.  :D
Bei Einzelnen würde ich sagen: Drauf ansprechen. Auch sagen dass man die rechte Gesinnung nicht in Ordnung findet und es den anderen ebenso geht.

Das ist ja schön und gut, aber was soll das bringen? Dann anwtorten sie/er: "Ja, das hat die und die Bedeutung", Oder "ich will nur spielen ..äh...provozieren", oder "das ist Kunst/ne band". Und dann? Was machst du dann? Sagst du dann "aha" und feierst genüsslich weiter? Irre viel erreicht. Ok, vielleicht weiss der/die ein oder andere tatsächlich nicht, was er/sie da trägt. Aber das ist eher die Ausnahme, meinen Erfahrungen nach. Die meisten wissen es ganz genau und weichen auf Kunst oder Provokation aus, aus Angst vor der Reaktion des Gegebübers oder Sanktionierung. Und was soll Ansprechen dann helfen, außer sich zu vergewissern, dass dem so ist wie man vermutete?

Zitat
Bei vielen: Das ist der Knackpunkt. Was tun?
Wenn sie sich flegelhaft etc. benehmen: Rausschmeißen. Sofort.
Wenn nicht - tjaaa, da wirds kompliziert ... diese Szene hat als Merkmal nun einmal ihre Friedlichkeit. Nun einfach Leuten, obwohl sie sich ganz friedlich verhalten, Aggression gegenüberzubringen, ist nichts was ich sehe, wenn so ein Fall mal eintritt.

Daran sollte man arbeiten. Zu sehen dass, wenn solch ein Fall eintritt, man so direkt wie möglich zeigt, dass sie unerwünscht sind.
Auch und gerade dann von jenen Menschen, die für Dich zweifelhafte T-Shirts tragen. Gerade von denen dann. Das klärt dann nämlich auch auf einen Schlag auch, auf welcher Seite sie stehen.

Nur bei "vielen"?
Ja, Schritt 1: einverstanden, würde ich auch so machen, bevor ich wen rausschmeissen lasse, es sei denn er/sie ist sowiso schon auffällig geworden. Schritt 2 wäre bei mir: hier ist die Tür. aber Eigentlich wäre bei mir Schritt eins bereits: Türpolitik: ihr müsst draußen bleiben.
Bei dir wäre Schritt 2: kritisch beäugen und abwarten. Schritt 3: oh, er/sie startete ne Klopperei/Tatscherei/schubst punkig aussehende Leute rum, jetzt aber raus.
Wie ich schon schrieb: ich denke das Problem ist, dass man bald merken wird wie man sich auf schwarzen Parties verhalten muss um dort bleiben  bzw.sich ausbreiten zu können...Edit: und dass deswegen eine grundsätzlichere Entscheidung, die sich bereits z.B. an der Tür (wer kann rein und wer nicht) äußert, getroffen werden muss. Warum müssen wir erst warten bis Frauen oder links ausshende Menschen belästigt oder gewalttätig angegriffen werden?

Oder bedeutet das nun an alle Ablehner der Türkontrolle: Nazis/Faschos auf Parties find ich zwar nicht so ganz toll, aber so lange sie friedlich sind können sie mitfeiern? Diese Haltung vertrete ich nicht. Dadurch können die sich bei uns gemütlich einnisten, Hiltergruß Parolen gröhlen oder Fackelmärsche machen, so lange sie nicht den nicht Nazi-Besucher/innen gegenüber gewalttätig werden? Finde ich schwierig.

« Letzte Änderung: 21 Oktober 2007, 16:53:43 von Lilyanar »
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