Schwarzes Hamburg

  • 16 November 2024, 13:48:13
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)  (Gelesen 155343 mal)

Kallisti

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #210 am: 12 März 2011, 10:43:56 »

Zitat
Zitat von: Kallisti am Heute um 10:18:31
Ich kann die Leute nur danach "beurteilen", einschätzen und ihnen antworten: auf der Grundlage dessen, das sie hier schreiben, das sie hier von ihren Gedanken, ihrer ART zu denken mitteilen, offenbaren!

Und wenn Leute ständig und immer wieder die Fakten (bei diesem Thema bspw., thread) übergehen und solche Sachen kommen wie:

"Der ist doch selbst schuld!" - "Der verdient es doch nicht anders!" - "Der wollte die Justiz AUSTRICKSEN - das muss BESTRAFT werden!"  usw. usf.

... dann: lässt das doch tief blicken - sagt eine Menge über diese Menschen selbst (die sich derart äußern, die derart denken, eingestellt sind!!) aus!
Es ist deren Meinung. Wenn Du möchtest, daß Deine Meinung akzeptiert wird, dann solltest Du auch die Meinung anderer akzeptieren. Mit Beleidigungen und gebetsmühlenartigen Wiederholungen dessen, was Deiner Meinung (und Sörings Aussagen nach) nun die Fakten sind, bringst Du keinen dazu, vielleicht doch mal genauer hinzuschauen. Wenn Du ihm helfen möchtest, und erreichen möchtest, daß sich andere ernsthaft mit seinem Fall auseinandersetzen, dann solltest Du Deine "Strategie" vielleicht mal überdenken.
(Kaffeebohne)

Kaffeebohne - soll ich mir von Leuten wie oli regelmäßig dumm ans Rad pinkeln lassen? - Klar, man muss das im Grunde tatsächlich ignorieren - alles andere ist zwecklos. Aber ich erwähnte an anderer Stelle bereits meinen Makel des missionarischen Eifers, der mich doch leider dazu verleitet, diesen Menschen Einhalt gebieten, Grenzen setzen oder ihnen schlicht mitteilen zu wollen, dass ihr Verhalten (auch) unangemessen, infantil, pubertär ... ist.  ;)

Und darf ich micht bitte wenigstens darüber aufregen, dass es kleingeistige, engstirnige Menschen - oder meinetwegen: Meinungen - gibt? Ich finde, du misst hier mit zweierlei Maß:

Die anderen dürfen sich ihre Schwächen erlauben und ich soll eben diese permanent hinnehmen, zwei Augen zudrücken und darf mir dabei selbst keine "Schwächen", Eigenheiten (meine Satzzeichen ;) ) erlauben?


Nein, diese "Strategie" ist nicht meine, will ich auch gar nicht verfolgen. Im Übrigen bin ich kein tatkierender Mensch, möchte andere nicht (für meine Zwecke) manipulieren. Ich stelle lediglich Informationen zur Verfügung. Und erwarte halt, dass man sich diese zunächst ansieht, bevor man seine Meinung rausposaunt - und das man die FAKTEN berücksichtigt, statt völlig daran vorbeizureden. Denn dann hat Meinungsaustausch einfach auch keinen Sinn, führt zu nichts - wenn man einfach nur Spaß daran hat, andere vorschnell abzuurteilen, wenn man einfach immer einen Sündenbock braucht...



Zitat
Zitat von: Kallisti am Heute um 10:22:22
-> Leider kommt es aber sehr sehr sehr oft nicht raus und selbst wenn, müssen viele Menschen eben nicht die (negativen) Konsequenzen (selbst) dafür tragen. Das beweist unsere Welt, unsere Menschheitsgeschichte doch zur Genüge!!
Wenn ich mal lüge, dann muß ich die Konsequenzen dafür tragen. WENN es rauskommt. Das sind - im täglichen Leben - aber keine Folgen, die mich vor Gericht bringen.
(Kaffeebohne)

Das ist schön für dich. aber darum ging es doch nicht - du hattest es zuvor/oben so ausgedrückt, als verhielte es sich grundsätzlich bzw. mehrheitlich so, dass Menschen für ihre Lügen die Konsequenzen (selbst) zu tragen hätten, wenn die Lügen ans Tageslicht kommen. Dem widersprach ich.
Ob du selbst lügst oder nicht oder wie oft oder welche Art Lügen das sind und ob du dafür die Konsequenzen tragen musst bzw. trägst - das zu beurteilen, zu wissen, entzieht sich logischerweise meinen Möglichkeiten - und: das interessiert mich auch gar nicht.  :)
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #211 am: 12 März 2011, 10:53:52 »

Kallisti:
ich sehe jetzt nicht, an welcher Stelle irgendeiner Deiner Punkte meine zuletzt vorgebrachten entkräfteten.

Zitat
Er hat ja versucht, seine damalige Freundin zu decken und ist mit ihr geflohen. Das ist definitiv die von Lexi angesprochene Strafvereitelung.
(Eisbär)


Ich hatte das mit der Strafvereitelung folgendermaßen zu "entkräften" versucht:

Zitat
8. @Eisbär

Ja logisch sind sie geflohen, als die Polizei damals "bedrohlich" wurde (alles herauszufinden ...). Logisch dachten sie, es sei doch besser, wenigstens zu versuchen, zu fliehen, als dass sie oder eine/r von ihnen auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wird/würden! Und für Jens stand damals eben fest: Er will/"muss" sie "retten"! Also muss(so dachte er DAMALS) er es auf sich nehmen! Also muss er gestehen. Also werden sie ihn verurteilen.

Ist es so schwer nachvollziehbar, dass man da doch erst mal lieber abhaut? ??
(Kallisti)


Es ging also nicht darum, der Strafe grundsätzlich entkommen zu wollen, sondern der Verruteilung und der damit einhergehenden Todesstrafe - mit anderen Worten: dem sicheren Tod entkommen können gehofft zu haben. (Ja sorry, etwas geschwollen - geht grad nicht besser. ;) )

Und nein, er wurde zu zweimal "lebenslänglich" nicht dafür verdonnert, dass/weil er die Strafe "vereitelt" hat oder weil er die Mörderin "deckte", nein das wird nicht mit Mord gleichgesetzt - siehe hier:

Zitat
Und soweit ich mich mit amerikanischen Recht auskenne (leider nur rudimentär), wird einen Mörder zu decken dort mit Beihilfe bzw. Komplizenschaft gleichgesetzt und diese wird wiederum juristisch mit Mord gleichgesetzt.
Er hat also vielleicht nicht genau das getan, was ihm vorgeworfen wurde, aber er sitzt nach amerikanischen Rechtsverständnis zu Recht lebenslänglich ein.
(Eisbär)

sondern er bekam zweimal "lebenslänglich", weil er als der Mörder gilt. Der Todesstrafe ist er nur deshalb entkommen, weil es damals Menschen gab, die sich (beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte? erinnere das gerade nicht genau) dafür einsetzten - dass er nicht hingerichtet wird, war die Bedingung für seine Auslieferung an die USA (von London aus, damals).
Gespeichert

Eisbär

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 11836
  • Moin!
    • Schwarzes-Stade
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #212 am: 12 März 2011, 12:49:13 »

Kallisti:
Seine Motive sind dafür erstmal belanglos. Das was er tat, war definitiv eine Strafvereitelung in einem Mordfall. Wie das in den vielen Bundesstaaten der USA bewertet wird, hab ich bereits geschrieben. Also selbst wenn er an der eigentlichen Tat nicht beteiligt war, hätte ihnn aufgrund seiner Straftaten kein anderes Urteil erwartet. Wofür er da jetzt genau einsitzt, ist doch nur eine Formfrage.
Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

Kaffeebohne

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #213 am: 12 März 2011, 13:54:18 »

Kallisti, Du darfst Dich aufregen, worüber Du willst. Aber Du schreibst selbst, daß Du hier "missionieren" willst. Willst Du das auch nur ansatzweise schaffen, indem Du andere als "kleingeistig" und was weiß ich noch hinstellst? Wer soll sich denn da noch auf Deine Worte einlassen (wollen)? Wenn die Leser schon nach 3 Postings genervt sind, werden sie sich kaum mit dem eigentlichen Thema auseinandersetzen, was Du ja eigentlich wolltest.

Und würdest Du Söring auch so toll finden, wenn er so "pubertäre" (wie Du es nennst) Töne von sich geben würde?

Im übrigen hab ich nicht gesagt, daß Du "blöde Kommentare" bedingungslos schlucken "sollst". Aber Grenzen setzen kann man auch anders. Dafür muß man nicht zurückpöbeln.


"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt" ! - Ludwig Wittgenstein

;)
Gebetsmühlenartige Wiederholungen von "Mein Gott, kapiert Ihr kleingeistigen pubertären Deppen es denn nicht endlich mal?" oder "Das ist die Wahrheit, ich weiß das, nun begreift es doch endlich mal" bedeuten auch Grenzen. Nämlich Grenzen davon, sich überhaupt mit dem Thema auseinandersetzen zu wollen.
Gespeichert

l3xi

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 791
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #214 am: 12 März 2011, 14:32:52 »

Und wenn Leute ständig und immer wieder die Fakten (bei diesem Thema bspw., thread) übergehen und solche Sachen kommen wie:

"Der ist doch selbst schuld!" - "Der verdient es doch nicht anders!" - "Der wollte die Justiz AUSTRICKSEN - das muss BESTRAFT werden!"  usw. usf.

... dann: lässt das doch tief blicken - sagt eine Menge über diese Menschen selbst (die sich derart äußern, die derart denken, eingestellt sind!!) aus!
Du Kalisti ignorierst Fakten/Tatbestände, sobald sie nicht mehr in dein Weltbild passen. Du stellst deine moralischen Werte über die anderer. Wer anders denkt, ist dann recht schnell kleingeistig. Ein Spießbürger. Jmd ohne Anteilnahme am Leiden von Personen, zu denen du dich ggf. hingezogen fühlst. Die Gründe für die ablehnende Haltung interessieren da oft einfach nicht. Sind lästig. Gehören einfach weg-ignoriert.

Das Bild, das du damit von dir zeichnest, solltest du dir vllt. mal selbst vor Augen halten bevor du anfängst, über andere zu urteilen. Selbstreflexion ist 'ne tolle Sache. Darf jeder mal ausprobieren. ;)

[...]
sondern er bekam zweimal "lebenslänglich", weil er als der Mörder gilt. Der Todesstrafe ist er nur deshalb entkommen, weil es damals Menschen gab, die sich (beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte? erinnere das gerade nicht genau) dafür einsetzten - dass er nicht hingerichtet wird, war die Bedingung für seine Auslieferung an die USA (von London aus, damals).
Das ist mehr, als so manch anderer, der unschuldig verknackt wurde, jemals erreichen konnte.

Ich glaube, du Kalisti verstehst nach wie vor nicht die Tragweite von 'nem Meineid / 'ner Lüge unter Eid - da wird auf die Verfassung geschworen - sowie Mittäterschaft. Zumal wir hier nach wie vor vom amerikanischen Rechtssystem sprechen. Noch dazu, wo die Republikaner und ihre Pseudo Tea Party das Land gerade wieder extrem zu radikalisiern versuchen.

Das man das amerikanische Rechtssystem reformieren müsste, stellt hier doch niemand in Frage.

Abgesehen davon stellt sich die Frage, in weit die Eltern eine Mitschuld daran haben, das ihr Vorzeigesohnemann derart aus der Bahn geworfen wurde. Das liest sich alles wie aus 'nem Rosamunde Pilcher Roman entsprungen. Der Kerl wurde offenbar die komplette Kindheit über in Watte gepackt. In Interview wird immer wieder angeführt, das sich ein riesiger Stau an Emotionen gelöst hatte, als er besagte Frau kennen gelernt hat. Diesen Punkt finde ich wesentlich interessanter für 'ne Diskussion.
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #215 am: 13 März 2011, 09:51:21 »

@l3xi

Zitat
Du Kalisti ignorierst Fakten/Tatbestände, sobald sie nicht mehr in dein Weltbild passen. Du stellst deine moralischen Werte über die anderer. Wer anders denkt, ist dann recht schnell kleingeistig. Ein Spießbürger. Jmd ohne Anteilnahme am Leiden von Personen, zu denen du dich ggf. hingezogen fühlst. Die Gründe für die ablehnende Haltung interessieren da oft einfach nicht. Sind lästig. Gehören einfach weg-ignoriert.

Womit kannst du das denn bitte belegen? An welcher Stelle soll ich das durch welche Sätze getan haben? Oder ganz konkret:
Welche "Tatbestände"/"Fakten" ignoriere ich bitte, die angeblich "nicht in mein Weltbild passen" ???

Das ist doch Unsinn, l3xi.

Ich kann in der Tat nicht verstehen, wie man derart auf diesem Falschgeständndis herumreitet, wo man weiß, dass das häufig vorkommt und man auch Gründe dafür kennt. Siehe bspw. hier:

http://www.forensik-berlin.de/forschung/falsche.html

oder auch hier:

http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:nJ17gWYa-LMJ:www.wissenschaft-online.de/artikel/862042+falsches+Gest%C3%A4ndnis&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESiTnHBpj1M6LMt2MyvQ6Op7Lf5IDEO0djIhhB7sFZ-meFfDSQ40VYZQruPTexxrRAqS3d19D4zmOO86PKWr0RKSxIB2zwDzg8-ZoJU0gYXbiGMywffy6h_-T19T9xIXzigIGLQ1&sig=AHIEtbRzL9ayDkS8SXxgIIFlMTSEoQQrFw

Häufig ist die Ursache für falsche Geständnisse in den Verhörmethoden zu finden ...

Welches Motiv Jens hatte, habe ich hinreichend dargelegt.

Und ich frage dich bzw. alle, die sich an diesem Geständnis aufhängen:

Welchen schwergewichtigeren, triftigeren Grund zu lügen (und also auch ein falsches Geständnis abzugeben) gibt es als den: einen (geliebten) Menschen dadurch vor dem (dessen) Tod zu bewahren/bewahren zu wollen/bewahren können zu glauben ? ! ?

(Dass Jens heute lieber der Todesstrafe zum Opfer gefallen wäre als nach wie vor inhaftiert zu sein ..., ist ein anderes, eigenes Thema und hat mit den Haftbedingungen und seinen ganz persönlichen Umständen - Unschuld ... - zu tun.)


Zitat
Zumal wir hier nach wie vor vom amerikanischen Rechtssystem sprechen. Noch dazu, wo die Republikaner und ihre Pseudo Tea Party das Land gerade wieder extrem zu radikalisiern versuchen.
(l3xi)

Das aber hat doch mit Jens´ Unschuld oder vermeintlicher "Schuld" bzw. Täterschaft nichts zu tun - was kann er für amerikansiche (politische) Verhältnisse - er fällt ihnen zum Opfer, aber er verursacht sie nicht. Was ändert das außerdem an seinen Motiven bzw. an der Nachvollziehbarkeit und Berechtigung seines Motives (ein Menschenleben retten zu wollen - seine Freundin vor Hinrichtung zu bewahren)?

Zitat
Das man das amerikanische Rechtssystem reformieren müsste, stellt hier doch niemand in Frage.

Das ist schön. Aber die Feststellung alleine hilft leider niemandem und ändert nichts, reformiert nichts. - Ich bitte hier einfach nur um ganz pragmatische Hilfe für  in diesem Falle eben: Jens Söring.



Zitat
Abgesehen davon stellt sich die Frage, in weit die Eltern eine Mitschuld daran haben, das ihr Vorzeigesohnemann derart aus der Bahn geworfen wurde. Das liest sich alles wie aus 'nem Rosamunde Pilcher Roman entsprungen. Der Kerl wurde offenbar die komplette Kindheit über in Watte gepackt. In Interview wird immer wieder angeführt, das sich ein riesiger Stau an Emotionen gelöst hatte, als er besagte Frau kennen gelernt hat. Diesen Punkt finde ich wesentlich interessanter für 'ne Diskussion.

(l3xi)


Das sehe ich ganz anders - denn: das sind seine ganz persönlichen Hintergründe, die ich hier nicht breittreten oder auseinandernehmen möchte. Insbesondere würde eine solche "Diskussion" zu seiner Befreiung und Linderung seines Leids in keiner Weise beitragen. Und um eben Letzteres geht es mir und all jenen, die ihn unterstützen.




Kallisti:
Seine Motive sind dafür erstmal belanglos. Das was er tat, war definitiv eine Strafvereitelung in einem Mordfall. Wie das in den vielen Bundesstaaten der USA bewertet wird, hab ich bereits geschrieben. Also selbst wenn er an der eigentlichen Tat nicht beteiligt war, hätte ihnn aufgrund seiner Straftaten kein anderes Urteil erwartet. Wofür er da jetzt genau einsitzt, ist doch nur eine Formfrage.


Eisbär - das ist schlichtweg falsch. Er wurde verurteilt und ist inhaftiert: für bzw. wegen Doppelmordes! Und NICHT dafür, die Strafe vereitelt zu haben. Welche anderen "Straftaten" meinst du  (da du hier die Mehrzahl verwendest!) ??

Eben weil er des Doppelmordes verurteilt wurde, sollte er zunächst hingerichtet werden, was dann in zweimal "lebenslänglich" umgewandelt wurde.



DAS ALLES findet sich auf den von mir hier eingestellten Seiten/Infos.


Ist es zu viel verlangt, zu erwarten, dass Menschen sich diese Informationen zunächst ansehen, durchlesen, BEVOR sie sich äußern ?!???

Ist es nicht nachvollziehbar, dass mich aufregt, dass ich alles das ständig wiederholen muss - eben WEIL die Leute die Infos GANZ OFFENSICHTLICH NICHT oder nur sehr sehr oberflächlich gelesen haben!

Wenn man sich mit Jens´ Fall nicht auseinandersezten möchte: ok! Aber dann sollte man sich auch kein Urteil erlauben - weil man einfach GANZ OFFENSICHTLICH ja nicht weiß, wovon man spricht, was die Grundlage dessen ist!

Ich kann doch nicht über etwas reden bzw. SOGAR URTEILEN (!) von dem ich (fast) nichts weiß!! ?!??? - Ist das so schwer zu verstehen?


Also - ich möchte meine Zeit nun nicht weiter mit derartigen überflüssigen "Diskussionen" verschwenden - es ist ganz einfach: wer helfen möchte, wem "der Fall" ... nahegeht, der wird es vlt. einfach tun. Wem es am Allerwertesten vorbeigeht, der hilft halt nicht.


AKTUELL wird eine Briefwelle gestartet - diese ist Jens´ einzige Chance, vielleicht doch noch nach Deutschland überstellt zu werden (...)  !

Wer also ganz praktisch unterstützen will, den bitte ich, sich umgehend für den Newsletter anzumelden, dort finden sich alle Informationen und "Anweisungen". Die Briefe müssen noch vor dem 25. März 2011 versandt werden (warum, steht alles im aktuellen Newsletter).

newsletter@jenssoering.de


Die Anmeldung für den Newsletter ist auch ganz einfach über seine website möglich (wie weiter vorne bereits mitgeteilt bzw. eingestellt):

http://jenssoering.de/kontakt_newsletter


« Letzte Änderung: 13 März 2011, 09:57:16 von Kallisti »
Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #216 am: 13 März 2011, 11:50:37 »

Zitat
Welchen schwergewichtigeren, triftigeren Grund zu lügen (und also auch ein falsches Geständnis abzugeben) gibt es als den: einen (geliebten) Menschen dadurch vor dem (dessen) Tod zu bewahren/bewahren zu wollen/bewahren können zu glauben ? ! ?

Du, dass das eine heldenhafte Tat war, streitet hier doch niemand ab. Der Punkt ist lediglich, dass man auch damit rechnen muss dass man die Strafe, für die man einsteht, dann auch verurteilt wird (was ja auch geschah).

Wenn, sagen wir mal, meine beste Freundin etwas geklaut hat, sie deswegen vielleicht ihren Job verlieren würde, und dann stattdessen ich sage, dass ich es war der geklaut hätte, dann muss ich damit rechnen, dass ich die Strafe dafür dann auch kassiere. So ist das im Rechtssystem nun einmal, wenn ich mich für etwas schuldig bekenne, dann kann ich mich nicht beschweren, wenn ich dafür dann auch verurteilt werde.

Wenn dann später Beweise auftauchen dass ich es nicht gewesen sein kann, dann spricht ja nichts dagegen, das Ganze noch einmal neu aufzurollen (entsprechende Anfragen wurden ebendort ja auch gestellt, wenn ich mich an die Quellen richtig erinnere). Solange aber die Unschuld nicht zweifelsfrei bewiesen ist, sitze ich weiterhin für die Straftat ein. Logisch eigentlich, schließlich habe ich freiwillig (!) "hier!" als möglicher Täter geschrien.

Was mich und sicher auch andere hier ein wenig an deiner Schreibe nervt, Kallisti, ist der Umstand, dass du Jens Söring als einen tadellosen Gutmenschen hinstellst, der ja ach so zu bedauern ist, weil er ja unschuldig ist.

So unschuldig ist er aber eben doch nicht, denn selbst wenn er nicht der Mörder ist (und das gilt ja noch gerichtlich zu klären), er hat dennoch ein Rechtssystem ausgetrickst, war Fluchthelfer einer gesuchten Mörderin, hat eine mutmaßliche Mörderin durch das Geständnis gedeckt und ein Gericht wissentlich angelogen. Das mit "aber er machte es doch aus Liebe!" zu bagatellisieren geht so eben einfach nicht.
Selbst, wenn er nun freigesprochen werden sollte, wird noch lange nicht klar sein, ob er seine Strafe dann auch bereits abgesessen hat. Eine wegen Meineides, wegen Fluchthilfe usw. sind dann ja immer noch fällig. Mal von dem abgesehen, was Eisbär erwähnte: Sollte es in jenem Bundesstaat so sein wie er es vermutet, dann würde sich an seiner Verurteilung nicht das geringste ändern.

Er sitzt zu Recht. Vielleicht nicht für so lange wie im Moment verurteilt, aber sitzen tut er aufgrund diverser verübter Straftaten zu Recht.
Wenn du das einfach mal realistisch sehen würdest, wäre ihm viel besser geholfen, als ihn auf das Podest zu stellen, auf dem er für dich derzeit steht.
Sich dafür stark zu machen dass das Verfahren noch einmal neu aufgerollt wird, ist richtig und gut. Alles darüber hinaus von dir Gesagte aber übersieht - immer wieder- dass er dennoch ein Straftäter ist und bleibt angesichts der massiven Irreführung von Behörden.
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

l3xi

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 791
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #217 am: 13 März 2011, 12:01:51 »

@l3xi

Zitat
Du Kalisti ignorierst Fakten/Tatbestände, sobald sie nicht mehr in dein Weltbild passen. Du stellst deine moralischen Werte über die anderer. Wer anders denkt, ist dann recht schnell kleingeistig. Ein Spießbürger. Jmd ohne Anteilnahme am Leiden von Personen, zu denen du dich ggf. hingezogen fühlst. Die Gründe für die ablehnende Haltung interessieren da oft einfach nicht. Sind lästig. Gehören einfach weg-ignoriert.

Womit kannst du das denn bitte belegen? An welcher Stelle soll ich das durch welche Sätze getan haben? Oder ganz konkret:
Welche "Tatbestände"/"Fakten" ignoriere ich bitte, die angeblich "nicht in mein Weltbild passen" ???

[...]
Ist es zu viel verlangt, zu erwarten, dass Menschen sich diese Informationen zunächst ansehen, durchlesen, BEVOR sie sich äußern ?!???

Ist es nicht nachvollziehbar, dass mich aufregt, dass ich alles das ständig wiederholen muss - eben WEIL die Leute die Infos GANZ OFFENSICHTLICH NICHT oder nur sehr sehr oberflächlich gelesen haben!

Wenn man sich mit Jens´ Fall nicht auseinandersezten möchte: ok! Aber dann sollte man sich auch kein Urteil erlauben - weil man einfach GANZ OFFENSICHTLICH ja nicht weiß, wovon man spricht, was die Grundlage dessen ist!

Ich kann doch nicht über etwas reden bzw. SOGAR URTEILEN (!) von dem ich (fast) nichts weiß!! ?!??? - Ist das so schwer zu verstehen?
[...]

[...]
Was mich stört, sind deine kleinbürgerlichen Unterstellungen und Gedanken. Gut, da kannst du vlt. auch nix für - aber ich auch nichts dafür, dass ich mich daran störe.
Was soll das? Kannst du wirklich nicht anders? Das fände ich dann in der Tat bemitleidenswert.
[...]

Du unterstellst fröhlich frei anderen, sie würden sich mit dem Thema grundsätzlich nicht auseinander setzen, weil sie deine Meinung nicht teilen. Denn hätten sie es getan, müssten sie mit dir einer Meinung sein und umgehend in Aktion treten.

Und dann auch noch die wahnwitzige Idee, mögliche weitere Ursachen anzusprechen und ggf. etwas zu durchleuchten. Man könnte ja aus Fehlern anderer lernen. Teufelszeug, ich vergaß.  ::)
« Letzte Änderung: 13 März 2011, 12:07:14 von l3xi »
Gespeichert

Kallisti

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #218 am: 13 März 2011, 12:49:34 »

Zitat
Du unterstellst fröhlich frei anderen, sie würden sich mit dem Thema grundsätzlich nicht auseinander setzen, weil sie deine Meinung nicht teilen. Denn hätten sie es getan, müssten sie mit dir einer Meinung sein und umgehend in Aktion treten.
(l3xi)

Ich unterstelle nicht, ich lese!:

1. Wenn es heißt, er hätte wegen Strafvereitelung zweimal lebenslänglich bekommen, dann kann ich daraus entnehmen, dass man die Infos nicht gelesen hat, denn hätte man das, würde man wissen, wofür er wie verurteilt wurde.

2. Wenn es hier außerdem heißt, er habe einen "Meineid" begangen (insbesondere @messie), dann kann ich daraus ebenfalls zweifelsfrei entnehmen, dass man die Infos nicht gelesen hat, denn häte man das, würde man wissen, dass er dies nicht getan hat, sondern lediglich ein falsches Geständnis bei der polizeilichen Vernehmung (IN LONDONm unter Druck/Stress/Angst, damals noch siebzehnjährig, ohne Rechtsbeistand) abgab.

Meineid hätte er begangen, wenn er im Gerichtsprozess (IN DEN USA) gelogen hätte - was er nicht tat. -> Wie den Infos ganz klar zu entnehmen ist!


3. Wenn es hier darüber hinaus aktuell bspw. heißt - ich zitiere:

Zitat
Wenn dann später Beweise auftauchen dass ich es nicht gewesen sein kann, dann spricht ja nichts dagegen, das Ganze noch einmal neu aufzurollen (entsprechende Anfragen wurden ebendort ja auch gestellt, wenn ich mich an die Quellen richtig erinnere). Solange aber die Unschuld nicht zweifelsfrei bewiesen ist, sitze ich weiterhin für die Straftat ein. Logisch eigentlich, schließlich habe ich freiwillig (!) "hier!" als möglicher Täter geschrien.

(messie)

kann ich daraus ebenfalls entnehmen, dass man die Infos nicht gelesen hat, denn hätte man das, wüsste man, dass nicht ein einziges Mal in 25 Jahren das Verfahren wiederaufgenommen wurde oder den sämtlichen Hinweisen für/auf Jens´ NICHT-Täterschaft auch nur nachgegangen wurde: vonseiten der virginianischen Justiz. Eben das ist das Problem - man will gar nicht erst zulassen, ermöglichen, dass die Fehler (des damaligen Prozesses) nochmals gerichtlich untersucht werden. Man will nicht einmal die Chance gewähren, zu zeigen, dass Jens unschuldig sein könnte bzw. ist. Und man nimmt ihm auch die Möglichkeit "auf Bewährung" oder "wegen guter Führung" entlassen zu werden oder "begnadigt" zu werden - außerdem verweigert man ihm sogar die Überstellung in ein deutsches Gefängnis.


Zitat
Und dann auch noch die wahnwitzige Idee, mögliche weitere Ursachen anzusprechen und ggf. etwas zu durchleuchten. Man könnte ja aus Fehlern anderer lernen. Teufelszeug, ich vergaß.  Augen rollen
(l3xi)

Das ist Polemik, weiter nichts. Du hast eingeworfen, es sei nützlicher oder interessanter oder sinnvoller, darüber zu "diskutieren", welche Mitschuld seine Eltern tragen bzw. wie seine Kindheit und Jugend verlaufen ist ...

Und ich frage dich: WAS soll ihm DAS JETZT bitte AUF WELCHE WEISE helfen ??? WAS hat er davon, wenn wir hier seine Kindheit analysieren??? Und WAS würde das an seiner aktuellen Siuation ändern?? Wozu sollte das gut sein???
Das hat mit "Teufelszeug" nichts zu tun - es ist einfach nur: sinnlos, überflüssig bzw. befriedigt vielleicht deine Neugier oder was immer - es nützt ihm (Jens) jedenfalls nichts.



Nochmal:

NEIN, für "Strafvereitelung" wird man nicht zu zweimal lebenslänglich verurteilt - auch in den USA nicht.

FÜR MEINEID bekommt man auch in den USA nicht "zweimal lebenslänglich" (soweit ich weiß, nur ein Jahr Haft).

Und für das  was er tat: eine Mörderin zu decken, um sie vor der Todesstrafe zu bewahren und dafür auch ein falsches Geständnis (BEI DER POLIZEI, NICHT: BEI GERICHT!!!) abzugeben - sind 25 Jahre Haft mehr als genug. - NEIN???

Und wie ist das also: die MOTIVE für eine Tat spielen bei der Beurteilung derselben also rechtlich keine Rolle ???

Und nochmal: Es geht hier nicht um die romantische "Liebestat", sondern darum, dass er aus guten Absichten, aus MENSCHLICHKEIT, Humanität die Hinrichtung seiner Freundin vermeiden wollte - zusätzlich kamen seine persönlichen Gefühle ihr gegenüber selbstverständlich hinzu. Aber zunächst mal schockierte ihn einfach der Gedanke, dass sie hingerichtet würde, weil er MITGEFÜHL hatte.

Heute sagt er außerdem selbst, dass auch sie anders hätte verurteilt werden müssen, da sie offensichtlich psychisch krank war (und ist?) und auch dies bei einer Verurteilung berücksichtigt werden müsste und wird: in Deutschland bspw., wenn ich mich nicht täusche. In Virginia/USA halt nicht. Aber das ist auch ein anderes Thema. Dies nur zur Erklärung, dass man die Motive, Absichten, Hintergründe einer Tat sowie die Umstände des Täters (eben bspw. Krankheit ...) doch wohl NIEMALS einfach unterschlagen, beiseite schieben kann !

? ? ?

Gespeichert

messie

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 15377
  • hrhrhr
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #219 am: 13 März 2011, 13:37:51 »

Gut, da hatte ich mich verkehrt ausgedrückt. Meineid war's nicht, weil nicht vor Gericht gelogen. Das Belügen von Behörden steht aber eben auch unter Strafe. Ja, auch wenn das Motiv ein hehres ist.

Zitat
kann ich daraus ebenfalls entnehmen, dass man die Infos nicht gelesen hat (...)

Nein, kannst du nicht, weil "es spricht nichts dagegen" bedeutet "es ist sinnvoll, um eine Wiederaufnahme zu kämpfen". Dass es bislang keine gibt weiß ich und sicher auch alle anderen, die hier ihren Senf dazugeben.
Nur, wie gesagt - seine Straftaten mit "aber er machte es doch aus Mitgefühl!" zu bagatellisieren kann's auch nicht sein. Man stelle sich vor, in einem neu aufzurollenden Verfahren, wenn es denn eins gibt, würde sich herausstellen, dass seine Freundin doch die Mörderin ist. Dann hat er eine Mörderin (!) entwischen (!!) lassen, und das mit voller Absicht. Neben dem Mitgefühl steckte, und das kannst du auch zum zehnten Mal nicht wegreden, auch eine Menge Berechnung drin, nämlich jene, dass er eben nicht auf Mord verurteilt wird, obwohl er völlig ohne Zwang gestanden hat. Er wollte, dass eine mutmaßliche Mörderin entwischt. Mit voller Berechnung. Punkt.
Just diese wurde ihm nun auch zum Verhängnis.

Und diese Meinung habe ich, weil ich die Primärquellen gelesen habe. Würde ich nur deinen Ausführungen folgen, wäre viel untern Teppich gekehrt gewesen, etwa dass er inzwischen selbst davon überzeugt ist, dass er eine Mörderin (!) gedeckt hat.

Zitat
Er hoffte, nach Deutschland ausgeliefert zu werden - dort hätten ihm maximal einige Jahre Jugendstrafe gedroht. Und als Diplomatensohn habe er ja ohnehin wenig zu befürchten, so glaubte er.

Zitat aus einer deiner Quellen. Vor allem der zweite Satz ist seehr interessant, zeigt er ebenfalls, dass da Berechnung im Spiel war und zudem noch eine ordentliche Portion Arroganz der Sorte "mir als Diplomatensohn kann ja eh keiner 'was".
Tja, kann man ihm eben doch.
Ihn hat die volle Härte des amerikanischen Rechtssystems getroffen. Stimmt, auch härter als angemessen wäre.
Nur, und da beißt die Maus keinen Faden ab, unschuldig daran ist er beileibe nicht. Er hat da kräftig mitgeholfen.
Gespeichert
Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Eisbär

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 11836
  • Moin!
    • Schwarzes-Stade
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #220 am: 13 März 2011, 13:57:00 »

Kallisti:
Wenn Du gelesen hast, was ich schrieb, hast Du es offenbar nicht verstanden. Also nochmal: wenn das Rechtssystem in Virginia da genauso ist wie z.B. in Kalifornien und zahlreichen anderen Bundesstaaten, ist er schuldig, selbst wenn er den Abzug nicht gedrückt hat.
Er hat einer Mörderin zu Flucht geholfen, ihre Tat gedeckt. Dadurch war er ihr Komplize, selbst wenn er nicht mal vor Ort. Und als ihr Komplize ist er nach deren Rechtsverständnis eben auch Mittäter und als solcher eben auch Doppelmörder.
Ich sag nicht, daß das fair ist. Aber die Tatsache, daß er dann einsitzt, ist völlig rechtens. Er ist nach dem Rechtssystem dann nicht unschuldig.
Um es Dir auch nochmal klar zu machen, daß der Grund, warum er es tat, wurscht ist: Wenn ich Dir auflauere und Dich erschieße, ist es Mord, egal ob ich es tat, weil Dein Geld wollte oder aus Liebe.
Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

Kallisti

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #221 am: 13 März 2011, 15:49:58 »

Hier nochmals die Fakten:

http://www.focus.de/panorama/welt/tid-21129/deutscher-in-us-haft-der-doppelmoerder-der-keine-spuren-hinterliess_aid_594015.html


@Eisbär

Zitat
Und als ihr Komplize ist er nach deren Rechtsverständnis eben auch Mittäter und als solcher eben auch Doppelmörder.

Dann bitte ich um Quellenangabe: Wo ist zu finden/steht geschrieben, dass in den USA bzw. Virginia jemand des Doppelmordes verurteilt wird, wenn er einen Mörder bei der Flucht unterstützt hat?

Zitat
Um es Dir auch nochmal klar zu machen, daß der Grund, warum er es tat, wurscht ist: Wenn ich Dir auflauere und Dich erschieße, ist es Mord, egal ob ich es tat, weil Dein Geld wollte oder aus Liebe.

Da bringst du leider alles so ziemlich durcheinander: Er hat niemanden "aus Liebe" getötet, sondern er hat jemanden aus "Liebe" und Menschlichkeit vor dem Tod zu bewahren versucht.

Zitat
Aber die Tatsache, daß er dann einsitzt, ist völlig rechtens. Er ist nach dem Rechtssystem dann nicht unschuldig.

Es geht nicht darum, dass/ob er unschuldig ist, sondern darum, dass er DES MORDES nicht schuldig ist. Aber er wurde DES DOPPELMORDES verurteilt. Nochmal Eisbär:

Es ging damals nicht darum, ob er Komplize war oder nicht, sondern man bezichtigte IHN des Mordes, ER soll der Täter gewesen sein - und genau DAFÜR wurde er verurteilt.
Und eben nicht der Komplizenschaft oder der Fluchthilfe und auch nicht für Meineid.


@messie

Zitat
Das Belügen von Behörden steht aber eben auch unter Strafe.

Ja, aber dafür wird man selbst in den USA nicht zur Todesstrafe oder mit zweimal lebenslänglich verurteilt !
Es war kein Meineid - aber selbst für Meineid gibt es meines Wissen nur ein Jahr Haft - und nicht: 25 Jahre !

Zitat
Zitat
kann ich daraus ebenfalls entnehmen, dass man die Infos nicht gelesen hat (...)

Nein, kannst du nicht, weil "es spricht nichts dagegen" bedeutet "es ist sinnvoll, um eine Wiederaufnahme zu kämpfen". Dass es bislang keine gibt weiß ich und sicher auch alle anderen, die hier ihren Senf dazugeben.


messie - du hattest Folgendes geschrieben:

Zitat
Wenn dann später Beweise auftauchen dass ich es nicht gewesen sein kann, dann spricht ja nichts dagegen, das Ganze noch einmal neu aufzurollen (entsprechende Anfragen wurden ebendort ja auch gestellt, wenn ich mich an die Quellen richtig erinnere).

(Hervorhebung von mir.)

Es wurden keine "entsprechenden Anfragen ebendort" gestellt.

Zitat
Gut, da hatte ich mich verkehrt ausgedrückt. Meineid war's nicht, weil nicht vor Gericht gelogen.

Ja, und das ist halt ein erheblicher Unterschied: was die rechtlichen Konsequenzen betrifft und auch, was dein (oder evtl. anderer Leute) Urteil über ihn angeht!


Nein, ich stilisiere ihn nicht zum fehlerfreien "Gutmenschen", sondern ich bin von seinem Intellekt und mehr noch von seiner CHARAKTERSTÄRKE sehr beeindruckt und von seinem "Schicksal" bewegt - wie man so schön sagt. Und auch das erwähnte ich bereits mehrmals.


Zitat
Zitat
Er hoffte, nach Deutschland ausgeliefert zu werden - dort hätten ihm maximal einige Jahre Jugendstrafe gedroht. Und als Diplomatensohn habe er ja ohnehin wenig zu befürchten, so glaubte er.

Zitat aus einer deiner Quellen. Vor allem der zweite Satz ist seehr interessant, zeigt er ebenfalls, dass da Berechnung im Spiel war und zudem noch eine ordentliche Portion Arroganz der Sorte "mir als Diplomatensohn kann ja eh keiner 'was".

Was mich an diesen Sätzen (oder ähnlichen, vor allem auch von dir, messie) immer wieder stört, ist, dass ihm hier niedere Beweggründe bzw. hinterhältiges/hinterlistiges Taktieren untergejubelt werden.

Und ich kann nichts anderes tun, als zu erklären, wie es damals war: Dass er 17 war (18 bei Verurteilung), dass er sich opfern wollte für das Leben seiner Freundin und dass er dafür 10 Jahre (!!!) Haft "als Diplomatensohn" in Kauf genommen hätte: für etwas, das er nicht getan hatte.
Nein, ich kann da keine niederen Absichten erkennen.
Dass er damals - mit 17 bzw. 18 - nicht wusste, wie es rechtlich tatsächlich ablaufen würde - wer will ihm das zum Vorwurf machen?! DENN:

Zitat
Neben dem Mitgefühl steckte, und das kannst du auch zum zehnten Mal nicht wegreden, auch eine Menge Berechnung drin, nämlich jene, dass er eben nicht auf Mord verurteilt wird, obwohl er völlig ohne Zwang gestanden hat. Er wollte, dass eine mutmaßliche Mörderin entwischt. Mit voller Berechnung. Punkt.
Just diese wurde ihm nun auch zum Verhängnis.

Das stimmt halt einfach nicht. Und auch das findet sich in den Informationen, die ich zur Verfügung stellte:

dass er sehr wohl unter Angst, in einer Druck-/Stresssituation, unter unangemessenen Verhörbedingungen aussagte bzw. ein Falschgeständnis abgab! Und auch im Prozess wurde alles unternommen, ihn psychisch in die Knie zu zwingen.

Und nochmal: Er war 17 bzw. 18, saß erst mehrere Jahre in London im Gefängnis und rechnete dort in diesen Jahren damit, hingerichtet zu werden, sobald er in die USA überstellt würde.

Nein, ich kann da keine "niedere" Berechnung erkennen - ich kann da nur erkennen, dass jemand ANGST hatte: um das Leben eines nahestehenden Menschen - und: um sein eigenes. Jemand, der erst 17 bzw. 18 Jahre jung war.


Und es steht völlig außer Frage, dass er "moralische Schuld" hat, WIE ER SELBST IMMER WIEDER SAGT! Aber er ist:

NICHT SCHULDIG DESSEN (DER TAT) DER ER FÜR SCHULDIG ABER ERKLÄRT WIRD UND WOFÜR ER VERURTEILT WURDE: des Doppelmordes.


Zitat
Man stelle sich vor, in einem neu aufzurollenden Verfahren, wenn es denn eins gibt, würde sich herausstellen, dass seine Freundin doch die Mörderin ist.
(messie)

Es ist gar nicht fraglich, ob sie die Mörderin war/ist (zumindest beteiligt war: aktiv, denn eine Person alleine kann die Morde gar nicht verübt haben - siehe Infos!). Nur: es wird keine Wiederaufnahme des Verfahrens geben: NIEMALS.

Eben DAS ist der Punkt und das Problem!


Und ich frage nochmals - "moralisch gesehen", aber auch rechtlich:

Reichen für seine Schuld 25 Jahre Haft (unter übelsten Haftbedingungen) nicht aus ?!?

Hat er kein Recht darauf, dass sein Fall nochmals wiederaufgenommen wird?

Hat er kein Recht auf Gerechtigkeit?

Hat er kein Recht darauf, wenigstens in seine Heimat überstellt zu werden?

Rechtfertigt seine Schuld, sein "Anteil" all das, das ihm widerfahren ist ? ? ? Und eben: 25 Jahre Haft ? ! ?


Und was spricht - für dich/euch - also - moralisch ?!? - dagegen, ihn zu unterstützen ? ? ?

Ihn dabei zu unterstützen, dass ihm

1. Gerechtigkeit widerfährt und

2. er nach Deutschland überstellt wird

?

Gespeichert

Kaffeebohne

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #222 am: 13 März 2011, 18:02:38 »

Du, dass das eine heldenhafte Tat war, streitet hier doch niemand ab.
Doch, ich streite das ab. "Heldenhaft" finde ich es nicht, Motiv Liebe hin oder her.
Gespeichert

Eisbär

  • > 10.000 Posts
  • ******
  • Beiträge: 11836
  • Moin!
    • Schwarzes-Stade
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #223 am: 13 März 2011, 18:37:48 »

Kallisti: http://en.wikipedia.org/wiki/Accomplice

Dort heißt es:
Zitat
However, anyone else directly involved in the commission of the crime, such as the lookout or the getaway car driver, is an accomplice, even though in the absence of an underlying offense keeping a lookout or driving a car would not be an offense.
Jens Söring war quasi ihr Fluchtwagenfahrer.
Und es heißt dort auch:
Zitat
At law, an accomplice has the same degree of guilt as the person he or she is assisting, is subject to prosecution for the same crime, and faces the same criminal penalties. As such, the three accomplices to the bank robbery above can also be found guilty of armed robbery even though only one whom stole money.

Diese Praxis ist in der Diskussion und fand auch schon in anderen Fällen Anwendung:
Zitat
The fairness of the doctrine that the accomplice is as guilty as the primary offender has been subject to much discussion, particularly in cases of capital crimes. On several occasions, accomplices have been prosecuted for felony murder even though the actual person who committed the murder died at the crime scene or otherwise did not face capital punishment.

Reicht das als Quelle oder muß ich die Originalgesetztexte ergooglen?
Gespeichert
2024- No F*cking Bands Festival XIII

Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

Kallisti

  • Gast
Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #224 am: 13 März 2011, 22:04:09 »

Eisbär


... Moment - das bezieht sich doch auf Mittäterschaft während einer Straftat, während diese verübt wird/stattfindet ("Aufpasser", Fluchtwagenfahrer - siehe deine Beispiele)!

Jens war aber nicht am Tatort, auch nicht in dessen Nähe. Und sie wurden beide sogar noch vor ihrer Flucht aus den USA von der örtlichen Polizei vernommen - zu diesem Zeitpunkt wurde ihnen jedoch noch nichts zur Last gelegt bzw.: konnte ihnen nichts nachgewiesen werden - das kann es im Übrigen Jens bis heute nicht!

Und nochmal:

Eisbär - Jens wurde in den USA nicht wegen Mittäterschaft verurteilt, sondern wegen Begehen von Doppelmord - d.h. ER soll die Waffe geführt haben ... ! Und eben das hat er nicht bzw. lässt sich ihm mit nichts nachweisen.

Am Tatort wurde ein "fremdes" Haar unbekannter Person gefunden, ebensolche Fingerabdrücke und Blut bzw. DNS - aber nichts von all dem enthält Jens´ DNS, die Fingerabdrücke und das Haar sind auch nicht ihm zuzuordnen. Zeugen und Beweise gibt es KEINE!


Davon abgesehen beantwortet dein Einwand nicht meine Fragen:


Zitat
Reichen für seine Schuld 25 Jahre Haft (unter übelsten Haftbedingungen) nicht aus ?!?

Hat er kein Recht darauf, dass sein Fall nochmals wiederaufgenommen wird?

Hat er kein Recht auf Gerechtigkeit?

Hat er kein Recht darauf, wenigstens in seine Heimat überstellt zu werden?

Rechtfertigt seine Schuld, sein "Anteil" all das, das ihm widerfahren ist ? ? ? Und eben: 25 Jahre Haft ? ! ?


Und was spricht - für dich/euch - also - moralisch ?!? - dagegen, ihn zu unterstützen ? ? ?

Ihn dabei zu unterstützen, dass ihm

1. Gerechtigkeit widerfährt und

2. er nach Deutschland überstellt wird

?

 
(Kallisti)


Zu seiner sehr sehr sehr "wahrscheinlichen" Unschuld/NICHT-Täterschaft hier noch ein überzeugendes "Detail":

Zitat
Gail Starling Marshall, außerordentliche Professorin an der Universität von Virginia und ehemalige stellvertretende Staatsanwältin, ist der Ansicht, dass Söring zu Unrecht die am 30. März 1985 begangenen Morde zur Last gelegt werden, die Morde, die eine gesamte ländliche Region und darüber hinaus viele Einwohner Virginias nicht zur Ruhe kommen ließen und ihnen ein sechs Jahre dauerndes und Aufsehen erregendes Justizdrama boten.

Marshall, die erst kürzlich als Kandidatin für einen Posten bei der Bundesanwaltschaft aufgestellt wurde, ist sich der Unschuld Sörings so sicher, dass sie dazu bereit ist, ihren beachtlichen Ruf dafür aufs Spiel zu setzen.

"Ich hege nicht die geringsten Zweifel daran, dass er die Morde nicht begangen hat", sagt Marshall über Söring, der - inzwischen 29 Jahre alt - im Keen Mountain Zuchthaus im Südwesten Virginias zweimal lebenslänglich absitzt.

Marshall glaubt, dass die Beweise Sörings Geschichte erhärten, so wie er sie im Verlauf seines sensationsheischenden, 1990 über das Fernsehen ausgestrahlten Prozesses dargelegt und auch seither bekräftigt hat: Elizabeth Haysom, wahrscheinlich mit Hilfe eines Komplizen, habe ihre Eltern in deren Haus in Boonsboro ohne Sörings Mitwisserschaft ermordet. Söring sei nur insofern schuldig, als er versucht habe,  Haysom vor dem elektrischen Stuhl zu bewahren.

In einem Berufungsverfahren vor dem Obersten Gerichtshof von Virginia, machte Marshall im Dezember folgende Feststellungen:

    * Sörings damaliger Verteidiger litt an psychischen Problemen; er versäumte es, den Schlüsselbeweis, nämlich einen blutigen Sockenabdruck, den die Anklage vorbrachte, um Sörings Anwesenheit am Tatort zu belegen, zu hinterfragen.

    * Ein befangener Richter und voreingenommene Geschworene brachten Söring um seine verfassungsmässigen Rechte.

    * Die Strafverfolger hätten von Söring ein falsches Geständnis  erzwungen, das im Prozess vom Richter  niemals hätte verwendet  werden dürfen.


(Zitiert von seiner website, dort aus dem Artikel "Trial and Error"/"Versuch und Irrtum"


oder auch hier:

http://q.b5z.net/i/u/7000525/f/DNS/German_translation_of_Why_the_Haysom_Case_-_12-11-10.pdf
Gespeichert