Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.  (Gelesen 36534 mal)

Killerqueen

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Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« am: 07 September 2007, 14:49:39 »

Ansonsten, was die "Aufnahme in Hamburg" angeht, ist das einfach etwas, wo die Attribute "Großstadt" und "Norddeutsch" es besonders schwierig machen.
Großstadt, weil es einfach anonymer ist als in kleineren Städten (z.B. Bremen oder Kiel) und Norddeutsch, weil die Menschen einfach ein wenig zurückhaltender sind. Da muss man schon selber recht viel tun, um die richtigen Leute kennenzulernen, was wirklich nicht sehr einfach ist.
Wenn man erst mal so 3-4 Wochen alleine in der Bude herumgehockt hat, kommt man dann schon auf Ideen, mal öfter ins Tonwerk zu gehen oder einfach so Leute mal anzuquatschen, die man interessant findet.
Aber auch Studium und Praktikum sind da Möglichkeiten gewesen. Aber wirklich richtige Freunde hatte ich in der gesamten Studien- und Praktikums- und letztendlich Arbeitszeit auch nur einen gefunden. Ich habe zwar auch viele sehr vertrauenswürdige und loyale Menschen getroffen, aber richtige Freundschaften sind das halt nicht, aber den Anspruch habe ich auch nicht.
In den ersten etwa 5 Jahren hier hatte ich immer so 2-3 gute Freunde, aber sonst weiter keine Freunde oder Bekannte, mit denen ich etwas gemacht hätte.
Erst über das SHH hat sich der Freundeskreis recht stark erweitert, weil es hier recht viele Menschen gibt, mit denen ich mich gut verstehe und zwar weit über das Szene-Gelöt hinaus.

Ich ziehe das jetzt mal in einen eigenen Thread, damit nicht ständig der andere mit diesem Thema verstopft wird.

Zurückhaltend sind sie hier in HH in der Tat extrem. Da habe ich mit Kiel, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Flensburg, Husum, etc. andere Erfahrungen gemacht, obwohl auch Norddeutschland.

Mit Leute anquatschen hatte ich noch nie ein Problem; aber die Leute offensichtlich. ;) Hamburger sind immer ganz entsetzt, wenn jemand Fremdes sie einfach so anspricht. ;) Aber nichts desto trotz habe ich dadurch Leute kennengelernt - nämlich die schlimmsten Honks, die man sich nur vorstellen kann.  ;D
Da war diese Forum hier schon wesentlich hilfreicher. Hätte ich das nur schon früher gekannt!  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/traurig/a015.gif)

Es gibt einfach gewisse Dinge, die man vorher wissen sollte. Vielleicht sollten sich einfach mal ein paar Leute zusammensetzen und ein Briefing-Buch für Hamburg schreiben.  ;)

Anregungen bitte hier ergänzen:

Gebot 1: NIEMALS, wirklich niemals Hamburg kritisieren oder gar mit einer andern Stadt vergleichen. Darauf steht die Abschiebung!

Gebot 2: Täglich mindestens 1 mal ein Loblied auf diese wunderschöne Stadt anstimmen - ÖFFENTLICH!

Gebot 3: Leute nicht einfach so ansprechen. Dabei äußerst behutsam vorgehen. Empfohlen wird jedoch, vorher Kontakt über dieses Forum aufzunehmen, um schon mal eine Vorselektion treffen zu können.


;)
« Letzte Änderung: 07 September 2007, 14:56:48 von Killerqueen »
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #1 am: 07 September 2007, 15:12:15 »

Ich bin mit 14 nach Hamburg gezogen, aus Bayern, also 1988.

Regel: komme nie, nie, nie als 14jähriger in Deine neue Schulklasse in Hamburg, trage ein "Death" T-Shirt, lange Haare, und stelle Dich vor mit

"I hoas XXX, hör' Metal, meine Hobbies san Kompuida und Rollenspü', i' find' Mathe und Physik guat, und, ach ja, i bin a Bayer."

Dann hast Du's die nächsten Jahre nich leicht mit Deinen Klassenkameraden.  ;) ;) ;)

Anyway, Hamburg find ich klasse, ich hab schon so manche Stadt gesehen, es stimmt zwar das die Norddeutschen bisserl unterkühlt erscheinen mögen... aber sie rocken, irgendwie. Ausserdem is' Hamburg einfach schön. *schwärm*
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K-Ninchen

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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #2 am: 07 September 2007, 15:46:53 »


Zurückhaltend sind sie hier in HH in der Tat extrem. Da habe ich mit Kiel, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Flensburg, Husum, etc. andere Erfahrungen gemacht, obwohl auch Norddeutschland.

Da ist die Stadt dann noch klein genug, dass man sich nicht so leicht aus dem Weg gehen kann ;)
Aber in Emden war es am Anfang für mich auch einfacher als in Hamburg, das stimmt allerdings. Blöd waren halt die typischen Idioten in der Schule, die einen von Anfang an auf den Kieker hatten und denen ich bis heute Verderb und Elend wünsche, weil sie mir einen entscheidenden Teil meier Kindheit verdorben haben aber so wirklich Ostfriese wird man halt nicht so einfach.


Mit Leute anquatschen hatte ich noch nie ein Problem; aber die Leute offensichtlich. ;) Hamburger sind immer ganz entsetzt, wenn jemand Fremdes sie einfach so anspricht. ;)
Aber so wird man automatisch, wenn man etwas länger in Hamburg lebt! Normalerweise wird man immer von Leuten angesprochen, mit denen man gar nicht sprechen will: Ob es so Zettelverteiler, nervige Umfragetypen, Scientologen, Schnorrer oder andere Leute sind, mit denen man sich eigentlich gerade nicht unterhalten will. Das passiert einem z.B. in Oldenburg oder Kiel nicht so oft. Wenn man in Hamburg in den entspr. Vierteln unterwegs ist, mehrmals am Tag.
Daraus ergibt sich schon so eine Anti-Haltung "dass mich blos keiner anspricht, ich will meine Ruhe, nein, ich beantworte keine Frage, ich will nur einkaufen, nein, ich habe kein Kleingeld und nein, ich werde keinen gratis Persönlichkeitstest machen und ja, ich kenne Ihre Organisation schon, nein gratis Tampons brauch ich nicht, hab keine Zeit, nein, noch mehr Flyer passen nicht in meine kleine Tasche, die ist eh schon voller Süßigkeiten und Plastikspinnen"
Oder einseitige Kommunikationen wie die Pöbeleien, die immer aus einer ähnlichen Ecke kommen. Wenn man die dann mal im Gegenzug darauf anspricht, kommt wirklich nur noch gequirlte Sch... als Antwort.
Zum Glück werde ich selber oft von Leuten angesprochen, wo es nicht unangenehm ist, z.B. Leute, die nach dem Weg oder einer Auskunft fragen, tatsächlich mal Hilfe brauchen oder einfach nur eine persönliche Frage haben. Insofern ist diese Anti-Haltung bei mir noch nicht so stark ausgeprägt bzw. ich gehe damit immer noch differenziert um.
Würde ich direkt im "Westen" (Schanze, etc.) wohnen, hätte ich bestimmt schon viel stärker auf Durchzug gestellt, weil man dort regelrecht belagert wird von unangenehmen "Anquatschern"


 Aber nichts desto trotz habe ich dadurch Leute kennengelernt - nämlich die schlimmsten Honks, die man sich nur vorstellen kann.  ;D
Da war diese Forum hier schon wesentlich hilfreicher. Hätte ich das nur schon früher gekannt!  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/traurig/a015.gif)
Ja, so auf der "freien Wildbahn" an die richtigen Leute in Hamburg zu geraten ist RICHTIG schwer, dem kann ich nur zustimmen ;)


Es gibt einfach gewisse Dinge, die man vorher wissen sollte. Vielleicht sollten sich einfach mal ein paar Leute zusammensetzen und ein Briefing-Buch für Hamburg schreiben.  ;)

Anregungen bitte hier ergänzen:

Gebot 1: NIEMALS, wirklich niemals Hamburg kritisieren oder gar mit einer andern Stadt vergleichen. Darauf steht die Abschiebung!

Gebot 2: Täglich mindestens 1 mal ein Loblied auf diese wunderschöne Stadt anstimmen - ÖFFENTLICH!

Gebot 3: Leute nicht einfach so ansprechen. Dabei äußerst behutsam vorgehen. Empfohlen wird jedoch, vorher Kontakt über dieses Forum aufzunehmen, um schon mal eine Vorselektion treffen zu können.


;)

Also mit 1. hatte ich nie ein großes Problem. Ich habe meist auch nicht Hamburg als ganzes kritisiert, weil dafür ist es in den verschiedenen Gebieten einfach viel zu unterschiedlich.
Mächtig geschimpft habe ich u.a. auf Billstedt, Mümmelmannsberg, Steilshoop, Hamm-Süd, Rothenburgsort, St. Georg, sogar das gehypte Altona, Rahlstedt, sämtliche anderen Außenbezirke, oder auf das "ach so hippe" Eimsbüttel, Eppendorf, ...
...eigentlich habe ich keinen Stadtteil ausgelassen. Blankenese und Övelgönne vielleicht, aber *mecker* da ist die Anbindung voll ätzend, wenn man da mit dem blöden HVV hin muss ;)
Aber Hamburg an sich war da eher selten Ziel von Beschimpfung oder Kritik, halt immer nur Teile davon.
Edit: z.B. die Straßenführung hier. Da sind sich eigentlich alle einig, dass die ziemlich bekloppt ist.
Und auch die Hamburger, die meine Kritik an bestimmten Stadtteilen (ja auch über beliebte) so wie "Eimsbüttel ist sowas von gehypt, ich weiß gar nicht, was alle haben. Du wohnst doch auch da, sag mal, was ist da eigentlich so toll dran?" hatten auch kein Problem damit.
Allerdings habe ich, wie gesagt, viel öfter mit Zugezogenen als mit "Eingeborenen" zu tun.

Zu 2.: Ja, das sollte man auch tun :) Generell. Das würde ich in anderen Städten auch tun, auch wenn es mir da schwerer fallen würde ;)
Es ist halt einfach so, dass Hamburg eben viele dreckige, nervige und ekelige Seiten hat, aber eben auch ganz besonders schöne. Und wenn ich dann in der U3 von Barmbek Nach Feldstraße sitze, freue ich mich immer wieder, an diesem kleinen Bauernhof beim Stadtpark und an den Kanälen vorbeizufahren oder ich freue mich darüber, die Elbbrücken zu sehen, wenn ich auf dem weg nach Hause bin. Oder ein Sonnenuntergang am Hafen. Ich freue mich, dass hier so viele Menschen wohnen, die ich gerne mag.
Und gerade wegen der eher unschönen Seiten tut es wirklich gut, weiterhin auch die schönen Seiten zu sehen und vielleicht ein kleines Loblied anzustimmen ;) ...bevor man sich vom nächsten Arschloch mit "Satan" anpöbeln lässt.

3. Ja, das ist schwierig, wirklich. Am besten beobachten und herausfinden, ob es sich um einen Auswärtigen handelt, dann klappt es nämlich wesentlich besser ;)
Wesentlich einfacher ist es tatsächlich über den Umweg bestimmter Vereine, Clubs oder Foren.
« Letzte Änderung: 07 September 2007, 15:50:16 von K-Ninchen »
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #3 am: 07 September 2007, 16:03:57 »

Und wenn ich dann in der U3 von Barmbek Nach Feldstraße sitze, freue ich mich immer wieder, an diesem kleinen Bauernhof beim Stadtpark (...) vorbeizufahren (...).
der Bauernhof ist die Stadtpark-Gärtnerei  ::)


Gebot 1: NIEMALS, wirklich niemals Hamburg kritisieren oder gar mit einer andern Stadt vergleichen. Darauf steht die Abschiebung!

Gebot 1: NIEMALS unberechtigte, fortwährende Kritik an Objekten/Verhältnissen üben, die man sowieso nicht ändern kann


Gebot 2: Täglich mindestens 1 mal ein Loblied auf diese wunderschöne Stadt anstimmen - ÖFFENTLICH!
Gebot 2: mit hanseatischer Gelassenheit hinnehmen, was nicht zu ändern ist. der Bus hat eine Panne? jemand wollte sich die S-Bahn bei voller Fahrt von unten ansehen? es regnet mal wieder? es stürmt? der Keller/Souterrain-Wohnung läuft voll? egal, falls einen schuldigen gibt, fährt er einen BMW mit nem fetten M auf dem Nummernschild. so what?



Gebot 3: Leute nicht einfach so ansprechen. Dabei äußerst behutsam vorgehen. Empfohlen wird jedoch, vorher Kontakt über dieses Forum aufzunehmen, um schon mal eine Vorselektion treffen zu können.

Gebot 3: nicht hysterisch rumkeifen, nett fragen, leise sprechen, nicht überfallartig auf personen verbal eindreschen, nicht zu 2 auf einem rumhacken...


Gebot 4: understatement
Autos mit Heckspoiler, Frontschürze, nem angeschweißten Doppelauspuff, Viper-Stripes und alle Kombinationen dessen, haben niemals ein HH-Kennzeichen. Wenn doch, sitzt ein Türke drin.
Der Hamburger fährt einen dezent aufgebohrten Oldtimer oder ein aktuelles modell von audi, bmw, mercedes, porsche bei dem lediglich die allerstärkste motorvariante unter der fronthaube/im Heck sitzt. wahlweise der dann auch noch modifiziert...


Gebot 5: nicht alles auf teufel-komm-raus ausdiskutieren wollen. einfach mal sachen hinnehmen. sie akzeptieren. keine seitenlangen... äh stundenlangen diskussionen auf einer ebene führen, die man anderen vorwirft...  ::)
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Killerqueen

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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #4 am: 07 September 2007, 16:14:15 »

Also mit 1. hatte ich nie ein großes Problem. Ich habe meist auch nicht Hamburg als ganzes kritisiert, weil dafür ist es in den verschiedenen Gebieten einfach viel zu unterschiedlich.
Mächtig geschimpft habe ich u.a. auf Billstedt, Mümmelmannsberg, Steilshoop, Hamm-Süd, Rothenburgsort, St. Georg, sogar das gehypte Altona, Rahlstedt, sämtliche anderen Außenbezirke, oder auf das "ach so hippe" Eimsbüttel, Eppendorf, ...
...eigentlich habe ich keinen Stadtteil ausgelassen.
Ich hab in HH zu allererst in Billstedt gewohnt. Mir gefiel es dort sehr gut, auch wenn alle immer lästern. ;)

Gebot 5: nicht alles auf teufel-komm-raus ausdiskutieren wollen. einfach mal sachen hinnehmen. sie akzeptieren. keine seitenlangen... äh stundenlangen diskussionen auf einer ebene führen, die man anderen vorwirft...  ::)
Wie war das mit der Penetranz...  ;D

Gebot 2: mit hanseatischer Gelassenheit hinnehmen, was nicht zu ändern ist. (...) falls einen schuldigen gibt, fährt er einen BMW mit nem fetten M auf dem Nummernschild.
Das würde ich jetzt nicht als speziell Hamburg-spezifisch bezeichnen. Es ist sogar sehr gern gesehen, sich in lebenslanger Ausdauer über geografisch anders lokalisierte Bevölkerungsgruppen aufzuregen, obwohl man ohnehin nichts ändern kann.  ;D
« Letzte Änderung: 07 September 2007, 17:08:36 von Killerqueen »
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #5 am: 07 September 2007, 16:18:37 »

Definitiv unten durch ist man bei seinen (norddeutschen) Bandkollegen, wenn man im Proberaum als Bunkerproviant eine Pulle Reissdorf Kölsch auspackt.  ;D

Das macht man einmal, dann lässt mans in Zukunft besser.
Obwohl sich Vieles zum Besseren verändert hat. So konnte ich etwa vorgestern im Bunker ungestraft den Rheinischen Klatschmarsch "Es war einmal ein treuer Husar" zum Besten geben. Naja, zugegeben, einige Bandkollegen waren zu dieser vorgerückten Stunde schon gen Heim gezogen und zudem haben wir inzwischen mit einem Badenser auch noch einen weiteren Süddeutschen in der Band.
Nächste Woche werde ich die Zügel anziehen und mit Klassikern des rheinischen Frohsinns wie "Kutt erop! Kutt erop! Kutt erop! Bei Palms, do es die Pief verstopp. Et hät die ärm Frau Palm die ganze Stuff voll Qualm." den Boden für das rheinische Heimatliedgut wie "Isch mööt ze Foos noh Kölle jon" bereiten.  ;D
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #6 am: 07 September 2007, 16:23:52 »

Ok, Killerqueens Beitrag war ja mit so einem kräftigen Augenzwinkern geschrieben dass das Augenlid jetzt bestimmt wehtut  :D, aber als ehemals Zugezogener kann ich einige Dinge auch ernsthaft nur bestätigen.

* Dieses "unfreundlicher sein weil man zu oft von Doofen auf der Straße angesprochen wird" kenne ich auch. Irgendwann macht man da halt dicht, da hat K-Ninchen völlig recht.
Als ich neu war, wusste ich davon natürlich nichts. Ich, ganz unbedarft, fragte in der Ottenser Fußgängerzone dann mal nach einem Laden, den ich nicht finden konnte. Das heißt: Versuchte es. Alle rannten stur an mir vorbei, ich wollte schon ein Schimpflied über die ignoranten Hamburger anstimmen - da blieb eine Dame dann doch mal stehen und sagte "oh, Sie wollen ja gar kein Geld von mir." Da klärte sich dann auf, dass an jener Stelle wohl öfter mal Schnorrer unterwegs sind und deswegen niemand anhielt.  ;)

* Dann diese geografischen Merkwürdigkeiten: Wer sich im Osten Hamburgs wohlfühlt würde ums Verrecken nicht in den Westen ziehen und umgekehrt. Die Leute westlich der Alster sagen "da drüben ist doch nix los", während jene östlich der Alster behaupten, "da ist es mir zu schmuddelig". Teilweise stimmt das ja auch beides, aber doch lange nicht so sehr, dass man aus Prinzip die Wohnungssuche nur auf bestimmte Stadtteile beschränken müsste!
Mal ganz davon ab dass für Hamburger alles südlich der Elbe Weit, weit weg-Land ist. Und alles außerhalb der Stadtgrenzen Hamburgs ist für Hamburger tiefste finstere Provinz. Wenn da jemand vom Dörbn kommt, der wird sich nicht schlecht wundern, wenn er gehört bekommt, dass Norderstedt ja "auf dem Land" liegen würde.  :D

* Gaaanz wichtig: Dialekte bitte möglichst schnell ablegen! Ein "du kommst nicht von hier, hm?", Tonfall leicht pikiert, gehört dann auf jeden Satz sonst nämlich erstmal zur Standardanrede.  ;)

So, und nun noch ein paar Kurzregeln:

- man sagt nicht in, sondern auf St.Pauli.
- auf (!) St. Pauli niemals öffentlich etwas gegen den 1.FC Sankt Pauli sagen, das gibt Steinigung auf der Stelle.
- Wer den Hamburger Dom totaaaal toll findet, outet sich als Touri. Is so.
- Wenn eine "schwarze" Party neueröffnet: Nicht hingehen! Zumal nicht wenn man sich als Hamburger versteht. Allen anderen ist das natürlich egal und die sorgen dann dafür, dass diese Party dann sich doch etabliert und dann die Adelung erhält, dass auch die Hamburger Deern da hingehn.
- Wer in Hamburg Werner und/oder Astra doof findet, kann gleich wieder ausreisen. Also besser sagen "hmja, ist cool, aber ich hab grade keine Zeit für Kino (rspkt. keinen Durst)".
- wer Hamburger mit Phrasen wie "ihr Fischköppe seid Euch wohl für alles zu fein!" beleidigt, wird mit Nichtbeachtung nicht unter drei Jahren bestraft.
- wer weder auf dem Fischmarkt noch auf der Reeperbahn noch auf dem Michel war, sollte dies tunlichst verschweigen. Hamburger erwarten, dass sich Zugezogene erstmal wie Touris verhalten. Selbst sind sie natürlich viel zu hamburgisch, um sich solch Touri-Affenfelsen freiwillig anzutun. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die Hafenrundfahrten.
- Last not least: Wer noch nie das Alstervergnügen auf der zugefrorenen Alster war, kann sich eh noch nicht als fertig eingebürgert ansehen. Da dies nur so ungefähr alle 10 Jahre geschieht, wissen die Neuzugänge hier nun, wie lange sie hier noch nur als geduldete Exilbewohner angesehen werden  ;D
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K-Ninchen

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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #7 am: 07 September 2007, 16:34:32 »

- Last not least: Wer noch nie das Alstervergnügen auf der zugefrorenen Alster war, kann sich eh noch nicht als fertig eingebürgert ansehen. Da dies nur so ungefähr alle 10 Jahre geschieht, wissen die Neuzugänge hier nun, wie lange sie hier noch nur als geduldete Exilbewohner angesehen werden  ;D

Ob die Alster jemals wieder zufriert? Hm, vielleicht wenn der Golfstrom abbricht ;D

Ansonsten, also das Alstervergnügen ist ja ... naja. Ein eher zweifelhaftes Vergnügen. Zumindest letztes Jahr, als ich zum ersten mal da war.
Es gab etwa 4 Sorten von Buden. Und die haben sich einmal um die ganze Binnenalster einfach wiederholt.
4-5 Buden hätten an sich gereicht, aber die wären mit den vielen Leuten nicht zurecht gekommen, also hat man die einfach n paar mal geklont und um die Alster verteilt.
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #8 am: 07 September 2007, 16:40:41 »

- Last not least: Wer noch nie das Alstervergnügen auf der zugefrorenen Alster war, kann sich eh noch nicht als fertig eingebürgert ansehen. Da dies nur so ungefähr alle 10 Jahre geschieht, wissen die Neuzugänge hier nun, wie lange sie hier noch nur als geduldete Exilbewohner angesehen werden  ;D

Ob die Alster jemals wieder zufriert? Hm, vielleicht wenn der Golfstrom abbricht ;D

Ansonsten, also das Alstervergnügen ist ja ... naja. Ein eher zweifelhaftes Vergnügen. Zumindest letztes Jahr, als ich zum ersten mal da war.
Es gab etwa 4 Sorten von Buden. Und die haben sich einmal um die ganze Binnenalster einfach wiederholt.
4-5 Buden hätten an sich gereicht, aber die wären mit den vielen Leuten nicht zurecht gekommen, also hat man die einfach n paar mal geklont und um die Alster verteilt.

Das ist halt so wie mit deutschen Fußgängerzonen. Da wiederholen sich auch immer die gleichen Filialketten, weil sie sonst mit dem Zustrom nicht mehr fertig würden. ;)
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #9 am: 07 September 2007, 16:55:15 »


- Wer in Hamburg Werner und/oder Astra doof findet, kann gleich wieder ausreisen. Also besser sagen "hmja, ist cool, aber ich hab grade keine Zeit für Kino (rspkt. keinen Durst)".



Wie oft wurde ich durch Blicke getötet, weil ich kein Astra Fan bin (ok, wahrscheinlich hab ich hiermit mein Todesurteil geschrieben O.o)

Naja und hier hab ich schön öfter mal nach der Uhrzeit gefragt, und die leute sind dann (u.a. mit ihren Kindern, denen sie die Augen zugehalten haben) weggerannt. Und das seit ich 14 bin. Woebi es immer besser wird, je weiter man ins Stadtzentrum geht. Da ist man wohl abgehärteter.
Als ich mit Schwarzmetaller im "Osten" war und wir nicht mehr genau wussten wo wir hin müssen, kam recht fix eine ältere Dame auf ihrem rad auf uns zu und fragte erstmal: "Kann ich euch helfen? "
Das fand ich sehr nett =]
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #10 am: 07 September 2007, 16:58:59 »


- Last not least: Wer noch nie das Alstervergnügen auf der zugefrorenen Alster war, kann sich eh noch nicht als fertig eingebürgert ansehen. Da dies nur so ungefähr alle 10 Jahre geschieht, wissen die Neuzugänge hier nun, wie lange sie hier noch nur als geduldete Exilbewohner angesehen werden  ;D

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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #11 am: 07 September 2007, 17:06:47 »

Zitat von: Killerqueen

Mit Leute anquatschen hatte ich noch nie ein Problem; aber die Leute offensichtlich. ;) Hamburger sind immer ganz entsetzt, wenn jemand Fremdes sie einfach so anspricht. ;) Aber nichts desto trotz habe ich dadurch Leute kennengelernt - nämlich die schlimmsten Honks, die man sich nur vorstellen kann.  ;D
Sowas macht man ja auch nicht - Leute grundlos anquatschen.Wer unbekannte unverlangt anlabert, kann nur etwas von folgendem im Sinn haben : Anbaggern, betteln oder Streit suchen.

Zitat von: Killerqueen
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Doch, vergleichen geht, aber nur, wenn ein positives Ergebniss für Hamburg dabei herauskommt.
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #12 am: 07 September 2007, 17:09:21 »

Zitat von: Killerqueen
Gebot 1: NIEMALS, wirklich niemals Hamburg kritisieren oder gar mit einer andern Stadt vergleichen. Darauf steht die Abschiebung!
Doch, vergleichen geht, aber nur, wenn ein positives Ergebniss für Hamburg dabei herauskommt.
Ja, stimmt, das hatte ich vergessen.   ;D
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #13 am: 07 September 2007, 17:19:34 »

Klugscheißer finden wir auch zum Kotzen.
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Re: Neu in Hamburg? Dinge, die man wissen sollte.
« Antwort #14 am: 07 September 2007, 17:37:45 »

...und Emos.
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