Im übrigen glaube ich, auch ohne "Mein Kampf" großartig gelesen zu haben, trotzdem nicht, das da irgendwo deutlich stand "Wir treiben dann alle Minderheiten zusammen und vergasen diese oder lassen sie bei harter Arbeit verrecken."
Die rechtliche Lage ist, (wenn ich da recht informiert bin) dass niemand fuer etwas zur Verantwortung gezogen werden kann fuer das er nicht ursaechlich Verantwortlich ist. Und in diesem Fall ist es eine Schweinerei, dass Mr. Good zu faul ist nachzusehen, aber deshalb kann man ihm den Tod nicht anlasten, weil er (auch wenn er das nicht wissen konnte) eh nix dran haette aendern koennen.
Damit will ich nicht sagen, dass jeden Waehler der NSDAP die gleiche Schuld trifft, wie die aktiven Taeter, aber wer NSDAP gewaehlt hat, den trifft auf jeden Fall eine Mitschuld die individuell davon abhaengt, in wie weit er wusste, was der Hitler ausser Autobahnen bauen sonst noch so vor hat.
Zitat von: Simplicissimus1668 am 13 August 2007, 02:07:26Die rechtliche Lage ist, (wenn ich da recht informiert bin) dass niemand fuer etwas zur Verantwortung gezogen werden kann fuer das er nicht ursaechlich Verantwortlich ist. Und in diesem Fall ist es eine Schweinerei, dass Mr. Good zu faul ist nachzusehen, aber deshalb kann man ihm den Tod nicht anlasten, weil er (auch wenn er das nicht wissen konnte) eh nix dran haette aendern koennen.Natürlich gibt es Fälle, in denen die Hilfe von vornherein aussichtslos ist. Dann entfällt die Strafbarkeit. Allerdings sind diese Fälle extrem selten. Meistens nur, wenn der andere bereits offensichtlich tot ist, denn ansonsten ist so gut wie immer etwas möglich. In dem diskutierten Fall hätte der eine also zumindest versuchen müssen, weitere Hilfe heranzuholen, wenn er gewusst hat, dass seine Hilfe alleine nichts bewirken kann. Da er es aber offenbar nicht wusste, kann ihn das nicht entlasten, denn dann wird er so behandelt, als würde seine Hilfe alleine etwas bewirken (wobei das in der Strafrechtslehre durchaus umstritten ist).
"Garantenstellung"
Zitat"Garantenstellung" ?
ZitatAndere Frage: Warum töten wir heute keine Neo-Nazis? Das sind doch bestimmt alles die Kriegsverbrecher von Morgen!!Wir werden ALLE daran Schuld haben, dass sie an die Macht kommen, weil wir sie vorher alle nicht getötet haben, als wir es noch konnten!!Denn wir können uns ja nichts vortäuschen, als wüssten wir nichts über diese Drecksbanden und deren Machenschaften!Ich hoffe an meinem letzten Absatz kann man lesen, was ich meine!Da kann ich dir nur zu einem weiteren Strohmann in deiner Sammlung gratulieren, weil von töten ja nie die Rede war. Man kann auch durch andere Dinge ein System bekämpfen und in allem was hier geäußert wurde ging es ja eigentlich nur um die Schuld derjenigen, die ihn gewählt haben und nicht darum sie alle wegzupusten, damit sie ihr Kreuzchen nicht setzen können.
Andere Frage: Warum töten wir heute keine Neo-Nazis? Das sind doch bestimmt alles die Kriegsverbrecher von Morgen!!Wir werden ALLE daran Schuld haben, dass sie an die Macht kommen, weil wir sie vorher alle nicht getötet haben, als wir es noch konnten!!Denn wir können uns ja nichts vortäuschen, als wüssten wir nichts über diese Drecksbanden und deren Machenschaften!Ich hoffe an meinem letzten Absatz kann man lesen, was ich meine!
Aber das passiert nicht... Die Frage ist dann, sind wir dann auch Schuld an deren Verbrechen? Auch wenn wir sie nicht unterstützt haben? Sind wir Schuld an jedem verbrannten Asylheim, weil wir niemanden von denen vorher den Kopf gewaschen haben?Bei dem Begriff der "Kollektivschuld" biegen sich bei mir die Nägel.
Die zweite ist eher eine... ja... keine Ahnung, welche Kategorie ich hier einführen will, aber sie hat was mit dem getragen werden von äußeren Einflüssen zu tun! Mit Erziehung, Tradition und getroffenen Entscheidungen.Auf dem ersten Blick eine Befürwortung für den Begriff "Kollektivschuld". Das Problem nur, eine Kollektivschuld würde bedeuten, dass man sich im kollektiv aktiv dafür entschieden hat und man auch etwas anderes hätte wählen können.Aber die Leute wurden trotz noch so vieler Ehrlichkeit in MK, von vorn bis hinten manipuliert und waren sich trotzdem nicht immer so einig, wie wir sie heute sehen mögen!Die Leute wussten eben nicht alles und waren je nach Zeitpunkt unterschiedlich unter Pflichten genommen, derer man sich nicht verweigern durfte!! Nicht zu vergessen die Kinder, die keine andere Welt kannten!Egal wie man es dreht und wendet, die Gesellschaft war auch damals nicht homogen, weswegen eine Kollektivschuld schwer anzusetzen ist. Man müsste einen Zeitpunkt benennen können, in welchem ALLE geschlossen für den Kurs gewesen sind und hätten wissen müssen, was da passiert! Und den sehe ich nicht!
Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben (ja, steinigt mich, ich habe Jehova gesagt!): ich habe letztens ein Seminar bei einem deutsch-türkisch-spanischen (sephardischen) Juden besucht, der im Dritten Reich seine gesamte Familie verloren hat und die letzten drei Jahre auf der Flucht war, und das Erste, was er dazu sagte, war, dass es grundsätzlich niemals eine Kollektivschuld geben kann, weil jeder Deutsche, der ihm in seiner damaligen Situation geholfen hat - und sei es nur, indem er ihm zu verstehen gab, dass er ihn nicht für einen Untermenschen hält - bei Feststellung einer Kollektivschuld als mitschuldig gelten würde. Dieses Beispiel und einige andere (Ist der Türke, der seit 30 Jahren bei Siemens arbeitet, kaum religiös ist und niemals jemandem etwas getan hat, jetzt ein "Scheiß-Türke", weil ein paar Deppen mit nuscheliger Aussprache meinem Kumpel nen neuen Scheitel gezogen haben?) führte er auf, um zu zeigen, dass Kollektivschuld im Grunde unmöglich ist, sobald sie auf eine größere Anzahl von Menschen angewandt werden soll.
Der Begriff Kollektivschuld ist eigentlich rassistisch, weil er die Schuld einer ganzer Ethnie voraussetzt