Man sollte überall dort, wo der Schaden im Mißbrauchssinne größer sein kann als der Nutzen im Erfolgsfalle, auf Überwachung verzichten. Wo man es schlecht gewichten kann: Nicht so, wie derzeit von der Bundesregierung definiert im Zweifel hin damit, sondern eben im Zweifel weg damit.
Zitat von: messieMan sollte überall dort, wo der Schaden im Mißbrauchssinne größer sein kann als der Nutzen im Erfolgsfalle, auf Überwachung verzichten. Wo man es schlecht gewichten kann: Nicht so, wie derzeit von der Bundesregierung definiert im Zweifel hin damit, sondern eben im Zweifel weg damit.Aber genau diese subjektive gewichtung ist ja der Knackpunkt an dem ganzen.
Zitat von: Thomas am 12 Juli 2008, 11:24:38Zitat von: messieMan sollte überall dort, wo der Schaden im Mißbrauchssinne größer sein kann als der Nutzen im Erfolgsfalle, auf Überwachung verzichten. Wo man es schlecht gewichten kann: Nicht so, wie derzeit von der Bundesregierung definiert im Zweifel hin damit, sondern eben im Zweifel weg damit.Aber genau diese subjektive gewichtung ist ja der Knackpunkt an dem ganzen.Nein,der Knackpunkt ist dass Herrn Schäuble und viele, viele "Terror- und Gewaltängstliche" erst gar nicht gewichten. Für sie ist "alles was auch nur irgendwie eine einzige Straftat aufklären könnte, ist gut" das Motto, und nach dem Missbrauchspotenzial wird erst gar nicht gefragt.
Zitat von: messie am 11 Juli 2008, 18:45:21Jemand, der nur mal aus Versehen ein Musikstück heruntergeladen hat, kommt laut Werbespot ja auch für 5 Jahre in den Knast. ;"aus Versehen"? Klingt so ähnlich wie "versehentlich auf ner Pornoseite gelandet".
Jemand, der nur mal aus Versehen ein Musikstück heruntergeladen hat, kommt laut Werbespot ja auch für 5 Jahre in den Knast. ;
Das ist ja auch eine subjektive Gewichtung.Nach dem Missbrauchspotential fragen die sehr wohl, die kommen nur eben zu dem Schluss, das der mögliche Nutzen die möglichen Risiken übersteigt.Vieleicht gefällt einem manche derartige Gewichtung nicht, aber zu behaupten, Schäuble&Co. wären bezüglich des möglichen Missbrauches blind, ist eine ebenso einseitige Behauptung.
ZitatDas ist ja auch eine subjektive Gewichtung.Nach dem Missbrauchspotential fragen die sehr wohl, die kommen nur eben zu dem Schluss, das der mögliche Nutzen die möglichen Risiken übersteigt.Vieleicht gefällt einem manche derartige Gewichtung nicht, aber zu behaupten, Schäuble&Co. wären bezüglich des möglichen Missbrauches blind, ist eine ebenso einseitige Behauptung.Die 1-Prozent-Doktrin unseres Innenministers http://en.wikipedia.org/wiki/1%25_doctrineist meiner Meinung nach nicht großartig anders als eine Verleugnung des Missbrauchspotentials. Wenn früher die polizeilichen Methoden mit Schäuble-Maßstab gemessen worden wären, dann wäre die Hochnotpeinliche Befragung mit glühenden Eisen heute immer noch in Gebrauch. (O-Ton Herr Schäuble: http://www.stern.de/politik/deutschland/:Nutzung-Folter-Informationen-Sch%E4uble/551687.html )
Zitat von: banquo am 13 Juli 2008, 19:13:13ZitatDas ist ja auch eine subjektive Gewichtung.Nach dem Missbrauchspotential fragen die sehr wohl, die kommen nur eben zu dem Schluss, das der mögliche Nutzen die möglichen Risiken übersteigt.Vieleicht gefällt einem manche derartige Gewichtung nicht, aber zu behaupten, Schäuble&Co. wären bezüglich des möglichen Missbrauches blind, ist eine ebenso einseitige Behauptung.Die 1-Prozent-Doktrin unseres Innenministers http://en.wikipedia.org/wiki/1%25_doctrineist meiner Meinung nach nicht großartig anders als eine Verleugnung des Missbrauchspotentials. Wenn früher die polizeilichen Methoden mit Schäuble-Maßstab gemessen worden wären, dann wäre die Hochnotpeinliche Befragung mit glühenden Eisen heute immer noch in Gebrauch. (O-Ton Herr Schäuble: http://www.stern.de/politik/deutschland/:Nutzung-Folter-Informationen-Sch%E4uble/551687.html ) Ähm, unseres Innenministers ? Wo ist die Verbindung zwischen Schäuble und diesem englischen Wiki-Artikel ? Und wo ist die Verbindung zwischen diesem Stern-Artikel und einer unterstellten befürwortung von Folter durch Schäuble (oder was sollte diese verlinkung sonst ausagen) ? Sorry, aber es wirkt ein wenig, als baust du dir da bezüglich unserem Innenminister irgendwie ein Feindbild zusammen, das sich primär auf Unterstellungen, Bauchgefühlen, Vermutungen und ähnliches stützt.(Aber immerhin wärst du dann hier in guter Gesellschaft )
Der Gedankengang ist aber der gleiche: wenn es eine noch so geringe Möglichkeit gibt, eine Straftat aufzuklären oder einen Anschlag zu verhindern, dann seien alle Mittel recht. Egal, ob das nun Videoüberwachung ist oder die Auswertung von Aussagen unter Folter.
Wenn man von vornherein sagt, man müsse alles tun, was möglich ist, dann führt man eben keine nüchterne Abwägung durch.
Und sorry: traumatisierte Attentatsopfer werden da immer eine andere Perspektive haben, nachvollziehbar. Aber eben nicht akzeptabel.
.Ich würde sogar sagen, das es in konkreten Fällen eine moralische Pflicht ist, diese Aussagen auszuwerten, wenn sich damit wirklich Anschläge verhindern lassen.
Zitat von: Thomas am 14 Juli 2008, 09:43:25.Ich würde sogar sagen, das es in konkreten Fällen eine moralische Pflicht ist, diese Aussagen auszuwerten, wenn sich damit wirklich Anschläge verhindern lassen.Folter und Moral in Zusammenhang zu bringen ist menschenverachtend.
Das ist genauso wie die Todesstrafe. Nur ein fälschlich Hingerichteter führt das ganze System ad absurdum.
Zitat von: SoylentHolger Das ist genauso wie die Todesstrafe. Nur ein fälschlich Hingerichteter führt das ganze System ad absurdum.Und ein zu recht Hingerichteter bestätigt es ?
Wenn man mit so einer Aussage den Tod anderer Menschen verhindern kann, sollte man sie verwenden.
Zitat von: Thomas am 14 Juli 2008, 10:03:37Wenn man mit so einer Aussage den Tod anderer Menschen verhindern kann, sollte man sie verwenden.Da Menschen unter Folter ab einem bestimtne Punkt eh alles sagen was man hören will...
2. In amerikanischen Militärgefängnissen sind nach Aussage der amerikanischen Armee(!) in den letzten 7 Jahren schon über 100 Leute zu Tode gefoltert worden.