Stimmen insgesamt: 41
hm. was ist mit unbewusst wahrgenommener werbung?diese riesen plakate überall in der stadt mit makellosen körpern und perlweißen zähnen, pfirsichglatter haut etc...ich glaub, es gibt irgendeine studie, wo unbewusst wahrgenommene werbung untersucht wird... mal schauen
EDIT: Die zunehmende Anonymisierung und Vereinsamung, wie Slayer sie beschreibt, halte ich ebenfalls für relevant. [/color]
Zitat von: Killerqueen am 19 Juni 2007, 06:46:37EDIT: Die zunehmende Anonymisierung und Vereinsamung, wie Slayer sie beschreibt, halte ich ebenfalls für relevant. [/color]und Mobbing.Oder böse gefragt: wieviele Amokläufe ind en Schulen sollen noch passieren, bis man es ernst nimmt
(Im übrigen kaufe ich eh' nur bei Aldi&Co., und der Laden betreibt konsequent keine Werbung.Vieleicht sollte sich manch anderer davon mal inspirieren lassen, insbesondere wenn man sich mal die Umsatzzahlen von dem Laden anguckt)
Irgendwann werden ich noch mal in ein Autohaus gehen, mir da einen jungdynamischen Verkäufer kommen lassen, mir das neueste Modell anpreisen lassen und dann genüsslich sagen "Tja, ich hätte die Karre gekauft, aber wissen sie, die Werbung ihres Konzerns dafür ist dermaßen penetrant und dämlich, das ich nun doch lieber zu Konkurrenz gehe"
Für Heroin un dKoks wird kein Werbung gemacht und trotzdem werden die Leute abhängig
Zitat von: Black Russian am 19 Juni 2007, 22:03:43Für Heroin un dKoks wird kein Werbung gemacht und trotzdem werden die Leute abhängigViel krasser find ich noch:Sehr viele Menschen haben Angst vor Spritzen und trotzdem hängen viele an der Nadel.Das muss schon ein heftiger Schritt sein, so weit zu gehen...
Zitat. Denn ich denke durchaus, dass politisch auch etwas zu einem anderen Bewußtsein beigetragen werden könnte, auch wenn dies nur ein kleiner Teil der "Lösung" ist und sicherlich nicht auf jeden/jede zutrifft. Es wäre eben ein Zeichen von Seiten der Öffentlichkeit/Politik. Ein Zeichen, das die Auseinandersetzung und mit diesem Thema verdeutlicht.Ähem, Du meinst das mit der Forderung nach einem Eingreifen der Politik wirklich ernst? In Italien und Spanien hat man nach einigen Todesfällen eine Untergrenze für das Gewicht der Models bei Modenschauen festgelegt. Das ist jedoch keine politische Handlung, sondern ein Akt der Selbstkontrolle, der tendentiell zu begrüßen ist. Aber ein Eingreifen der Politik mit Aussschüssen, Gesetzen und allem Tschigderassabum finde ich verfehlt.
. Denn ich denke durchaus, dass politisch auch etwas zu einem anderen Bewußtsein beigetragen werden könnte, auch wenn dies nur ein kleiner Teil der "Lösung" ist und sicherlich nicht auf jeden/jede zutrifft. Es wäre eben ein Zeichen von Seiten der Öffentlichkeit/Politik. Ein Zeichen, das die Auseinandersetzung und mit diesem Thema verdeutlicht.
Der Staat übt hierzulande sehr, sehr viel Kontrolle aus, so dass ich geneigt bin, "weniger Staat" anstatt von "mehr Staat" zu rufen. Wenn man den Staat nun in solch ein Thema regulierend eingreifen lässt, dann ist es ganz selbstverständlich, dass er dann auch andere, ähnliche Bereiche kontrollieren wird.
Der Staat sollte sich auf seine Kernaufgaben besinnen und sich ansonsten - wo möglich - aus dem täglichen Leben seiner Bürger heraushalten, denn ich lege immer noch Wert darauf, dass die Bürger mündig sind, auch wenn nicht alle damit umgehen können. Lilyanar, Du bist doch selbst politisch sehr aktiv, in einem Bereich, dem der Staat nicht unbedingt positiv gegenübersteht. Dass ausgerechnet Du bei so einem Thema ein Eingreifen der Politik forderst, finde ich erstaunlich.
Ansonsten denke ich, wenn es wirken sollte, müsste der Staat die Rollenvorbilder, mit denen Jugendliche seit dem Kleinstkindalter in ihren eigenen Familien konfrontiert werden, kontrollieren, sowie die Frage prüfen, wie weit das Kind ermutigt und unterstützt wird - und wie es ernährt wird. Und das geht doch etwas zu weit. Die Weichen für eine Essstörung werden nämlich lange vor dem Betrachten von Werbung in den Massenmedien gestellt.
Zitat von: Lilyanar am 19 Juni 2007, 02:39:37Woher kommen denn die "Erziehungsfehler", was wird da übertragen und warum? Ich denke man kann das alles nicht voneinander trennen. Da macht man es sich zu einfach.Wie gesagt, Fehler der Eltern sind ein Grund von vielen. Wo wiederum deren Ursache liegt, kann man nur spekulieren. Eva Herman (und auch Thomas ) hat's da leicht. Sie würde sagen, es liegt an der Emanzipation und daran, dass die Frauen durch die Arbeit ihre Erziehungsaufgabe vernachlässigen... (um mal einen wunden Punkt zu reizen... )
Woher kommen denn die "Erziehungsfehler", was wird da übertragen und warum? Ich denke man kann das alles nicht voneinander trennen. Da macht man es sich zu einfach.
Die Politik kann da wenig machen. Soll sie Abbildungen von schlanken Frauen verbieten? Da wäre ganz schnell eine Zensurdebatte am Laufen.
Und ich sage als Betroffene - Werbung hat bei mir gar nicht ausgerichtet,Esstörung ist eine Sucht, die entsteht, wenn einem was fehlt: nähe, Selbstwertgefühl, Job oder was anderes, bei jedem ist es unterschiedlich.Für Heroin un dKoks wird kein Werbung gemacht und trotzdem werden die Leute abhängig
Zitat von: MessieDie Politik kann da wenig machen. Soll sie Abbildungen von schlanken Frauen verbieten? Da wäre ganz schnell eine Zensurdebatte am Laufen.Es geht nicht um das Verbot der Abbildungen sondern wenn dann ginge es um das nicht mehr einstellen krank aussehender Frauen (also BMI unter .....:raus aus den Repräsentativen).
Zitat von: Jinx am 19 Juni 2007, 09:19:23Ähem, Du meinst das mit der Forderung nach einem Eingreifen der Politik wirklich ernst? In Italien und Spanien hat man nach einigen Todesfällen eine Untergrenze für das Gewicht der Models bei Modenschauen festgelegt. Das ist jedoch keine politische Handlung, sondern ein Akt der Selbstkontrolle, der tendentiell zu begrüßen ist. Aber ein Eingreifen der Politik mit Aussschüssen, Gesetzen und allem Tschigderassabum finde ich verfehlt.Naja, ich habe einen erweiterten Politikbegriff und gegen Selbstkontrolle ohnehin nichts einzuwenden, die sofern sie dann erfolgt, eben auch ein politischer Akt sein kann. Wenn ich im Übrigen von politischen Forderungen spreche können dies durchaus auch "basisdemokratisch" durchgeführte Akte sein und müssen nicht zwangsgebunden "von oben" aufgedrückt werden. Ich verstehe mich selbst als politisch handelnden Menschen, gut, ich bin auch gewählt, das tut aber für mein grundlegendes Politik-/Handlungsverständnis nichts zur Sache.
Ähem, Du meinst das mit der Forderung nach einem Eingreifen der Politik wirklich ernst? In Italien und Spanien hat man nach einigen Todesfällen eine Untergrenze für das Gewicht der Models bei Modenschauen festgelegt. Das ist jedoch keine politische Handlung, sondern ein Akt der Selbstkontrolle, der tendentiell zu begrüßen ist. Aber ein Eingreifen der Politik mit Aussschüssen, Gesetzen und allem Tschigderassabum finde ich verfehlt.
Natürlich öffnet man mit so einer Forderung Bereichen, in denen man tunlichst keine derartigen Eingriffe möchte möglicherweise Tür und Tor. Das ist mir auch alles bewusst. Der wer das eine will muss dieses auch wohl oder übel in anderen Ecken in kauf nehmen. "Gesichtskontrolle, na los".
Moment, ich habe nicht per se etwas gegen staatliche Eingriffe - ich würde mir in Bezug auf unsere Wirtschaft zum Bespiel wesentlich mehr staatliche Regulation wünschen. Allerdings gibt es auch einige Bereiche, in denen ich Einschränkungen von staatlicher Seite problematisch finde und auch ablehne.
Das ist richtig. Ich sehe allerdings keine Verschiebungsproblem dieser Art, also, dass es dann eine Art Ernährungs- oder Erziehungskontrolle gibt, sondern eher ein Problem, dass in allem möglichen Berufseldern dann Kontrollen äußerer Körpermerkmale erfolgen könnten, die die Zulassung zu dem jeweiligen Berufsfeld einschränken. Allerdings passiert das auch schon ohne Gesetzesvorgabe.