Schwarzes Hamburg

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Soll man die inhaftierte ehemalige RAF-Mitglieder freilassen?

Ja
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Ja, aber nur, wenn sie sich von ihre Taten distanzieren
- 5 (16.1%)
Nein, lebenslänglich ist lebenslänglich
- 12 (38.7%)
Ist mir egal
- 1 (3.2%)
Was zum Teufel ist RAF?
- 1 (3.2%)

Stimmen insgesamt: 28


Autor Thema: RAF  (Gelesen 33404 mal)

uriel

  • Gast
Re: RAF
« Antwort #30 am: 25 April 2007, 19:32:06 »

wie gesagt, sofern da jmd unschuldiger weise verurteilt wurde sollte da eine erneute prüfung und ggf eine aufhebung des urteils nichts im weg stehen...

ich denke mal das da sind sich eh alle einig

was deinen kommentar über meinen "achsodummenspruch" angeht, der war genauso überflüssig ;)
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Re: RAF
« Antwort #31 am: 25 April 2007, 19:32:36 »

Zitat von: BlackRussian
...20 bis 25 Jahren ist verdammt viel, wenn man Christian Klar anschaut, dann ist der Mann der Schatten von sich selbst
Ist er.Aber das hätte er sich vieleicht vorher überlegen müssen.
ketzerisch könnte man da auch erwidern: wenn die RAF erfolgreich gewesen wäre und die Ziele der RAF umgesetzt worden wären - stünden die jungs nu als Helden da. und nich als Knastis.
 ::)

wenn die strafe 25jahre beträgt, wieso dann begnadigen? will sich mir einfach nicht erschließen...mord=>verurteilung=>strafe absitzen...wenn man die strafe runtersetzt, bin ich der ansicht, verharmlost man das verbrechen...
Ich denke nicht. auch 20 Jahre Bau sind ne Menge Holz. kann sich das einer vorstellen? 20 Jahre knast. zwanzig!
wenn man mich mit 6 Jahren hinter Gittern gesteckt hätte, wär ich seit knapp 3 Wochen draußen...
25 Jahre schrecken nicht mehr ab als 20 Jahre.
wobei sich überhaupt die frage stellt, ob die strafrechtlichen Konsequenzen beim Mörder eine Rolle spielen. Gibts da draußen leute, die denken "boah, wenn ich meine Frau umbring, komm ich für 25 in den Bau - Nä!, das isses mir nich wert. aber bei 20 Jahren würd ichs tun!" ?
ich glaub nich...

hm

Zitat von: uriel
man stelle sich nur mal vor, da wäre ein terrorist in nem flugzeug und steuert das in das hamburger rathaus...springt aber noch rechtzeitig ab...bei dem attentat kommen menschen um...der typ wird verurteilt und soll 25jahre absitzen...

wo ist da bitte ein grund, das er nach 20 jahren schon raus darf?? nichts anderes ist es bei den raf-leuten...von wegen geistig verwirrt...schlimm genug, das dieses extreme denken überhaupt so viel akzeptanz findet...
schwer zu beurteilen, da du hier geschickterweise ein persönlich erlebbares ereignis mit Bezug zum sozialen umfeld vorbringst. Anders formuliert könnte deine Frage auch lauten: "was ist, wenn der Mörder deiner Familie nach 20 Jahren rauskommt? fändest du das toll?"  ;)

ohne persönlichen bezug sage ich auch weiterhin: 20 Jahre sind verdammt viel. Wenn sich der Mörder einsichtig zeigt, bereut (kann man ja. man kann ja im nachhinein einsehen, dass es dumm war, Leute umzubringen), bedauert - wie auch immer.. warum sollte man ihn da nicht schon nach 20 Jahren rauslassen?

Wenn du in Selbstmordabsicht dein Auto gegen einen Baum setzt, dabei aber wodurch auch immer andere Personen umkommen, DU überlebst, landest auch im Bau. zwar niht wegen Mordes, aber wirst trotzdem verknackt. Wegen eines dummen fehlers! (spring lieber vom Geomatikum oder zieh dir betonschuhe an und kontrollier Flora und Fauna in der Elbe ;) )
es besteht die Chance auf Strafmilderung - isses dann falsch, die Strafe hrabzusetzen? vermutlich biste eh schon bestraft genug.

Das deutsche (Straf)recht hat nunmal in den meisten Fällen Handlungsspielraum, was das Strafmaß anbelangt. Und das ist - so finde ich - ganz gut so.
auch für RAF-ler soll das gelten.
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Re: RAF
« Antwort #32 am: 25 April 2007, 19:37:35 »


man stelle sich nur mal vor, da wäre ein terrorist in nem flugzeug und steuert das in das hamburger rathaus...springt aber noch rechtzeitig ab...bei dem attentat kommen menschen um...der typ wird verurteilt und soll 25jahre absitzen...

wo ist da bitte ein grund, das er nach 20 jahren schon raus darf?? nichts anderes ist es bei den raf-leuten...von wegen geistig verwirrt...schlimm genug, das dieses extreme denken überhaupt so viel akzeptanz findet...

nun ist zwischen dem modernen Terrorismus, wie in von dir beschriebenen Beispiel und dem politischen Terrorismus aus dem 60-er und 70-er, ein grosser Unterschied.

Der moderne terror tötet wahllos, wie du es beschriebst..mit Flügzeug rein in den Hochhaus, oder eine Bombe am Hauptbahnhof, hauptsache, es sterben viele Menschen.

Damals hat RAF versucht, keine unbeteiligte Personen zu töten. Ist zwar nicht immer gelungen und so kam auch der Chauffeur von Buback um, aber einfach eine grosse Anzahl von unbeteiligte Passanten wahllos in Jeneseits zu befördern war nie von RAF geplant
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uriel

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Re: RAF
« Antwort #33 am: 25 April 2007, 19:47:21 »

terrorist bleibt terrorist...

mord bleibt mord...

wenn die strafe 25 jahre war, dann soltle sie es dafür auch bleiben...

setzt man sie nachträglich runter, setzt man die schwere der tat runter...

mag sein das 5 jahre mehr wenig ausschlag geben, aber die rechtsprechung hat dafür 25 jahre vorgesehen...

wenn ihr der ansicht 20 reichen auch, dann kann man gleich die maximale anzahl der abzusitzenden jahre auf 20 runtersetzen...

abgesehen davon sehe ich keinen anderen grund, wieso solche attentäter, die ein system für falsch halten, welches mit unter mit die meisten freiheiten bietet im vergleich zu anderen derzeit vorhandenen regierungsformen hat, für falsch und schlecht halten und dagegen gewaltsam vorgehen, auch nur ansatzweise milde erfahren sollen, außer um vllt sowas wie menschlichkeit oder ähnliches

nun, aber genau darum geht es bei terrorismus aber...es werden unschuldige personen mit reingezogen...das betrifft früher oder später jeden persönlich

und nein, so abwägig ist das nicht -- abgesehen davon reden wir hier nicht von vorbeugen, sondern bestrafen...

wenns vorbeugend wirkt, ist es gut...aber ziel ist es, dem täter klar und deutlich zu zeigen, das er für seine tat büßen muss...und wenn dann 25 jahre im urteil stehen, dann soll es so sein...

wir reden hier nicht von unfällen...sondern bewusstem handeln eine bis dato unschuldige und unbeteiligte person zu töten, nur weil einem diese person ob wegen glauben, geld oder macht nicht in den kram passt...

entweder du springst von einem extrem ins nächste, oder du schmeißt alles in einen topf...nicht grade produktiv in ner diskussion ;)

edit:

zu br:

es ist vollkommen egal, welches motiv dem zugrunde liegt...

terrorismus ist und bleibt terrorismus...in dem moment, wo der terrorist abdrückt und das leben einer person auslöscht, muss er sich bewusst sein, das er dafür bestraft wird...da ist kein platz für ne begnadigung...

schon scheiße, wenn man den täter über das opfer stellt...


« Letzte Änderung: 25 April 2007, 19:49:34 von uriel »
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Der große Mumpitz

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Re: RAF
« Antwort #34 am: 25 April 2007, 19:56:14 »

Zitat von: BlackRussian
...20 bis 25 Jahren ist verdammt viel, wenn man Christian Klar anschaut, dann ist der Mann der Schatten von sich selbst
Ist er.Aber das hätte er sich vieleicht vorher überlegen müssen.
ketzerisch könnte man da auch erwidern: wenn die RAF erfolgreich gewesen wäre und die Ziele der RAF umgesetzt worden wären - stünden die jungs nu als Helden da. und nich als Knastis.
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dann könnte man ja noch ketzerischer antworten: hätte hitler den krieg gewonnen hätte es auch nie (oder vielleicht offizell erst viel später) irgendwelche nazi-verbrechen gegeben   ..... nur um das durch ein besonders drastische beispiel mal ab absurdum zu führen
« Letzte Änderung: 25 April 2007, 19:58:26 von Der große Mumpitz »
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uriel

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Re: RAF
« Antwort #35 am: 25 April 2007, 20:00:10 »

hm, mal anders gefragt...

wo würdet ihr denn bitte die grenze ziehen, zu welchem zeitpunkt ein mörder begnadigt werden sollte?

sobald er reuhe zeigt? oder sagt, er macht sowas nie wieder? oder einfach nur irgendwo unterschreiben, das er sowas nie wieder macht?
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Re: RAF
« Antwort #36 am: 25 April 2007, 20:02:45 »

hm, mal anders gefragt...

wo würdet ihr denn bitte die grenze ziehen, zu welchem zeitpunkt ein mörder begnadigt werden sollte?

sobald er reuhe zeigt? oder sagt, er macht sowas nie wieder? oder einfach nur irgendwo unterschreiben, das er sowas nie wieder macht?

kommt drauf an, um welche Mord es sich handelt.

Bei sadistisch veranlagten Sexuealstraftäter gar nicht, weil das perfekte Schauspieler sind, die die Reue, Trauer, verzweifelung und schissmichtot was noch alles vorspielen können
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uriel

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Re: RAF
« Antwort #37 am: 25 April 2007, 20:04:33 »

hm, also wenn dir n terrorist des gleiche vorspielt und raus kommt und das nochmacl macht, dieses mal aber sich auch gleich mit wegsprengt, dann kommt nur ein "shit happens" oder wie ?
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Re: RAF
« Antwort #38 am: 25 April 2007, 20:08:52 »

Zitat von: BlackRussian
...20 bis 25 Jahren ist verdammt viel, wenn man Christian Klar anschaut, dann ist der Mann der Schatten von sich selbst
Ist er.Aber das hätte er sich vieleicht vorher überlegen müssen.
ketzerisch könnte man da auch erwidern: wenn die RAF erfolgreich gewesen wäre und die Ziele der RAF umgesetzt worden wären - stünden die jungs nu als Helden da. und nich als Knastis.
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dann könnte man ja noch ketzerischer antworten: hätte hitler den krieg gewonnen hätte es auch nie (oder vielleicht offizell erst viel später) irgendwelche nazi-verbrechen gegeben   ..... nur um das durch ein besonders drastische beispiel mal ab absurdum zu führen
Also is Kaiser Wilhelm mit seinem Unvermögen, einen vernünftigen Krieg zu führen, schuld am Tode von unzähligen Juden durch die Nazis...
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Re: RAF
« Antwort #39 am: 25 April 2007, 20:10:09 »

hm, ne eigentlich die franzosen, die hitler im ersten wk verfehlt haben ^^
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Re: RAF
« Antwort #40 am: 25 April 2007, 20:18:35 »

hm, also wenn dir n terrorist des gleiche vorspielt und raus kommt und das nochmacl macht, dieses mal aber sich auch gleich mit wegsprengt, dann kommt nur ein "shit happens" oder wie ?

nun glaube ich kaum, dass die völlig kaputte hemalige RAF-Mitglieder nach ihre Freilassung wieder irgendwelche terroristische Aktivitäten nachgehen werden. RAF ist Geschichte.

Und Überzeugungstäter neigen nicht dazu, die Reue vorzuspielen
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Re: RAF
« Antwort #41 am: 25 April 2007, 20:21:54 »

es soll auch leute geben, die psychologen recht gut austricksen können...

ne aber mal im ernst - versuch mal nen toten zu begnadigen...

hey, du warst jetzt schon 20 jahre tot...reicht für die ewigkeit...

opfer sollten vor tätern kommen die verhältnismäßigkeit sollte da nicht außer acht gelassen werden find ich...

ich meine, der terrorist steckt im knast, lebt aber noch...das opfer lebt nicht mehr...
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Re: RAF
« Antwort #42 am: 25 April 2007, 20:35:18 »

Zitat
terrorismus ist und bleibt terrorismus...in dem moment, wo der terrorist abdrückt und das leben einer person auslöscht, muss er sich bewusst sein, das er dafür bestraft wird...da ist kein platz für ne begnadigung...
Hm, so einfach ist das wiederum aber dann auch nicht.

Klar, Strafe muss sein. Aber eine Begnadigung geschieht ja nicht mal so eben nach nem Jährchen, sondern definitiv viel später. So gesehen hier nach 20 Jahren statt 25.
Ich sehe eine Begnadigung dann als sinnvoll an wenn deutlich wird, dass die Strafe bzw. in der Zeit, während die Strafe abgesessen wird, zu einem Umdenken der Beteiligten geführt hat. Gerade bei Terroristen ist das m.E. ein nicht unwesentlicher Faktor, da sie ja nicht aus Gier oder Mordlust oder niedern Motiven mordeten, sondern aus Überzeugung. Machen sie nun deutlich klar dass sie diese Überzeugung nun nicht mehr besitzen, dann erkennen sie damit auch alle Mittel dieser Staatsform an. Eine Begnadigung ist auch Teil dieses Rechtsstaates, also sollte man sie per se nicht einfach so ausschließen.

Leider bin ich kein großer Merker bei Namen, weswegen ich jetzt auch prompt jenen eines RAF-Aussteigers vergessen habe. Sehr schade, denn ich habe in einem sehr interessanten Fernsehbeitrag vor kurzem festgestellt dass ein ehemaliger RAF-Häftling sehr viel mehr aufklären kann als es irgend jemand anders könnte. Die Analyse der Hintergründe, weswegen man gegen den Staat war, war besser als jeder Krimi. Es wurde auch genauestens aufgeklärt, weswegen es der falsche Weg war und ist. Und: Wenn so jemand begnadigt wird, dann hilft er so ein paar Jahre früher mit, Fehlgeleitete vor sinnlosen Morden zu bewahren als er es im Knast könnte.

Die Gleichung einmal Terrorist - immer Terrorist geht eben doch nicht einfach so auf.

Ich bin nun sehr gespannt was Horst Köhler zu dem Gnadengesuch sagen wird. Er hat mich mit seinen scharfsinnigen Erklärungen zu seinen Entscheidungen bislang immer schwer beeindruckt. Ich zweifle nicht daran dass er es dieses Mal auch wieder tun wird.  :)
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uriel

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Re: RAF
« Antwort #43 am: 25 April 2007, 20:44:32 »

hm...sicherlich ist es positiv, wenn die umdenken...

nur finde ich, sollte man, sofern man denn ne begnadigung in betracht zieht, die umstände nicht außer acht lassen...

sicherlich kann ne begnadigung sich positiv auf die resozialisiation auswirken...nur finde ich, sollte man das nicht einfach pauschalisieren und auf alle raf-leute übertragen...

auf die entscheidung bin ich auch gespannt...mal sehen was bei rumkommt...

doch sollte in fällen wo um eine haftverkürzung nachgedacht wird halt immer das opfer mit in die beurteilung einfließen...den das hat im fall eines mordes keine chance mehr sich ein neues leben auf zu bauen...
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Re: RAF
« Antwort #44 am: 25 April 2007, 20:49:51 »


Leider bin ich kein großer Merker bei Namen, weswegen ich jetzt auch prompt jenen eines RAF-Aussteigers vergessen habe. Sehr schade, denn ich habe in einem sehr interessanten Fernsehbeitrag vor kurzem festgestellt dass ein ehemaliger RAF-Häftling sehr viel mehr aufklären kann als es irgend jemand anders könnte.

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