Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: eine Frage ...  (Gelesen 5443 mal)

DarkestMatter

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eine Frage ...
« Antwort #30 am: 23 Februar 2007, 19:31:40 »

Och Kallisti - ich glaub, du nimmst das hier alles etwas persönlich...  :?

ich könnt ja nu anfangen (uriel hats ja schon angedeutet), die Texte hinter deinen links auseinanderzuklabüsern...

lustig finde ich Sätze wie in der FAZ (von der ich eigentlich recht viel halte):
Zitat

in Frankreich und Amerika etwa fährt man schon längst auf Oettingers Gleisen

 :lol:  wie jetzt? Also zur Klarstellung: Öttinger hat die Idee anderer Länder aufgegriffen. sorum wird n Schuh draus  :wink:

br-online.de
Zitat

Dabei funktioniert unser Hirn erst gegen zehn Uhr so richtig gut

10 Uhr Normalzeit oder Sommerzeit?  :lol:

Zitat

7.00 Uhr
Wenn der Wecker so früh klingelt, hat der Mensch Lust auf Sex, denn er erwacht mit einer hohen Konzentration an Sexualhormonen im Blut.

"der Mensch"? Dachte immer, dass das vornehmlich für die eine Hälfte Mensch gilt, die keine Kinder bekommen kann...
Bin mir da sogar ziemlich sicher.

schön ist ja dieses postulat:
Zitat

20.00 Uhr
Körper und Geist freuen sich auf die Nachtruhe. Wer jetzt noch Spannendes liest oder fernsieht, könnte schlechter einschlafen.

aha. wenn die lieben kleinen also bis 21 oder 22Uhr vor ihrem eigenen Fernseher oder an Playstation/PC sitzen, könnten sie schlechter einschlafen. Das sollten sich vllt. einige mal zu Herzen nehmen :)

Zitat

[...] die inneren Uhren der Jugendlichen ticken länger: Ihr Biorhythmus geht über die 24 Stunden des Tages hinaus.

lustig. ich kann mich an Chronobiologen und deren Aussagen erinnern.
"die biologische Uhr geht niemals im 24h-Rhythmus"
Grundlage für diese Behauptung war meines Wissens so ein lustiges Experiment mit Probanden in totaler Dunkelheit. die hatten irgendwas um 26h oder 27h-Rhythmus.

Zitat

Dort, wo es lange Anfahrtswege zur Schule gibt, müssen Kinder zum Teil bereits um 5.15 Uhr aufstehen. Das ist natürlich ein Extremwert, aber ich finde das Ganze wirklich absolut falsch, denn gerade Kinder brauchen ihren Schlaf.

ja. wenn ich Nachtschicht hab und um 20:00 anfangen muss, geh ich auch nicht um 14:00 ins Bett.
Will sagen: wer früh raus muss, sollte früh ins bett gehen.


Zitat von: "Kallisti"

es ist durchaus erwiesen (siehe u.a. meine links), dass sich das (zu) frühe Aufstehen der Schüler (insbesondere der pubertierenden!) auf deren schulische Leistungen (negativ) auswirkt - aber darüber hinaus auch auf ihre Gesundheit, ihr Wachstum, ihre Entwicklung!

Das tun Killerspiele, Hormone im Fleisch, Pestizide im Obst/Gemüse und LSD im Trinkwasser auch. :)
trotzdem fühlt sich dafür keiner zuständig  :roll:


Zitat von: "Kallisti"

Zum anderen: Die Kinderlein gehen nicht erst dann später ins Bett, wenn oder weil die Schule später anfängt (dann...), sondern, weil ihr Biorhythmus, d.h. ihr Schlaf-/Wachrhythmus sich verändert (in der Pubertät - aber das ist auch bei älteren Menschen - auf andere Weise - der Fall etc.)!

ja moment. in einem der links (denen übrigens scheinbar alle das selbe 2-Seiten-Exposé wie Öttinger zugrunde liegt) steht doch, dass die Menschen früher mit der Sonne ins Bett gegangen sind/aufgestanden sind.
Im sommer geht die Sonne um äääh.. 5:00 also Sommerzeit 6:00 auf.
Und um äh.. 22:00 ? unter
Wenn Kinder vom "mit der Sonne leben" ausgenommen sind, sollte es doch erst recht kein Problem sein, die früher ins Bett zu schicken.
Uriel hats ja auch schon angedeutet. Die Innere Uhr stellt sich zwar nach Sonne und Mond (angeblich), kann aber vom Umfeld beeinflusst werden.
Wenn ich jeden Tag um 12:30 mittagessen gehe, und aus welchen Gründen auch immer plötzlich um 13:30 essen soll, hängt mir mein Magen schon um 12:45 in den Knien. das ist einfach so. Und mitm Aufstehen isses auch so. wenn mans immer durchzieht, ist auch das ein automatismus.
Vielleicht schon selbst mal festgestellt: irgendwann braucht man keinen Wecker mehr.
Das gilt auch für jugendliche/kinder!
wenn ich früher am WE auch früh rausmusste, brauchte ich die Woche danach keinen Wecker mehr. ich war immer rechtzeitig wach (wenn ich nich grad den Abend hab lang werden lassen).
Klar hätt/hab ich mich auch manchmal wieder umgedreht und weitergeschlafen ^^

Zitat von: "Kallisti"

So z.B. unter anderem mein Sohn und dessen Freunde: sie können noch so früh ins Bett gehen (21h, 22h) - sie schlafen trotzdem nicht ein: obwohl sie morgens so früh raus müssen!! Trotz lesen oder leise Musik hören oder sich beim Sport auspowern!: Die Kinder haben einen anderen inneren Rhythmus und haben deshalb diese Probleme - sie sind dann eben in der Schule und am Nachmittag müde - also genau dann, wenn sie Leistung bringen bzw. wach sein sollen! Aber da sich ihre Tiefschlafphasen verschieben (in der Pubertät - ich wiederhole mich), verhält es sich eben so - wie gerade von mir geschildert.

gib ihnen Rum oder Rotwein. dann schlafen sie schon ein  :lol:
nee, sorry... aber ich hab zwar keine eigenen Kinder (ihr solltet mir eigentlich dankbar dafür sein. der rest der welt auch  :roll: ) - kenn dennoch mehr als 1 Kind im Alter zwischen 10 und 16.
Irgendwie hör ich von denen nie solche Probleme...
womit ich keinesfalls sagen will, dass deine Blag.. äh Kinder abartig oder so sind  :lol:
nur: jeder Mensch ist anders. vllt. hast du das Pech, gerade solche kinder zu haben, die ... ja.. eben irgendwie .. ihre wach/schlafphasen verschoben sind.

Zitat von: "Kallisti"

Und natürlich -@uriel- kann man sich "trimmen": auf´s Frühaufstehen, aber wie gesagt: es zeigt sich (und das seit mindestens zehn Jahren: bekannt unter Chronobiologen, Ärzten, Schlafforschern), dass nachweislich die Kinder darunter leiden bzw. schlechtere Leistungen erbringen, wenn die Schule so früh anfängt!  Meine Güte - ignoriert ihr solche Studienergebnisse oder wie? Ich hab mir das ja nun nicht aus den Fingern gesogen.

Nö. haste bestimmt nicht. aber du reitest auf dem Gaul, als obs darum ginge, in 2 Tagen von Pinneberg nach Paris zu kommen.
Ich will nur mal anmerken, dass die jungen spezialdisziplinen oftmals durch aufsehenerregende Interpretation ihrer Ergebnisse ihre eigene Existenz rechtfertigen wollen und manchmal vllt. sogar müssen.

weiter oben wurde mir übrigens noch gesagt, dass es ja bei der sache überhaupt nicht darum ginge, die leistungen der schüler zu verbessern...
und du sagst jetzt, dass die schüler momentan schlechtere Leistungen erbringen. also gehts doch um leistungsverbesserungen  :D

Zitat von: "Kallisti"

Und ich wüsste nicht -@DarkestMatter- inwiefern ein späterer Schulbeginn (also um ca. 9h oder 9.30h) einer Ganztagsschule im Weg stehen sollte!?

hab doch garnicht gesagt, dass er ihnen im Weg steht. :)
ich fänds nur lustig, wenn sich nach Jahren der Diskussion "wir brauchen ganztagsschulen" und den folgenden finanzierungsschlachten um 5 Nachmittagsstunden irgendwer meldet mit: "jaaa.. pfff.. hm.... also eigentlich brauchen wir so ein ganztagsschulenkonzept nicht mehr. wir verschieben einfach den unterrichtsbeginn. aber trotzdem danke, dass sie sich Zeit genommen haben"  :lol:

Zitat von: "Kallisti"

Und @uriel: na klar ist so ein Schultag lang, deshalb muss es eben auch gute, erholsame Pausen geben (kommt halt drauf an, wie die Ganztagsschulen das umsetzen - können -> hat halt wieder mit Geld zu tun, das man hierzulande für Kinder und Bildung auszugeben nicht gewillt ist, was sich an genügend Beispielen belegen lässt - mach ich auch gerne, falls gewünscht!). Und dass "der Trend" in Richtung Ganztagsschule(n) geht, ist ja mittlerweile auch klar.

wat mehr beispiele? och.. lass ma gut sein  :roll:

Zitat von: "Kallisti"

Hier nochmal zwei Infos dazu (zu der Schlaf-Aufstehgeschichte)!:
http://www.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20061115/b_1.phtml
http://www.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20020123/b_3.1.phtml

hihi, hinter den links verbergen sich einfach die Texte der ersten links. Nur von nem Praktikanten (oder Studenten oder studentischen praktikanten oder studierenden Praktikanten) neu "zusammengefasst". nämlich so, dass man den Autor der Originaltexte nicht mehr nennen muss  :lol:
Die Sozial- und politikwissenschaftler können das sehr gut. die schaffens auch, ganze Hausarbeiten mit nur 5 direktzitaten zu pflastern und unter den rest ein "sinngem nach ..." zu setzen  :D


man Kallisti - hier sagt doch (noch) keiner, dass die späteranfanggeschichte fürn Arsch ist. oder falsch..

nur - da darf man sich echt nich so viel Hoffnungen machen. in 2 Jahren kommt ne Studie raus, die besagt, dass die innere Uhr von linkshändern rückwärts läuft und daher linkshänder erst ab 13:00 in die Schule sollten.
Mich würden die Originaldaten der Erhebung (die übrigens in keinem link genannt wird. es ist immer nur die rede von "chronowissenschaftlern" oder "zeitbiologen" - aber nicht "wie in Nature/Science/PNAS Ausgabe ... erwähnt" geredet...) sehen. Erfahrungsgemäß werden so Zeitintensive studien nur mit ner handvoll Probanden durchgeführt.
Und dann kommen wieder die qualitativen auswertungsmethoden der statistik zum tragen, bei der sich jedem fan von quantitativen erhebungen der Magen umdreht.  :wink:
wenn die 10 Probanden gehabt haben, davon 2 bekloppt waren oder vorher 3 Kannen Kaffee gesoffen haben und 18 Stunden nich schlafen können... sind das 20%, die einen extrem verschobenen Biorhythmus haben  :roll:

was ich noch fragen wollte: machst du die Welle deiner Kinder wegen - oder einfach nur aus... öh.. Weltverbesserungsabsicht? (ist nicht abwertend gemeint. ernste Frage)
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Thomas

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« Antwort #31 am: 23 Februar 2007, 19:47:31 »

Zitat von: "DarkestMatter"
ja. wenn ich Nachtschicht hab und um 20:00 anfangen muss, geh ich auch nicht um 14:00 ins Bett.
Will sagen: wer früh raus muss, sollte früh ins bett gehen.
Zu dem Punkt muß ich sagen, das sich die biologische Uhr oder eben der eigene Rythmus meist nicht sonderlich gut auf solche radikalen Rythmuswechsel einstellen kann.
Ich muß mich mittlerweile ja sogar vor Partys, die in der Regel kaum vor 0:00 Uhr beginnen, zuhause noch ein paar Stündchen hinlegen, um nicht schon auf der Hinfahrt einzuschlafen.Wie machen das nur Leute, die fast jeden Tag einen anderen Schichtplan fahren müssen ?  :?

Zitat von: "DarkestMatter"
weiter oben wurde mir übrigens noch gesagt, dass es ja bei der sache überhaupt nicht darum ginge, die leistungen der schüler zu verbessern...
und du sagst jetzt, dass die schüler momentan schlechtere Leistungen erbringen. also gehts doch um leistungsverbesserungen  

Die im ersten Absatz erwähnte Aussage kam von mir, war aber absolut subjektiv.Mir geht es dabei lediglich darum, es den kleinen etwas angenehmer zu machen.Was bei der "offiziellen" Kampagne für späteren Schulbeginn noch alles dahintersteck, ist eine andere Sache.

Zitat von: "DarkestMatter"
hihi, hinter den links verbergen sich einfach die Texte der ersten links. Nur von nem Praktikanten (oder Studenten oder studentischen praktikanten oder studierenden Praktikanten) neu "zusammengefasst". nämlich so, dass man den Autor der Originaltexte nicht mehr nennen muss  
Die Sozial- und politikwissenschaftler können das sehr gut. die schaffens auch, ganze Hausarbeiten mit nur 5 direktzitaten zu pflastern und unter den rest ein "sinngem nach ..." zu setzen  
Naja, die Studierten der beiden letztgenannten Disziplinen müssen ja auch mit irgendwas beschäftigt werden  :wink:
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uriel

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« Antwort #32 am: 23 Februar 2007, 22:00:52 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "DarkestMatter"
ja. wenn ich Nachtschicht hab und um 20:00 anfangen muss, geh ich auch nicht um 14:00 ins Bett.
Will sagen: wer früh raus muss, sollte früh ins bett gehen.
Zu dem Punkt muß ich sagen, das sich die biologische Uhr oder eben der eigene Rythmus meist nicht sonderlich gut auf solche radikalen Rythmuswechsel einstellen kann.
Ich muß mich mittlerweile ja sogar vor Partys, die in der Regel kaum vor 0:00 Uhr beginnen, zuhause noch ein paar Stündchen hinlegen, um nicht schon auf der Hinfahrt einzuschlafen.Wie machen das nur Leute, die fast jeden Tag einen anderen Schichtplan fahren müssen ?  :?
...


normalerweise sollte es auch so sein, das zwischen den einzelnen schichten min. 1 tag frei ist, wo man sich dann so in bezug auf den schlaf einrichten kann, um halbwegs ausgeschlafen zur arbeit zu erscheinen und die arbeitszeit auch durchzuhalten...

so ist das zumindest bei meinem dad auf arbeit...da gibts zwischendurch 1-2 tage zum einstellen auf die geänderte arbeitszeit...
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Kallisti

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« Antwort #33 am: 24 Februar 2007, 13:57:07 »

@DarkestMatter


... ok, vergisses - ja: nehme solche Sachen ernst und mach immer dann Wellen, wenn ich von etwas überzeugt bin und in die Realität bzw. Praxis um- und durchsetzen möchte. Logisch, denke ich.

Doch, auch um verseuchte Lebensmittel und andere (Umwelt-)Probleme mache ich mir durchaus Gedanken - kaufe Bio "fairtrade" (soweit mir möglich) und regional sowie saisonal, rauche nicht, beziehe Ökostrom, habe kein Auto und auch zum Fliegen nicht die Kohle, esse kein Fleisch/Wurst/Fisch - Liste lässt sich fortsetzten!

Ja, habe zwei Kinder, denen das frühe Aufstehen (insbesondere im Winter) erspart werden soll, aber eben nicht nur diesen, sondern allen Kindern - nicht nur an einzelnen Schulen (in Hamburg), sondern an allen (und bundesweit, wenn´s nach mir geht).

Und deine erneuten Anmerkungen zur Ganztagsschule hab ich nach wie vor nicht geschnallt - wieso erledigt sich das, wenn der Unterricht später beginnt???

Dass alle die Kinder im Alter zwischen 10 und 16, die du kennst (wieviele sind das eigentlich und wann stehen sie morgens auf???), keine Probleme mit frühem Aufstehen und frühem Schulbeginn haben, kauf ich dir nicht ab - woher weißt du das eigentlich so genau - hast du sie explizit darauf mal angesprochen...??

Alles andere auseinanderzuklamüsern, is mir jez zu mühsam bzw. langwierig - hab wie gesagt zwei Kinder... :) (13 und 1 Jahr(e) jung).

Und was mit den Studien und links falsch sein soll, hab ich auch nicht gepeilt - wieso hat ein Student die (wiederholt) verfasst -> wie kommst du auf sowas bzw. darauf, das so zu verbreiten??

@uriel

ok, das mit den Brillen is´n Witz, nehm ich an?


Sorry, aber für mich spricht eindeutig alles für einen späteren Unterrichtsbeginn! Und nicht nur für mich... Fragt sich halt nur, ob das einzusehen und entsprechende Veränderungen durchzuführen die zuständigen Stellen bereit sind...

@uriel

... wenn du Studien lediglich "interessant" findest, aber nicht zur Grundlage nehmen kannst/willst, was dann?? Mit so ziemlich allen Informationen verhält es sich doch so, dass man sie (wenn aus seriösen Quellen stammend, klar) einfach "glauben" muss - es sei denn, man hat selber geforscht oder bestimmte Erfahrungen gemacht - was aber naturgemäß nicht in allen Lebensbereichen der Fall sein kann (so viel Lebenszeit hat man gar nicht - nur als ein Beispiel). Also stellst du jegliche sachliche Info (aus seriösen Nachrichten - aus Zeitungen, Büchern, TV-Berichten etc.) in Frage oder wie?

Und ich denke, wissenschaftliche Studien kann man mit Statistiken nicht gleichsetzen - sind schon zwei verschiedene Sachen!


Naja - wieder mal alles total auseinandergenommen worden und vom Thema ab... Irgendwie laufen die Diskussionen hier meistens auf Nebenschauplätze und Haarspaltereien hinaus bzw. Pedanterie...
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Kallisti

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« Antwort #34 am: 24 Februar 2007, 13:58:50 »

... btw DarkestMatter:

ich habe an keiner Stelle (dieses threads) behauptet, dass sich der spätere Unterrichtsbeginn nicht positiv (und der frühe folglich negativ) auf die Leistungen/das Lernen der Schüler auswirkt! Da haste was durcheinandergebracht.
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DarkestMatter

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« Antwort #35 am: 24 Februar 2007, 16:03:29 »

haste nich?

Zitat von: "Kallisti"

es ist durchaus erwiesen (siehe u.a. meine links), dass sich das (zu) frühe Aufstehen der Schüler (insbesondere der pubertierenden!) auf deren schulische Leistungen (negativ) auswirkt - aber darüber hinaus auch auf ihre Gesundheit, ihr Wachstum, ihre Entwicklung!


ok, du sagst, dass es "erwiesen" sei (vermutlich durch die Studien einiger chronowissenschaftler). Stimmt. das haben ja dann DIE behauptet, nicht du.  :roll:

aber gut, dass du von Pedanterie redest  :wink:


und zur Ganztagsschule:
die aktuelle diskussion geht in die Richtung:
Wir brauchen die Ganztagsschule, weil die Kinder den ganzen Nachmittag unbetreut sind und ihre Hausaufgaben in Anwesenheit von ... Betreuern erledigen sollten. Die Diskussion wird geführt, weils eben um 4 bis 5 Stunden geht.
Fängt sie Schule später an (9:00), verschiebt sich auch der Schulschluss.
Damit ist dann keine Diskussion mehr um Nachmittägliche Zusatzbetreuung von 4-5 Stunden (was ja die meisten einsehen, 4 Stunden sind kein Pappenstiel), sondern nur noch um 2-3. Und dann fängts wieder an mit "brauchen wir denn wegen 2 oder 3 Stunden den massiven finanziellen Aufwand?"...
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Thomas

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« Antwort #36 am: 24 Februar 2007, 18:05:43 »

BTW:
Zitat von: "Kallisti"

Naja - wieder mal alles total auseinandergenommen worden und vom Thema ab... Irgendwie laufen die Diskussionen hier meistens auf Nebenschauplätze und Haarspaltereien hinaus bzw. Pedanterie...

Das passiert immer dann, wenn sich viele für das eigentlich Thema nicht sonderlich interessieren, einige Nebenaspekte aber durchaus interessant finden.

Und das ganze ist bei Themen, die von Kallisti kommen recht oft der Fall  :wink: (was jetzt nicht abwertend gemeint sein soll, interessen sind nun mal verschieden)
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uriel

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« Antwort #37 am: 24 Februar 2007, 18:07:01 »

öhm, nein, eigentlich war das mit der brille kein witz...

nur leider kann ich mit keinem beispiel dienen, wo das über eine längere zeit hinaus versucht wurde...

bei flügen durch mehrere zeitzonen wird diese brille ein paar tage davor und danach genutzt, um eben diese zeitverschiebung zu kompensieren...

die dauer hängt von der verschiebung ab...

es wäre in meinen augen interessant zu erfahren, ob da nicht evtl auch potential für pupertierende jugendliche besteht...

wenn dat gebiss ne fehlstellung hat, gibts ja auch die möglichkeit mit zahnspange etc da entgegen zu wirken...

wieso also nicht auch bei der verschiebung von schlafzyklen?

was die studien angeht...

nun sagen wirs mal so...es sollte immer berücksichtigt werden, wer die studie in auftrag gibt und welches ziel er damit verfolgt...

gibt zich beispiele z.b. im bereich marketing, wo studien so gestaltet werden, damit die eigene zielsetzung am besten zur geltung kommt...und das mit den schlafzyklen ist da sicher keine ausnahme...

ich meinte damit nur, dass man studien allgemein immer etwas kritisch gegenüberstehen sollte und nicht gleich alles als gegeben hinnimmt...

aber das muss am ende jeder selbst wissen...

ansonsten würde ich jetzt mal behaupten wollen, dass hier die kinder/jugendlichen außenvor gelassen werden, die kein problem mit dem frühaufstehen haben...

denn man stelle sich vor, sie müssten später anfangen und haben somit einen teil ihrer möglichen leistung verschenkt...außerdem würde dann der unterricht noch weiter in die mittags uns nachmittagszeit reinrutschen...was sicherlich auch nicht wirklich positiv ist, denn nachm essen ist der mensch allgemein weniger leistungsfähig, denn da muss ja das essen verdaut werden, ergo gibts da wiederum ein leistungsdefizit...oder soll das essen dann auch verschoben werden?? wenn ja, dann würde sich daraus ein teufelskreislauf entwickeln...

wage ich jetzt mal zu behaupten  :roll:
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Killerqueen

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« Antwort #38 am: 25 Februar 2007, 21:18:32 »

Zitat von: "uriel"
es wäre in meinen augen interessant zu erfahren, ob da nicht evtl auch potential für pupertierende jugendliche besteht...

Da die hohe Melatonin-Ausschüttung in der Pubertät ausschließlich mit der Entwicklungsphase und nicht mit einer generellen Verschiebung der Tageszeiten gegen die innere Uhr (wie beim Jetlag) oder der Lichtbestrahlung der Betroffenen zusammenhängt, denke ich nicht, dass sich dadurch auf Dauer irgend etwas Sinnvolles bei Jugendlichen erreichen lässt. Es sei denn, sie würden das Ding täglich mehrmals aufsetzten, worauf ein Jugendlicher sicherlich nicht gerade sehr viel Lust hätte. ;)

Zu den Studien:
Sicherlich sollte man Studien immer kritisch begegnen, aber bei den vielen Studien, die zu diesem Thema schon durchgeführt wurden, lässt sich wohl kaum bestreiten, dass Jugendliche unter einer enormen Zeitenverscheibung durch anderen Melatonin-Spiegel leiden, zumal der Melatoninspiegel auch ziemlich leicht nachgewiesen und dokumentiert werden kann.[/color]
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colourize

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« Antwort #39 am: 25 Februar 2007, 21:34:51 »

Der frühe Beginn der Schule dient der Zeitdisziplinierung der Schülerinnen und Schüler. So drückt das System seine Macht aus.

Damit der Schüler auch richtig spürt, dass das System bestimmt wo es lang geht, und nicht das Individuum selbst, muss es "weh" tun. Und das ist nur durch einen möglichst frühen Beginn der Schule zu erzielen. Der Schüler soll sich aus dem Bett herausquälen. Die Erfahrung, dass Andere über die eigene Zeitverwendung bestimmen, und nicht man selbst die Zeitsouveränität hat, ist ein bedeutender Teil des Prozesses der "Zivilisation".

Zeitsouveränität muss man sich in unserer Gesellschaft erst verdienen. Diese Fremdbestimmung der Lebenszeit zieht sich durch das ganze Leben und ist ein Teil der bestehenden sozialen Ungleichheit: Schüler, Strafgefangene und Insassen geschlossener Anstalten müssen sich einer harten Zeitdiszipin unterwerfen. Sie sind auf der Hierarchie der Gesellschaft allesamt auf der untersten Stufe. Der Arbeitslose muss sich zu ihm aufdiktierten Terminen beim Sozialamt melden, der dort arbeitende Sachbearbeiter ist zwar eine Stufe höher und bestimmt damit über die Zeit seiner arbeitslosen Klienten, er selbst aber muss Stempeln und ist an die Kernzeit gebunden. Der Chef der Behörde kommt und geht wann er will.
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messie

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« Antwort #40 am: 25 Februar 2007, 23:02:13 »

Hm, früher Beginn als Disziplinierungsgrund? Erscheint mir doch etwas weit hergeholt.

Ich selbst glaube, dass der frühe Schulbeginn ursprünglich dazu gedacht war, den Eltern die Möglichkeit zu geben, vor ihrer Arbeit sie in die Schule bringen zu können.
In Zeiten, in denen es immer mehr Gleitzeitmodelle gibt (was ich sehr begrüße), verwäscht sich dieser Grund aber auch zunehmend.

Darum bin ich auch der Meinung, dass eine Verschiebung der Anfangszeiten nach hinten nur von Vorteil sein kann. Ich bin sicher nicht der einzige der hochkonzentrierter in der ersten Stunde gewesen wäre, hätte sie später angefangen  :wink:
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Thomas

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« Antwort #41 am: 26 Februar 2007, 08:41:30 »

Zitat von: "colourize"
Der frühe Beginn der Schule dient der Zeitdisziplinierung der Schülerinnen und Schüler. So drückt das System seine Macht aus.

Damit der Schüler auch richtig spürt, dass das System bestimmt wo es lang geht, und nicht das Individuum selbst, muss es "weh" tun. Und das ist nur durch einen möglichst frühen Beginn der Schule zu erzielen. Der Schüler soll sich aus dem Bett herausquälen. Die Erfahrung, dass Andere über die eigene Zeitverwendung bestimmen, und nicht man selbst die Zeitsouveränität hat, ist ein bedeutender Teil des Prozesses der "Zivilisation".

Zeitsouveränität muss man sich in unserer Gesellschaft erst verdienen. Diese Fremdbestimmung der Lebenszeit zieht sich durch das ganze Leben und ist ein Teil der bestehenden sozialen Ungleichheit: Schüler, Strafgefangene und Insassen geschlossener Anstalten müssen sich einer harten Zeitdiszipin unterwerfen. Sie sind auf der Hierarchie der Gesellschaft allesamt auf der untersten Stufe. Der Arbeitslose muss sich zu ihm aufdiktierten Terminen beim Sozialamt melden, der dort arbeitende Sachbearbeiter ist zwar eine Stufe höher und bestimmt damit über die Zeit seiner arbeitslosen Klienten, er selbst aber muss Stempeln und ist an die Kernzeit gebunden. Der Chef der Behörde kommt und geht wann er will.
Das ist der colourize, wie ich ihn kenne und liebe  8)

Aber mal im Ernst : Die Schulzeiten haben sich historisch betrachtet an die Arbeitszeiten angelehnt, und die wiederum sind nun mal im Regelfall von morgens bis abends, weil man nur so zum einen genügend Geld erarbeiten kann und zum anderen nur so die zu erledigende Arbeit auch geschafft werden kann.Das ganze hat sich natürlich im Laufe der letzten fünfzig Jahre tlw. geändert, es ist nicht mehr so starr.Teilzeit, Gleitzeit und ähnliches modische Neuzeitgedüdel sind erst seit ein paar Jahrzehnten in Mode, und sind für Schüler, die ja etwas lernen sollen auch nicht unbedingt empfehlenswert, jedenfalls nicht solange Unterricht in der bekannten Form stattfindet.Wenn der Lehrer um 8:00 Uhr mit dem Unterricht beginnt, können die Schüler schlecht erst dann auftauchen, wenn sie gerade Lust haben.

Und Zeitsouveränität muß man sich nur in sofern erarbeiten, als das man das Geld braucht  :wink:

Des weiteren dürfte es in einer nicht völlig automatisierten Gesellschaft auch nicht anders gehen.Es gibt jede Menge Bereiche, die innerhalb einer gewissen Zeitspanne auf einem gewissen Level funktionieren müssen, einige sogar rund um die Uhr.Ich jedenfalls möchte, das Supermarkt&Baumarkt jeden Tag für mich ab 9:00 Uhr geöffnet haben, und nicht dann, wenn die Belegschaft gerade Bock drauf hat, die Türen aufzumachen.Oder die Feurwehr gerade nicht löschen kann, weil heute grad' kein Kamerad die Nachtschicht übernehmen wollte.

Mir ist bewußt, das das ein gewisser Zwang ist, dem fast alle unterliegen, aber ich wüßte nicht, wie man die Gesellschafts in ihrer derzeitigen Effektivität anders am laufen halten könnte.Und jeder, der über diese Zwangskorsett jammert, sollte sich bewußt sein, das er selber auch ständig davon profitiert (außer er lebt im Urwald, abgeschnitten von jeglicher Zivilisation und ist Selbstversorger  :wink: )
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colourize

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« Antwort #42 am: 26 Februar 2007, 11:11:46 »

Zitat von: "Thomas"
(...) Und jeder, der über diese Zwangskorsett jammert, sollte sich bewußt sein, das er selber auch ständig davon profitiert (außer er lebt im Urwald, abgeschnitten von jeglicher Zivilisation und ist Selbstversorger  :wink: )

Um das mal klarzustellen: Ich jammere nicht darüber, sondern stelle lediglich fest wie es sich mit der Zeitsouveränität so verhält.
Da ich weder Strafgefangener, noch Schüler, noch Insasse einer Anstalt bin, sondern im Gegenteil eher am oberen Ende der Zeitsouveränitätshierarchie, gehts mir ja ganz prima dabei. 8)

Ich muss auch nicht Stempeln, und das finde ich ganz klasse. Natürlich finde ich elitärer Sack das auch super, dass weniger Privilegierte als ich sich ihre Arbeitszeiten nicht frei aussuchen dürfen, und daher Supermärkte, Banken, Tankstellen, Klamottenläden und Kneipen nicht nur zu den Zeiten aufhaben, wo die dort Arbeitenden gerade Lust dazu haben.

Trotz allem sehe ich die soziale Ungleichheit, die darin zum Ausdruck kommt. Und die Schule halte ich für eine Lehranstalt, wo neben Inhalten eben auch sozialer Gehorsam und Disziplin in Sachen Zeitsouveränität gelehrt wird, um die lieben Kleinen für ihre spätere Aufgabe gefügig zu machen. Da ich mittlerweile am anderen Ende der Nahrungskette stehe, ist mir das aber an sich ziemlich gleichgültig. Ansinnen meines Postings sollte lediglich sein, zu erläutern warum alle möglichen Gutachten darüber, welche Beschulungszeit dem "Biorhythmus" am ehesten entsprechen mögen, an einem zentralen eigentlichen Sinn der Schule (Disziplin) vorbeigehen.
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Thomas

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« Antwort #43 am: 26 Februar 2007, 11:29:45 »

Zitat von: "colourize"
Ansinnen meines Postings sollte lediglich sein, zu erläutern warum alle möglichen Gutachten darüber, welche Beschulungszeit dem "Biorhythmus" am ehesten entsprechen mögen, an einem zentralen eigentlichen Sinn der Schule (Disziplin) vorbeigehen.

Naja, aber Disziplin in passender Kombination mit dem Biorythmus sollte dann doch theoretisch noch effektiver sein, da das Trägheitsmoment der Schüler möglicherweise etwas geringer ist, oder ?

Im übrigen sehe ich diese Disziplin, welche angeblich der Hauptzweck der Schule sei, nur bedingt als negativ für den einzelnen Schüler.Wenn man sich als Gegenbeispiel nämlich mal die ganzen schulschwänzenden Unterschichtsgören in so manchem Problemviertel anguckt, die sich ja dieser Disziplinierung entziehen, weiß ich nicht ob das nun irgendwelchen freieren Gewinnertypen sind, die das Joch erfolgreich abgeschüttelt haben.
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colourize

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« Antwort #44 am: 26 Februar 2007, 13:13:21 »

Ja, klar. Sehe ich auch so. Disziplinierung ist gut.
Und genau deshalb werden auch alle Elterninitiativen, die die Schule erst um 9 Uhr beginnen lassen wollen, auch keinen Erfolg haben.
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