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Stimmen insgesamt: 55

Umfrage geschlossen: 01 Oktober 2006, 11:49:44


Autor Thema: Sonntagsfrage 2006  (Gelesen 13026 mal)

~noise~druide~

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #60 am: 06 Oktober 2006, 11:38:16 »

Zitat von: "Thomas"
Das ist aber schon mehr als pauschal, wenn du den westlichen Wohlstand zu einem großen Teil auf die güstige Produktion in der DDR zurückführst, findest du nicht ?


ich sage doch mit keinem wort das alles darauf sich stützte. ich finde es nur unpassend immer zu sagen die waren zu dumm oder faul um werte zu schaffen. du must dir mal die gründungseckpunkte anschauen. carterplan vs. repressionszahlungen.

Zitat von: "Thomas"

Warum Angriff ? Du willst doch nicht im Ernst behaupten, das verschiedene negative Äußerungen über die DDR nicht den Tatsachen entsprechen, oder ?


nein, nur wirst du es niemals verstehen können, denn du hast dort nicht gelebt. warum jugendliche vieles als nicht so negativ beurteilen.
kennst du den film die welle?

Zitat von: "Thomas"

Und selbst vieles, was für sich gesehen vieleicht ganz gut war, konnte so im Gesamtkontext nicht funktionieren.Denn wenn das System der DDR mit Arbeit für alle, günstigem Wohnraum, günstigen Kindergartenplätzen und grünen Pfeilen so toll war, warum ist es dann zusammengebrochen ? Und warum war die DDR dann ummauert, mit Tretmienen und Todestreifen auf der Ostseite ?


tja, die frage stellt sich doch, welcher staat wurde zuerst gegründet und warum ?

wobei ich nicht glaube, das der sozialismus gescheitert ist, nur wie er ausgelegt und umgesetzt wurde. das war eine fehlgeburt, die 40 auf perverse art am leben gehalten wurde. da stimme ich dir zu.

Zitat von: "Thomas"

Laut deinem Profil bist du in ungefähr so alt wie ich, also wirst du vermutlich zu damaligen Zeiten ein ähnliches Bildungsniveau in der detailtreue des jeweils anderen Staates gehabt haben wie ich.Ich war zur Wendezeit ca. 14 Jahre alt und hatte andere Sachen im Kopf, als über politische Systeme und Ideologien zu diskutieren.Das ging vielen ähnlich und wird bei euch vermutlich nicht viel anders sein, daher zieht dieses : "Wir haben alles ganz genau über auch gelernt und ihr wißt nichts von uns" nicht wirklich.Dann bleibt natürlich die Frage, wie objektiv das war, was ihr vom Westen gelernt habt.Ich behaupte mal, das da der Westen damals objektiver war bei seinem Blick über die Mauer.

nichts will ich auch gar nicht sagen, nur war zum einen das interesse bestimmt geringer bei euch und zum anderen habt ihr in uns auch keinen klassenfeind gesehen. von daher war schon vieles negative propaganda, aber fixe daten bleiben fix, egal welches system regiert.

ob etwas objektiver war, kann ich nicht beurteilen. mir geht es dabei auch nicht um emotionswerte, sondern um fakten.

ich für meinen teil habe nicht verstanden, wie ihr im kapitalismus glüxklich leben könnt. ich war ein guter und überzeugter pionier. ich dachte immer, na irgendwann werden die dadrüben es schnallen und zu uns kommen.
aber ich glaube du wirst es niemals nachvollziehen können. kennst du den film die welle? ich wünsche dir auch das du sowas niemals erleben must, denn nichts ist schlimmer als ein total verlust deiner idiologie.


Zitat von: "Thomas"

Zur damaligen Zeit hatte die DDR auch nicht den Stellenwert in der BRD-Bildung, jedenfalls nicht in meiner Altersklasse.Wozu auch, mit der DDR hatte man ja außer das es das Nachbarland war und das es auch Deutsche waren, die dort wohnten nicht wirklich viel zu schaffen.Da gab es wirtschaftlich und politisch wesentlich bedeutsamere Länder.

Grob wurde man in der Schule bezüglich der DDR von den Eckpunkten unterrichtet : Sozialistische Ein-Parteien-Diktatur, Mangel&Planwirtschaft, 15 Jahre Wartezeit auf ein Plastikauto, Tauschgeschäfte waren nichts ungewöhnliches.Politische Strukturen im Detail und geographische Gegebenheiten haben uns da erst mal genauso wenig interessiert, wie bei irgendwelchen anderen Ländern.Ich glaube mich zu erinnern, das wir über Großbritannien wesentlich mehr geographische Details gelernt hatten, warum auch immer.

Davon, das viele Ossis manchmal "anders sind" habe ich erst nach der Wende gehört und tlw. persönliche Erfahrungen diesbezüglich gemacht, aber auch das kann man nicht pauschalisieren.

Trotzdem werde ich auch weiterhin das Gesamtsystem der DDR als ein Beispiel für ein gescheitertes System anführen, wenn es sich ergibt.

das ist ja auch richtig. es ist nicht nur gescheitert, sondern es war menschenverachtend.
aber wir hatten kein ein parteiensystem. es gab mehrere parteien. die auch gewählt werden konnten. nur was daraus gemacht wurde, ist etwas anderes.

wenn du lust hast auf einen informationsaustausch, dann lass uns doch mal das virteulle board mit einem realen tauschen.
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #61 am: 06 Oktober 2006, 11:59:18 »

Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Thomas"
Das ist aber schon mehr als pauschal, wenn du den westlichen Wohlstand zu einem großen Teil auf die güstige Produktion in der DDR zurückführst, findest du nicht ?


ich sage doch mit keinem wort das alles darauf sich stützte. ich finde es nur unpassend immer zu sagen die waren zu dumm oder faul um werte zu schaffen. du must dir mal die gründungseckpunkte anschauen. carterplan vs. repressionszahlungen.

Das ist auch unpassend, aber ich habe das auch nie behauptet.Hat halt nicht Funktioniert, aber das lag sicherlich nicht daran, das "da drüben" alle Faul&Dumm waren.

Zitat von: "~noise~druide~"

nein, nur wirst du es niemals verstehen können, denn du hast dort nicht gelebt. warum jugendliche vieles als nicht so negativ beurteilen.

Ich kann das schon nachvollziehen, zum einen macht man sich in der frühen Jugend möglicherweise weniger Gedanken zu dem Thema und zum anderen hatte man ja keinen direkten Vergleich, wie es sein konnte.

Zitat von: "~noise~druide~"
wobei ich nicht glaube, das der sozialismus gescheitert ist, nur wie er ausgelegt und umgesetzt wurde.

Das Problem ist, das Sozialismus/Kommunismus immer so ausgelegt und umgesetzt wurde.Oder gibt/gab es einen wirklich sozialistisch/kommunistischen Staat, bei dem all die üblichen fehler nicht gemacht werden ?

Diese Ideologie muß scheitern, weil Menschen dahinter sitzen, und Menschen sind nicht sozialistisch, Menschen sind egoistisch.Warum sind private Wohnungen Top in Schuss, während die öffentlichen Flure davor versiffen ? Weil es keinem gehört (prinzipiell gesehen).In einer ausgewählten Gruppe kann das möglicherweise klappen, aber nicht in einem ganzen Land.

Zitat von: "~noise~druide~"
ob etwas objektiver war, kann ich nicht beurteilen. mir geht es dabei auch nicht um emotionswerte, sondern um fakten.

Naja, die Mauer war Fakt.Die Diktatur war Fakt.Die Mangelwirtschaft auch.

Zitat von: "~noise~druide~"
ich für meinen teil habe nicht verstanden, wie ihr im kapitalismus glüxklich leben könnt. ich war ein guter und überzeugter pionier. ich dachte immer, na irgendwann werden die dadrüben es schnallen und zu uns kommen.

Naja, aber dir wurde damals ja auch an allen Ecken eingetrichtert, wie schlecht im Westen doch alles ist.Wie ich schon sagte, eine alltägliche Vergleichsmöglichkeit gab es ja nicht.

Zitat von: "~noise~druide~"
aber ich glaube du wirst es niemals nachvollziehen können. kennst du den film die welle? ich wünsche dir auch das du sowas niemals erleben must, denn nichts ist schlimmer als ein total verlust deiner idiologie.

Das kann ich nachvollziehen.Aber der Verlust der Ideologie beinhaltet doch auch die Einsicht, das sie nicht so ganz richtig war.

Zitat von: "~noise~druide~"

aber wir hatten kein ein parteiensystem. es gab mehrere parteien. die auch gewählt werden konnten. nur was daraus gemacht wurde, ist etwas anderes.

Naja, aber die waren ja nun alle Gleichgeschaltet genug, um keine demokratischen Unruhen aufkommen zu lassen.

Zitat von: "~noise~druide~"
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Wenn man sich mal auf einer Party trifft gerne.
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Iblis

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #62 am: 06 Oktober 2006, 12:03:22 »

definitiv ist das system der DDR gescheitert.Das ist ein Fakt.punkt.

Aber man sollte nicht nur wegen des Scheiterns des DDR-Systems über den Sozialismus, Bzw. den Marxismus/Leninismus Urteilen.Diese Systeme könnten, richtig umgesetzt, auf jeden Fall ein größeres Maß an Gerechtigkeit und guter Lebensqualität für die Mehrheit gewährleisten, als das Unsrige.

Ich habe mich früher recht intensiv mit Marxistischen Theorien beschäftigt, und bin nun auch in eine etwas andere Region abgewandert, aber nichtsdestotrotz würde ich dieses System noch als besser einschätzen als das, was hier momentan herrscht.

Für den schwiergsten Punkt am sozialismus halte ich den der Unterdrückung, das war und wird immer sein Schwachpunkt sein, mit dem ich mich auch nicht zufrieden geben würde. Ich persöhnlich denke momentan über einen Eintrtt in die FAU nach.
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~noise~druide~

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #63 am: 06 Oktober 2006, 12:19:56 »

was ist FAU?
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Iblis

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #64 am: 06 Oktober 2006, 12:39:18 »

also wenn ich das jetzt geposted hätte, hätten mich wieder  alle angelabert von wegen "guck doch bei wiki!"...aber da ich nicht so bin:

eine anarchsyndikalistische internationale Gewerkschaft.

für weiterführende informationen...bei Wiki gucken. :)
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schwarze Katze

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #65 am: 06 Oktober 2006, 12:40:29 »

http://www.fau.org/

@Iblis
in deine Jahren war ich auch eine Anarchistin. Wenn man älter wird, geht es vorbei :wink:
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #66 am: 06 Oktober 2006, 12:53:06 »

Zitat von: "Iblis"

Aber man sollte nicht nur wegen des Scheiterns des DDR-Systems über den Sozialismus, Bzw. den Marxismus/Leninismus Urteilen.Diese Systeme könnten, richtig umgesetzt, auf jeden Fall ein größeres Maß an Gerechtigkeit und guter Lebensqualität für die Mehrheit gewährleisten, als das Unsrige.

Aber es ist schon sehr bezeichnend, das kein kommunistisches/sozialistisches Land das System wirklich zufriedenstellend umgesetzt hat, findest du nicht ? Überall Diktatur und geringere Lebensqualität.

Wie ich schon schrieb : Der Sozialismus funktioniert nicht, weil Menschen nun mal nicht von sich aus (nur) sozial sind.
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Iblis

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #67 am: 06 Oktober 2006, 13:07:02 »

hm..damit sind wir auf ner ganz grundligend philosophischen ebene...rousseau oder locke?

Ich tendiere mehr zu rousseau...aber da könnte man lange drüber streiten..
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schwarze Katze

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #68 am: 06 Oktober 2006, 13:10:48 »

Zitat von: "Iblis"
hm..damit sind wir auf ner ganz grundligend philosophischen ebene...rousseau oder locke?

Ich tendiere mehr zu rousseau...aber da könnte man lange drüber streiten..


Ich tendiere zu Locke :twisted:
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #69 am: 06 Oktober 2006, 13:15:06 »

Zitat von: "Iblis"
hm..damit sind wir auf ner ganz grundligend philosophischen ebene...rousseau oder locke?
Wenn ich einer von den "wir" sein soll : Keine Ahnung, welcher Philosoph da mit mir auf einer Wellenlänge liegt.Ich kenn' mich mit den verschiedenen Ansichten und Theorien dieser Herren nicht aus.
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Iblis

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #70 am: 06 Oktober 2006, 13:17:49 »

hoppla...garnicht?..also experte bin ich da auch nicht, aber es geht um ein grundliegen verschiedenes menschen bild...

Rousseau geht von einem von natur aus gutem menschen aus, locke hingegen schätz den menschen im naturzustand als eine egositisches "tier" ein, was nur seine eigenen ziele verfolgt...sehr vereinfacht gesagt....

Der mensch ist dem menschen ein wolf...nie gehört?
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #71 am: 06 Oktober 2006, 13:36:35 »

Zitat von: "Iblis"
hoppla...garnicht?..also experte bin ich da auch nicht, aber es geht um ein grundliegen verschiedenes menschen bild...

Rousseau geht von einem von natur aus gutem menschen aus, locke hingegen schätz den menschen im naturzustand als eine egositisches "tier" ein, was nur seine eigenen ziele verfolgt...sehr vereinfacht gesagt....

Also ich habe mich da bisher immer auf mein Menschenbild verlassen, aber das ist so natürlich nur schlecht vergleichbar.Ich halte auch nur bedingt etwas von einer Zitate-Diskussion a la "Philosoph A hat dieses gesagt und Philosoph B jenes", denn was sagt das in punkto objektive Wahrheit schon aus ?
Ich beschränke mich da lieber in erster Linie auf das was ich sage.Das kann man dann natürlich noch mit div. Zitaten irgendwelcher Philosophen ausschmücken, die die Sache ähnlich sahen  :wink:

Auf die beiden genannten Herren bezogen würde ich aber wohl in erster Linie in Richtung Locke tendieren.Wobei ich den Menschen an sich nicht als grundsätzlich schlecht einschätze, nur denkt er im Zweifelsfalle halt erst an sich und dann an die Anderen, was ich auch für evolutionär richtig halte.

Zitat von: "Iblis"
Der mensch ist dem menschen ein wolf...nie gehört?
Doch, ist auch recht stimmig, könnte ich aber keinem Philosophen zuordnen.Außerdem : heißt es nicht offiziell :"Der Mensch ist des menschen Wolf" ?
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Iblis

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #72 am: 06 Oktober 2006, 13:50:38 »

kommt auf die übersetzung aus dem latein an, kann den satz auf latein nicht mehr, aber der ist recht frei übersetzbar...
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Iblis

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #73 am: 07 Oktober 2006, 14:58:10 »

*grummel* jetzt weiß ich wieder, warum ich latein so früh wie möglich abgewählt hab....ich kann es einfach nicht....aber die übersetzung "der mensch is dem mensch ein wolf" wurde uns von unserer werte und normen und LATEIN-lehrerin (beruf verfehlt?) so "beigebracht"...gebe die schuld also weiter...

ähm...ausserdem ist das für die bedeutung ja wohl auch unerheblich, oder?
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Inverted

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #74 am: 07 Oktober 2006, 16:00:10 »

Zitat von: "Iblis"
Ich persöhnlich denke momentan über einen Eintrtt in die FAU nach.

In ein paar Jahren wirst Du darüber schmunzeln! :D
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