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Umfrage

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre - was würdest Du wählen?

CDU
- 5 (8.5%)
SPD
- 5 (8.5%)
FDP
- 10 (16.9%)
Die Grünen
- 11 (18.6%)
Die Linke
- 15 (25.4%)
NPD
- 3 (5.1%)
Sonstige (schreiben welche)
- 2 (3.4%)
ich würde ungültig wählen
- 4 (6.8%)
ich würde nicht wählen gehen
- 4 (6.8%)

Stimmen insgesamt: 55

Umfrage geschlossen: 01 Oktober 2006, 11:49:44


Autor Thema: Sonntagsfrage 2006  (Gelesen 12195 mal)

colourize

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #15 am: 25 September 2006, 11:47:17 »

Was mich halt wundert, ist dass die FDP im Gegensatz zu allen anderen Parteien keine klare weltanschauliche Linie vertritt. Ich frage mich aus diesem Grund immer, wie Menschen drauf sind die diese Partei wählen.

Politik ist ja mehr als das Tagesgeschäft; bei allen Parteien mit Ausnahme der FDP steht eine grundsätzliche Wertorientierung hinter den vorgetragenen Ideen. So steht die Linkspartei für sozialen Ausgleich und Nivellierung der Chancenungleichheit, die SPD für den Erhalt der gewerkschaftlichen Ideen aus der Zeit des Industriekapitalismus, die CDU für eine Gesellschaft, deren elementaren Organisationsfelder in Familie und mittelständischen Unternehmen verkörpert sind, die NPD für völkisch organisierte Vergemeinschaftung und eine rassenreine Gesellschaft, die Grünen für eine wahloptionsoffene Pluralisierung mit sozial-ökologischer Grundorientierung und multikulturellem Idealismus.

Bei der FDP ist das mit Wohlwollen vielleicht noch kompromissloser Neoliberalismus, der aber nicht zu einer Vorstellung führt, wie Gesellschaft organisiert sein kann. Denn offenkundig ist es für das gesellschaftliche Klima im Land schlecht, wenn die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden (was die Konsequenz des Individualismus-Konzeptes der FDP wäre). Ich bin eigentlich der Meinung, dass sich bürgerliche Orientierung und der Einzelkämpfer-Individualismus, den die FDP verkörpert, ausschließt.
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #16 am: 25 September 2006, 11:55:21 »

Zitat von: "colourize"
Bei der FDP ist das mit Wohlwollen vielleicht noch kompromissloser Neoliberalismus, der aber nicht zu einer Vorstellung führt, wie Gesellschaft organisiert sein kann. Denn offenkundig ist es für das gesellschaftliche Klima im Land schlecht, wenn die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden (was die Konsequenz des Individualismus-Konzeptes der FDP wäre). Ich bin eigentlich der Meinung, dass sich bürgerliche Orientierung und der Einzelkämpfer-Individualismus, den die FDP verkörpert, ausschließt.
Warum ? Wie der Name schon vermuten läßt, ist die Feiheit das entscheidende Moment.Das meint im Sinne der FDP natürlich primär wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit ohne übertriebenen staatlichen Sozialballast.Das Konzept klappt (insgesamt gesehen) in Amerika ja auch, und die USA sind ja nun keine Entwicklungsland.Gut, mit den negativen Folgen muß man halt leben können, aber die FDP propagiert ja auch nicht bedingungslosen Wohlstand für alle.

Da die FDP aber auf Bundesebene sowieso immer nur ein Koalitionsanhängsel sein wird (das weiß man auch vor der Wahl), ist die Neoliberale Gewichtung dieses Anhängsels gar nicht so schlecht.
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Eisbär

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #17 am: 25 September 2006, 12:18:26 »

Zitat von: "colourize"
Was mich halt wundert, ist dass die FDP im Gegensatz zu allen anderen Parteien keine klare weltanschauliche Linie vertritt. Ich frage mich aus diesem Grund immer, wie Menschen drauf sind die diese Partei wählen.
Vielleicht sind es Leute, die die Schnauze voll da von haben, daß die anderen Parteien aufgrund idealistischer Vorstellungen nichts von dem tun, was nötig wäre?
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Dromos

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #18 am: 25 September 2006, 23:03:25 »

Zitat von: "colourize"
bei allen Parteien mit Ausnahme der FDP steht eine grundsätzliche Wertorientierung hinter den vorgetragenen Ideen. So steht die Linkspartei für sozialen Ausgleich und Nivellierung der Chancenungleichheit, die SPD für den Erhalt der gewerkschaftlichen Ideen aus der Zeit des Industriekapitalismus, die CDU für eine Gesellschaft, deren elementaren Organisationsfelder in Familie und mittelständischen Unternehmen verkörpert sind, die NPD für völkisch organisierte Vergemeinschaftung und eine rassenreine Gesellschaft, die Grünen für eine wahloptionsoffene Pluralisierung mit sozial-ökologischer Grundorientierung und multikulturellem Idealismus.

Man könnte es natürlich auch anders formulieren:
SPD: Festhalten an überkommenen Klassenkampfidealen verwoben mit einer gehörigen Portion rückwärtsgewandter (Schwer-)Industriepolitik.
CDU: Gesellschaftsvorstellungen, die aus der christlichen Soziallehre stammen, angereichert mit einer gehörigen Prise überkommenem rheinischen Kapitalismusideal der sechziger Jahre und schwäbischem "Schaffe, schaffe...".
NPD: Erreichen einer dumpfen, beängstigenden Stumpfheit und völkischen "Solidarisierung" der Desillusionierten - analog der PDS mit anderem Feindbild.
Grüne: wahloptionsoffene Pluralisierung mit zwangsverordneter "political correctness" und multikulturellem Unterordnungswahn unter alle andere Kulturen (Idealbild des "edlen Wilden").
FDP: Orientierung am Recht des Individuums, seinen persönlichen Weg zur Glückseligkeit zu finden, solange es dabei nicht die Rechte anderer schmälert.
Und analog zur (polemischen) Beschreibung der FDP:
Die PDS steht für die Nivellierung der Gesellschaft nach unten und einen "sozialen" Ausgleich von den Leistungsträgern - ohne diesen einen Grund zu eröffenen, warum sie Leistung erbringen sollten - zu den Leistungsverweigerern oder freundlich: Leistungsbedürftigen. Wären die wirtschaftlichen Verhältnisse auf unterstem Niveau angeglichen, käme sicherlich ein Politiker der PDS auf den Gedanken, diesen Ausgleich für die Musik ("Hiphop, Volksmusik und Castingsshows sind Ausdruck des Volkes, jede andere Form der Musik ist zu besteuern und zu erschweren"), die bildende Kunst ("proportional zu den Kunstwerken einiger weniger 'Elite-'Künstler müssen die 'Werke' der breiten Masse Unbegabter ausgestellt werden, ansonsten muss es geschlossen werden") oder sonstige Bereiche ("Warum gibt es im Forum "schwarzes-hamburg" andere Bereiche als "Schall&Rauch"? Hierdurch fühlen sich Menschen abgeschreckt, die nur dort schreiben wollen - löscht alle anderen Bereiche!").
 
In meinen Augen bedeutet "bürgerliche Orientierung" gerade, den Individualismus und die Beiträge des Einzelnen zur Gesellschaft zu würdigen und zu unterstützen (allerdings nicht rückhaltlos und mit Billigung jeder Form des einen gesellschaftlichen Zusammenhalts verneinenden Verhaltens). Aspekte, die außer bei Grünen und FDP - mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ausprägungen, deren Gewichtung rein von den persönlichen Präferenzen abhängt - von den meisten Parteien stark vernachlässigt werden und gewöhnlich als Liberalismus bezeichnet werden.

Um Ludwig von Mises zu zitieren: "Mit den Mitteln, die der menschlichen Politik zur Verfügung stehen, kann man wohl die Menschen reich oder arm machen, aber man kann nie dazu gelangen, sie glücklich zu machen und ihr innerstes und tiefstes Sehnen zu befriedigen. Da versagen alle äußeren Hilfsmittel. Alles, was die Politik machen kann, ist, die äußeren Ursachen von Schmerz und Leid beheben; sie kann ein System fördern, das die Hungernden sättigt, die Nackten kleidet und die Obdachlosen behaust. Aber Glück und Zufriedenheit hängen nicht an Nahrung, Kleidung und Wohnung, sondern vor allem an dem, was der Mensch in seinem Innern hegt. Nicht aus Geringschätzung der seelischen Güter richtet der Liberalismus sein Augenmerk ausschließlich auf das Materielle, sondern weil er der Überzeugung ist, daß das Höchste und Tiefste im Menschen durch äußere Regelung nicht berührt werden können."

Kurz gesagt, Ideologien und Weltanschauungen sind Privatsache, jeder sollte ihnen im Rahmen des gesellschaftlich Förderlichem - und dies schließt weit rechte wie linke Tendenzen aus - nachgehen können. Aufgabe der Politik ist es, den Bürgern dies zu ermöglichen.
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schwarze Katze

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #19 am: 26 September 2006, 20:27:00 »

Welcher A.....   hat NPD gewählt? :shock:

Sorry für Kraftsausdrück :oops:
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #20 am: 27 September 2006, 08:49:26 »

Zitat von: "Black Russian"
Welcher A.....   hat NPD gewählt? :shock:

Welche Är*che haben die Linke gewählt ?  :P
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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #21 am: 27 September 2006, 14:41:43 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Black Russian"
Welcher A.....   hat NPD gewählt? :shock:

Welche Är*che haben die Linke gewählt ?  :P


sind für dich NPD und PDS/Linke gleich? :shock:
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Thomas

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #22 am: 27 September 2006, 15:08:08 »

Zitat von: "Black Russian"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Black Russian"
Welcher A.....   hat NPD gewählt? :shock:

Welche Är*che haben die Linke gewählt ?  :P


sind für dich NPD und PDS/Linke gleich? :shock:

Gleich unwählbar, ja.
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~noise~druide~

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #23 am: 27 September 2006, 19:14:57 »

ich wähle nicht.

ich sage auch nichts dazu und jammere auch nicht.

ist nur schade, wie verkommen links, mitt und rechts sind. alle gleich nur mit anderem duden.
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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #24 am: 28 September 2006, 01:06:56 »

Ich weis inzwischen auch nicht mehr was ich wählen soll...

Die CDU und SPD scheinen inzwischen nur noch Arbeitsbeschaffungsmassnahmen für gescheiterte Lehrer und Juristen zu sein, deren Vorstellung von "...an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen" (Artikel 38 GG) mit ein paar Einladungen zum Essen im Luxuslokal und der Aussicht auf eine "Beraterfunktion" nach dem Ende der Abgeordnetenlaufbahn gekauft werden kann.

Die Grünen sind ein Alibiverein, zuständig für das gute Gewissen der inzwischen "besserverdienenden" Alt-68er, die sich darüber hinwegtäuschen wollen, dass sie inzwischen in den selben Kreisen verkehren wie die Mitglieder der FDP.

Die FDP hingegen, die Polohemdenfraktion (kein Vorurteil), hat eigentlich nur einen Programmpunkt: Mehr wirtschaftliche Freiheiten für unsere Mitglieder, weg mit den elenden Sozialleistungen. Wer braucht schon sozialen Frieden, die Branche für private Sicherheitsdienstleistungen ist doch durchaus noch ausbaufähig. Es lebe die Gated Community!

PDS und NPD sind hoffnungslose, im Falle der NPD hoffnungslos dämliche, Nostalgiker, deren Programm hauptsächlich aus "Früher war alles besser!" besteht, die aber kaum Zukunftskonzepte haben. Früher bezieht sich hier nur auf unterschiedliche Zeiträume. Die PDS schleppt ausserdem noch einen riesigen Schwanz von Träumern hinter sich her, die ihre Ideologie inzwischen zum Religionsersatz vereinfacht haben ("...I tried to tell her, about Marx and Engels, God and Angels.."), die Ideologie der NPD war das ja schon immer.

Und jetzt, was wählen? Ich weis ja: alles Polemik. Wahrscheinlich sind die Parteien garnicht so übel (Ausnahme: NPD), aber dass ändert nichts daran, dass keine dieser Parteien ein Programm hat das sich auch nur zu 50% mit meinen Vorstellungen deckt.
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Katjinka

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #25 am: 28 September 2006, 17:37:45 »

OHA!!! So viele Linke??? :(
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Eisbär

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #26 am: 28 September 2006, 17:58:56 »

Zur Zeit wäre das Ergebnis bei unserer Wahl: (Ungültige Stimmen und Nichtwähler rausgerechnet):

34,15% Die Linke
24,39% B90/Grüne
19,51% FDP
9,76% SPD
9,76% CDU
4,88% sonstige
2,44% NPD

Sooo... das Wird wohl ein Koalition aus PDS und Grünen. Ich wander dann mal in die Schweiz aus.
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colourize

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #27 am: 28 September 2006, 18:39:15 »

Ampel geht auch.
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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #28 am: 28 September 2006, 18:52:56 »

Zitat von: "Katjinka"
OHA!!! So viele Linke??? :(


ist das soo schlimm?

Ach ja, für mich als Grüne ist das Ergebniss eigentlich sehr nett :D
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Kortirion

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Sonntagsfrage 2006
« Antwort #29 am: 28 September 2006, 23:45:07 »

Und ich bin mal wieder froh, mit meiner ganz persönlichen Einschätzung dieser Szene nicht falsch zu liegen. :)

(Omg...ja...ich weiß, es ist nicht repräsentativ...dennoch ist mir dieser Umfragestand in einem großen deutschen Internetforum der schwarzen Szene viel lieber, als wenn es anders wäre.)

Auch wenn mir ebenfalls völlig unklar ist, was einen dazu verleitet, die Partei ohne Programm wählen zu wollen.
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