Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Ungewöhnliche Lebensentwürfe  (Gelesen 9163 mal)

DarkAmbient

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #45 am: 11 Juni 2006, 22:18:57 »

Zitat von: "Trakl"
Es gibt allerdings einen Endpunkt, je nachdem in welche Richtung man geht. Die Kosmologie lässt keine Poststrukturalistische Deutung zu...


Nun rede doch nicht so nebulös poststrukturalistisch :)

Meinst Du hier die 1. Kantische Antinomie?

Zitat
Mir fällt auf: Die Dialektik, insbesondere diejenige Adornos beinhaltet den Poststrukturalismus als Teilmenge...
Deswegen finde ich den PS auch so....unnütz.


Bei dem Erkennen von Gemeinsamen ist immer das die Untermenge, mit dem man sich nicht so intensiv beschäftigt hat. Das Unerkannte, Unverstandene des Nicht-Schwerpunkts wird dabei meist ausgeblendet...

Du solltest mal dialektisch an den Poststrukturalismus rangehen.
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Trakl

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #46 am: 11 Juni 2006, 22:29:39 »

Zitat von: "DarkAmbient"
Zitat von: "Trakl"
Es gibt allerdings einen Endpunkt, je nachdem in welche Richtung man geht. Die Kosmologie lässt keine Poststrukturalistische Deutung zu...


Nun rede doch nicht so nebulös poststrukturalistisch :)

Meinst Du hier die 1. Kantische Antinomie?


Keine Ahnung - ich glaub schon? Es gibt doch immer ein Loch. Zum Beispiel die Division durch 0.

Zitat

Zitat
Mir fällt auf: Die Dialektik, insbesondere diejenige Adornos beinhaltet den Poststrukturalismus als Teilmenge...
Deswegen finde ich den PS auch so....unnütz.


Bei dem Erkennen von Gemeinsamen ist immer das die Untermenge, mit dem man sich nicht so intensiv beschäftigt hat. Das Unerkannte, Unverstandene des Nicht-Schwerpunkts wird dabei meist ausgeblendet...

Du solltest mal dialektisch an den Poststrukturalismus rangehen.


Das würde ich gerne machen. Was soll ich denn lesen?
Irgendwie wollte ich erstmal Wittgensteins Big Typescript durchackern. Das passt aber nicht in meine Tasche, deswegen hab ich's in der Bahn nie dabei...

Interessanter Punkt, though. Das Unbekannte als Untermenge...

...wenn's doch aber logisch gesehen schon die Untermenge ist, wie kann es dann eine Illusion von Untermenge sein? (Impliziert ja, dass es tatsächlich gleichberechtigt oder übergeordnet ist).
Mir kam es so vor, als wäre der Wahrheitsbegriff, Sprache und Gesellschaft als Träger von Wahrheiten etc. was ich da über den Poststrukturalismus gehört habe, eben schon in der kritischen Dialektik enthalten.
Und die Logik kann auch der PS nicht außer Kraft setzen. Oder doch?

Kannst Du da mal ein paar interessante Sätze liefern?
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Bombe

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #47 am: 11 Juni 2006, 22:31:18 »

Zitat von: "Trakl"
Kannst Du da mal ein paar interessante Sätze liefern?

Oh, das kann ich. Wie wäre es mit:

"Ihr labert seit Tagen nur noch Kacke, die niemanden interessiert. Nutzt Email. Danke."

Guck mal, das sind gleich drei Sätze!
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

Trakl

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #48 am: 11 Juni 2006, 22:35:40 »

Hast Du jemanden mit ner Knarre neben Dir sitzen, der Dich zwingt, den Thread zu verfolgen?  :shock:
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DarkAmbient

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #49 am: 12 Juni 2006, 01:59:50 »

Zitat von: "Trakl"
Keine Ahnung - ich glaub schon? Es gibt doch immer ein Loch. Zum Beispiel die Division durch 0.


Was aber immer eine Frage der Synthese ist. Wenn man 'unbestimmte Zahl' als Ergebnismenge zulässt (auch wenn das kein gutes Beispiel ist).

Zitat
Zitat
Du solltest mal dialektisch an den Poststrukturalismus rangehen.


Das würde ich gerne machen. Was soll ich denn lesen?


Das kann ich nicht pauschal sagen, weil ich Deinen Stand nicht kenne. Solltest Du vielleicht mit einem Deiner freudlosen Bekannten diskutieren. :)

Da gibt es inzwischen ein Standardwerk mit Namen 'Strukturalismus', das ist aber meiner Meinung tatsächlich etwas freudlos...

Zitat
Irgendwie wollte ich erstmal Wittgensteins Big Typescript durchackern. Das passt aber nicht in meine Tasche, deswegen hab ich's in der Bahn nie dabei...


Was hat der Wittgenstein nun damit zu tun?

Zitat
...wenn's doch aber logisch gesehen schon die Untermenge ist, wie kann es dann eine Illusion von Untermenge sein? (Impliziert ja, dass es tatsächlich gleichberechtigt oder übergeordnet ist).


Ich meinte das jetzt bezogen auf jeweiligen Wissensstand.

Zitat
Und die Logik kann auch der PS nicht außer Kraft setzen. Oder doch?


Nein. Das wäre so, als wenn ein Dialektiker meinen würde, dass Widersprüche im Denken und in der Argumentation ok wären, weil es ja auch Widersprüche in der Welt gibt. Manche Vulgärmarxisten meinen das tatsächlich. Genauso gibt es auch genug Vulgär-Poststrukturalisten, die es ein bisschen übertreiben mit der Kritik an der Ratio.

Hu! Kann es sein, dass wir langsam etwas off-topic werden? :)
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DarkAmbient

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #50 am: 12 Juni 2006, 02:05:05 »

Zitat von: "Bombe"
"Ihr labert seit Tagen nur noch Kacke, die niemanden interessiert. Nutzt Email. Danke."

Guck mal, das sind gleich drei Sätze!


Genauer gesagt, seit einem Tag schweifen wir ein bisschen ab. Da es sonst keine lebendige Diskussion mehr gibt in diesem Thread, nehm ich mir die Freiheit. Na und?

Und durch die Nutzung von Fäkalausdrücken wirst Du die Diskussion auch nicht auf ein höheres Nieveau heben, befürchte ich.
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Trakl

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #51 am: 12 Juni 2006, 06:10:59 »

Den Wittgenstein wollt ich eben schon länger intensiver lesen. Das interessiert mich zur Zeit einfach mehr, da konstruktiv.

Zitat
Was aber immer eine Frage der Synthese ist. Wenn man 'unbestimmte Zahl' als Ergebnismenge zulässt (auch wenn das kein gutes Beispiel ist).


Ich bin kein Mathematiker, aber... das ändert doch nichts daran, dass es dieses Ergebnis nicht gibt, während alles andere darstellbar bleibt
z. B. bei komplexen Zahlen etc.?

Ist nicht auch, wie ich aus der Wittgenstein-Kantate von M. A. Numminen wunderbar musikalisch erfahren habe, diese Leerstelle das "Mystische"? Oder hat Wittgenstein den Tractatus deswegen in die Tonne gekloppt?
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Thomas

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #52 am: 12 Juni 2006, 09:49:00 »

Zitat von: "DarkAmbient"
Zum genannten Beispiel bedeutet das, dass die gute Julia nicht einfach eine 'Ausbildung zur Unternehmensberaterin' macht und erwartet, einen Job zu finden. Es ist wirklich erstaunlich, wenn eine 19jährige schon vor hat, nicht den vorgegebenen Weg einer Ausbildung zu gehen, sondern jenseits der ausgetretenen Pfade versucht, durch Diversifikation und dem Suchen einer eigenen Nische einen Extra-Mehrwert für ihre Arbeitskraft herauszuholen. Für diese Erkenntnis musste ich erst einmal studieren.

Das kann aber auch sehr optimistisch gedacht sein.Vieleicht hat die noch recht junge Julia einfach nur etwas naive Vorstellungen vom Leben und nicht diesen durchdachten Weitblick, den ihr einige hier unterstellen ?

Zitat von: "DarkAmbient"
Andererseits halte ich es auch für möglich, dass viel von dem Artikel der pädagogischen Phantasie der Spiegel-Online Redaktion entspringt.
Naja, aber die Vorstellung vom weiteren Verlauf des Lebens wird wohl schon von besagter Julia selbt stammen.

Zitat von: "DeLaGuerre"
Zitat von: "Trakl"

Ich hab einfach in den Tag hinein gelebt bzw. ich habe das gemacht, was mir Spaß gemacht hat.
Und nun bin ich trotzdem genau da wo ich sein will.

Wie hab ich das gemacht? Ich habe einfach *gelebt*.

Wenn Ihr auch mal zu leben anfangen würdet (Vorsicht: tut manchmal weh!) statt Euch über die Zukunft Gedanken zu machen...
Ich meine nicht gedankenlos. Ich meine bewusst.


Sehr schön gesagt, in der Tat!  :D Das versuche ich auch immer. Glaube aber, dass bei einigen dann ein interessanter Lebenslauf, und bei den meisten ziemlicher Murks rauskommen würde, der sie vielleicht an einen "angemessenen" Ort bringt - aber nicht dahin, wohin sie sich immer schon gewünscht haben...

Sehe ich auch so.Das einige in den Tag hinein leben und dann trotzdem irgendwann ihr Traumziel erreichen, mag vokommen, aber das kann man sicherlich nicht als Vorgabe für alle nehmen.Ich vermute nämlich mal, das ca. 95% von diesen in-den-Tag-hinein-leber danach ihr Leben als Hamburger-Brater oder Langezeitarbeitslose fristen.

Zitat von: "Dark Ambient"
Übrigens: Ein wenig Fachidiotentum könnte einigen Generalisten und gebildeten Überbau-Managern durchaus nicht schaden.

Allerdings, da es zwischen den ganzen Laberbacken auch hin- und wieder Leute geben sollte, die Ahnung von der Sache haben.Denn diese "Vielgebildeten" können ja des öfteren nicht mal eine Glühbirne ohne fremde Hilfe austauschen, geschweige denn, etwas komplizierteres.
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kasimir

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #53 am: 12 Juni 2006, 11:38:18 »

Zitat von: "DeLaGuerre"
...und dann treiben wirs wie die Karnickel, um die neue Menschheit zu begründen  :wink:  :D

ICH MACH MIT!  :D  :D  :D
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DarkAmbient

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #54 am: 12 Juni 2006, 13:31:27 »

Zitat von: "Trakl"
Den Wittgenstein wollt ich eben schon länger intensiver lesen. Das interessiert mich zur Zeit einfach mehr, da konstruktiv.


Was verstehst Du unter konstruktiv? Ich halte das, was im Gefolge herausgekommen ist für einen riesigen Irrweg, der uns wohl aber noch ein paar Jahrhunderte begleiten wird -- so ähnlich wie Latein.

Zitat
Zitat
Was aber immer eine Frage der Synthese ist. Wenn man 'unbestimmte Zahl' als Ergebnismenge zulässt (auch wenn das kein gutes Beispiel ist).


Ich bin kein Mathematiker, aber... das ändert doch nichts daran, dass es dieses Ergebnis nicht gibt, während alles andere darstellbar bleibt
z. B. bei komplexen Zahlen etc.?


Ein besseres Beispiel für Dialektik wäre Kants Antinomie "Determiniertheit durch Naturgesetze vs. freier Wille des Menschen". Er löst die Antinomie dadurch, dass er sagt, dass es der Mensch ist, der der Natur die Gesetze gibt und dass darin sein freier Wille zum Ausdruck kommt.

Zitat
Ist nicht auch, wie ich aus der Wittgenstein-Kantate von M. A. Numminen wunderbar musikalisch erfahren habe, diese Leerstelle das "Mystische"? Oder hat Wittgenstein den Tractatus deswegen in die Tonne gekloppt?


Kein Ahnung. Aber nennen wir es lieber Metaphysik.


Zitat von: "Thomas"
Vieleicht hat die noch recht junge Julia einfach nur etwas naive Vorstellungen vom Leben und nicht diesen durchdachten Weitblick, den ihr einige hier unterstellen ?


Vielleicht hat sie sich das nicht selbst ausgedacht. Vielleicht ist diese Art neuer Rationalität zur "Produktion von Subjektivität" eben schon auf dem Vormarsch -- z.B. indem darüber in Online-Zeitschriften berichtet wird -- ohne dass das noch groß vom Individuum intensiv reflektiert wird...

Ich weiß noch, wie das bei mir war: Da wurde ständig wiederholt "Ausbildung machen, Stelle bekommen, wer gut ist und auch arbeiten will, der findet auch was" (möglichst in einer großen Firma, wo man dann bis zu Rente bleibt). Das war die Vorstellung meiner Eltern und Großeltern. Irgendwann hab ich daran geglaubt, eine Ausbildung gemacht, nur keine Stelle gefunden, weil die Weltwirtschaft grad einen kleinen Schluckauf hatte. Und erst mit solch einer Krise fängt man an Sachen ernsthaft zu hinterfragen. Die neue Form der Subjektivierung hat für das System den Vorzug, die Krise in den Individuen zu internalisieren und eine eben nicht so straighte Biographie gerade als Qualitätsmerkmal hinzustellen: "Dann mach ich einfach noch ein weiteres unbezahltes Praktikum, weil ist ja gut für den Lebenslauf möglichst viele Praktika gemacht zu haben".
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Thomas

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« Antwort #55 am: 12 Juni 2006, 13:55:34 »

Zitat von: "DarkAmbient"
Vielleicht hat sie sich das nicht selbst ausgedacht. Vielleicht ist diese Art neuer Rationalität zur "Produktion von Subjektivität" eben schon auf dem Vormarsch -- z.B. indem darüber in Online-Zeitschriften berichtet wird -- ohne dass das noch groß vom Individuum intensiv reflektiert wird...

Ich weiß noch, wie das bei mir war: Da wurde ständig wiederholt "Ausbildung machen, Stelle bekommen, wer gut ist und auch arbeiten will, der findet auch was" (möglichst in einer großen Firma, wo man dann bis zu Rente bleibt). Das war die Vorstellung meiner Eltern und Großeltern. Irgendwann hab ich daran geglaubt, eine Ausbildung gemacht, nur keine Stelle gefunden, weil die Weltwirtschaft grad einen kleinen Schluckauf hatte. Und erst mit solch einer Krise fängt man an Sachen ernsthaft zu hinterfragen. Die neue Form der Subjektivierung hat für das System den Vorzug, die Krise in den Individuen zu internalisieren und eine eben nicht so straighte Biographie gerade als Qualitätsmerkmal hinzustellen: "Dann mach ich einfach noch ein weiteres unbezahltes Praktikum, weil ist ja gut für den Lebenslauf möglichst viele Praktika gemacht zu haben".

Dann weiß das System aber scheinbar selber nicht so genau, welche Subjektivierung es nun gerne hätte.Offiziell werden ja sowohl althergebrachte, straighte Lebensläufe als auch die kantig verlaufenden als gern genommen dargestellt.So gesehen haben alle Arbeitssuchenden ja Glück, denn jeder Lebenslauf ist derzeit angesagt  :wink:
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DarkAmbient

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« Antwort #56 am: 12 Juni 2006, 14:31:45 »

Zitat von: "Thomas"
Dann weiß das System aber scheinbar selber nicht so genau, welche Subjektivierung es nun gerne hätte.Offiziell werden ja sowohl althergebrachte, straighte Lebensläufe als auch die kantig verlaufenden als gern genommen dargestellt.So gesehen haben alle Arbeitssuchenden ja Glück, denn jeder Lebenslauf ist derzeit angesagt  :wink:


So einfach ist das nicht: "Das System weiß...". Es besteht kein Determinismus zwischen dem, was objektiv am Besten für das System funktionieren würde, und dem, was tatsächlich gemacht wird. (Allerdings ist letzteres auch nicht beliebig.) Das ist ein try-and-error Prozess, bei dem man hofft, dass sich etwas einigermaßen (besser) Funktionierendes durchsetzt. Also, offensichtlich ist die althergebrachte lineare Biographie in der Krise und deshalb überlegen sich viele Menschen, wie man darauf reagieren sollte. Am deutlichsten dürften diese Moden in der ideologischen Unterfütterung von Personalabteilungen hervortreten.
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Lakastazar

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« Antwort #57 am: 12 Juni 2006, 17:38:05 »

Zur Dialektik:
Es wurde bereits gesagt, dass es in der Geschichte der Philosophie stets dialektische Phasen gab,...
in diesem Sinne sehe ich Dialektik als ein philosophisches "Zweckwerkzeug" solche Antinomien einander in ein "übergeordnetes" System zu integrieren...

These + Antithese = Synthese...
Das is im übrigen auch das Prinzip der Mystik
Das Duale ins Non-Duale zu überführen...

Sieht man besonders gut in Daoismus/Taoismus und Kaballah

Ist "Mystik" also sowas wie die erste Philosophie gewesen?
Da ja Platon, Sokrates und Co. auch aus ägyptischer Richtung geprägt waren, und diese ebenfalls, wenn auch kaum überlieferte philosophische Ansätze hatten, nicht zu vergessen, dass die Griechen auch schon mal ihre Grenze am Hindukusch und somit Kontakt zu indischen Gelehrten hatten..., glaube ich persönlich, dass Platon Höhlengleichnis und der Versuch eine Welt der Ideen zu postulieren eine Übertragung solcher Wisseninhalte gewesen sein könnte...

Wusstet ihr übrigens, dass die arabischen Zahlen ihren Ursprung auch in Indien hatten? :)

Auf jedenfall is es von Wilber zum Beispiel ein Versuch, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben und auf ein integral holistisches Modell zu übertragen...
er versucht quasi ne Landkarte für die diversen Religionen, Philosophischen Schulen, Geistes- und Kulturströmungen, wie auch Wissenschaften zusammenzulegen und ich finde, es gelingt ihm auf veranschaulichende Weise gut :)

Es ist so ähnlich wie das Driften durch den aperspektivischen Raum des an Beliebigkeit nich zu überbietenden Poststrukturalismus... nur mit dem Unterschied, dass man zu systemischen Ansätzen findet, weil Wilber mit dem Setzen eines Alpha und Omega zu einer runden holistischen Sichtweise überführt...

Auch die Wirtschaft versucht sich eher vielseitig zu gestalten und möchte an sich auch keinen Einheitsbrei an Arbeitern...
Es gibt nun mal Führungspersönlichkeiten, Architekten/Konzeptionisten, Routine-Werkler und kommunikative Menschen, die sich gegenseitig ergänzen...

und so glaube ich, dass die Arbeitgeber das auch langsam begriffen haben, womit Julia, sollte sie soweit denken, mit ihrer Wahl vielleicht nich ganz so falsch liegt ;)

http://www.change-architect.com/dokumente/personality_test/types
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Lakastazar

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #58 am: 12 Juni 2006, 18:25:02 »

stimmt... das war ja das hellenistische Zeitalter... ^^

aber vorstellbar, dass solche Wissensinhalte auch in der frühen Antike wo anders hin überschwappten und sich dat ganze gegenseitig befruchtete, is es dann immer noch :mrgreen:...
schließlich war Mesopotamien ne Zeitlang Vorort vom Indischem Reich und in enger Beziehung mit der Harrappa-Kultur ^^, oder dessen nachfolge :roll:
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Akira

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Ungewöhnliche Lebensentwürfe
« Antwort #59 am: 12 Juni 2006, 18:36:01 »

Zitat von: "Lakastazar"
Sag ma Akira wo lebst du?
Ich war auch noch net aufm WGT!

und bin sicherlich schon 4 oder 5 Jahre Schwarz... WAS!?!
oh my Goth!! :shock:

Ich muss mich ja ranhalten :? :lol:


Vorzeigegrufti hat aufn WGT zu sein ^^
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