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Autor Thema: Satan wohnt in Norwegen! (Es geht weiter)  (Gelesen 14618 mal)

Thomas

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Satan wohnt in Norwegen! (Es geht weiter)
« Antwort #75 am: 09 Februar 2006, 10:34:48 »

Zitat von: "Jinx"
ich glaube nicht, dass die arabische Welt in absehbarer Zeit bei unserer Vorstellung der Gegenwart ankommen wird. Denn diesen Ländern fehlt dazu einige wichtige Epochen, die bei uns auch schon ein paar hundert Jährchen zurückliegen: Renaissance, Humanismus und Aufklärung. Wenn man überlegt, wie lange die damals formulierten Ideale vom theoretischen Konstrukt über die Forderung bis zur Durchsetzung brauchten, um wirklich verinnerlicht zu werden, d.h. damit die Leute auch überzeugt dahinter stehen, wird deutlich, dass es für die arabische Welt nicht mit einem Schnellkurs getan ist, dessen Inhalte beim Volk nicht ankommen. Abgesehen von der Undurchführbarkeit wäre auch mit erheblichem Widerstand zu rechnen, von wegen ideologischer Kolonialismus und so. Es ist auch eine Tatsache, dass gesellschaftliche Umwälzungen nur funktionieren, wenn sie von den eigenen Leuten, d.h. dem Volk getragen werden. Dazu gehört ein gewisses fortschrittlisches Potential. Atatürk fand dies im frühen 20. Jahrhundert vor und bot dem Volk durch seine Reformen einen sichtbaren Mehrwert gegenüber den früheren Verhältnissen, weswegen die Türkei trotz allem ein moderner europäischer Staat ist (mal ehrlich, die Landbevölkerung in Griechenland oder Süditalien ist nicht fortschrittlicher als in der Türkei), der Schah von Persien setzte seine Vorstellungen gegen die Masse der Bevölkerung durch, und das musste scheitern, auch wenn es erst in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geschah (wobei das Volk den Mehrwert zum großen Teil nicht wirklich zu spüren bekam).

Damit hast du wohl recht, bleibt nur zu klären, wie der Westen damit umgehen soll, denn wie ich schon schrieb, schlägt das Mittelalterum in vielen arabischen Ländern ja auch negativ auf den Westen durch.

Zitat von: "Jinx"
Zur Bedrohung durch Terroristen: ich denke, man kann dieser NICHT durch eine Beschneidung der Bürgerrechte begegnen.
Es ist auch das Dilemma, wie man mit dikatatorischen Regimen umgeht: die Invasion in den Irak wurde ja von vielen Irakern begrüßt, die anschließenden Besatzung schon von wesentlich weniger, wobei es aufschlussreich ist, dass in der britischen Zone wesentlich weniger Terroranschläge passieren als in der amerikanischen, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Briten für ihre Soldaten Mindeststandards eingeführt haben und nicht jeden Trottel in die Armee und damit als Soldat ins Ausland lassen und die Leute sich einfach zu benehmen wissen.

Naj, die beschneidung von Bürgerrechten ist ein Problem innerhalb der westlichen Welt, das ist ein anderes Thema.Es geht eher um den umgang mit den Brutstätten des Terrorismus.

Das mit den Briten stimmt so übrigens nicht, ich habe mir von verschiedenen Unteroffizieren bei der BW und einem englischen Bekannten sagen lassen, das die Briten genau die gleichen Trottel in die Armee lassen wie die Amis, das nimmt sich also nichts.
Ich vermute eher, das Amerika der große Feind Nummer eins ist, der ja auch die Führung der ganzen Irak-Aktion zu verantwortet hat, daher hat man sich auch auf diese mit Anschlägen konzentriert.Die Briten spielten da nur zweite Geige innerhalb der Angriffs-Allianz.BTW haben die Briten im Irak aber auch einen anderen Sektor unter sich, und die regionalen Gegebenheiten unterscheiden sich doch sehr stark, Stichwort sunnitisches Dreieck&Co.

Zitat von: "Jinx"
Die neue atomare Bedrohung durch den Iran wird den Westen auch zum Handeln aufrufen, wobei sich hier mal wieder die Frage stellt, wo denn das waffenfähige Plutonium herkommt; laß mich raten: da war der Dialog in der Vergangenheit mal wieder nicht kritisch genug. Solange kurzfristige wirtschaftliche Interessen über der langfristigen Förderung der Entwicklung einer stabilen demokratischen Gesellschaft stehen, wird es immer so weitergehen.

Zur Herkunft des Plutoniums gibt es sicherlich mehrere Möglichkeiten.ich könnte mir gut vorstellen, das das von dem internationalen Schwarzmarkt stamm und aus der ursprünglich Sowjetunion dorthin gelangt ist.
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Jinx

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Satan wohnt in Norwegen! (Es geht weiter)
« Antwort #76 am: 09 Februar 2006, 11:30:29 »

Zitat
Das mit den Briten stimmt so übrigens nicht, ich habe mir von
verschiedenen Unteroffizieren bei der BW und einem englischen
Bekannten sagen lassen, das die Briten genau die gleichen Trottel
in die Armee lassen wie die Amis, das nimmt sich also nichts.


Das habe ich im direkten Vergleich anders erlebt, dafür spricht auch, dass man in den USA keinen Schulabschluss braucht, um in der Army aufgenommen zu werden.


Zitat
Ich vermute eher, das Amerika der große Feind Nummer eins ist, der ja auch die Führung der ganzen Irak-Aktion zu verantwortet hat, daher hat man sich auch auf diese mit Anschlägen konzentriert.Die Briten spielten da nur zweite Geige innerhalb der Angriffs-Allianz.BTW haben die Briten im Irak aber auch einen anderen Sektor unter sich, und die regionalen Gegebenheiten unterscheiden sich doch sehr stark, Stichwort sunnitisches Dreieck&Co.


Auch wenn der britische Sektor im Irak im Süden liegt und der Dankbarkeitsfaktor dort wegen der Schiiten höher sein dürfte, hört man doch solche Nachrichten wie "Koranentweihung" etc. nicht aus dem Süden. Auch haben die Briten kein Guantanamo Bay.
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Thomas

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« Antwort #77 am: 09 Februar 2006, 11:36:19 »

Zitat von: "Jinx"

Auch wenn der britische Sektor im Irak im Süden liegt und der Dankbarkeitsfaktor dort wegen der Schiiten höher sein dürfte, hört man doch solche Nachrichten wie "Koranentweihung" etc. nicht aus dem Süden. Auch haben die Briten kein Guantanamo Bay.
Das stimmt schon, trotzdem denke ich, das für die Aufständischen dort die USA immernoch der böse Feind Nr.1 sind, und sie ihre Aktionen demensprechend auch in erster Linie auf die Amerikaner konzentrieren.Man hat sich wohl auch schon zu Zeiten Saddams gründlich auf den Feind USA eingestellt, was die Propaganda angeht.
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Jinx

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« Antwort #78 am: 09 Februar 2006, 11:40:52 »

Zitat
Das stimmt schon, trotzdem denke ich, das für die Aufständischen dort
die USA immernoch der böse Feind Nr.1 sind, und sie ihre Aktionen
demensprechend auch in erster Linie auf die Amerikaner
konzentrieren.Man hat sich wohl auch schon zu Zeiten Saddams
gründlich auf den Feind USA eingestellt, was die Propaganda
angeht.



Das merkt man schon an der Anzahl der verbrannten Flaggen.  :mrgreen:
In der Propaganda sind die USA und Israel (nicht vergesssen!) ganz weit vorne. Dennoch haben islamische Terroristen Großbritannien ebenfalls auf dem Zettel, wie der Anschlag auf das öffentliche Verkehrsnetz in London belegt.

Dass es im Irak in der Britischen Zone relativ ruhig zugeht, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Infrastruktur dort schneller wieder funktioinierte und die Leute einen sicht- und fühlbaren Vorteil hatten.
Ich habe mal für die US-Army gearbeitet und weiß, warum es in deren Zone nicht so war.  :mrgreen:
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« Antwort #79 am: 11 April 2006, 18:16:41 »

Ich denke das passt hier ganz gut rein:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,410972,00.html


Für die "Keine-Links-ohne-Beschreibung-Pendanten":

Im verlinkten Artikel geht es um eine Werbekampagne für eine Pabstsatire für die der Werberat MTV gerügt hat... und um einige Katholiken die fordern man solle Blasphemie als Straftatbestand ins Strafgesetzbuch aufnehmen.

Die spinnen die Katholiken!
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