Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Ich habe mich schon immer gefragt...  (Gelesen 355729 mal)

Simia

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1650 am: 29 Juli 2012, 13:50:55 »

Oh, da hat sich ja was getan, schön. Genau, die Antwort liegt natürlich nicht nur in einem selber, sondern auch im Gegenüber. Wer ist auf der alltäglichen Bühne bis hin zum Kennenlernen und gewissen Balzritualen schon er/sie selber (Kommt natürlich auf die Art des Kennenlernens an und unter welcher Motivation, ob verzweifelte Partnersuche oder entspannte Bekanntschaft, aus der dann mehr entsteht).

Aber auch hier ... Wer die eigene "Maschine" einigermaßen kennt, geht vielleicht auch viel selbstbewusster nach draußen und ist dann eben doch ein Stückchen mehr er/sie selber.

Jemand hat mal die Theorie aufgestellt, dass man unterbewusst eigentlich schon alles miteinander klarmacht, so dass es demnach sowohl bei der glücklichen Beziehung passt, als auch bei Krampf und Murks und Unglück die psychischen Unzulänglichkeiten und Probleme sich ineinanderfügen und man dann z.B. Eltern-Kind-Konflikte und andere Spässken miteinander austrägt und durchlebt.

Und das Menschen einfach nicht kompatibel sind, will ich auch nicht ausschließen. Ich bin sowieso kein Freund davon, alles bis ins kleinste Detail auseinanderzunehmen, das lohnt den Aufwand oft nicht.
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Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

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(Seneca) 8)

Kaffeebohne

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1651 am: 29 Juli 2012, 13:52:11 »

Ehrlich, offen, authentisch zu sein, erfordert viel Mut und vor allem auch viel Selbstvertrauen/Selbst"bewusstsein"/-bewusstheit.
Und man hört immer wieder, daß es andere nen feuchten Dreck interessiert, was man denn denkt und fühlt.

Okay, ich korrigiere: es IST kompliziert.  ;)
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Kallisti

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1652 am: 29 Juli 2012, 13:58:28 »

(...)

Jemand hat mal die Theorie aufgestellt, dass man unterbewusst eigentlich schon alles miteinander klarmacht, so dass es demnach sowohl bei der glücklichen Beziehung passt, als auch bei Krampf und Murks und Unglück die psychischen Unzulänglichkeiten und Probleme sich ineinanderfügen und man dann z.B. Eltern-Kind-Konflikte und andere Spässken miteinander austrägt und durchlebt.

(...)


Ganz meine Überzeugung!  :)


Es gibt im Leben einfach kein (Sicherheits-) Netz. Man muss halt doch einfach: leben.  :D  ;)


Ehrlich, offen, authentisch zu sein, erfordert viel Mut und vor allem auch viel Selbstvertrauen/Selbst"bewusstsein"/-bewusstheit.
Und man hört immer wieder, daß es andere nen feuchten Dreck interessiert, was man denn denkt und fühlt.



Naja - das isses halt - warum interessiert es sie nicht - weil es sie überfordert? Weil sie eigene Bedürfnisse nicht adäquat durchsetzen, äußern können oder weil sie Vorurteile haben oder man selber welche hat (man sich also zu wenig kennt)? - Oder doch, weil sie einfach tatsächlich ausschließlich an sich selbst und ihrem eigenen Wohlergehen interessiert sind?


Blöder extrem runtergebrochener Spruch, aber: Niemand wird "schlecht" geboren ... ;)  Und man kann seine eigene Persönlichkeit/Charakter nicht unbedingt immer nach überwiegend eigenen Wünschen und Vorstellungen kreieren, gestalten.

Aber ... eben: da kommt viel zusammen ... - von daher

es IST kompliziert.  ;)

 8)
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DunkelBunt

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1653 am: 30 Juli 2012, 23:03:55 »

Nuja, es is aber halt noch fraglich, ob wirklich dieser Andere einem "nicht gut tut" oder ob es was anderes ist. Ob man sich vlt. selbst in bestimmten Momenten, Konstellationen, Umständen nicht gut tut. Und dann auch, warum der Andere einem "nicht gut tut"
Ich denke, letztendlich ist es vollkommen egal, wer, oder was einem nicht gut tut. Fakt ist doch, man muss aus der Situation raus, die einem nicht gut tut. ;)
Es bleibt kompliziert. ;)
Eigentlich nicht. Manchmal sind Menschen eben nicht kompatibel.
Kommt wohl immer darauf an, in welchen Bereichen man nicht "kompatibel" ist, also wie existenziell die Unterschiede sind. Wobei ich der Meinung bin, wenn man wirklich zusammen sein will, dann findet man auch ein Weg, auch wenn dieser dann vielleicht nicht einfach sein wird. Aber was im Leben ist schon einfach? ^^

Es bleibt kompliziert. ;)
Eigentlich nicht. Manchmal sind Menschen eben nicht kompatibel.

Jo, nur bis man das wirklich sicher weiß (ohne Vorurteile und selbstschützende Skepsis ...), hängt das Kind mindestens schon halb über dem Brunnen. ;)
Ich würde eher sagen, das Kind ist bereits ertrunken, und jeder Versuch es zu reanimieren ist fehlgeschlagen! ;)

Ich meine, das Problem liegt in oben schon Erwähntem - dass Leute halt entweder aus Angst/Selbstschutz anders sind, sich verhalten, sich äußern (als sie eigentlich aber also fühlen, denken, wollen) oder aus Eigennutz (dann halt taktieren, manipulieren, für eigene "Zwecke" "missbrauchen", wenigstens: gebrauchen) - Letztere zähle ich dann halt zu den echten Ärschen.

Aber zuweilen lassen sich die beiden Phänomene nicht immer gleich unterscheiden, richtig erkennen - und logischerweise vermischen sich die (beschriebenen) Verhaltensweisen auch.
Doch, wenn man sehr empathisch/sensibel ist, dann kann man das. Aber auch das ändert nichts an der Tatsache, dass man Leuten, die in Kategorie a) fallen nicht helfen kann, da müssen sie alleine durch. Es verhält sich also wie mit den "wirklichen" Arschlöchern, wenn es einem zu viel wird, sollte man sich aus Eigenschutz distanzieren, da sollche Menschen (sicher ohne böse Absicht im Gegensatz zu den "echten" Arschlöchern) dazu neigen, einem weh zu tun (wobei das sicher auch eine Frage des "Abgestumpftseins" ist).

Ehrlich, offen, authentisch zu sein, erfordert viel Mut und vor allem auch viel Selbstvertrauen/Selbst"bewusstsein"/-bewusstheit.
Finde ich ehrlich gesagt gar nicht. Gerade wenn ich jemanden gerne habe (egal ob Freund oder Partner) fällt es mir (in den meisten Fällen) leicht, der Person ehrlich zu sagen, was ich denke/fühle. Authentisch bin ich (leider) immer, ich kann gar nicht anders. Wenn ich z.B. in der S-Bahn sitze und über irgendwas nachdenke, was mir die Tränen in die Augen steigen lässt, dann _muss_ ich weinen, ich kann gar nicht anders. Das Unterdrücken von Emotionen kostet mich (z.B. im Job) wahnsinnig viel Energie, und ich wünschte, ich könnte meine Gefühlszustände besser überspielen.

Schließlich ist der Ehrliche nicht selten tatsächlich doch der Dumme.  :-\
Dann bin ich lieber dumm,  aber kann dafür mit gutem Gewissen in den Spiegel gucken. ;)

Wenn man aber anders ist, spricht als man "fühlt" ..., läuft es zuweilen auch ziemlich dumm.   :-\
Bei sowas hält sich mein Mitgefühl doch sehr in Grenzen. Schließlich ist jemand, der sich verstellt letztendlich selber Schuld an seiner unschönen Situation. ;) Da hilft dann eben nur Arsch zusammen kneifen und mit offenen Karten spielen.

Und man hört immer wieder, daß es andere nen feuchten Dreck interessiert, was man denn denkt und fühlt.


Naja - das isses halt - warum interessiert es sie nicht - weil es sie überfordert? Weil sie eigene Bedürfnisse nicht adäquat durchsetzen, äußern können oder weil sie Vorurteile haben oder man selber welche hat (man sich also zu wenig kennt)? - Oder doch, weil sie einfach tatsächlich ausschließlich an sich selbst und ihrem eigenen Wohlergehen interessiert sind?
Kategorie a): Dann müssen sie es eben lernen! Schließlich müssen wir da alle früher oder später einmal durch! ;)
Kategorie b): Menschen, die ausschließlich an sich selbst denken, werden spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem sie merken, dass sie keine "richtigen" Bezugspersonen haben, auch anfangen sich zu fragen, was denn da in ihrem Leben schief läuft. Und Bezugspersonen (jedenfalls bin ich der Meinung) braucht jeder Mensch. Es sei denn, diese Menschen sind so narzistisch veranlagt, dass sie alle anderen (außer sich selbst natürlich) für "dumm" halten. Allerdings geht das dann wohl auch in einen Bereich, in dem nur noch ein guter Therapeut helfen kann.
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Kallisti

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1654 am: 30 Juli 2012, 23:26:43 »

DunkelBunt


... nun ja - so einfach ist es nicht. ;) Die Welt da draußen und die in jedem Einzelnen drinnen ...

Wie du selbst schon richtig festgestellt hast, kann und/oder will man nicht immer wie ein offenes Buch in der Gegend herumlaufen (nicht nur beim Job).
Man kann nicht immer einfach sagen, was man denkt und/oder fühlt und/oder will ...
Manchmal schützt man sich selbst, manchmal muss man andere schützen oder meint, es zu müssen (es gibt einfach Situationen im Leben - man denke an Gefahren, an eigene Kinder ... sowas in der Art).
Oft natürlich schützen die Menschen sich selbst bzw. machen sich weniger (schnell, leicht) angreifbar bzw. verletzlich.

Und uns so zu verhalten: das lehrt uns doch das Leben. Nicht umsonst sind wir als Kinder "naiv", offen, das Herz auf der Zunge (bis zu einem gewissen Alter zumindest). Und das ändert sich - aus Gründen ... ;)

Es geht dabei auch leider ja nun mal nicht immer nur um uns. Wir spielen vielleicht (!) für uns selbst in unserem Leben die Hauptrolle, aber nicht notwendigerweise  ;D auch für Andere. Es geht also auch und sehr oft darum, uns zu disziplinieren, zu beherrschen, zurückzuhalten, zu schweigen oder etwas ganz anderes zu äußern (als wir denken/wollen/fühlen): weil es so auch von uns erwartet wird. Und das nicht unbedingt zu Unrecht.

Es kann nicht jeder einfach immer überall und grundsätzlich rauslassen, was er denkt, wie er sich fühlt ... DAS wäre Narzissmus bzw. einfach dumm, naiv oder eben sehr egomanisch oder einfach "krank". Wir sind nicht (mehr) der Nabel der Welt (ab einem bestimmten Alter). ;)

Wir können/dürfen Anderen also unsere eigenen "Befindlichkeiten" (vor allem die psychischer Art) nicht so ungefiltert "zumuten". Und wir wollen das auch selbst von Anderen nicht so.

Ich beziehe mich hierbei durchaus und gerade nicht auf nur nahestehende Menschen, sondern - wie oben mehrmals angedeutet - auf Menschen, die man eben nicht so wirklich (gut) kennt. Allerdings kann dieser Umstand natürlich auch auf nahestehende Menschen zutreffen - und genau da liegt der Hase oft im Pfeffer. ;)


Echte Ärsche von nur vermeintlichen zu unterscheiden, erfordert meiner Ansicht nach übrigens nicht unbedingt so über das normale Maß viel Empathie bzw. Einfühlungsvermögen, sondern vor allem gute Menschenkenntnis - und die erwirbt man noch immer durch (gemachte, zu machende) Erfahrungen (mit Menschen). ;)


Nuja, es is aber halt noch fraglich, ob wirklich dieser Andere einem "nicht gut tut" oder ob es was anderes ist. Ob man sich vlt. selbst in bestimmten Momenten, Konstellationen, Umständen nicht gut tut. Und dann auch, warum der Andere einem "nicht gut tut"
Ich denke, letztendlich ist es vollkommen egal, wer, oder was einem nicht gut tut. Fakt ist doch, man muss aus der Situation raus, die einem nicht gut tut. ;)



Das sehe ich ganz und gar anders! - Wie ich im von dir zitierten Satz bereits erläuterte/begründete. ;)
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Kaffeebohne

  • Gast
Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1655 am: 31 Juli 2012, 09:05:00 »

Ich denke, letztendlich ist es vollkommen egal, wer, oder was einem nicht gut tut. Fakt ist doch, man muss aus der Situation raus, die einem nicht gut tut. ;)
Vollste Zustimmung! Ob man später da nochmal "einsteigen" kann (und möchte), entscheidet sich später, das ist meist eine Entscheidung für den Moment.


Zitat
Kommt wohl immer darauf an, in welchen Bereichen man nicht "kompatibel" ist, also wie existenziell die Unterschiede sind. Wobei ich der Meinung bin, wenn man wirklich zusammen sein will, dann findet man auch ein Weg, auch wenn dieser dann vielleicht nicht einfach sein wird. Aber was im Leben ist schon einfach? ^^
Das dachte ich auch mal, aber ich habe festgestellt, daß Liebe allein manchmal nicht reicht, wenn man in wirklich existenziellen Dingen sehr verschieden ist. Da kommt man dann irgendwie immer an einen Punkt, an dem diese Unterschiede sich manifestieren. Und entweder, man bleibt sich treu (dann macht man aber damit den Partner unglücklich), oder man handelt dem Partner zuliebe anders, als man sonst würde (dann verbiegt man sich aber). Es fühlt sich also für einen von beiden immer "unecht" an. Keine gute Basis für eine Beziehung...



Naja - das isses halt - warum interessiert es sie nicht - weil es sie überfordert? Weil sie eigene Bedürfnisse nicht adäquat durchsetzen, äußern können oder weil sie Vorurteile haben oder man selber welche hat (man sich also zu wenig kennt)? - Oder doch, weil sie einfach tatsächlich ausschließlich an sich selbst und ihrem eigenen Wohlergehen interessiert sind?
Der Grund ist für mich ab dem Zeitpunkt irrelevant, an dem der Zustand anfängt, mich zu belasten. Dann folgt der taktische Rückzug aus Selbstschutzgründen. Wobei es auch viele verschiedene Gründe gibt. Der eine kann grad mit einem bestimmten Gefühl nicht umgehen, einem anderen ist es generell egal, was andere Menschen empfinden. Da bin ich dann immer froh, wenn ich solch eine Denke schnell mitbekomme, dann kann man so einen Menschen aus dem eigenen Leben aussortieren.

Bis zu einem gewissen Grad ist das auch okay, denke ich. Ich möchte auch nicht für JEDEN der seelische Mülleimer sein. Meinen Freunden und Menschen, die mir persönlich nahestehen, höre ich gern zu und teile ihre Sorgen. Das tun sie ja auch für mich. Aber ich hab nun mal kein Helfersyndrom und bin mir selbst auch zu wichtig, als daß ich eine zweite Mutter Theresa sein möchte.
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DunkelBunt

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1656 am: 31 Juli 2012, 10:43:04 »

Ich denke, letztendlich ist es vollkommen egal, wer, oder was einem nicht gut tut. Fakt ist doch, man muss aus der Situation raus, die einem nicht gut tut. ;)
Vollste Zustimmung! Ob man später da nochmal "einsteigen" kann (und möchte), entscheidet sich später, das ist meist eine Entscheidung für den Moment.
Jepp, man sagt doch immer so schön: "Man sieht sich immer zwei mal." In den meisten Fällen trifft das wohl auch zu. ;)

Was die Sache mit dem "kompatibel sein" angeht; Ich bin von "überbrückbaren" Dingen ausgegangen, wie der eine ist ordentlich, während der andere ein totaler Chaot ist (wobei, wenn von diesen "Kleinigkeiten" zu viele auftreten, dann wird es auch wieder unkompatibel, ich weiß wovon ich rede ^^). Das man sich für jemand Anderen nicht verbiegen sollte, steht außer Diskussion. Verändern sollte man sich nur für sich selber, wenn man mit der eigenen Lebenssituaiton unzufrieden ist! ;)
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Kallisti

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1657 am: 31 Juli 2012, 11:20:30 »

Kaffeebohne

... vom Mutter Theresa-Syndrom halte ich auch so ziemlich genau gar nichts.  ;D

Aber das ist es auch gar nicht - dass man immer "helfen" will. Zumindest bei mir nicht.

Bei mir hat es mehr mit Gefühlen zu tun. - Ich bin an die Leute, die ich einmal reingelassen habe, wirklich anhänglich - man könnte auch sagen: treu.

Meine Türen gehn zwar auch mal schnell zu ... und Gewitter gibt es auch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen (ein Psychofuzzi sagte mal, ich bräuchte Reibung, um feststellen zu können, dass/ob der Andere es ernst meint - so in der Art, aber ich glaube, es ist vor allem/eher eine Sache des Temperaments/der Wesensart/des Naturells ;) ), aber eigentlich genauso schnell stehn sie auch wieder sperrangelweit offen ...  8)  <- :D :D

Bis ich jemanden so wirklich richtig und "für immer" "aussortiere" aus meinem Leben ... nun ja - meine Erfahrung zeigte, dass ich dafür gut und gerne mal 35 Jahre  :o brauchen kann.  :-\


Sicher - es ist auch doch immer die Frage, um wen es sich handelt und eben doch: worum es geht!

Und ich bezog mich (auch oben also) nicht nur auf Beziehungspartner (hetero- oder homosexueller Art), sondern auch auf Familie, Freunde, Bekannte und noch entfernter Stehende (mit denen man aber auch "zu tun" hat/bekommt). ;)


Vielleicht ist es auch wirklich vor allem eine Sache des Naturells - bei mir steht lange vor dem Rückzug erst mal "Kampf" auf dem Plan. Vielleicht gibt es da tatsächlich so eine Art Überwiegen je nach Person - also auch ganz archaische Verhaltensmuster: Flucht oder Kampf. Mal zugespitzt formuliert. :D 

Wobei man also durchaus gegen den Anderen kämpfen kann (immer dann vor allem, wenn man seine eigenen Rechte oder Grenzen oder Persönlichkeit verletzt, bedroht, angegriffen oder missachtet ... sieht), aber eben auch um ihn, um die Verbindung (die man hatte oder hat) - wegen: der Gefühle (die man hat - für den Anderen). Letztlich natürlich kämpft man dabei immer um sich selbst - aber das ist auch beim Flüchten ja nicht anders (da "schützt" man sich selbst).


Ganz viel kommen da meiner Erfahrung nach immer noch Missverständnisse ins Spiel, liegen im Weg - zwischen den "Parteien". Ganz viel sind da Verletzungen, die nicht erkannt oder eben auch nicht zugegeben, nicht mitgeteilt, nicht eröffnet (!) werden (dem Anderen). Und dann verschanzt sich jeder hinter seiner Mauer, in seinem Panzer - entweder mit Angriff/Kampf oder mit Flucht/Rückzug -- und so verhärten sich die Fronten und sehr Vieles bleibt sehr oft LEIDER unausgesprochen bzw. unANgesprochen.


Man muss dazu sagen, dass es halt aber auch immer eine Gratwanderung bzw. ein Risiko ist. Denn nicht immer verhalten sich Leute aus Selbstschutzgründen anders als sie vlt. eigentlich möchten bzw. gerne würden, sondern eben auch aus egoistischen Gründen: taktieren sie, manipulieren sie, wird man benutzt zum Zwecke des Anderen. In diesen Fällen also ist der Andere ja auch nicht ehrlich/offen, auch: weil er meint, sonst was zu verlieren (dass ihm was durch die Lappen geht, das er ja aber eigentlich haben oder erreichen will), aber da sind es halt wirklich nur rein egoistische Gründe. Im Gegensatz zu den Leuten, die sich "verstellen", weil sie sich eben selbst schützen wollen, zu schützen versuchen - und sich deshalb distanzieren oder einfach ganz anders verhalten und äußern als sie eigentlich/wirklich wollen bzw. gerne würden (wenn ihre "Angst" bzw. ihre Skepsis, Vorsicht oder auch ihr handfestes Misstrauen nicht wäre).


Hatte ich schon erwähnt, dass es kompliziert ist? ;)


Wenn man also jemanden schon länger bzw. wirklich (!!!) GUT kennt (und nicht nur zu kennen glaubt - da bestehen ja gravierende Unterschiede! - wieder: eigenes Thema ;) ), weiß man eigentlich ja schon, warum der Andere nun so und so reagiert - ob er sich bspw. verletzt, angegriffen, nicht ernst genommen, übergangen ... fühlt. Dann kann man (so man seine Gefühle für sich selbst erst mal auch wieder sortiert hat und die erste Aufregung abgeklungen ist!) wohl eher einen Schritt auf den Anderen zu gehen (das muss dann halt aber auch auf Gegenseitigkeit beruhen - wenn Einer immer nur dem Anderen nachrennen muss bzw. soll, weil diesem das auch schmeichelt oder so, dann is das beschissen, in der Tat) - also: aufeinander zu. Immer vorausgesetzt halt: man will das auch, d.h.: es sind einfach (noch) Gefühle da, die einen dazu veranlassen (den Anderen nicht ganz und endgültig "aufzugeben", gehen zu lassen, den Laufpass zu geben).


Ich meine, dass halt aber ganz oft eigentlich noch "Gefühle" (für den Anderen - positive) da sind, diese aber aus Gründen des Verletztseins, auch des Empörtseins, des Gekränktseins (! denn zumeist geht es ja um eine Kränkung des eigenen Egos, manchmal auch nur der eigenen Eitelkeit durch den Anderen!) verborgen, unterdrückt, verdrängt, eingeschlossen und versenkt werden.

Oft erkennen Menschen das so bei sich aber gar nicht - wollen sie auch nicht. Dass sie in ihrer Eitelkeit verletzt wurden z.B. - es ist dann natürlich immer der Andere der Böse ... ;) Das ist so für das eigene Ego natürlich viel bequemer, viel besser erträglich ...


Daher schrieb ich ja auch: man muss seine Gefühle erst mal (wirklich, also: EHRLICH!!) für sich selbst sortiert kriegen - und das ist mitunter ein PROZESS, der mehr oder weniger viel/lange ZEIT für sich beanspruchen kann.


Im Grunde geht es also ums Verzeihen --- Können bzw. - Wollen. ;)


Natürlich wird man sich distanzieren, wenn einem etwas bzw. jemand immer wieder und überwiegend oder sogar (fast) ausschließlich (negativen) Schmerz zufügt. Man ist ja kein Masochist und eben auch kein Jesus, sondern ein ganz gewöhnlicher simpler Mensch. ;)  :)


Aber wie man da eben Situationen, Umstände, Vorkommnisse und Beziehungen wie auch (eigene und die des Anderen:) Gefühle interpretiert und bewertet, das ist das Ausschlaggebende. Das bestimmt, wie man sich dann verhält, positioniert.
Und das ist eben durchaus individuell (sehr) verschieden - wer was aus welchen Gründen (eigenen Hintergründen, ja, da können wir locker wieder natürlich bis in die Kindheit zurück ;) ) WIE interpretiert, bewertet und: betrachten WILL.


Ich kann für mich nur sagen: wenn ich wirklich mal intensive Gefühle (der Zuneigung) für jemanden hatte oder mich sonstwie einfach stark mit jemandem verbunden fühlte, dann hält das im Grunde so ziemlich (m)ein Leben lang. Auch wenn meine Türen dennoch schnell oder auch immer wieder mal zuknallen ...  ::)

(Los jez: Feuerzeuge hoch und Taschentücher raus. --->  ::)  <----  :-[ )



Es ist nur dann auch natürlich die eigene Entscheidung, ob man sich das selbst so auch eingestehen kann/will und wie man damit umgeht - mit diesem Wissen (dass man halt doch "noch" - immer noch - "Gefühle" für jemanden hat ...). Ob man das also für sich behält und in sich vergräbt oder es eben auch verdrängt (aus "Selbstschutzgründen") oder ob man damit vlt. doch (eines Tages) offen auf den Anderen zugeht, gehen kann/will.


Nun ja. Da ließe sich noch Vieles sagen - oder eben auch nicht, weil: is halt alles doch wieder sehr privat. ;)


Im Grunde redet man aber eben deshalb wahrscheinlich auch immer bisschen aneinander vorbei, da man ja gar nicht weiß (hier in der Diskussion jetzt), worauf genau die Anderen sich beziehen, was genau sie meinen ...


« Letzte Änderung: 31 Juli 2012, 11:28:57 von Kallisti »
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Kaffeebohne

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1658 am: 31 Juli 2012, 12:35:12 »

Ja, im Grunde kann man das auf alle Arten zwischenmenschlicher Beziehungen anwenden. ;)

Mir geht's in vielen Dingen ähnlich. Reibung brauch ich scheinbar auch ab und an mal (obwohl ich das ja anstrengend finde), weil immer "Ja und Amen" ist einfach profillos. Und wen ich mag, den mag ich auch, und so schnell sortiere ich liebgewonnene Menschen nicht aus. Ist zwar schön für meine Mitmenschen, aber leider fällt es mir manchmal auch schwer, jemand auszusortieren, der mir nicht gut tut. Also, ich tu es zwar, aber gedanklich begleitet der mich dann gern mal noch ne Weile. Ich bin halt manchmal einfach sentimental.

Und sich selbst seine eigenen Gefühle einzugestehen ist mitunter manchmal auch nicht soo einfach.
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Kallisti

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1659 am: 31 Juli 2012, 13:41:26 »


Und sich selbst seine eigenen Gefühle einzugestehen ist mitunter manchmal auch nicht soo einfach.


So isses - vor allem, wenn es sich dabei um irgendwie "unangenehme" Gefühle bzw. (unangenehme, peinliche, negative) Erkenntnisse (über sich selbst, über die eigene Art zu fühlen, zu denken ...) und auch eventuelle Konsequenzen handelt.  ;)
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Kallisti

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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1660 am: 04 August 2012, 00:46:18 »

... ob ich zu viel erwarte?  8)
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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1661 am: 26 August 2012, 15:47:58 »

Bei Der Bahn gibt es Fahrkartenautomaten, die einen auffordern, die EC-Karte zu entnehmen, noch bevor man seine Geheimzahl eingibt. Andere (gefühlt: die meisten) Automaten rücken die Karte erst raus, wenn das Ticket gedruckt ist.
Warum die Unterschiede? Können die das nicht einheitlich gestalten? Und zwar bitte nach Methode 1?
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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1662 am: 26 August 2012, 15:59:41 »

Bei Der Bahn gibt es Fahrkartenautomaten, die einen auffordern, die EC-Karte zu entnehmen, noch bevor man seine Geheimzahl eingibt. Andere (gefühlt: die meisten) Automaten rücken die Karte erst raus, wenn das Ticket gedruckt ist.
Warum die Unterschiede? Können die das nicht einheitlich gestalten? Und zwar bitte nach Methode 1?

Die Frage kann ich nicht beantworten. Mir ist außerdem noch nie ein Automat der Sorte 1 begegnet..
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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1663 am: 26 August 2012, 16:02:05 »

In Malente und in Holzminden stehen solche vom Typ 1.

Aber danke, daß Du Dich angesprochen fühltest  :D


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Re: Ich habe mich schon immer gefragt...
« Antwort #1664 am: 27 August 2012, 01:27:07 »

Why do people risk?   :(
Don't they love themselves?  :-\
Do they think nobody love them..or?   ???
Do they consider that life just simply rubbish?   :o
I can understand imprudence of youth (adrenaline etc.), but when the person is for thirty, why he (or she) unable to stop and understand, he(she) is necessary to someone?!   :)