Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Wie steht Ihr zur Todesstrafe

Bei schweren Verbrechen bin ich dafür
- 8 (13.8%)
Bin bei schweren Verbrechen dafür, wenn der Täter gestanden hat
- 1 (1.7%)
Nur in Ausnahmefällen
- 8 (13.8%)
Nein, unter keinen Umständen
- 38 (65.5%)
Weiß nicht
- 3 (5.2%)

Stimmen insgesamt: 51

Umfrage geschlossen: 12 Januar 2006, 00:57:44


Autor Thema: Todesstrafe?  (Gelesen 11359 mal)

messie

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Todesstrafe?
« Antwort #15 am: 12 Januar 2006, 11:18:06 »

@ Thomas: Die Diskussion in den USA findet deshalb statt, weil die hohen Sicherheitsanforderungen für potenzielle Todeskandidaten sowie der hohe bürokratische Aufwand sehr viel kostet. Mittlerweile regen sich daher dort Zweifel, ob es tatsächlich nicht billiger ist, die Todesstrafe abzuschaffen und diejenigen in verhältnismäßig "normalen" (wobei: Was ist in den USA schon normal?) Gefängnissen unterzubringen.
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Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Trakl

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Todesstrafe?
« Antwort #16 am: 12 Januar 2006, 11:27:51 »

Jetzt bin ich aber beleidigt. Da legt man Thomas (!) Worte in den Mund und er beschwert sich nicht mal :)
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Thomas

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Todesstrafe?
« Antwort #17 am: 12 Januar 2006, 11:34:50 »

Zitat von: "messie"
@ Thomas: Die Diskussion in den USA findet deshalb statt, weil die hohen Sicherheitsanforderungen für potenzielle Todeskandidaten sowie der hohe bürokratische Aufwand sehr viel kostet. Mittlerweile regen sich daher dort Zweifel, ob es tatsächlich nicht billiger ist, die Todesstrafe abzuschaffen und diejenigen in verhältnismäßig "normalen" (wobei: Was ist in den USA schon normal?) Gefängnissen unterzubringen.

Wundert mich aber.Warum ist der Sicherheitsaufwand für einen (gefährlichen) Gefangenen, der zum Tode verurteile wurde höher, als für den gleichen Gefangenen, der nun (oder auch von Anfang an) Lebenslänglich einsitzt ? Ein Hochsicherheitsknast bleibt ein Hochsicherheitsknast.Und wer weiß, ob der bürokratische Aufwand höher ist ? Endlose hin- und her Verfahren kann es bei Lebenslänglich genauso geben.

Zitat von: "Trakl"
Jetzt bin ich aber beleidigt. Da legt man Thomas (!) Worte in den Mund und er beschwert sich nicht mal  :)

Wie meinen ?
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Trakl

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Todesstrafe?
« Antwort #18 am: 12 Januar 2006, 11:50:47 »

Guggst Du meinen ersten Beitrag, Thomas ;-)
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PaleEmpress

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Todesstrafe?
« Antwort #19 am: 12 Januar 2006, 12:08:49 »

Ich bin gegen die Todesstrafe. Meiner Meinung nach hat kein Mensch das Recht, über Leben und Tod eines anderen Menschen zu entscheiden.
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Thomas

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Todesstrafe?
« Antwort #20 am: 12 Januar 2006, 12:12:39 »

Zitat von: "Trakl"
Guggst Du meinen ersten Beitrag, Thomas ;-)

Ach so, ich habe die anderen Einträge gar nicht weiter verfolgt, weil ich die Umfrage mit dieser hier :

http://www.schwarzes-hamburg.com/viewtopic.php?t=2058

verwechselt habe.Dies hier ist ja schon wieder eine neue.

Zitat von: "Trakl"
Da Thomas schon im Bett ist schreibe ich mal seine Antwort:

"Ganz so pauschal würde ich die Todesstrafe nicht ablehnen. Einen unheilbaren Sexualmörder würde ich auf Kosten des Steuerzahlers jedenfalls nicht in einer Psychiatrie durchfüttern wollen! Für solche Fälle würde ich die Todesstrafe auf jeden Fall befürworten."

Meine Antwort darauf hat Colourize schon vorweggenommen.  :twisted:


Hm, schwierig, schwierig.Ich hab' für die Befriedigung (sei es auch nur kurzzeitig) von Rachegedanken schon etwas übrig, allerdings ist das lebenslange Schmachten im Knast wahrscheinlich die "intensivere" Rache.

Aufgrund von Justizirrtümern sollte man von der Todesstrafe absehen.

Aufgrund der Wirtschaftlichkeit (nur bei rascher Durchführung) sollte man sie einführen.

Ist unter'm Strich nicht so ohne weiteres für mich Pauschal zu beantworten.

Möglicherweise wäre sie bei schweren Verbrechen, wenn der Täter gestanden hat akzeptabel.Wie viele dann noch ihre Schuld eingestehen würden ist natürlich fraglich.

Viel wichtiger wäre es für mich, wenn Schwerverbrecher dann auch tatsächlich bis zur ihrem kläglichen Ende im Knast verrotten, und nicht wegen guter Führung, etc. nach zehn Jahren wieder draußen sind.Vieleicht würde so einer auch nach der Todesstrafe verlangen, als ein Art Erlösung ?
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Jinx

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Todesstrafe?
« Antwort #21 am: 12 Januar 2006, 12:30:21 »

Zitat
Hm, schwierig, schwierig.Ich hab' für die Befriedigung (sei es
auch nur kurzzeitig) von Rachegedanken schon etwas übrig,
allerdings ist das lebenslange Schmachten im Knast wahrscheinlich
die "intensivere" Rache.


Ich finde, hier muss man differenzieren. Es passiert ja schon, dass z.B. die Eltern eines ermordeten Kindes äußern, der Täter solle hingerichtet werden. Das finde ich emotional gesehen nachvollziehbar, hat jedoch nichts mit einer realen Justiz in einem demokratischen Staat zu tun.

Zitat
Möglicherweise wäre sie bei schweren Verbrechen, wenn der Täter gestanden hat akzeptabel.Wie viele dann noch ihre Schuld eingestehen würden ist natürlich fraglich.


Das ist auch nicht ganz unproblematisch, da es immer wieder vorkommt, dass Leute Taten gestehen, die sie nicht begangen haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig, von Übermüdung bis zur psychischen Labilität und dem Wunsch, den Vernehmungsbeamten, die sich ein Geständnis wünschen, weil es die Sache für alle Beteiligten einfacher macht, einen Gefallen zu tun (hört sich lächerlich an, stimmt aber). Eine Hinrichtung in einem solchen Fall wäre fatal. Du kannst zwar argumentieren, dass die Kerle dann selbst Schuld haben, aber unter dem Strich bleibt stehen, dass man niemand hinrichten sollte, weil er labil oder übermüdet ist.


Zitat
Viel wichtiger wäre es für mich, wenn Schwerverbrecher dann auch tatsächlich bis zur ihrem kläglichen Ende im Knast verrotten, und nicht wegen guter Führung, etc. nach zehn Jahren wieder draußen sind.Vieleicht würde so einer auch nach der Todesstrafe verlangen, als ein Art Erlösung ?


So etwas kommt durchaus vor, vor allem in den USA, wo ja auch Strafen wie "30xlebenslänglich" verhängt werden, um sicherzustellen, dass der Täter nie wieder frei kommt, selbst wenn man ihm ein paar Jährchen erläßt. Auch Leute, die zehn Jahre oder länger im Todestrakt sitzen, haben schon ihre Familien und Menschenrechtsorganisationen gebeten, von weiteren Eingaben etc. abzusehen, da sie des Wartens auf eine Entscheidung müde sind.

Nur: wenn man die USA betrachtet, ein Land, in dem die Todesstrafe nicht nur gerne verhängt, sondern auch freudig vollzogen wird, stellt sich schon die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Es heißt ja, dass es einerseits eine Vergeltung für die Tat ist (von der wirklich niemand etwas hat, da das Opfer davon nicht zurückgebracht wird), andererseits aber abschreckende Wirkung haben soll. Irgendwie haut das jedoch nicht so hin mit der Abschreckung, finde ich. ...
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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olli

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Todesstrafe?
« Antwort #22 am: 12 Januar 2006, 12:41:14 »

uuh, mein lieblingsthema!

hier ein paar sachliche gegen-gegenargumente (mit meinungsäusserungen garniert):
- tötung durch den staat:
wir schicken bewaffnete soldaten, die menschen töten, um zivilisiten anderer nationen zu schützen.
- tötung durch den staat 2:
der finale rettungsschuss, also eine präventive tötung, ist gesetzlich in deutschland vorgesehen.
- verstoss gegen grundrechte:
das wegsperren von menschen verstösst auch gegen die grundrechte.
- nicht wiedergutmachbar:
20 jahre im gefängnis sind ebenfalls nicht wiedergutmachbar.
- "damals":
die tatsache, dass etwas vor 1000 jahren praktiziert wurde, ist kein argument; haftstrafen gab es vor 1000 jahren auch schon. wenn überhaupt müsste man den grund darstellen, warum die todesstrafe in der vergangenheit abgeschaft wurde.
- "es verstößt gegen das grundgesetz":
die diskussion dreht sich ja um eine grundgesetzänderung, eine ist-beschreibung ist kein argument.
- fehler in der rechtsprechung:
diese geschehen, aber wenn man danach gehen würde, dürften gar keine urteile mehr gesprochen werden, auch nicht wegen ladendiebstahl. das wiederum wäre - beim jetztigen zustand der gesellschaft - fatal.
- aufschub der vollstreckung durch rechtsmittel:
finde ich nicht schlimm, der verurteilte weiss, worauf er sich einlässt. und: ich würde jeden zusätzlichen tag "leben" mitnehmen.
- begnadigungen sind ungerecht:
finde ich auch, ein mitglied der legislative hebt ein urteil der judikative auf. ein unding! sollte abgeschaft werden.
- gleiches mit gleichem vergelten ist falsch:
ich wüsste nicht, was richtiger wäre, als gleiches mit gleichem zu vergelten. ein mann bricht einem anderen das bein, und als strafe bekommt er eine backpfeife? finde ich lächerlich.
- lange haft ist eine schlimmere strafe, als ein schneller tod:
sehe ich komplett anders, ist zu subjektiv, um ein argument zu sein.
- statistik-hochgehalte "in den usa wird viel mehr gemordet":
die analogie ist nicht nachgewiesen, in dem land läuft soviel schief, dass man es nicht mit anderen demokratien vergleichen kann.

grundgedanken von "strafe":
gerechtigkeit:
ich persönlich finde eine analoge bestrafung - aktio=reaktio - das maximum an gerechtigkeit.
rache:
rache hilft niemandem. ich persönlich bin aber für ein recht auf rache.
abschreckung:
was gibt es abschreckenderes als den tod?
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Thomas

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Todesstrafe?
« Antwort #23 am: 12 Januar 2006, 12:41:21 »

Zitat von: "Jinx"
Irgendwie haut das jedoch nicht so hin mit der Abschreckung, finde ich. ...

Da gebe ich dir Recht, mit der Begründung der Abschreckung kommt man nicht wirklich weit, zumal gerade in den USA die Kriminalstatistiken ja (trotz drohender Todesstrafe) nicht gerade niedrig sind.
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Mentallo

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Todesstrafe?
« Antwort #24 am: 12 Januar 2006, 12:49:55 »

konnte die anderen statements nicht nachlesen, hab eben nur mittagspause.

expressaussge:
niemandem steht es zu, das leben eines anderen zu beenden.
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Akira

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Todesstrafe?
« Antwort #25 am: 12 Januar 2006, 13:42:21 »

Zitat von: "olli"
was gibt es abschreckenderes als den tod?


merkel
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Todesstrafe?
« Antwort #26 am: 12 Januar 2006, 13:56:14 »

Zitat von: "Akira"
Zitat von: "olli"
was gibt es abschreckenderes als den tod?


merkel


Mag sein, wobei sie sich momentan nicht so schlecht gibt wie befürchtet. Aber abgesehen davon, man kann nicht alle Straftäter bei ihr einziehen lassen, nicht wahr?
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Re: Todesstrafe?
« Antwort #27 am: 12 Januar 2006, 14:12:41 »

es ist zwar nicht politisch korrekt, aber ich habe die Ausnahmefälle angestrichen, also bei besonders abartigen, brutalen, viederlichen Taten

So ein Ausnahmefall wäre z. B. er Mord an kleinen Tom und Sonja
die Typen, die es getan haben, haben auf diese Erde nicht zu suchen

Zitat von: "Jinx"

- Der Hauptgrund ist die Möglichkeit von Justizirrtümern. EIN zu Unrecht Hingerichteter ist einer zuviel, und dieses ist niemals auszuschließen..


seit dem DNA halte ich ein Irrtum für ausgeschlossen

Zitat von: "Jinx"


- Die Todesstrafe ist ein Relikt aus der Zeit, in der die Justiz vom Rachegedanken stärker beeinflußt war und mit den Menschenrechten unvereinbar...


und was ist mit Menschenrechten von Opfer, die haben nichts getan, sie haben noch kaum gelebt und müssen sterben

Zitat von: "Jinx"


- Wenn jemand zum Tode verurteilt wird, wird er alle gesetzlichen Möglichkeiten auschöpfen, um das Urteil anzufechten, aufheben zu lassen etc. Dies dauert Jahre. Wie man am Beispiel USA sieht, vergehen zwischen Urteil und Vollstreckung locker zehn Jahre oder mehr. Selbst wenn der Verurteilte schuldig ist, ist er nicht mehr derselbe Mensch wie zum Zeitpunkt von Tat und/oder Verurteilung...


ich vermute, dass ein gewissenlose Masssenmörder, der mehrere Kinder auf dem Gewissen hat, sich nicht ändern wird, auch wenn 40 Jahren vergehen

Zitat von: "Jinx"

- Auch wenn ein Mörder verurteilt wird, weil er ein Leben genommen hat, gibt das niemand das Recht, Gleiches zu tun.


doch, es steht sogar in Bibel :twisted:

Ich lehne logischeweise Todesstrafe auf dem laufendem Band, wie in USA oder China ab, aber es gibt auch eine andere Land, die mit ihre Ausnahmefallregelung gute Maß hilt: Japan


Und noch was:
in 80-er und 90-er Jahren terrorisierte ein Massenmöreder Südrussland. Auf seinem Konto sind 52 nachgewiesene Morde, seine Opfer waren Frauen und Kinder. Einmal brachte er sogar eine Mutter mit ihre Tochter um.
Ich bin froh, dass er hingerichtet ist, einer von seinen Opfer ist der Sohn der Bekannten meinen Eltern, er war 12
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Thomas

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Re: Todesstrafe?
« Antwort #28 am: 12 Januar 2006, 14:26:19 »

Zitat von: "Black Russian"
Zitat von: "Jinx"

- Der Hauptgrund ist die Möglichkeit von Justizirrtümern. EIN zu Unrecht Hingerichteter ist einer zuviel, und dieses ist niemals auszuschließen..


seit dem DNA halte ich ein Irrtum für ausgeschlossen

Da würd' ich mich nicht drauf verlassen, nicht immer ist verwertbares Material vorhanden.Und wenn, könnte es auch von anderen Menschen stammen.

Zitat von: "Black Russian"
Zitat von: "Jinx"


- Die Todesstrafe ist ein Relikt aus der Zeit, in der die Justiz vom Rachegedanken stärker beeinflußt war und mit den Menschenrechten unvereinbar...


und was ist mit Menschenrechten von Opfer, die haben nichts getan, sie haben noch kaum gelebt und müssen sterben

Das stimmt, nur hilft ihnen da der Tot ihrer Peiniger nicht wirklich weiter.

Zitat von: "Black Russian"
Zitat von: "Jinx"


- Wenn jemand zum Tode verurteilt wird, wird er alle gesetzlichen Möglichkeiten auschöpfen, um das Urteil anzufechten, aufheben zu lassen etc. Dies dauert Jahre. Wie man am Beispiel USA sieht, vergehen zwischen Urteil und Vollstreckung locker zehn Jahre oder mehr. Selbst wenn der Verurteilte schuldig ist, ist er nicht mehr derselbe Mensch wie zum Zeitpunkt von Tat und/oder Verurteilung...


ich vermute, dass ein gewissenlose Masssenmörder, der mehrere Kinder auf dem Gewissen hat, sich nicht ändern wird, auch wenn 40 Jahren vergehen

Da könntest du Recht haben.

Zitat von: "Black Russian"

Ich lehne logischeweise Todesstrafe auf dem laufendem Band, wie in USA oder China ab, aber es gibt auch eine andere Land, die mit ihre Ausnahmefallregelung gute Maß hilt: Japan

Wäre eine Möglichkeit.
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Todesstrafe?
« Antwort #29 am: 12 Januar 2006, 14:31:24 »

Zitat

doch, es steht sogar in Bibel Twisted Evil


Vorsicht, freilaufende studierte Judaistin. ;)
Klar, das steht in der Bibel. Wie vieles andere auch, z.b. dass man keine Textilien tragen soll, die aus Woll-Leinen-Gemisch gefertigt sind (alternativ Wolle-Baumwolle, letztere war allerdings zu der Zeit unbekannt, es geht um die Mischung von pflanzlichen und tierischen Fasern). Dort steht auch, dass man kein Schwein und keine Meeresfrüchte essen darf (Krabben, Kaviar, Muscheln), dass man am Schabbat kein Feuer anmachen darf (Liebe Gemeinde, das bedeutet, Licht und Fernseher bleiben aus, nicht wahr?), das Homosexualität eine Sünde ist etc.

Das Judentum hat vorausschauend erkannt, dass der Grundsatz "Aug um Auge" niemanden so recht weiterbringt und bereits im Talmud alternative Strafen festgelegt, z.B. dass jemand arbeiten muss, um mit dem Erlös die Familie des Geschädigten zu unterstützen. Die Todesstrafe gab es zwar, jedoch nur in absoluten Ausnahmefällen, bei denen sowohl auf Täter- als auch auf Anklägerseite so viele Faktoren zusammenkommen mussten, dass sie praktisch ausgeschlossen war.

Abgesehen davon: Die Bibel (hier: die hebräische Bibel, denn um die geht es momentan) ist ein Dokument einer Religion, das von einer anderen Religion adaptiert wurde, ohne recht verstanden worden zu sein (es ist nämlich nicht möglich, die Bibel ohne Sprachkenntnisse wirklich zu verstehen, in ihren Feinheiten). Zitiert wird sie heute gerne von Anhängern letzterer Religion, die sie noch weniger verstehen. (Wobei ich nicht meine, dass Du gläubige Christin bist).

Nee, mal im Ernst: die Bibel taugt nicht recht, um solche Fragen zu untermauern, zumindest nicht auf dieser argumentativen Ebene.

Und, ganz wichtig, die Trennung zwischen "Kirche" (Religion) und Staat, die von den meisten (so auch mir als nicht-Monotheistin) als große Errungenschaft angesehen wird.

Zitat
seit dem DNA halte ich ein Irrtum für ausgeschlossen


DNS ist ein Argument, wenn sie denn vorhanden ist, die Proben bei der Beweissicherung nicht versaubeudelt wurden und sie zweifelsfrei auswertbar ist. Dies ist nicht immer der Fall.


Zitat
Und noch was:
in 80-er und 90-er Jahren terrorisierte ein Massenmöreder Südrussland. Auf seinem Konto sind 52 nachgewiesene Morde, seine Opfer waren Frauen und Kinder. Einmal brachte er sogar eine Mutter mit ihre Tochter um.
Ich bin froh, dass er hingerichtet ist, einer von seinen Opfer ist der Sohn der Bekannten meinen Eltern, er war 12


Hier werde ich keine Gegenargumente bringen, denn ich denke, dass die Perspektive der Hinterbliebenen bzw. deren Freunde und Bekannten eine andere ist, aus emotionalen Gründen, die nicht Diskussionsgrundlage sein können. Ich verstehe Menschen, die einen Angehörigen durch ein Verbrechen verloren haben und die Todesstrafe fordern. Eine solche Situation ist für die, die dies nicht selbst erlebt haben, nicht wirklich nachvollziehbar. Ich respektiere die Gefühle der Angehörigen. Dennoch denke ich, dass das eine andere Ebene ist als die, auf der Gesetze erlassen und angewandt werden.
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