Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...  (Gelesen 6779 mal)

K-Ninchen

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Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...
« am: 30 Oktober 2005, 01:41:18 »

Heute nacht Noch (von Samstag auf Sonntag) im NDR, 4:00 Uhr

Die Hexen von Boston
"The Sound Of Gothic In Boston"

Geprägt ist Neuengland - und hier ist insbesondere Massachusetts gemeint - von seiner durch die Puritaner bestimmten Geschichte. Boston gilt als "Denkfabrik der USA" mit der berühmten Harvard-Universität. Große amerikanische Schriftsteller sind in Boston zu Hause gewesen: Herman Melville, Nathaniel Hawthorne und Arthur Miller. Hier entstand aber auch eine kompromisslose Glaubensstrenge, die in den "Hexenprozessen von Salem" gipfelte. In der Musikrichtung "Gothic" verstehen sich viele Künstler als Hexen. Die Musiker und Musikerinnen haben ein eigenwilliges Outfit: bleich geschminkte Gesichter, schwarze Kleidung, Tätowierungen und Piercing.

Auch vor 4:00 Uhr laufen da noch jede Menge Hexen- & Mystik-Reportagen
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Bombe

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Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...
« Antwort #1 am: 30 Oktober 2005, 01:57:15 »

Haha, USA und "geprägt durch Geschichte". Die haben doch gerade mal 'n paar weniger hundert Jahre auf dem Buckel. Lächerlich.

Mal gucken, ob der komische Satellit hier NDR empfängt.
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

K-Ninchen

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Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...
« Antwort #2 am: 30 Oktober 2005, 02:19:04 »

Zitat von: "Bombe"
Haha, USA und "geprägt durch Geschichte". Die haben doch gerade mal 'n paar weniger hundert Jahre auf dem Buckel. Lächerlich..

Hat doch auch Vorteile: Mal Tabula Rasa machen und neu anfangen.
Mal die gesamte Landesfläche gleich in Schachbrettmuster* einteilen, damit gar nicht erst so ein gewurste wie im alten Europa entsteht.
Weg mit der ganzen alten Erblast, auf ein neues!

*scrolle so weit du willst, das Schachbrettmuster ist USA-Weit einheitlich...
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Bombe

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Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...
« Antwort #3 am: 30 Oktober 2005, 02:31:31 »

Jo, da brauch ich gar nicht scrollen, das war mir schon vorher klar. Deren Städte sehen ja genau so aus. Guck dir mal die Gegend um die Florida Keys an, da gibt es eine Straße, die mit rechten Winkeln in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung eine eher schräge Strecke überbrückt. (Ich versuch gerade, die auf der Karte zu finden.) Und nicht mal da haben sich die Amis gedacht, "na gut, bauen wir halt eine schräge Straße". Nein, alles schön im Rechteck.

Nicht, dass ich Rechtecke nicht mag, aber beim Autofahren bevorzuge ich dann doch eher gerade Straßen. Und freie. Und die ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen. :)
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Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...
« Antwort #4 am: 30 Oktober 2005, 02:45:10 »

Ha, got it. Echt mal Panne: Links die Straße mit den rechten Winkeln, rechts die Straße, wie man sie baut, wenn man von A nach B will.

Alles zu finden auf Key West.
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K-Ninchen

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« Antwort #5 am: 30 Oktober 2005, 02:23:19 »

Ja, sieht ziemlich steril aus da.
Als ich einem amerikanischen Email-Freund mal aus Spaß ein Luftbild von Hamburg geschickt habe, schrieb er "somehow this looks like a circuit prone to errors". Die kennen das eben nicht anders.
Ich bin ziemlich froh darüber, daß die Landschaft hier nicht so steril durchgeplant ist.

Übrigens, aus allen möglichen Filmen und Serien (z.B. Desperate Housewives) kennt man ja diese Vororte, mit den Häusern, wo jedes Haus einen Vorgarten mit Garage hat, evtl. einen Pool hinten im Garten, etc.
So sieht das dann von oben aus
ruhig mal rauszoomen... da wird die Dimension richtig deutlich ;)

Oder hier: Schaltplan oder Stadtplanung? wer sich ranzoomt, wird überrascht sein...
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Bombe

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Tv-Tipp: Wer noch so lange wachbleibt...
« Antwort #6 am: 30 Oktober 2005, 02:36:43 »

Naja, was heißt "steril durchgeplant"? Wenn du in Amerika in ein steril durchgeplantes Feld latschst, hast du hinterher trotzdem schmutzige Socken. Auffallen tut das doch nur, wenn man von oben drauf guckt; was man, meiner Meinung nach, im echten Leben nur selten tut (es sei denn, man ist Fallschirmjäger bei den Streitkräften oder sowas). Okay, oder man ist Bauer, dann freut man sich über gerade Felderränder.

Für Straßen fände ich als Pizzabote es durchaus lohnenswert, überall nur rechte Winkel, eindeutige Straßennamen und fest vorgeschriebene Hausnummern zu haben. 1000 Stück pro Block mögen zwar ein bisschen viel sein, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Irgendwann bauen wir vielleicht mal richtig mehrgeschossig.
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Rumburak

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« Antwort #7 am: 30 Oktober 2005, 10:00:51 »

Zitat von: "Bombe"
Ha, got it. Echt mal Panne: Links die Straße mit den rechten Winkeln, rechts die Straße, wie man sie baut, wenn man von A nach B will.

Alles zu finden auf Key West.

Dieser Knick liegt wohl eher in der Insellage begründet. Brücken sind teuer und schwierig zu bauen. ;)
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Bombe

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« Antwort #8 am: 30 Oktober 2005, 12:40:19 »

Damit könntest du eventuell einen der vielen Knicke erklären, aber nicht die anderen.
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« Antwort #9 am: 30 Oktober 2005, 13:15:07 »

Zitat von: "Bombe"
Damit könntest du eventuell einen der vielen Knicke erklären, aber nicht die anderen.

Also gerade diese Straße ist für sinnlose Knicke kein guten Beispiel, da hier die Geographischen Vorgaben sehr eng sind. Wenn ich auf die seltsame Idee gekommen wäre die inseln per Straße zu verbinden, hätte ich den Streckenverlauf kaum anders legen können.
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sYntiq

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« Antwort #10 am: 30 Oktober 2005, 13:19:01 »

Ob Bombe die Knicke AUF den Inseln meint und nicht die, die die Inseln verbinden?
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« Antwort #11 am: 30 Oktober 2005, 13:20:55 »

Zitat von: "sYntiq"
Ob Bombe die Knicke AUF den Inseln meint und nicht die, die die Inseln verbinden?

Natürlich meint er die, aber die sind eine Folge der Insellagen. Meistens ist es ein Knick auf der Insel, der zwei Brückenlinien verbindet. Oder die Straße windet sich der Inselform entlang. Also für mich ergibt sich der Streckenverlauf logisch aus den Insellagen.
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« Antwort #12 am: 30 Oktober 2005, 14:25:08 »

Zitat von: "K-Ninchen"
Zitat von: "Bombe"
Haha, USA und "geprägt durch Geschichte". Die haben doch gerade mal 'n paar weniger hundert Jahre auf dem Buckel. Lächerlich..

Hat doch auch Vorteile: Mal Tabula Rasa machen und neu anfangen.
Mal die gesamte Landesfläche gleich in Schachbrettmuster* einteilen, damit gar nicht erst so ein gewurste wie im alten Europa entsteht.
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Über Ästhetik zu streiten ist ja bekanntlich ziemlich überflüssig.
Fakt ist aber, dass die Amis das Schachbrettmuster weder erfunden haben, noch hat es sich für sie als kluge Wahl erwiesen.

Der Schachbrettgrundriss geht auf Hippodamos von Milet zurück, einem griechischen Stadtbaumeister. Der hat die antike Stadt Milet (nahe des heutigen Izmir in der Türkei gelegen) nach der Zerstörung durch die Perser 494 v. Chr im Schachbrettgrundriss wiederaufgebaut.  Die Römer legten ihre Neugründungen ebenfalls im Schachbrettgrundriss an, ebenso ab dem Mittelalter die Spanier, vor allem ihre Kolonialstädte in Lateinamerika, die vor den us-amerikanischen Städten entstanden. Sprich: Kulturelle Innovation der USA in diesem Punkt: mal wieder gleich Null.

Desweiteren ist der Schachbrettgrundriss in einer automobilen Gesellschaft das bescheuertste was man so planen kann, da sich alle paar hundert Meter zwei gleichberechtigte Straßen kreuzen. Prinzipiell gibt es an jeder dieser Kreuzungen 12 mögliche Richtungsentscheidungen, die durch Ampelschaltungen geregelt werden müssen. Nun kann man den Amis zu Gute halten, dass sie das bei der Gründung ihrer Städte noch nicht ahnen konnten. Wenn heute aber immer noch schön weiter Schachbrettgrundrisse angelegt werden scheint die Gewöhnung an das sich Nichtbewährende irgendwie tiefer zu stizen als die Erkenntnis.
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Trakl

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« Antwort #13 am: 30 Oktober 2005, 14:33:35 »

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« Antwort #14 am: 30 Oktober 2005, 14:39:59 »

Mannheim ist eine Residenzstadt, die ebenfalls durchgeplant wurde, bevor man sie anlegte. In der Frühzeit des Absolutismus hat man Städte so oder so ähnlich angelegt; später erfogte eine stärkere Ausrichtung auf die Residenz des Herrschers (sehr gut zu sehen in Karlsruhe).

Auch wenn die Adressen in der Mannheimer Innenstadt "Quadratadressen" genannt werden, handelt es sich i.e.S. nicht um einen "Schachbrettgrundriss", da die Seitenlänge der Baublocks ungleich ist.
Zudem stimmt die achsiale Ausrichtung nicht: Die Straßen verlaufen nicht in Ost-West bzw. Nord-Süd-Richtung, sondern sind um 45° zur Rotationsachse unseres Planeten verkippt.
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