Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Fleiss, Zucht und Ordnung - wie in "den guten alten Zei  (Gelesen 16314 mal)

Killerqueen

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Fleiss, Zucht und Ordnung - wie in "den guten alten Zei
« Antwort #60 am: 08 Dezember 2005, 10:37:26 »

Zitat von: "Mirascael"
Er ist halt ein Kind der 60er!

Und jetzt will er unsere Kohle abzocken, um nix anderes geht es hier.

Ob er auch Zeitungsabos verhökert?

Du meinst so Drückerkolonnenmäßig? "Hey, ich komm grad aus dem Gefängnis und soll resozialisiert werden..." :hihi: [/color]
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sYntiq

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Fleiss, Zucht und Ordnung - wie in "den guten alten Zei
« Antwort #61 am: 08 Dezember 2005, 10:53:28 »

Fluch, Zeit Unordnung! Wie bei dem guten, alten Zeiss. \o/
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Martin Mitchell

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Bericht zum Thema "KINDESMISSHANDLUNG" (aus Hambur
« Antwort #62 am: 01 März 2006, 06:01:50 »

HAMBURGER MORGEMPOST

25.02.2006

DER KINDERHEIM-SKANDAL IMMER MEHR MISSHANDELTE BRECHEN JETZT IHR SCHWEIGEN

Brutale Schläge mit dem Feuerhaken
Zeugen berichten der MOPO von unfassbaren Quälereien

NINA GESSNER

[ VORSICHT: TRIGGER GEFAHR BESTEHT FÜR BETROFFENE ! ]

Sie wurden verprügelt, gequält oder eingesperrt. Seit dem MOPO-Bericht über die grausamen Schicksale Tausender Heimkinder im Deutschland der 50er bis 70er Jahre melden sich immer mehr Opfer, die ebenfalls misshandelt wurden oder Misshandlungen miterlebten.

Horst Gehrke ist Angestellter in Hamburg. Fachgebiet: Steuern. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Zeven. "Ich war der älteste und größte Schüler an der Volksschule Zeven. Deshalb wurde ich manchmal zum Aufpassen in die niedrigeren Klassenstufen gerufen, wenn ein Lehrer krank war - als Hilfslehrer sozusagen."

Einen dieser Tage wird Gehrke nie vergessen. Im Herbst 1954 sollte er in der 2. Klasse die Hausaufgaben kontrollieren. Der damals 15-Jährige ging durch die Reihen und las die von den jüngeren Schülern aufgeschriebenen Sätze: "Das Pferd wird in den Stall gebracht.", "Die Kuh wird gemolken", "Die Mutter kocht das Essen." Als Gehrke nach dem Heft des kleinen Waisenjungen Hans-Peter Helmannscheck griff, stockte ihm der Atem: "Der Junge wird verprügelt", "Der Erzieher schlägt die Kinder", stand dort. "Warum schreibst du so etwas Schreckliches?", fragte er den Siebenjährigen, der im benachbarten Kinderheim "Haus in der Sonne" lebte. Doch der reagierte nicht. Nur der Tischnachbar des Jungen raunte ihm zu: "Gucken Sie sich den doch mal genauer an."

Gehrke nahm Hans-Peter mit hinaus. Zog dessen Pullover hoch und erstarrte: Der Rücken war übersät von schwarz-blauen Blutergüssen. Rote Striemen überzogen den ganzen Körper. Gehrke meldete die Sache einem anderen Lehrer. Und auch der Polizei. Doch nichts geschah. Ein paar Wochen vergingen. Dann traf Gehrke eines Nachmittags den kleinen Tischnachbarn des Geprügelten. Mit leiser Stimme erklärte der: "Hans-Peter ist tot."

Bald darauf erfuhr Gehrke die ganze Wahrheit. Der noch nicht lange im Kinderheim angestellte Erzieher Herbert Porazinski hatte über seine Schützlinge wie ein Tyrann geherrscht. Ein anderes Mal begegnete Gehrke einem Schüler, der von Porazinski mit dem Feuerhaken regelrecht gegeißelt worden war. "Die Zustände in dem Heim waren absolut furchtbar." Den kleinen Hans-Peter Helmannscheck traf es am Schlimmsten. Am 22. November 1954 prügelte Porazinski so lange auf ihn ein, bis der Junge starb. Dafür kam der "Teufel von Zeven" später ins Zuchthaus.

Fast 30 Jahre lang besuchte Gehrke immer wieder das Grab des kleinen Hans-Peter - es lag neben dem seiner Großeltern auf dem Friedhof in Zeven. Gehrke: "Ich habe das nie vergessen."

Auch Barthold Olbers denkt noch oft an die schlimme Zeit in den "Erholungs"-Heimen, in die ihn seine Eltern während der Schulferien steckten. Am schlimmsten war es im "Landhaus Freude" in Hausbruch. Dorthin kam Olbers 1953 als Siebenjähriger.

"Ein Junge am Nachbartisch hat sich oft übergeben. Dann wurde er von den Erzieherinnen gezwungen, das Erbrochene aufzuessen. Das mussten alle machen, die sich übergaben", erzählt Olbers. Ihm selbst missfiel vor allem die Kommando-Methoden der Erzieherinnen.

An eine von ihnen kann sich der heute 59-Jährige noch gut erinnern. Sie hieß Ilse und war sehr streng. Ilse erlaubte den Kindern nicht, eigene Briefe an die Eltern zu schreiben. Ein Text wurde an die Tafel geschrieben und den mussten alle abschreiben. Auch die Toilettenzeiten waren festgelegt. Wer zwischendurch musste, der machte sich eben in die Hose. Olbers: "Es war wie im Gefängnis, ich fühlte mich eingesperrt."

Einmal gab es "Würmer-Alarm". Vor dem Einschlafen bekamen alle Kinder eine etwa fünf Zentimeter lange Glasplatte zwischen die Pobacken geklemmt und darüber ein Pflaster geklebt - eine barbarische Methode, um den Wurmbefall herauszufinden. "Das tat fruchtbar weh", so Olbers. Viele Kinder hätten nachts geweint. Als er seinen Eltern später davon erzählte, hätten sie ihm nicht geglaubt.

Der im Stadtteil Horn aufgewachsene Olbers hat damals eins begriffen: "Kinder haben keine Rechte." Und daraus hat er seine ganz persönliche Konsequenz gezogen. Heute engagiert sich Olbers aktiv für Menschen in Not - als Leiter des Menschenrechtsbundes.

Der MOPO-Bericht vom 10.2. über die Misshandlungen

Horst Gehrke kann nicht vergessen: Der Fall eines totgeprügelten Waisenkindes hatte ihn als Jugendlichen zutiefst erschüttert. Er kannte den Jungen und hatte die Misshandlung der Polizei gemeldet. Doch nichts war geschehen

Info:
DAS BUCH ZUM THEMA

"Schläge im Namen des Herrn" - so heißt das neue Buch von "Spiegel"-Autor Peter Wensierski (DVA, 19,90 Euro). Thema ist eines der dunkelsten Kapitel der westdeutschen Nachkriegsgeschichte Bis weit in die siebziger Jahre wurden in rund 3000 meist christlichen Heimen mehr als eine halbe Million Kinder brutal misshandelt. Während sich die Bevölkerung am Wirtschaftswunder berauschte und die VW-Käfer nach Italien in den Sommerurlaub rollten, herrschten hinter den Heimmauern Zustände wie im Mittelalter. Die Kinder wurden gedemütigt, eingesperrt, geschlagen - in Einzelfällen bis zum Tod. Nach 30 Jahren brechen die Opfer jetzt erstmals ihr Schweigen. Weder von der katholischen noch von der evangelischen Kirche haben sie je eine Entschuldigung erhalten.

(MOPO vom 25.02.2006 / SEITE 44-45)

Quelle @ http://www.mopo.de/2006/20060225/hamburg/panorama/brutale_schlaege_mit_dem_feuerhaken.html

Weitere, ebenso furchtbare Berichte aus ganz Deutschland - und deutschen, sowie auch Schweizer und Englischen (UK) Medien - Punkt fur Punkt zusammengefasst @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Heimkinder-Schicksale_-_Wie_gepruegelte_Hunde_-_Panorama_-_SPIEGEL-ONLINE_-_11-02-06_No01.html. Einfach, dort, langsam, runter scrollen und alles studieren. Aber bevor ihr das tut, setzt euch lieber hin.
_______________________________
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olli

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Fleiss, Zucht und Ordnung - wie in "den guten alten Zei
« Antwort #63 am: 01 März 2006, 19:03:59 »

SPAM SPAM SPAM SPAM
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sYntiq

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« Antwort #64 am: 01 März 2006, 19:54:56 »

Es lebt! \o/
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schwarze Katze

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« Antwort #65 am: 01 März 2006, 20:35:28 »

Zitat von: "sYntiq"
Es lebt! \o/


ob es wirklich lebt?

bin mir nicht so sicher, einen Text abzuschreiben kann eine Maschine auch :wink:
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Thomas

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« Antwort #66 am: 01 März 2006, 21:08:08 »

Naja, ich finde das Thema ein wenig zu ernst, um es als Sinnlos-Spam zu verarschen.
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« Antwort #67 am: 01 März 2006, 21:39:00 »

Das seh ich aber ganz genau so!


Bei sowas ist's bei mit mit Späßchen vorbei!
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Ich benutze tendenziell beinahe etwas zu viele Füllwörter.

"Ihre postmortale Befriedigung ist einfach noch nicht erreicht." (Mein ehemaliger Deutsch LK-Lehrer)

Kortirion

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Fleiss, Zucht und Ordnung - wie in "den guten alten Zei
« Antwort #68 am: 01 März 2006, 21:40:33 »

..als sinnlos-spam sicher nicht.

Aber ein gewisser Spamcharakter drängt sich bei der Art und Weise der Postins des Herrn Mitchell ja schon auf.

Insbesondere wenn man bedenkt, dass es das jüngste Posting wortgleich hier noch in einem anderen Thread gibt.
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SuicideSociety

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« Antwort #69 am: 02 März 2006, 01:41:15 »

Zitat von: "Martin Mitchell"

Auch Barthold Olbers denkt noch oft an die schlimme Zeit in den "Erholungs"-Heimen, in die ihn seine Eltern während der Schulferien steckten. Am schlimmsten war es im "Landhaus Freude" in Hausbruch. Dorthin kam Olbers 1953 als Siebenjähriger.



Ich war auch sehr oft in 'Erholungsheimen' oder auf 'Verschickungen' ( in den 60'er und 70'er Jahren ) , ... habe aber dort nie schlechte Erfahrungen diesbezüglich gemacht. ... 'Zuhause' schon eher.  :mrgreen:
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freaka

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Fleiss, Zucht und Ordnung - wie in "den guten alten Zei
« Antwort #70 am: 02 März 2006, 02:39:26 »

Ich hab eine Frage. *hüstel*
Wo ist der Sinn dieses Threads?  :roll:
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Martin Mitchell

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Nach langer Pause - wieder mal etwas "SPAM"
« Antwort #71 am: 08 April 2006, 08:13:04 »

Ehemalige Heimkinder

Die Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen hat in ihrer Plenarsitzung
am 5. April 2006 einstimmig beschlossen:


”Der Landeswohlfahrtsverband Hessen erkennt an, dass bis in die 70er Jahre auch in seinen Kinder- und Jugendheimen eine Erziehungspraxis stattgefunden hat, die aber aus heutiger Sicht erschütternd ist. Der LWV bedauert, dass vornehmlich in den 50er und 60er Jahren Kinder und Jugendliche in seinen Heimen alltäglicher physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt waren.

Der Landeswohlfahrtsverband spricht sein tiefstes Bedauern über die damaligen Verhältnisse in seinen Heimen aus und entschuldigt sich bei den ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern die körperliche und psychische Demütigungen und Verletzungen erlitten haben.

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen wird sich weiterhin offensiv mit diesem Kapitel seiner Vergangenheit auseinandersetzen und sich den Fragen und Unterstützungsersuchen ehemaliger Bewohnerinnen und Bewohner stellen sowie die in seinen Möglichkeiten liegende Unterstützung leisten.”
(Gemeinsame Resolution aller Fraktionen der Verbandsversammlung)
 

Rede auf der Plenarsitzung der Verbandsversammlung 2006 des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen am 5. April 2006

Herr Präsident, Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte ehemalige Heimkinder

Die Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes bittet alle ehemaligen Kinder und Jugendlichen um Entschuldigung, denen in seinen und anderen Heimen und Einrichtungen körperliche und psychische Gewalt angetan worden ist.

Wir bedauern zutiefst, dass ihnen auch Leid zugefügt worden ist von denjenigen, die Sie durch ihre Obsorge (sorgende Aufsicht) davor schützen wollten. Dass so etwas möglich war, können wir uns nur dadurch erklären, dass wir unsere tätige Mitmenschlichkeit zutiefst vernachlässigt haben. Namens dieser Versammlung bitte ich Sie um Vergebung für alles, was Ihnen unrechtmäßig angetan worden ist. Wir bitten Sie um Verzeihung. Wir bitten Sie auch darum, dass Sie dem Landeswohlfahrtsverband Hessen und anderen Beteiligten Gelegenheit geben, gemeinsame Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten für die Aufarbeitung Ihrer schrecklichen Erlebnisse zu finden. Dieses Bestreben nach Möglichkeiten gemeinsamer Aufarbeitung ist von der Gewissheit getragen, dass es jenseits der zugefügten Verletzungen und Beschädigungen, im Landeswohlfahrtsverband auch immer den entschiedenen Willen gab und weiterhin gibt, die Würde des einzelnen nicht mutwillig zu schädigen. Insbesondere der Würde des schwachen Menschen wollen wir gerade durch engagierte pädagogische und therapeutische Arbeit zur Durchsetzung verhelfen.

Es geht nicht darum Vergangenheit zu bewältigen, das kann man gar nicht. Ihr Leid bleibt verbunden mit Holzpritschen ohne Matratzen, mit Strafbunkern, Besinnungsräumen, Arbeitszwang, Schlägen, Demütigung. Die Lebensgeschichten der über 800 000 ehemaligen Heimkinder sind auch geprägt vom Leid im Nachkriegsdeutschland. In der lugend der heute 50- bis 70-jährigen heißt das zentrale Thema Zerrissenheit von Familien und Desintegration nach Krieg und Gefangenschaft, Berufs- und Heimatlosigkeit. In den Begründungen der Heimeinweisungen lesen wir Begriffe, die sich angesichts heutiger Problemstellungen im Jugendbereich nahezu “verniedlichend" anhören: "Sittliche Verwahrlosung", "Verlogenheit", "halbstark", "Leistungsschwäche", "Arbeitsbummelei", aber auch "Bettnässen", "Stottern" oder "Nägelkauen" steht in den noch vorhandenen Fürsorgeakten. Wir haben gehört, dass sehr viele von den ehemaligen Heimkindern unser Land verlassen haben, um die tiefen Narben zu verstecken. Die Dagebliebenen wollten mit ihrer Heimvergangenheit abschließen; der Preis dieser Verdrängung sind heute oft gesundheitliche Defizite, die mit Alkoholabhängigkeit, Angst- und Panikattacken, chronischen Kopf- und Rückenschmerzen, Aggressionsausbrüchen, Suiziden verbunden sind.

Wir entschuldigen uns bei Ihnen dafür, dass wir als Verantwortliche das Gespräch und den Weg zu Ihnen - als direkt Betroffene, Ihnen - als verletzte ehemalige Heimkinder, erst so spät gefunden haben. Es tut uns sehr leid, dass wir Sie zu lange in Ihrer Angst und Einsamkeit alleine gelassen haben. Wir hätten wissen können, dass viele der Häuser, in denen Ihre Fürsorgeerziehung stattgefunden hat, erst wenig Jahre vorher Orte der Inhumanität waren. Wir hätten wissen können, dass dies auch für Sie eine besondere Schande bedeutet hat. Wir lernte nur langsam zu verstehen, wie groß die Scham ist, diesen Teil in Ihrer Biografien gegenüber Familie, Freunden, Arbeitskollegen und Nachbarn zu offenbaren. Die Unmöglichkeit sich von dem von Ihnen erfahrenen Leid frei zu sprechen, sich auch zu Ihrer Heimkind-Identität öffentlich zu bekennen, mag Begründungen in Unachtsamkeiten habet sie steht jedoch auch mit unserer Angst vor einer moralischen Aufarbeitung dieses Teils unseren öffentlichen und beruflichen Handelns in Verbindung. Aber 30 Jahre nach diesen Ereignissen stehen weder juristische Beurteilungen noch gerichtliche Verurteilungen auf der Tagesordnung. Niemand hegt Groll nach dem einen Heimleiter oder einzelnen Erziehern, obwohl dies durchaus verständlich wäre. Vielmehr geht es doch darum, dass wir gemeinsame Wege finden, um Ihnen diese verloren gegangene Ehre zurückzugeben. Dies wird sicher noch ein harter und anstrengender Weg sein. Denn es muss uns alle sehr nachdenklich stimmen, wenn ein ehemaliger Heimjugendlicher nach jahrelanger Therapie schreibt: "Nein, das Vergangene ist nicht es ist nicht einmal vergangen. Es lebt in mir, so lange ich lebe und daran denke, davon träume. Ich träume fast jede Nacht von den Qual von den Demütigungen und den Erniedrigungen im Heim. Das letzte Mal, das ich vom Heim im Taunus träumte, war heute Nacht."

Trotzdem können wir Hilfe organisieren. Wir wollen Ihnen mehr als bisher unsere Unterstützung anbieten, so dass Betroffene ihre Lebensgeschichte aufschreiben können. Das Unglaubliche niederzuschreiben heißt, der eigenen Erinnerung glauben zu können. Dies ist wirksame Selbsthilfe. Den Mut zu finden, sich Gehör zu verschaffen, Ihr Leid zu teilen, damit haben Sie selbst begonnen, indem Sie Ihr eigenes Netzwerk in Form eines Vereins gegründet haben. Damit haben Sie den vielen, die mit ihnen gelitten haben, einen Weg zur Überwindung der Isolation und Einsamkeit gebahnt. Daran schließt sich auch die Frage nach einem würdigen Ort, der Aufbewahrung und Erinnerung an. Hilfestellungen zur Geltendmachung von materiellen Ansprüchen sind bereits öffentlich genannt worden. Konkrete Hilfe muss auch geleistet werden, wenn Sie an die Orte der Geschehnisse nach so langer Zeit zurückkehren wollen. Gefragt sind einfühlsame Begleitungen, wenn Sie ihre ehemaligen Heime aufsuchen wollen ur Einsicht in die dort vorhandenen Akten nehmen wollen.

Der von mir oben erwähnte Brief eines Heimjugendlichen endet trotz tiefem Schmerz sehr versöhnlich: "Um ein bisschen glücklich zu sein musst du dich mit dem Leben versöhnen, so wie es nun einmal ist. Ohne Anstrengung und den Willen Schmerzen und Angst zu überkommen, kann man nicht wachsen."

Sie haben bereits gezeigt, wie viel Kraft in Ihnen steckt, die traurigen Erlebnisse Ihrer Jugend zu verarbeiten. Dennoch möchten wir Sie in Zukunft besonders dort aktiv unterstützen, wo Sie auf Mauern des Schweigens stossen und Ihnen der Zugang zu der "verlorenen Zeit" versperrt bleiben soll Gemeinsam müssen wir akzeptieren, dass die Grausamkeiten von einst nicht ungeschehen gemacht werden können. Wir vom Landeswohlfahrtsverband Hessen wünschen uns jedoch, dass Sie - wie der vorgenannte ehemalige Heimjugendliche - einen Weg gefunden haben, versöhnlich mit Ihren Wunden und Ängsten aus dieser Zeit umgehen zu können.

(Sprecher: Heupert, Bündnis 90/Die Grünen)

QUELLE: http://www.wensierski.info/html/lwv.html

Fur weiteres Aktuelles zum Thema, siehe www.wensierski.info
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SoylentHolger

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« Antwort #72 am: 08 April 2006, 08:21:13 »

laaaaaaaaaangweilig - mach die Fliege Spacken!
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MurMur

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« Antwort #73 am: 08 April 2006, 21:40:43 »

kann da jemand mal den Stecker ziehen?

was ist so schwer daran einfach EINEN link zu schicken wie es BR schon getan hatte?

meint da wirklich jemand wenn er seine gesamte HP in Wort und bild ins S-HH transferiert, würde eine Vernünftige Diskussion zustande kommen?

Merkst du nicht dass du nur noch nervst?

Oder in der aktuellen Dt. Sprache: Geh wo du wohnst.
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Lazarus_at_night

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« Antwort #74 am: 09 April 2006, 17:39:57 »

bin für: Fleisch - Sucht - Chaos

wer macht mit :twisted: ?
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