Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Legalize it?
olli:
diese argumentation mit der entkriminalisierung des millieus ist zwar pragmatisch, aber meiner meinung nach als grund indiskutabel. es gibt ein problem mit kriminalität? hurra, legalisieren wir den scheiß! und bei der gelegenheit noch koks und heroin und ladendiebstahl und menschenhandel. bloss nicht durchgreifen.
killerqueen hat den aspekt des gesundheitssystems übrigens schön dargestellt. lisseth hat das leider nicht verstanden. ich bin bei der gelegenheit dafür, einen neuen godwin zu schaffen: den des bildleser-vorwurfs.
sober:
Ich kenne einige Fälle, wo kiffen als Medizin eingesetzt wird (Reuma und Migräne). Ich wäre definitiv dafür, diesen Wirkstoff in der Medizin zu legalisieren. THC für die Medizin freigeben heisst aber noch lange nicht, global zu legalisieren (Opiate werden auch benutzt und sind im täglichen Konsum verboten).
Ich hab selbst als junger Jugendlicher gekifft, nicht gerade wenig und kann von mir und meinem Bekanntenkreis aus sagen, daß es uns auf jeden fall keine Aktionswut und Kreativität geschaffen hat. Ob ich dafür bin, daß jeder, der heute Abends ein Bier trinken kann, in zukunft bekifft und völlig inaktiv in der gegend rumsitzt? nein ;)
Pain:
--- Zitat von: "Killerqueen" ---
--- Zitat von: "Fräulein_Krause" ---So ist meiner Ansicht nach Industriezucker hochgradig süchtig machend und trotzdem ist seine Anwendung in jeglicher Nahrung erlaubt.
--- Ende Zitat ---
Wie kommst du denn bitte auf so'nen - sorry - BULLSHIT? Denn das ist es definitiv! Und deshalb ist der "böse" Industriezucker auch in unendlicher Menge erlaubt...
--- Ende Zitat ---
viel weniger Bullshit ist das was du hier von dir gibst auch nicht grad ...
--- Zitat --- Die Abhängigkeit von Industriezucker wird bereits im Säuglings- alter durch gesüßte Ersatznahrung im Krankenhaus gefördert, in einem Alter also, in dem der Geschmackssinn sich noch in seiner Entwicklung befindet und somit die Reizschwelle für das Süß- empfinden in die Höhe geschraubt wird. Zucker ist in unserer heutigen Zivilisation sicherlich nicht mehr wegzudenken, dennoch ist der Zucker eines der Produkte, das mit beinahe allen Zivilisationskrankheiten direkt in Verbindung steht. So schwächt Zucker das Immunsystem und fördert Allergien, den VitaminB1-Mangel und mit dem Vitaminstoffmangel treten Symptome auf, wie Müdigkeit, Leistungsschwäche und depressive Stimmung.
--- Ende Zitat ---
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/SUCHT/Drogen.shtml
(nur ein link von vielen wenn man z.b. google befragt ...
Deine Recherche zu den Krankenkassen ist auch eher lückenhaft als aussagekräftig. Klar stinkt es mir auch das durch die Gesundheits"reform" mehr Kohle seitens der Zahler locker gemacht werden muss und trotzdem die Beiträge nicht sinken. Aber:
--- Zitat ---Nach der Kostenexplosion bei Arzneimitteln im ersten Halbjahr drohen steigende Beiträge in der Krankenversicherung. Der Ausgabenzuwachs von 20,1 Prozent im ersten Halbjahr hat auch den Streit um die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen verschärft.
--- Ende Zitat ---
http://www.svz.de/newsdw/DWPolitik/30.07.05/2014100/2014100.html
Im Klartext heisst das also, den Kassen wird last von den Schultern genommen und es werden schwarze Zahlen geschrieben, und bevor der Zahler irgendetwas davon hat, gönnt sich lieber die Pharmalobby ne satte Lohnerhöhung ... im übrigen bestätigte mir ein mäßig nette Dame am Telefon meiner Krankenkasse, dass die Kosten für Folgeschäden, Therapien und Behandlungen von Konsumenten und Abhängigen illegaler Drogen nicht so dolle sind. Wir reden hier nicht von Alkohol und Tabak, das war in diesem Thread ja auch garnicht das Thema.
--- Zitat ---[...] ich kann Ihnen dazu keine ganz genaue Zahl nennen, da wir diese Klientel mit anderen Kostenfaktoren statistisch zusammen erfaßt haben, die unterhalb eines Prozentes liegen [...] die einzelnen Kosten werden vermutlich weit unter 0,5 % liegen
--- Ende Zitat ---
colourize:
--- Zitat von: "olli" ---das mit den zusätzlichen bzw. ausbleibenden steuereinnahmen ist eine milchmädchenrechnung. wenn der pöbel mehr für tabak (und cannabis) ausgibt, spart er es an anderer stelle ein. genau so anders herum, wenn der pöbel spart, weil man nicht mehr rauchen und saufen darf, kauft er sich halt mehr kuchen. die summe bleibt so ziemlich die selbe.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt nur, wenn zur Zeit der Cannabis-Konsum gleich Null wäre.
Da dies offenkundig nicht so ist (je nach Schätzung geht man von 2-4 Mio. Cannabis-Konsumenten in der brd aus, die sich derzeit ihren Stoff auf dem Schwarzmarkt an der Tasche von Herrn Eichel vorbei besorgen), stimmt auch Deine vorgebliche "Milchmädchenrechnung" mal so kein Stück.
So, und dann noch meine Meinung zu dem Ganzen: Götz Widmann - Die Zaubersteuer
SuperTorus:
--- Zitat von: "sober" ---(...) daß es uns auf jeden fall keine Aktionswut und Kreativität geschaffen hat.
--- Ende Zitat ---
Richtig..
Es mag ja (wie immer gerne ins Feld geführt wird) nicht so schwer abhängig machen, aber beim regelmäßigen Konsum wird das Sofa immer mehr zum Lebensmittelpunkt.
Da kann man dann breit grinsend jeden Abend vor dem Fernsehr sitzen und verblöden. Ob das so im Sinne des Erfinders ist..
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln