Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: "Normalos" & "Dresscode"  (Gelesen 68518 mal)

Laetitia

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #60 am: 28 Juli 2005, 16:09:04 »

Zitat von: "colourize"
2.) Kleidung transportiert kulturelle Werte. Aus der Unterhaltung mit verschiedenen Türstehern weiss ich: Die Anzahl der Ausschreitungen und Handgreiflichkeiten auf Schwarzen Parties ist minimal.


Antidepressiva machen eben müde *scnr*

Zitat
3.) Auf Schwarzen Parties gibt es weniger plumpes Angebaggere. Eine Öffnung der Schwarzen Parties für "Buntvolk" birgt die Gefahr einer Proletarisierung, weil es "geile Weiber" zum Gucken gibt. Und mit Honig fängt man Fliegen, zumindest wenn man kein Fliegengitter vors Fenster macht.


Ein Weib, daß sich in ein "geiles-Weib-Outfit" wirft sollte in der Lage sein die Fliegenklatsche selber zu bedienen. Ansonsten ist es bloss Leichtsinn und Dummheit, den Arsch und andere Details ins Freie zu halten. Egal wo.
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phaylon

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #61 am: 28 Juli 2005, 16:10:32 »

Zitat von: "Thomas"
Guck dir doch mal die Gestalten an, die sich hier hauptsächlich äußern.Erwartest du ernsthaft, das von denen mehr als ein Bruchteil etwas mit diesem Argument anfangen, geschweige denn sich ihm anschließen können  ?

Hast du nicht gerade argumentiert, "schwarz" sein wäre nur eine Angelegenheit für die schwarzen Parties? Muß man jetzt doch komplett schwarz sein?

Bevor du auf billigem Wege zurückfladderst: Ich will's nicht erklärt haben, ich will deine Antwort wissen ;)
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messie

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #62 am: 28 Juli 2005, 16:12:07 »

Na, dann antworte ich doch mal auf colourize Aussagen - einmal mehr:

Zitat
1.) "Dresscode" macht aus einer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Wir gewinnen durch Dresscode einen Teil unserer kollektiven Identität als Subkultur.

Sehe ich anders: Eine Gemeinschaft ist die "schwarze" Gesellschaft ohnehin schon. Erzielt wird diese durch die Musik - wenn ein Flyer mit den zur "Szene" passenden Musikrichtungen stattfindet, dann findet sie sich dort ein und nicht etwa andere Leute. "Bunte" gibt es in Veranstaltungen ausserhalb des Kiezes so gut wie gar nicht auf schwarzen Parties zu sehen.
Der Dresscode macht aus einer Gesellschaft allerhöchstens eine Geschlossene Gesellschaft. Und damit imho: Auch geschlossen für Neuzugänge.

Zitat
2.) Kleidung transportiert kulturelle Werte. Aus der Unterhaltung mit verschiedenen Türstehern weiss ich: Die Anzahl der Ausschreitungen und Handgreiflichkeiten auf Schwarzen Parties ist minimal.

... und die Unterhaltungen hast Du mit Türstehern von Schwarzen Parties ohne Dresscode geführt, richtig? Also besteht kein Unterschied in diesem Punkt zwischen Parties mit und ohne Dresscode. Wieso ihn dann einführen?

Zitat
3.) Auf Schwarzen Parties gibt es weniger plumpes Angebaggere. Eine Öffnung der Schwarzen Parties für "Buntvolk" birgt die Gefahr einer Proletarisierung, weil es "geile Weiber" zum Gucken gibt. Und mit Honig fängt man Fliegen, zumindest wenn man kein Fliegengitter vors Fenster macht.

Wäre es so, dann müssten die Schwarzen Parties vor notgeilen bunten Vollhonks ja nur so überlaufen. Tun sie aber nicht. Das proletarische Volk geht woanders hin. Weil es sich nämlich seit jeher auf Schwarzen Parties eh nicht wohlfühlt aufgrund des auch so schon hervorragend funktionierenden ungeschriebenen Dresscodes.

Fazit: Schwarze Parties benötigen keinen Dresscode.

Eine Einschränkung diesbezüglich gibt es, erwähnte ich aber auch schon mehrmals: Den Kiez.
Der ist nachts für eine ganze Reihe Leute das, was für Mallorca El Arenal und der "Ballermann 6" ist: Hin, Saufen, Spass haben, Weiber aufreissen. DIE möchten viele Partybesitzer draussen behalten, nicht nur jene "Schwarzer" Parties. Darum existiert mittlerweile auch vor so gut wie jedem Club dort eine "Tür", darum beschäftigen viele Clubs professionelle Rausschmeißer. Dort ist ein Dresscode durchaus wünschenswert, ansonsten aber überflüssig.
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #63 am: 28 Juli 2005, 16:13:08 »

Zitat von: "Thomas"
@colourize
Zitat
1.) "Dresscode" macht aus einer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Wir gewinnen durch Dresscode einen Teil unserer kollektiven Identität als Subkultur.


Guck dir doch mal die Gestalten an, die sich hier hauptsächlich äußern.Erwartest du ernsthaft, das von denen mehr als ein Bruchteil etwas mit diesem Argument anfangen, geschweige denn sich ihm anschließen können  ?

Lol, im gegensatz zu dir, kennt Colourize diese Suspekte wenigstens und kann das beurteilen ;)

@Syntiq: Wenn wir nicht auftreten dürfen, weil wir nicht komplett schwarz angezogen sind, dann bleibt die welt halt ohne den genuss unserer kunst bestehen ;)

@Thomas: bissher fehlt es uns hauptsächlich an der passenden verantstaltung.
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Thomas

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #64 am: 28 Juli 2005, 16:24:23 »

Zitat
Hast du nicht gerade argumentiert, "schwarz" sein wäre nur eine Angelegenheit für die schwarzen Parties? Muß man jetzt doch komplett schwarz sein?

Ich frage mich bei dir immer, ob du wirklich nur gerne Dinge falsch verstehst oder ob du es falsch verstehen willst, damit du was zum drüber labern hast ?

Das "schwarz sein", von dem ich rede, bezieht sich ausschließlich auf schwarze Partys.Ich vermute mal, colourize meint das selbe Umfeld.

Und von den erwähnten Gestalten hat erfahrungsgemäß ein Großteil kein interesse an "Szenekonformer" Kleidung auf schwarzen Partys, daher ist das Argument
Zitat
Zitat:
1.) "Dresscode" macht aus einer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Wir gewinnen durch Dresscode einen Teil unserer kollektiven Identität als Subkultur.  

bei den meisten der hier momentan aktiv diskutierenden überflüssig.

Zitat
Lol, im gegensatz zu dir, kennt Colourize diese Suspekte wenigstens und kann das beurteilen ;)

Jo.Ich habe einige der Leute schon mal im Partyumfeld gesehen, und bei den anderen nehme ich mir jetzt einfach mal das Recht der Fernbeurteilung heraus.

Zitat
@Thomas: bissher fehlt es uns hauptsächlich an der passenden verantstaltung.

Tja, vermutlich seid ihr zu bunt angezogen  :P Habt ihr mal bei der Re-Tro angefragt ? Die suchen doch immer mal wieder Bands für ihre Party

Zitat
Evtl ist es einfach "mehr als einem Bruchteil" wichtiger was UNTER der Oberfläche ist, anstatt die Oberfläche selbst....

Ja.Ich ziehe mich dann mit dem Rest auf schwarze Partys zurück und fröhne der Oberflächlichkeit :wink:
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #65 am: 28 Juli 2005, 16:29:29 »

Zitat von: "colourize"

1.)"Dresscode" macht aus einer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Wir gewinnen durch Dresscode einen Teil unserer kollektiven Identität als Subkultur.


Dem kann ich zustimmen.

Allerdings haben wir bereits einen de-facto Dresscode in der Szene. Schau Dich doch mal auf Parties um! Die kollektive Identität ist gegeben. Sicher gibt es ein paar Ausreißer und Individualisten die sich z.B. im orangenen T-Shirt blicken lassen, aber die gehören doch irgendwie auch dazu. Und wer wird was dagegen haben, wenn man mal Freunde oder Verwandte mit zu Parties nimmt?

Dieser Dresscode ist seit Jahren präsent, von der Szene gewollt, geprägt und gepflegt. Aber er wurde nicht über Veranstaltungen erzwungen. Er funktioniert gut, warum also etwas ändern? Ist doch alles bestens.



Zitat von: "colourize"
2.) Kleidung transportiert kulturelle Werte. Aus der Unterhaltung mit verschiedenen Türstehern weiss ich: Die Anzahl der Ausschreitungen und Handgreiflichkeiten auf Schwarzen Parties ist minimal.


Richtig, und ich finde das auch gut so. Auch auf schwarzen Festivals gibt es auch sogut wie nie Ärger, auf Parties auch nicht. Wissen wir alle, mögen wir alle. Aber bislang gab's auf Parties keine erzwungenen Dresscodes, auf den Festivals auch nicht.

Es gibt keine Handgreiflichkeiten, weil die Gruftis nun mal keine Schläger sind, nicht weil sie schwarze Klamotten anhaben. Warum also einen Dresscode einführen? Da gibt es doch gar keinen Grund für?



Zitat von: "colourize"

3.) Auf Schwarzen Parties gibt es weniger plumpes Angebaggere. Eine Öffnung der Schwarzen Parties für "Buntvolk" birgt die Gefahr einer Proletarisierung, weil es "geile Weiber" zum Gucken gibt. Und mit Honig fängt man Fliegen, zumindest wenn man kein Fliegengitter vors Fenster macht.


Aehm? hab ich was verpasst?

Da es derzeit bis auf eine einzige Ausnahme keine Dresscode-Parties in Hamburg gibt sind ja jetzt schon alle Schwarzen Parties für das Buntfolk geöffnet. Diese ominöse Gefahr droht also schon seit etlichen Jahren.

Abe wo sind dann bitte all die vielen, plumpen Anbagger-Versuche, Prolls, und Assi-HipHopper? Außer Gerüchten und Hörensagen hab ich hier noch nichts gelesen. Wie gesagt, in den letzten 10 Jahren hab ich vielleicht 4 oder 5 Vorfälle erlebt, und im Verhältniss zu den Nummern, die verdiente, schwarz gekleidete Mitglieder der Szene so abgezogen haben ist das ein verschwindend geringer Anteil. (Daher ja auch mein Aufruf mir mal den prolligen Bunten zu zeigen).




Alles, was Du geschrieben hast ist richtig, aber sie sind kein Argument für einen erzwungenden Dresscode da es bislang auch wunderbar ohne einen funktionierte.

Währ die Situation anders, dann währe ein Dresscode sicher ein probates Mittel um eine Umgebung zu schaffen in der wir uns wohl fühlen und die Verhältnisse, die wir jetzt haben wiederherrzustellen.

Ist sie aber nicht, und ein erzwungener Dresscode auf Parties ist eine Lösung für ein Problem, welches wir nicht haben. Ihr jagt da bunten Gespenstern hinterher, Kinders.


Damit währe ich dann mal auf alle Deine Punkte eingegangen. Bleibt noch die Frage, warum man dennoch einen erzwungenen Dresscode möchte.

Wie bereits an anderer Stelle erwäht sehe ich da nur noch eine Motivation: Es geht darum durch die Ausgrenzung ein elitäres Ambiente zu schaffen. Da hab ich eigentlich mit der Ausgrenzung selber kein Problem, denn es ist wirklich kein Problem sich adequat zu kleiden (also keine Toleranz-Keule).

Was ich aber von einer "wir sind ein elitärer Kreis"-Selbstwertsgefühlverbesserung halte, und wie erbärmlich ich so etwas finde muss ich nicht weiter ausführen.

  Nils
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #66 am: 28 Juli 2005, 16:30:18 »

Zitat von: "Thomas"
Ich frage mich bei dir immer, ob du wirklich nur gerne Dinge falsch verstehst oder ob du es falsch verstehen willst, damit du was zum drüber labern hast ?

Nö, ich überspitze sie nur zu gern, weil Leute wie du gerne Dinge in Aussagen verstecken, die sie zwar machen wollen, aber nicht so, dass jeder es merkt, und weiß, dass es gesagt wurde :)

Abgesehen davon: Du musst ja nicht antworten, nich? ;)

Zitat
Das "schwarz sein", von dem ich rede, bezieht sich ausschließlich auf schwarze Partys.Ich vermute mal, colourize meint das selbe Umfeld.

Um mal wieder falsch zu verstehen und drüber labern: Die Subkultur und die gemeinschaftliche Identität besteht also nur auf den schwarzen Parties? Im Stadtpark ist's ok, wenn Bunte dabei sein, weil das nicht die Gemeinschaft ist?

Zitat
Und von den erwähnten Gestalten hat erfahrungsgemäß ein Großteil kein interesse an "Szenekonformer" Kleidung auf schwarzen Partys, daher ist das Argument
Zitat
Zitat:
1.) "Dresscode" macht aus einer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Wir gewinnen durch Dresscode einen Teil unserer kollektiven Identität als Subkultur.  

bei den meisten der hier momentan aktiv diskutierenden überflüssig.

Dann stell ich doch mal die Frage aller Fragen: Was ist szenekonform? "Dresscode" ist abhängig vom Veranstalter, Betreiber und Türsteher. Aber wo fängt szenekonforme Kleidung an und wo hört sie auf?

Zitat
Jo.Ich habe einige der Leute schon mal im Partyumfeld gesehen, und bei den anderen nehme ich mir jetzt einfach mal das Recht der Fernbeurteilung heraus.

Macht nichts, in die falsche Richtung schießen ist auch nicht schlimmer als nicht treffen :o)

Zitat
Ja.Ich ziehe mich dann mit dem Rest auf schwarze Partys zurück und fröhne der Oberflächlichkeit :wink:

"Rest" is da eventuell auch ein *sehr* treffender Ausdruck ;)
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #67 am: 28 Juli 2005, 16:32:56 »

Zitat von: "SuperTorus"
Wie bereits an anderer Stelle erwäht sehe ich da nur noch eine Motivation: Es geht darum durch die Ausgrenzung ein elitäres Ambiente zu schaffen. Da hab ich eigentlich mit der Ausgrenzung selber kein Problem, denn es ist wirklich kein Problem sich adequat zu kleiden (also keine Toleranz-Keule).

Das wird's wohl sein. Stört mich auch absolut nicht, aber man sollte dann doch wenigstens dazu stehen :o)
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #68 am: 28 Juli 2005, 16:42:11 »

Zitat von: "phaylon"

Das wird's wohl sein. Stört mich auch absolut nicht, aber man sollte dann doch wenigstens dazu stehen :o)


Das finde ich auch. Wer den bunten Buhmann vorschiebt macht es sich zu einfach.

P.S: Gemein übrigens - da schreibt man mal ein langes, ausführliches, sachliches Postig, und während man tippt verknallen schon zwei Leute die gleichen Argumente. Grrrr..
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #69 am: 28 Juli 2005, 16:46:17 »

Zitat von: "SuperTorus"
Das finde ich auch. Wer den bunten Buhmann vorschiebt macht es sich zu einfach.

Ja, ich weiß allerdings nicht, was so schlimm daran ist zu sagen "Ich fühl mich halt besser als der Durchschnittsbunte". Das ist persönliches Befinden, das ist nachvollziehbar (Siehe colourizes Argumentation). Es ist wohl einfach ein Tabu :)

Zitat
P.S: Gemein übrigens - da schreibt man mal ein langes, ausführliches, sachliches Postig, und während man tippt verknallen schon zwei Leute die gleichen Argumente. Grrrr..

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #70 am: 28 Juli 2005, 16:47:22 »

Zitat von: "colourize"
1.) "Dresscode" macht aus einer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Wir gewinnen durch Dresscode einen Teil unserer kollektiven Identität als Subkultur.


Dem stimme ich zu. Kleidung ist kein unwichtiger Teil der Szene; Sie ist das, was nach Aussen hin sichtbar ist und bildet somit eine Art äusseren Rahmen, ist eben auch ein Stück weit Abgrenzung.
Aber: ist dieser Rahmen, dieses Gemeinschaftsgefühl nicht auch gegeben, wenn einige "Bunte" zum Publikum gehören, wenn sagen wir 5% der Gäste nicht schwarz sind? Ist überhaupt damit zu rechnen, dass die Szene plötzlich von Bunten überflutet wird und diese irgendwann die Mehrheit bilden? Eher nicht, oder?

Einen "offiziellen" Dresscode halte ich deshalb für unnötig, weil eine Art inoffizieller schon besteht: Komme ich bunt gekleidet zu einer schwarzen Party, bin ich eben NICHT Teil dieses Ganzen, dieser Gemeinschaft, wie colourize das genannt hat. Wenn ich aber ein Stück weit dazugehören möchte, werde ich mich beim nächsten Mal automatisch anders kleiden.

(An meiner ersten schwarzen Party war ich wirklich sehr bunt gekleidet und hatte durchaus das Gefühl, eine Art Fremdkörper zu sein, ich weiss also, wovon ich spreche. ;))

Zitat
2.) Kleidung transportiert kulturelle Werte. Aus der Unterhaltung mit verschiedenen Türstehern weiss ich: Die Anzahl der Ausschreitungen und Handgreiflichkeiten auf Schwarzen Parties ist minimal.


Das stimmt so vermutlich. Das ist sicher einerseits auf die Kleidung zurückzuführen, aber auch auf gewisse Werte und Vorstellungen -könnte ich mir vorstellen.
Was die Kleidung und das Äussere anbelangt, hast Du in deinem ersten Posting ein schönes Beispiel gegeben. Niemand der sich stundenlang gestylt hat und Wert auf das Aussehen und die Kleidung legt, wird eine Prügelei beginnen.
Ausserdem gibt es ja auch nicht wirklich Grund sich zu prügeln, wenn die Freundin nicht von irgendwelchen Typen angemacht wird, oder? ;)

Ich gebe Dir also durchaus Recht, was Dein Argument anbelangt. Aber solange Bunte eine verschwindende Minderheit bilden, wird das doch durchaus weiterhin so bleiben.
Und sobald sich jedoch jemand komplett daneben benimmt, kann man ihn immer noch rauswerfen - ob nun bunt oder schwarz - dagegen habe ich nichts.

Zitat
3.) Auf Schwarzen Parties gibt es weniger plumpes Angebaggere. Eine Öffnung der Schwarzen Parties für "Buntvolk" birgt die Gefahr einer Proletarisierung, weil es "geile Weiber" zum Gucken gibt. Und mit Honig fängt man Fliegen, zumindest wenn man kein Fliegengitter vors Fenster macht.


Das ist mitunter ein sehr wichtiger Punkt, der schwarze Parties eben sehr angenehm macht und ermöglicht, dass auch eine "leicht-bekleidete" Frau tanzen kann, ohne dauernd blöd angemacht zu werden.

Bisher war das meiner Ansicht nach stets geboten daher scheint ein Dresscode auch kein akutes Problem zu sein.
Würde sich das ändern, könnte ich die Einführung eines Dresscodes eher nachvollziehen, aber unter den bisherigen Umständen sage ich nein zu einem generellen Dresscodegebot. Bei einigen Parties kann das durchaus gemacht werden, je nach Lage des Clubs ist das eventuell auch sinnvoll, aber es sollte -meiner Meinung nach- niemals alle Veranstaltungen betreffen.



Mich würde nun auch interessieren, wie denn so ein Dresscode gehandhabt wird. Damit haben hier doch sicher schon einige (evtl. aus dem Süden Deutschlands) Erfahrung? Würde ich dann noch in grün-schwarz gestreiften Strumpfhosen oder einer weiss-schwarz-getupften Bluse Einlass kriegen? Und was ist mit der bereits erwähnten Frau im weissen Hochzeitskleid? ;)
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aber es hilft.

Thomas

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #71 am: 28 Juli 2005, 16:49:36 »

Zitat
Thomas hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich bei dir immer, ob du wirklich nur gerne Dinge falsch verstehst oder ob du es falsch verstehen willst, damit du was zum drüber labern hast ?

Nö, ich überspitze sie nur zu gern, weil Leute wie du gerne Dinge in Aussagen verstecken, die sie zwar machen wollen, aber nicht so, dass jeder es merkt, und weiß, dass es gesagt wurde :)

Dann schätz ich dich ja nach wie vor richtig ein  :wink:

Zitat
Abgesehen davon: Du musst ja nicht antworten, nich? ;)

Stimmt.Ich fühle mich aber meist (leider) "getriggert" zu antworten, wenn man mich direkt anspricht  :wink:

Zitat
Um mal wieder falsch zu verstehen und drüber labern: Die Subkultur und die gemeinschaftliche Identität besteht also nur auf den schwarzen Parties? Im Stadtpark ist's ok, wenn Bunte dabei sein, weil das nicht die Gemeinschaft ist?

Stadtpark ist auch ein öffentlicher, nicht abgegrenzter Bereich.Eine Party schon.

Zitat
Dann stell ich doch mal die Frage aller Fragen: Was ist szenekonform? "Dresscode" ist abhängig vom Veranstalter, Betreiber und Türsteher. Aber wo fängt szenekonforme Kleidung an und wo hört sie auf?

Das wäre, wenn man theoretisch zu dem Ergebnis kommen sollte, das man einen Dresscode bräuchte, allerdings ein diskussionswürdiger Punkt.

Nicht, das ich nicht eine meinem Geschmack entsprechende Vorstellung hätte, was "Szenekonform" ist und was nicht (und dem auch die meisten Szenegänger entsprechen), aber das sollte man ja vorher fairerweise mit anderen Verantwortlichen abstimmen bzw. eine Richtlinie vorgeben.

Zitat
phaylon hat folgendes geschrieben:

Das wird's wohl sein. Stört mich auch absolut nicht, aber man sollte dann doch wenigstens dazu stehen )

Das finde ich auch. Wer den bunten Buhmann vorschiebt macht es sich zu einfach.

Falls dabei auf mich angespielt wird (auf wen denn sonst =) ) : Meine Kernaussage ist nach wie vor : es entspricht meinem ästhetischen Empfinden, wenn auf einer schwarzen Party nur entsprechend gekleidete Leute rumlaufen.

Ob das Ambiente, das dann entsteht elitär ist, muß jeder für sich selber entscheiden.

Wenn allerdings jemand meint, das alleine die Fähigkeit von Leuten sich (in meinen Augen) beim passenden Anlass passend zu kleiden sie zu einer Elite macht, dann ist das elitär, und dann ist das auch gut so.
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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #72 am: 28 Juli 2005, 16:55:05 »

Zitat von: "Thomas"

Falls dabei auf mich angespielt wird (auf wen denn sonst =) ) : Meine Kernaussage ist nach wie vor : es entspricht meinem ästhetischen Empfinden, wenn auf einer schwarzen Party nur entsprechend gekleidete Leute rumlaufen.


Nein Thomas, ich habe lediglich die Vermutung wiederholt, die ich bereits vor zwei Wochen im Cathedrale Noir-Thread geschrieben habe.

Du bist ja schließlich nicht der einzige Dresscode-Pro Poster hier
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Thomas

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"Normalos" & "Dresscode"
« Antwort #73 am: 28 Juli 2005, 16:56:40 »

Zitat
Du bist ja schließlich nicht der einzige Dresscode-Pro Poster hier

Leider halten sich die meisten anderen irgendwie immer vornehm Zurück  :?
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« Antwort #74 am: 28 Juli 2005, 16:57:13 »

Zitat von: "Thomas"
Dann schätz ich dich ja nach wie vor richtig ein  :wink:

Na, das ganz bestimmt nicht ;) Aber wenn's deiner Seele gut tut kannst du dir das Mantram natürlich gerne weiter vorsingen ;)

Zitat
Stimmt.Ich fühle mich aber meist (leider) "getriggert" zu antworten, wenn man mich direkt anspricht  :wink:

Life's hard, huh?

Zitat
Stadtpark ist auch ein öffentlicher, nicht abgegrenzter Bereich.Eine Party schon.

Gut. Schlechtes Wetter, alle gehen ins nächste Wirtshaus. Wie siehts da aus? Du kannst natürlich hier auch wieder ausweichen :o)

Zitat
Das wäre, wenn man theoretisch zu dem Ergebnis kommen sollte, das man einen Dresscode bräuchte, allerdings ein diskussionswürdiger Punkt.

Nicht, das ich nicht eine meinem Geschmack entsprechende Vorstellung hätte, was "Szenekonform" ist und was nicht (und dem auch die meisten Szenegänger entsprechen), aber das sollte man ja vorher fairerweise mit anderen Verantwortlichen abstimmen bzw. eine Richtlinie vorgeben.

Na dann, wie sieht deine Vorstellung denn aus?

Zitat
Falls dabei auf mich angespielt wird (auf wen denn sonst =) ) : Meine Kernaussage ist nach wie vor : es entspricht meinem ästhetischen Empfinden, wenn auf einer schwarzen Party nur entsprechend gekleidete Leute rumlaufen.

Ich spiele auf einen Großteil der Bevölkerung an, in unterschiedlichen Ausmaßen ;) Aber wenn's dir nur ums ästhetische geht, warum dann die Argumentation mit dem Durchschnittsproll?

Zitat
Wenn allerdings jemand meint, das alleine die Fähigkeit von Leuten sich (in meinen Augen) beim passenden Anlass passend zu kleiden sie zu einer Elite macht, dann ist das elitär, und dann ist das auch gut so.

Es geht eher darum bestimmen zu wollen, was passend ist, und was nicht :)
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